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Hast du dich schon immer gefragt, wie alt der riesige Baum in deinem Garten ist? Wenn du das Datum nicht kennst, an dem er gepflanzt wurde, dann musst du den Baum vermessen, um sein Alter zu schätzen. Diese Methode ist zwar nicht so genau, dafür aber sehr einfach. Wenn es sich um einen immergrünen Baum handelt, zähle seine Wirbel oder die Reihen der Äste. Das Zählen der Ringe ist die akkurateste Methode, du solltest jedoch keinen gesunden Baum abschneiden, nur um sein Alter zu bestimmen. Stattdessen solltest du mit einem Spezialbohrer eine Kernprobe nehmen, um die Ringe bei einem lebenden Baum zu zählen.

Methode 1
Methode 1 von 4:

Das Alter durch Messen des Stammes bestimmen

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  1. Die durchschnittliche Brusthöhe ist ein Forstmaß und liegt bei 1,3 Metern über Bodenniveau. Wickle ein Maßband in dieser Höhe um den Stamm und notiere den Umfang des Baumes. [1]
    • Wenn der Boden uneben ist, miss 1,3 m auf der höher liegenden Seite, markiere die Stelle und miss nochmals an der tiefer liegenden Seite. Die durchschnittliche Brusthöhe ist der Mittelwert dieser beiden Messungen.
    • Bei einem Stamm, der sich unter 1,3 m verzweigt, miss den Umfang genau darunter.
  2. Finde den Durchmesser und den Radius. Um den Durchmesser zu berechnen, teile den Umfang durch Pi (ca. 3,14). Finde dann den Radius, indem du den Durchmesser durch zwei teilst. [2]
    • Wenn der Umfang z.B. 400 cm ist, dann beträgt der Durchmesser ca. 127,4 und der Radius 63,69.
  3. Bei Bäumen mit dicker Rinde wie der Schwarzen Eiche ziehe 2,5 cm vom Radius ab. Bei Bäumen mit dünner Rinde wie der Birke ziehe 0,65 cm ab. Wenn du unsicher bist, ziehe 1,5 cm vom Radius ab. [3]
    • Wenn du die Rinde miteinbeziehst, dann gibt es mehr Umfang und es verfälscht die Messung.
  4. Überprüfe, ob es in der Nähe des zu berechnenden Baums tote oder gefällte Bäume gibt. Wenn du einen mit sichtbaren Ringen siehst, miss den Radius und zähle die Ringe. Teile dann den Radius durch die Anzahl der Ringe, um die durchschnittliche Ringdicke zu ermitteln. [4]
    • Angenommen, es gibt in der Nähe einen Baumstumpf mit einem Radius von 64 cm und du zählst 125 Ringe, dann würde die durchschnittliche Ringbreite 0,51 cm betragen.
    • Die Wachstumsraten unterscheiden sich je nach Baumart und Umweltbedingungen. Der lebende Baum, den du messen willst, ist wahrscheinlich ähnlich schnell gewachsen wie dieselbe Sorte in der Nähe.
    • Du musst die Ringbreitenmessung einbeziehen oder, wenn es keine Stümpfe in der Nähe gibt, eine durchschnittliche Wachstumsrate mit einberechnen, um das Alter des Baums zu schätzen.
    • Selbst wenn du eine durchschnittliche Ringbreite hast, kannst du die durchschnittliche Wachstumsrate nutzen, um das Alter zu schätzen und dann die Ergebnisse der beiden Methoden vergleichen.
  5. Wenn du keine Stümpfe oder gefällte Bäume in der Nähe findest, informiere dich online über die Wachstumsrate der Baumart, die du messen willst. Dazu solltest du auch deinen Standort einbeziehen, um akkuratere Ergebnisse zu erzielen.
    • Eiche, Esche, Buche und Ahorn wachsen etwa 1,5 – 2 cm pro Jahr im Umfang. Wenn du die Art nicht kennst, beziehe sowohl 1,5 als auch 2 in die Berechnung mit ein, um den Altersbereich zu schätzen.
    • Für eine genauere Berechnung beziehe den Standort des Baumes mit ein. Im freien Gelände ist die Wachstumsrate meist höher oder 2 – 2,5 cm pro Jahr. In städtischem Gelände und im eng bewachsenen Wald ist die Wachstumsrate meist niedriger.
    • Überprüfe, wie die Wachstumsrate berechnet wird. Meist wird sie anhand des Umfangs berechnet, aber es gibt auch Berechnungen auf der Grundlage der durchschnittlichen Ringbreite des Radius.
  6. Wenn du einen Stumpf in der Nähe zur Berechnung der Ringbreite verwendet hast, teile den Radius des lebenden Baumes durch die durchschnittliche Ringbreite. [5]
    • Sagen wir, dein Baum hat z.B. ohne die Rinde einen Radius von 60 cm. Mit Hilfe eines Stumpfes in der Nähe derselben Baumart hast du eine durchschnittliche Ringbreite von 0,5 cm berechnet.
    • Teile 60 durch 0,5, so bekommst du ein geschätztes Alter von 120 Jahren.
  7. Wenn du die Wachstumsrate anhand des Umfangs berechnet hast, teile den Umfang durch die Wachstumsrate.
    • Angenommen der Umfang deines Baumes beträgt 400 cm und die Wachstumsrate beträgt zwischen 2 und 3 cm, teile 400 durch 2, dann durch 3. Deine Altersspanne beträgt zwischen 133 und 200 Jahren.
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Methode 2
Methode 2 von 4:

Wirbel zählen

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  1. Die Wirbel sind die Astreihen, die auf ungefähr derselben Höhe am Stamm wachsen. Das Zählen dieser Wirbel eignet sich für Nadelbäume oder immergrüne Bäume, aber nicht wirklich für Laubbäume wie Eiche oder Ahorn. Diese Methode ist nicht so genau wie das Zählen der Ringe, aber es führt zu einem geschätzten Alter, ohne dass ein Baum getötet oder verletzt werden muss. [6]
    • Nadelbäume produzieren jährlich zu festen Intervallen Wirbel. Sommergrüne oder Laubbäume produzieren sie unregelmäßig, weshalb sie sich nicht für eine akkurate Schätzung eignen.
    • Es ist auch einfach, die Wirbel eines jungen Nadelbaums zu zählen. Wahrscheinlich kannst du die Spitze eines hohen, erwachsenen Nadelbaums nicht sehen und bei diesen Bäumen gibt es auch mehr Unregelmäßigkeiten in den Wachstumsmustern.
  2. Achte an der Basis des Baumes auf Astreihen, die auf derselben Höhe wachsen, gefolgt von einer Länge am Stamm ohne Zweige und dann auf die nächste Reihe Zweige. Bei dieser Reihe handelt es sich um die Wirbel. Zähle sie, bis du oben am Baum angekommen bist. [7]
    • Du siehst vielleicht einzelne Äste, die zwischen den Wirbeln wachsen oder zwei Wirbel eng beieinander. Dabei handelt es sich um Unregelmäßigkeiten, die auf einen Unfall oder ungewöhnliche Wetterbedingungen in diesem Jahr hinweisen. Deshalb solltest du sie nicht zählen.
  3. Überprüfe unter der ersten Astreihe, ob es Anzeichen für vorheriges Wachstum gibt. Achte auf Knoten im Stamm und Stümpfe, wo es einmal Äste gab. Die zählst du dann als zusätzliche Wirbel. [8]
    • Angenommen der Baum hat acht erkennbare Wirbel. Unter der ersten Reihe siehst du ein paar Stümpfe, die auf derselben Höhe aus dem Stamm ragen. Es gibt auch eine Reihe von zwei oder drei Knoten unten den Stümpfen. Dann zählst du die Stümpfe und Knoten zusätzlich zu den Wirbeln. Das heißt, es gibt insgesamt zehn.
  4. Der Baum ist gekeimt und ein paar Jahre als Setzling gewachsen, bevor er hölzerne Wirbel bekommen hat. Addiere zwei bis vier Jahre, um dem gerecht zu werden. [9]
    • Wenn du zehn Wirbel gezählt hast, dann wäre das Alter zum Schluss 12 – 14 Jahre.
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Methode 3
Methode 3 von 4:

Die Ringe am Stumpf zählen

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  1. Die Anzahl der Ringe entspricht der Anzahl an Jahren, die der Baum alt ist. Du erkennst die Ringe an dunkleren und helleren Bändern. Ein Lebensjahr besteht sowohl aus einem dunklen als auch einem hellen Band. Da sie leicht zu unterscheiden sind, zähle die dunklen Bänder, um das Alter zu schätzen.
    • Die Ringe können dir auch etwas über die Umweltbedingungen in diesem Jahr sagen. Dünnere Ringe stehen für kältere oder trockenere Jahre, dickere für bessere Wachstumsbedingungen.
  2. Wenn die Ringe schwer zu erkennen sind, dann schleife sie mit 60er Sandpapier ab. Nimm zum Schluss ein feines Sandpapier, z.B. 400er. Wenn du die Oberfläche leicht mit Wasser befeuchtest, dann sind die Ringe auch besser zu sehen.
    • Manchmal sind einige Ringe zu eng beieinander, um sie deutlich zu erkennen. Notfalls solltest du eine Lupe verwenden, um besser zu sehen.
  3. Finde den Kern oder den kleinen Kreis in der Mitte der konzentrischen Ringe. Zähle vom ersten dunklen Band um den Kern bis zur Rinde. Der letzte Ring ist sehr nahe der Rinde und schwer zu erkennen, weshalb du darauf achten solltest, dass du ihn nicht vergisst.
    • Wenn du Probleme hast, den Überblick zu behalten, schreibe alle zehn Ringe eine Zahl oder eine Markierung mit einem Stift auf.
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Methode 4
Methode 4 von 4:

Ringe an einer Kernprobe zählen

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  1. Diese Methode wird angewendet, wenn man das Alter eines lebenden Baums bestimmen will, ohne ihn zu töten. Dieser Spezialbohrer ist ein T-förmiges Instrument, das aus einem Bohreinsatz und einem Extraktor besteht, der in den Bohreinsatz passt. Am Ende des T-förmigen Geräts ist ein Griff, den du drehen kannst, um den Bohrer in und aus dem Baum zu drehen.
    • Die Länge des Bohrers sollte mindestens 75% des Baumdurchmessers entsprechen. Du findest diese Spezialbohrer online oder in Forstgeschäften.
  2. Miss vom Boden 1,3 m ab. Positioniere den Bohrer auf dieser Höhe in der Mitte des Stamms. [10]
    • Diese Messung auf Brusthöhe gibt dir das sog. „Messen-auf-Brusthöhe-Alter.“ Du musst fünf bis zehn Jahre zu diesem Alter hinzuzählen, um das Gesamtalter zu schätzen.
    • Du misst auf Brusthöhe, denn es ist unpraktisch, das an der Basis des Stamms zu tun. Wurzeln, Gesträuch und der Boden verhindern, dass du den Bohrer gut drehen kannst. Außerdem ist es schwer zu bohren, wenn du auf dem Boden hockst.
  3. Übe festen Druck aus und drehe den Griff im Uhrzeigersinn, um in den Stamm zu bohren. Bohre weiter, bis du etwa fünf bis sieben Zentimeter über den geschätzten Mittelpunkt hinaus bist. [11]
    • Berechne den Radius des Baums, um einzuschätzen, wie weit du bohren musst. Miss den Umfang des Stamms und teile ihn durch Pi (etwa 3,14), um den Durchmesser zu bestimmen. Teile den dann durch zwei, um den Radius zu berechnen.
  4. Der Extraktor ist ein langer Stab mit Zähnen am Ende. Er passt in den Bohreinsatz, den Teil, mit dem du das Loch gebohrt hast. Schiebe den Extraktor hinein und drehe die Griffe im Uhrzeigersinn, um das Instrument zu entfernen und die Kernprobe zu extrahieren. [12]
  5. Nachdem du die Kernprobe aus dem Extraktor genommen hast, siehst du eine Reihe krummer konzentrischer Linien. Das sind die Abschnitte der Baumringe. Du solltest einen Punkt an inneren Ende (entgegengesetzt zur Rinde) sehen. Das ist der Mittelpunkt des konzentrischen Rings.
    • Wenn du den Mittelpunkt nicht siehst, lege die Probe auf ein großes Stück Papier und verlängere die gekrümmten Linien, so dass ganze Ringe auf dem Papier entstehen. Anhand dieser Ringe solltest du einschätzen können, wo sich der Mittelpunkt befindet und wie viele Ringe dir fehlen. [13]
  6. Nachdem du den Mittelpunkt gefunden hast, zähle die dunklen gekrümmten Linien bis zur Rinde. Verwende eine Lupe, wenn die eng zusammenstehenden Ringe schwer zu sehen sind.
    • Wenn du die gekrümmten Linien nicht gut erkennen kannst, schleife die Probe, um sie sichtbarer zu machen. Beginne mit 60er Sandpapier und nimm zum Schluss ein feineres, z.B. 400er.
    • Denke daran, dass dein Zählen der Ringe dir ein geschätztes Alter gibt. Addiere fünf bis zehn Jahren, um das richtige Alter zu bekommen. [14]
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Tipps

  • Tropische Bäume produzieren meist keine sichtbaren Ringe, weshalb du eine andere Methode anwenden musst, um das Alter von Bäumen ohne kalte Saison zu schätzen.
  • Zwar ist das Zählen von Ringen akkurater als andere Methoden, es ist aber nicht narrensicher. Wetter- und Bodenverhältnisse, Verletzungen und andere Faktoren können zu mehreren Ringen innerhalb eines Jahres oder gar keinen führen.
  • Wenn du eine Kernprobe nimmst, dann verletzt du den Baum, der aber von allein heilen kann. Es gibt fungizides Dämmmaterial, um die Heilung zu fördern. Dieses kann allerdings auch zu Infektionen führen, weshalb es nicht zu empfehlen ist. [15]
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Warnungen

  • Beschneide keinen Baum, nur um sein Alter zu bestimmen.
  • Sei vorsichtig beim Umgang mit Bohrer, Säge und anderen scharfen Instrumenten.
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Über dieses wikiHow

Zusammenfassung X

Um das Alter eines Baumes zu bestimmen, musst du erst den Durchmesser bestimmen. Dafür musst du den Umfang des Stamms in Zoll messen und diese Zahl durch Pi teilen. Wenn du den Durchmesser kennst, finde die Wachstumsrate für die Baumart, um die es sich handelt. Diese Rate sagt dir, wie viel breiter der Baum jedes Jahr wird. Teile schließlich dem Umfang durch die durchschnittliche, jährliche Wachstumsrate, um das Alter des Baumes zu bestimmen.

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