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Das Judentum ist eine der ältesten und grundlegenden Religionen der Welt. Es ist eine der monotheistischen Religionen (eine Religion, die nur einen Gott hat). Es kam vor dem Islam, mit dem es seine Wurzeln bei Abraham teilt, einem Patriarchen der Tora, dem heiligsten Buch des Judentums. Es kam auch vor dem Christentum, etwa zweitausend Jahre vorher und Jesus von Nazareth war, der christlichen Theologie nach, ein Jude. Was Christen das "Alte Testament" nennen, ist eine editierte Version des ursprünglichen hebräischen Tanach. Wenn du es dir gut überlegt hast und du zum Judentum konvertieren willst, dann folge diesen Schritten.

Vorgehensweise

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  1. Glaubst du bereits an deinen Gott und ehrst oder verehrst du ihn in irgendeiner Form? Wenn ja, ist das bereits ein guter Weg zum Ziel. Wenn nicht, fang bald damit an. Nimm dir alle Zeit die du brauchst und lies dann diesen Artikel, wenn du dazu bereit bist.
  2. Mach dir ein Bild, worauf du dich einlässt und entscheide, ob du das wirklich tun willst. Sei dir klar, dass Jude zu sein, eine große Verpflichtung ist und jeden Tag deines Lebens beeinflussen wird – und das solange du lebst, sowie das Leben deiner Kinder. Judentum richtet sich nach den Geboten (davon gibt es 613, allerdings werden viele heute nicht mehr angewendet) und den dreizehn Prinzipien. Diese zu kennen, sollte dein erster Schritt und die Basis deines jüdischen Glaubens sein.
  3. Das kann oft ein sehr empfindliches Thema in Familien sein, also sei dir sicher, dass du deinen Wunsch ein Jude zu werden, erklären kannst. Stelle sicher, dass es deine feste Überzeugung ist, deine bisherige Religion zu aufzugeben, solltest du eine haben.
  4. Wenn du wegen Heirat konvertierst, dann sprich mit deinem zukünftigen Ehemann / Ehefrau, um die beste Handlungsweise zu bestimmen und zu klären, welcher Glaubensrichtung ihr angehören werdet. Nur wenige Rabbis werden Menschen allein aufgrund einer Ehe konvertieren. Wer zum jüdischen Glauben übertreten will, der MUSS dies ernsthaft wollen, auf Basis spiritueller Gefühle und nicht nur wegen der Hochzeit. Es gibt drei Hauptzweige, alle mit unterschiedlich hohen Maßstäben, was Einhaltung und Rituale angeht. Geordnet von sehr traditionell zu am wenigsten traditionell, sind dies: (a) Orthodox, (b) Konservative – auch 'Reform' oder 'Masorti' in Europa genannt und (c) Reformisten – in Europa 'Progressiv' oder 'Liberal' genannt.
  5. Wenn du fühlst, dass du genügend Gründe zum Konvertieren hast, dann mache eine Verabredung mit einen Rabbi, um das weitere Vorgehen abzusprechen. Sei darauf vorbereitet, dass der Rabbi dich erstmal davon abhalten und es dir ausreden möchte, oder dich schlicht wegschickt. Viele Rabbis betrachten dies als Teil ihres Jobs. Der Sinn dahinter ist nicht, ernsthafte Konvertiten abzuhalten, sondern zu sehen, wie ernsthaft jemand in seiner Absicht ist und sicherzustellen, dass der Interessent wirklich ein Jude werden möchte. Wenn du ernsthaft konvertieren möchtest, dann zeige dies dem Rabbi und dieser wird schließlich entscheiden, dir beim Start auf dem Weg ins Judentum zu helfen.
  6. Du musst mindestens ein Jahr – manchmal zwei oder mehr – lernen (viele Organisationen bieten Abendkurse an) und ein jüdisches Leben führen, bevor deine Konvertierung abgeschlossen ist. Deine Kurse werden die Grundlagen der jüdischen Geschichte und Kultur abdecken, und du wirst auch die hebräische Sprache lernen müssen.
  7. Du wirst auch vor einem jüdischen Gericht über das Befolgen der Halacha befragt werden (dieses wird Beit Din genannt und besteht aus drei Autoritäten), als Teil des Übertritt-Prozesses.
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    Wenn du all diese Schritte getan hast, dann wird eine Konvertierungszeremonie terminiert. Diese wird aus einem rituellen Bad (ein Tauchbad in einem Mikwe) bestehen und wenn du ein unbeschnittener Mann bist, dann wirst du auch beschnitten werden. Falls du bereits beschnitten bist, dann reicht es, wenn du einen Tropfen Blut gibst.
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    Kinder, die vor dem Ende der Übertrittszeremonie geboren worden sind, werden nicht zu Juden, wenn ihre Eltern es werden. Manche Autoritäten (oftmals Orthodoxe und andere sehr regeltreue Juden) haben striktere Regeln, die ein Kind, das vor der Konvertierung „empfangen“ wurde, nicht als jüdisch, im Sinne der Halacha, anerkennen. Wenn diese den jüdischen Glauben annehmen wollen, dann müssen sie extra durch eine Konvertierung gehen, nachdem sie 13 Jahre alt geworden sind. Kinder einer jüdischen Frau, die nach der Konvertierung geboren wurden, sind automatisch jüdisch.
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Tipps

  • Obwohl nicht unbedingt notwendig, wählen viele eine Bar oder Bat Mitzwa Zeremonie (Sohn oder Tochter der Gebote). Ein Bar oder Bat Mitzwa, ist ein Junge (Alter 13 Jahre) oder Mädchen (12-13 Jahre), der oder die, nach jüdischem Gesetz erwachsen wird. Als Erwachsener, ist man unter jüdischem Gesetz alt genug, um aus der Tora zu lesen. Von diesen wird dann erwartet, dass sie die Mitzwoth ausführen (Gebote, die direkt aus der Tora stammen und im Talmud und den weiterführenden Diskussionen festgehalten wurden, bekannt als Responsa, was oft als ). Es ist ein "Minhag" (ein Brauch, der von der Gemeinschaft als Gesetz akzeptiert wird, aber kein offizielles Gebot ist). In manchen Gemeinden ist dies eine Lesung aus der Tora, nachdem du ein Bar Mitzwa geworden bist (meist innerhalb eines Monats). Die meisten Bar oder Bat Mitzwas enden heutzutage mit einer großen Party. Diese Party ist aber optional, hat keinerlei Einfluss auf die Mitzwa-Zeremonie und kann deinem religiösen Level und finanziellen Möglichkeiten entsprechend, gestaltet werden.
  • Wenn jemand Jude wird, bekommt er einen jüdischen Namen, mit dem er bei wichtigen jüdischen Ritualen gerufen wird (wie etwa zur Tora gerufen zu werden, bei der Hochzeit). Jüdische Babys bekommen jüdische Namen bei ihrer Brit Mila (Jungen) oder Namensgebungszeremonie (Mädchen). Einige beliebte jüdische Namen sind Avraham, Yitzchak, Ya'akov (Jungen), Sarah, Rivka, Leah, Rahel (Mädchen).
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Warnungen

  • Männer, die zu orthodoxem oder konservativem Judentum konvertieren, müssen beschnitten werden. Wenn du bereits beschnitten bist, dann reicht es, einen Tropfen Blut zu spenden. Sowohl Männer, als auch Frauen, müssen in ein Mikwe eintauchen (ein rituelles Bad nehmen).
  • Sei auf Antisemitismus oder judenfeindliche Gefühle vorbereitet. Obwohl die Welt Juden gegenüber toleranter geworden ist, gibt es immer noch viele Gruppierungen in der Welt, die Hass gegenüber Juden hegen.
  • Es ist eine jüdische Tradition, dass ein Rabbi, der um Hilfe bei der Konvertierung gebeten wird, dies erst einmal ablehnt oder dich nicht ermutigt, es zu tun. Du musst also, in manchen Fällen, standhaft sein, wenn du wirklich ein Jude werden möchtest.
  • Wenn du zum Judentum übertreten möchtest, dann sei dir bewusst, dass, anders als in anderen Religionen, Juden keine Konvertiten suchen und man dir oftmals sagen wird, dass du ein moralisches Leben führen solltest, ohne ein Jude zu sein. Auch das kann der richtige Weg für dich sein – also denke ernsthaft darüber nach.
  • Deine Familie, Freunde und Bekannte, könnten sich von dir abwenden oder eine negative Einstellung dir gegenüber haben, wenn du konvertierst. Das sollte dich nicht davon abhalten, aber du solltest dir bewusst sein, dass dies passieren könnte.
  • Wenn du dich dafür entscheidest, nicht bei den Orthodoxen zu konvertieren, dann bedenke, dass: 1) Eine orthodoxe Konvertierung wird von allen anderen Gruppen anerkannt (Reformer, Konservative, etc.), während eine Konvertierung bei Reformern oder Konservativen, von den orthodoxen Juden nicht anerkannt werden wird. 2) Wenn du eine Frau bist und du nicht auf orthodoxe Art konvertieren willst, dann werden alle Kinder, die du vor oder nach der Konvertierung bekommst, NICHT von orthodoxen Juden, als jüdisch anerkannt und du könntest Probleme haben, sie an einer orthodoxen jüdischen Schule anzumelden. 3) Wenn dein Ehepartner in der Zukunft religiöser wird (und das passiert heutzutage sehr oft), dann musst du eventuell noch einmal konvertieren oder nochmals heiraten, um den jüdischen Gesetzen zu entsprechen. Dies gilt jedoch nur für den orthodoxen Glauben. Eine konservative Konvertierung wird, in jeder Beziehung, als gültig betrachtet werden (nicht anders , als ob du ein gebürtiger Jude wärst), aber nur bei den konservativen, reformistischen und rekonstruktionistischen Juden. Reformistische Konvertierungen werden oftmals, aber nicht immer, gleichermaßen akzeptiert. Und selbst wenn du nach orthodoxen Regeln konvertierst, dann gibt es keine Garantie, dass alle orthodoxen Autoritäten, diese Konvertierung akzeptieren (normalerweise tun sie es aber). Wenn du bei den Orthodoxen konvertierst, dann musst du ihren Lebensstil in allen Details befolgen – wenn du nicht vorhast, diesem Lebensstil zu folgen und nur sagen möchtest, dass du als Orthodoxer konvertiert bist, dann ist dies ein Grund für eine illegale Konvertierung – aus orthodoxer Sicht und auch unter der Halakhah (du solltest nur konvertieren, wenn du die Absicht hast, völlig in dieser Glaubensrichtung BLEIBEN zu wollen, oder sehr religiös werden zu wollen). Orthodox zu sein, bedeutet die Tora schützen zu wollen.
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Was du brauchst

  • Einen Rabbi
  • Eine Synagoge
  • Eine Tora (Jüdische Bibel)
  • Siddur (Jüdisches Gebetsbuch)
  • Jüdische Lehrbücher
  • Hebräischkenntnisse
  • Jüdische Objekte aus deinem Haus

Referenzen

  1. http://aish.com Eine etablierte Jüdisch-Orthodoxe Organisation, mit vielen Informationen über Themen rund um das Judentum.
  2. http://www.askmoses.com/ Eine übersichtliche Frage & Antworten Webseite, mit den Antworten eines Rabbis auf die Fragen der Leser.
  3. http://www.seattlevaad.org/ Ein gutes Beispiel einer regionalen Autorität, die sich mit „Kashrut“ (Koschere Gesetze einhalten), sowie weiteren religiösen Bedürfnissen, beschäftigt *Eine verlässliche Quelle zu den Grundlagen des Judentums, 10 Geboten und den 13 Prinzipien.
  4. Nimm dich vor Informationen über Juden und Judentum in Acht, die du im Internet findest! Vieles ist nicht zuverlässig. Wenn dir Zweifel kommen, dann frage einen echten Rabbi.

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