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Zuckerrohr gehört zur gleichen Familie wie Gras und wächst zu hohen, schmalen Stielen oder eben „Rohren“ heran. Man pflanzt es meist aus Stecklingen auf der Seite liegend aus. Ausgewachsen kann es dann die Höhe von Bambus erreichen. Zuckerrohr wächst vor allem in den Tropen, es lässt sich aber auch in gemäßigtem Klima kultivieren, wenn du ein Gewächshaus hast oder die Wetterbedingungen in deiner Region stimmen. Aus der Ernte kannst du köstlichen Zuckersirup herstellen.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Pflanz Zuckerrohr

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  1. Besorg dir Stecklinge im gut sortierten Gartencenter oder online oder zerschneide einen oder mehrere reife Halme in Stecklinge.
    • Schau nach langen und dicken Halmen, denn diese produzieren tendenziell erfolgreicher neue Halme.
    • Die Stiele sind durch Knoten in einzelne Abschnitte unterteilt und aus jedem Knoten kann eine neue Pflanze wachsen. Berücksichtige das bei der Entscheidung, wie viele Halme oder Stecklinge du kaufen willst.
  2. Jeder Steckling sollte aus drei bis vier Abschnitten bestehen, damit jeder Steckling ein paar Triebe produziert. Haben die Stiele Blätter oder Blüten, entfern sie vor dem Einpflanzen.
  3. Man pflanzt sie auf der Seite liegend etwa 10 cm tief ein. Sie brauchen volle Sonne, deshalb solltest du die optimale Stelle mit Bedacht auswählen. Zieh lange Furchen oder Gräben, die jeweils etwa 30 cm weit auseinander liegen sollten.
    • Mit einem Spaten oder einer Hacke geht das meist einfacher als mit einer Schaufel.
  4. Nimm den Gartenschlauch und bewässere die Gräben, um sie aufs Bepflanzen vorzubereiten. Warte, bis das Wasser vollständig abgelaufen ist und es keine Pfützen mehr gibt, bevor du die Stecklinge pflanzt.
  5. Steck die Stecklinge horizontal in die Gräben und bedeck sie mit Erde. Pflanz sie nicht senkrecht, dann wachsen sie nicht.
  6. Nach etwa zwei bis vier Wochen solltest du sehen können, dass die Triebe durch die Erde brechen und zu neuen Pflanzen heranwachsen, die über die nächsten vier Monate ganz schön hoch werden können.
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Pfleg und ernte das Zuckerrohr

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  1. Da Zuckerrohr zu den Gräsern gehört, gedeiht es am besten in stickstoffreicher Erde. Du kannst einen normalen Grasdünger verwenden oder als biologische Alternative auf Hühnermist zurückgreifen. Düng einfach einmal, wenn sich die ersten Triebe zeigen, dann wird das Zuckerrohr hoch und kräftig wachsen und du bekommst eine gute Ernte.
  2. Zuckerrohr ist insgesamt mit sehr wenig Pflegeaufwand verbunden, aber Unkraut zupfen solltest du dann und wann. Sonst können Unkräuter junge Pflanzen ersticken, bevor sie sich etablieren können. Wenn die Stiele hoch genug gewachsen sind, um Schatten zu produzieren und schädliches Unkraut selbst zu ersticken, ist das nicht mehr unbedingt notwendig.
  3. Es gibt eine Reihe von Krankheiten und Schädlingen, die Zuckerrohr befallen können. Bohrer und andere Insekten befallen es häufiger, wen es zu nass steht, ebenso wie Pilzerkrankungen und Fäulnis. Beobachte dein Zuckerrohr genau, damit du sofort reagieren kannst, wenn du Veränderungen bemerkst und ergreif auch vorbeugende Maßnahmen gegen Schädlinge und Krankheiten.
    • Die beste Strategie ist es, eine Sorte Zuckerrohr auszuwählen, die von Natur aus und ohne genetische Manipulation resistent gegen in deiner Region auftretende Schädlinge und Krankheiten ist.
    • Eine kontrollierte Menge von geeigneten Fungiziden oder Pestiziden kann helfen, die Verbreitung von Schädlingen und Krankheiten zu verhindern.
    • Bemerkst du eine Stelle, die von Schädlingen oder einer Krankheit befallen ist, entfern sie unverzüglich.
  4. Zuckerrohr sollte so lange wie möglich wachsen können, allerdings auch vor dem ersten Frost geerntet werden. Wird es Frost ausgesetzt, kannst du keinen Sirup mehr daraus gewinnen.
    • Neigt deine Region zu plötzlichen Wintereinbrüchen und kalten Wintern, ernte das Zuckerrohr bis spätestens Ende September.
    • Sind die Winter bei dir relativ mild, kannst du das Zuckerrohr bis in den Oktober hinein wachsen lassen.
    • Um das richtige Datum für die Ernte abzuschätzen, kannst du in einen Gartenkalender für deine Region schauen.
  5. Die erwachsenen Stiele werden kräftig und dick sein und mit einer Gartenschere wirst du sie nicht abgeschnitten bekommen. Benutz eine Machete oder eine Säge, um das Zuckerrohr so dicht wie möglich über dem Boden abzuschneiden, damit du möglichst viel von der Pflanze nutzen kannst.
  6. Du solltest die Wurzeln nicht beschädigen. Bleiben sie unbeschadet im Boden, wird das Zuckerrohr im nächsten Jahr erneut wachsen.
  7. Trag dabei unbedingt Handschuhe, denn die Blätter sind ziemlich scharf. Du kannst sie nutzen, um das Beet damit über den Winter abzudecken. Sie wirken wie eine Art organischer Mulch und schützen die Wurzeln vor Kälte. Hast du nicht genug Blätter fürs ganze Beet, kannst du mit etwas Stroh auffüllen. [1]
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Stell aus dem Zuckerrohr Sirup her

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  1. Sie haben die ganze Saison über im Freien gestanden und sind sicher schmutzig. Benutz warmes Wasser und eine Bürste, um sie von Schmutz und Erde zu befreien. Sie sollten komplett sauber sein. [2]
  2. Die Stiele sind vermutlich ziemlich hart, deshalb geht es eventuell mit einem Fleischbeil am besten. Zerkleinere jeden Stiel in kleine Stücke und schneid diese noch einmal in der Mitte auf. [3]
    • Verfügst du über eine professionelle Presse, musst du die Stiele nicht zerschneiden. In größeren Betrieben wird der Saft mit großen, schweren Pressen aus dem Zuckerrohr extrahiert. Da es aber eher unwahrscheinlich ist, dass du jemanden kennst, der eine solche Fabrik betreibt, wird dir nichts anderes übrig bleiben, als das Zuckerrohr zu zerkleinern und zu kochen.
  3. Der Zucker wird durch wenigstens zweistündiges Auskochen der Stücke extrahiert. Wenn das Wasser den gleichen Geschmack hat wie das rohe Zuckerrohr, ist es fertig. Du musst also probieren, wann es soweit ist. [4]
    • Darüber hinaus kannst du dir die Stücke des Zuckerrohrs anschauen. Nach ein paar Stunden sollten sie hellbraun werden, dann ist der Zucker extrahiert.
    • Schau alle halbe Stunde mal in den Topf und vergewissere dich, dass die Stücke noch komplett mit Wasser bedeckt sind. Ist dies nicht der Fall, gieß etwas mehr Wasser in den Topf.
  4. Sieb alle faserigen Überreste des Zuckerrohrs aus dem Wasser. Du brauchst sie nicht mehr und kannst sie entsorgen.
  5. Lass das Zuckerwasser weiter köcheln, bis es sich stark reduziert hat und die Konsistenz von dickflüssigem Sirup bekommt. Das kann zwischen einer und zwei Stunden dauern. Behalt den Topf im Auge, damit du den Sirup nicht zu lange kochst. Um zu probieren, ob er fertig ist, tauch einen kalten Löffel hinein und schau dir die Konsistenz an. [5]
    • Magst du den Sirup lieber dünner, kannst du ihn vom Herd nehmen, wenn er noch vom Löffel fließt.
    • Für dickeren Sirup solltest du den Topf auf dem Herd lassen, bis er den Löffel umhüllt und nicht mehr sofort tropft.
  6. Schraub einen Deckel auf das Glas und lass den Sirup vollständig abkühlen, bevor du ihn an einem kühlen und trockenen Platz lagerst.
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Tipps

  • Der Saft des Zuckerrohrs schmeckt sehr lecker und kann warm oder erfrischend kühl serviert werden.
  • Frisches Zuckerrohr lässt sich auch pulverisieren oder entsaften.
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Warnungen

  • Die Blätter des Zuckerrohrs kratzen und können deine Haut verletzen. Trag immer Handschuhe, wenn du die Blätter und Blüten von der Pflanze entfernst.
  • Lass den Sirup auf dem Herd nicht aus den Augen, er brennt leicht an.
  • Sei vorsichtig, wenn du mit kochendem Sirup hantierst. Er ist sehr heiß und du könntest dir schwere Verbrennungen zuziehen.
  • Außerdem besteht das Risiko, dass der Sirup überkocht. Diese klebrige Schweinerei möchtest du nicht in deiner Küche haben!
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