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Eine Besessenheit ist wie ein Tunnelblick: Du verlierst die Fähigkeit, Dinge außerhalb deiner Obsession zu sehen oder dich dafür zu interessieren. Die Besessenheit wird Teil deines Alltags, was mit Ängsten zusammenhängen kann. Das unterscheidet sich von einer Abhängigkeit, bei der jemand sich so lange nicht befriedigt fühlt, bis er dem Objekt seiner Abhängigkeit nachgeben kann. [1] Eine Obsession zu überwinden, ist keine einfache Aufgabe. Sobald du aber lernst, deine Besessenheit nicht länger zu nähren und deine Energie anderen Menschen und Interessen zu widmen, ist die Freiheit in Reichweite. Lies weiter unten, wie du deine Besessenheit kontrollieren kannst, so dass sie nicht länger deine Gedanken und Taten bestimmt.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Deinen Geist befreien

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  1. Ob es um eine Person oder eine Sache geht, in unmittelbarer Nähe dazu ist es nahezu unmöglich, an etwas anderes zu denken. Je näher du an deiner Obsession bist, desto schwerer fällt es, nicht daran zu denken. Indem du physischen Abstand zwischen dir und deinem Subjekt der Begierde schaffst, gelingt es dir auch leichter, geistigen Abstand zu halten. Anfangs ist das schwer, aber nach und nach wirst du merken, dass die Obsession schwächer wird.
    • Wenn du von einer Person besessen bist, dann weist das auf eine ungesunde Beziehung hin. Du solltest den Kontakt zu dieser Person in diesem Fall einschränken. Lenke dich mit anderen Dingen ab, um die Besessenheit zu überwinden oder etwas Besseres zu finden. [2]
    • Vielleicht bist du von einer bestimmten Freizeitbeschäftigung besessen, z.B. deinem Lieblingsvideospiel. In diesem Fall solltest du das Spiel von deinem Computer deinstallieren oder deine Spielkonsole einem Freund geben, der sie aufbewahrt bis deine Obsession verschwunden ist.
  2. Wenn du einer Besessenheit nachgibst, dann empfindest du besondere Freude, weshalb es so schwer ist, damit aufzuhören. Allein der Gedanke an die Obsession verleiht ihr Macht über dich. Um sie loszuwerden, musst du sie aushungern. Wenn du z.B. von einem Promi besessen bist, sprich nicht mehr mit deinen Freunden über ihn. Folge nicht länger seinem Twitter-Feed und denke nicht mehr darüber nach, wie es wäre, mit ihm auszugehen. Je mehr Raum du in deinem Gehirn für die Obsession freimachst, desto mehr wird sie einnehmen. [3]
    • Es ist nicht einfach, einer Obsession die Nahrung zu entziehen. Du wirst vielleicht feststellen, dass du gedankliche Spiele eingehst, dir z.B. sagst, dass du nur noch einmal auf die Facebook-Seite von jemanden guckst, bevor du damit aufhörst. Wenn du aber eine Besessenheit loswerden willst, dann musst du genau in dem Moment stark sein, wenn du ihr am liebsten nachgehen würdest.
    • Manchmal ist eine Besessenheit so stark, dass sie anhält, so sehr du sie auch aushungern möchtest. Wie sehr du auch versuchst, nicht nachzugeben, deine Gedanken kehren immer wieder zur Besessenheit zurück. In diesem Fall solltest du nicht zu streng mit dir sein. Du kannst die Obsession trotzdem überwinden, es wird nur etwas länger dauern.
  3. Das ist leichter gesagt als getan. Wenn es so gut tut, über dein Lieblingsthema zu reden und daran zu denken, warum damit aufhören? Denke daran, warum du die Besessenheit überwinden willst: Du willst sie loswerden und dich an anderen Dingen erfreuen, die das Leben zu bieten hat. Wenn ein obsessiver Gedanke auftaucht, halte ein paar Ablenkungen bereit, so dass du nicht wieder in die Falle tappst. [4] Hier folgen ein paar Ideen:
    • Betätige dich körperlich auf eine Art, die auch dein Hirn beschäftigt. Laufen oder Gehen eignen sich nicht so gut, denn sie geben dir zu viel Zeit, über deine Obsession nachzudenken. Klettere, erkunde Höhlen oder spiele eine Mannschaftssportart. Mach etwas, wobei sowohl Geist als auch Körper gefordert werden.
    • Fiktive Werke eignen sich gut, um sich abzulenken. Lies ein neues Buch oder sieh einen Film mit Inhalten, die nichts mit deiner aktuellen Obsession zu tun haben.
    • In dem Moment, in dem deine Gedanken abschweifen und du dringend eine Ablenkung brauchst, stelle die Musik laut, ruf einen Freund an (ohne über die Obsession zu sprechen), lies einen spannenden Artikel oder arbeite an etwas.
  4. Mit einer Obsession hast du meist wenig Zeit für andere Dinge, z.B. gut auf der Arbeit/in der Schule zu sein, dich um deine Beziehungen oder um andere Interessen zu kümmern. Sobald du anderen Dingen im Leben mehr Zeit widmest, hast du weniger für deine Obsession.
    • Eine gute Methode, um eine Besessenheit zu überwinden ist, dich um Beziehungen zu kümmern, die du vernachlässigt hast. Familie und Freunde werden glücklich sein, dich wieder zu haben und sie liefern dir neue, interessante Ideen, Probleme und genug Drama, um das du dich kümmern kannst. Es wird dir gut tun, zur Abwechslung mal an etwas anderes zu denken!
    • Viele vergraben sich in Arbeit, um obsessive Gedanken zu verbannen. Was auch immer du arbeitest, konzentriere dich darauf, dein Bestes zu geben.
  5. Bist du ein Tagträumer? Du kannst Stunden darauf verschwenden, über deine Obsession nachzudenken. Wenn du dich aber an einem Ort aufhältst, mit den Gedanken aber woanders bist, dann verpasst du, was vor dir liegt. Wenn du die Besessenheit beenden willst, übe Achtsamkeit . Das heißt, ganz in der Gegenwart zu sein und nicht über Vergangenheit oder Zukunft nachzudenken.
    • Nutze all deine Sinne und fühle, was um dich herum geschieht. Was riechst, siehst, hörst und schmeckst du in diesem Moment? Registriere, was direkt vor deiner Nase passiert und höre auf, ständig an etwas anderes zu denken.
    • Höre Menschen zu, die mit dir sprechen. Lass dich von einem Gespräch in Beschlag nehmen, anstatt gedankenverloren zu nicken, weil du in Gedanken ganz woanders bist.
    • Es kann hilfreich sein, ein Mantra aufzusagen, wenn deine Gedanken obsessiv werden. Wiederhole etwas Einfaches wie: „Atme“, „Bleibe im Hier und Jetzt“ oder „Ich bin hier“, um deine Gedanken in die Gegenwart zurückzubringen. [5]
  6. Bei dieser Therapie wird anerkannt, dass es ggf. keine Möglichkeit gibt, nicht an die Obsession zu denken. Sie hilft aber, die Verbindung zwischen obsessiven Gedanken und alltäglichen Auslösern abzuschwächen. So kommt man im Alltag besser klar und kann Dinge bewältigen, so dass die Besessenheit leichter zu handhaben ist. [6]
    • Die KVT kann auch helfen, Worte oder Taten zu entwickeln, um obsessive Gedanken zu beenden, so dass man sich auf etwas anderes konzentrieren kann. [7]
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Neue Angewohnheiten entwickeln

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  1. Wenn du besessen von einer Person bist, dann ist es am besten, wenn du Zeit mit anderen Menschen verbringst. Die gesamte Energie, die du auf das Objekt der Begierde verschwendest, richtest du nun darauf, jemand anderen kennenzulernen. Melde dich für einen Kurs an, mach Kontakte im Hundepark oder lerne deine anderen Freunde besser kennen. Wenn du eine engere Bindung zu anderen Menschen entwickelst, dann erkennst du, dass die Welt viel mehr zu bieten hat als eine einzige Obsession.
    • Vergleiche neue Menschen in deinem Leben nicht mit der Person, von der du besessen bist. Erfreue dich an deren einzigartigen Eigenschaften, anstatt sie anderweitig formen zu wollen.
    • Selbst wenn es bei deiner Obsession nicht um eine Person handelt, kann es sehr helfen, neue Leute kennenzulernen. Sie liefern dir neue Perspektiven und Vorstellungen, die du vorher nicht kennengelernt hast.
  2. Vielleicht kommt es dir so vor, als sei das die Lösung für jedes Problem, aber es funktioniert meist wirklich. Wenn du etwas Neues lernst oder besser bei einer Sache wirst, dann regt das dein Hirn an. So lernst du, eine neue Perspektive einzunehmen, die dich aus dem Trott reißt, in dem du steckst. Zeige deiner Obsession, dass sie dich nicht kontrolliert, indem du Zeit für andere Dinge aufbringst. Dabei ist wirklich egal, was es ist, solange es nichts mit der Obsession zu tun hat. [8]
    • Wenn du z.B. von einer Person besessen bist, die es hasst, ins Kunstmuseum zu gehen oder ausländische Filme zu sehen, dann kannst du genau die Dinge tun, die du wegen dieser Person vermieden hast.
    • Wenn deine Obsession ein bestimmtes Subjekt betrifft, lerne etwas völlig anderes, um eine Veränderung herbeizuführen.
  3. Wenn deine Obsession teilweise durch Gewohnheiten gefördert wird, z.B. weil du jeden Tag dieselbe Strecke fährst, um am Haus deines Ex vorbeizufahren, dann solltest du das ändern. Denke einen Moment nach: Welche Gewohnheiten musst du ändern, weil sie zu deiner Obsession beitragen? Wahrscheinlich weißt du genau, worum es geht. Gib dir wirklich Mühe, deine Abläufe zu ändern. Anfangs ist das sicher schwer, aber nach kurzer Zeit solltest du bemerken, dass deine obsessiven Gedanken abnehmen. Hier folgen ein paar Dinge, die dich auch mental verändern können:
    • Nimm einen anderen Weg zur Arbeit oder zur Schule.
    • Trainiere in einem anderen Fitnesscenter oder zu einer anderen Zeit, um einer Person aus dem Weg zu gehen, von der du besessen bist.
    • Anstatt jeden Morgen zuerst online zu gehen, um deine Mails zu checken, gehe direkt auf deine normalen Websites, starte deinen Tag mit einer Meditation , gehe joggen oder mit dem Hund spazieren.
    • Geh am Wochenende zu anderen Orten als den üblichen Treffpunkten.
    • Höre andere Musik, wenn du arbeitest.
  4. Wenn du es leid bist, dass deine Obsession Gedanken und Gewohnheiten kontrolliert, übernimm wieder die Kontrolle, indem du ein paar persönliche Änderungen vornimmst. Es klingt vielleicht drastisch, aber manchmal ist das nötig, um dir zu beweisen, dass du dazu in der Lage bist. Wähle etwas in deinem Leben aus, das symbolisch für deine Obsession ist und mache etwas, damit es sich neu und frisch anfühlt.
    • Vielleicht bedeutet so eine persönliche Veränderung, dass du etwas an deinem Aussehen ändern musst. Hast du dir die Haare lang wachsen lassen, weil du glaubst, dass die Person, von der du besessen bist, es so mag? Dann ist es vielleicht an der Zeit, sie abzuschneiden. Lass dir eine Frisur schneiden, die kurz und schick ist und nichts mit der Person zu tun hat.
    • Wenn du deine Zeit damit verbringst, online immer wieder dieselben Seiten anzusehen, dann solltest du vielleicht dein Zimmer oder Büro verändern. Stelle die Möbel um und besorge dir ein paar neue Stücke. Räume deinen Schreibtisch auf und dekoriere ihn mit neuen Bildern und Nippes. Entsorge die Dinge, die dich an deine Obsession erinnern und umgib dich mit Dingen, die dich dran erinnern, dass du darüber hinwegkommen willst.
  5. Manchmal geht eine Obsession so tief, dass du sie selbst nicht loswerden kannst. Wenn du deine Besessenheit nicht unter Kontrolle bekommen kannst und sie deine Fähigkeit einschränkt, glücklich zu sein, dann solltest du einen Termin mit einem Therapeuten machen. Ein Profi kann dir Mittel und Methoden zeigen, um die Kontrolle über deine Gedanken und dein Leben zurückzuerlangen.
    • Wenn es sich ständig wiederholende Gedanken gibt, die nicht verschwinden, oder du bestimmte Rituale immer wieder wiederholen musst, dann hast du wahrscheinlich eine Angststörung, eine sog. Zwangserkrankung. [9] In diesem Fall musst du dir Hilfe holen, damit du eine Therapie machen kannst und Medikamente bekommst, um diese Störung zu behandeln.
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Aus einer Obsession etwas Positives machen

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  1. Nicht alle Obsessionen sind schlecht. Tatsächlich verbringen viele Menschen ihr Leben damit, ihre „Leidenschaft“ zu finden, das eine Subjekt, das sie anregt, mehr zu lernen und härter zu arbeiten. Wenn du eine Obsession gefunden hast, die dir einen Sinn gibt, dann halten dich viele für sehr glücklich. Wenn du z.B. total begeistert von Astronomie bist und du viel Zeit damit verbringst, alles darüber zu lesen und zu lernen, dann kannst du aus dieser Besessenheit eine erfolgreiche Karriere machen.
    • Selbst wenn deine Obsession nicht dazu führt, dass du einen Doktortitel in Astronomie bekommst, kannst du trotzdem etwas Produktives daraus machen. Vielleicht bist du besessen, was Promi-Klatsch angeht und musst alle Klatschpresse lesen. Warum beginnst du keinen Blog oder Twitter-Account, um deine Erkenntnisse zu teilen?
    • Du könntest deine Besessenheit auch nutzen, um dich selbst zu verbessern. Wenn du von jemandem besessen bist, der dich nie eines Blickes würdigt, dann entscheidest du dich vielleicht, die Angewohnheiten zu ändern, die dich zurückhalten. Nimm sie als Anlass, früh aufzustehen und morgens vor der Arbeit laufen zu gehen oder lies alles über ein Fach, so dass du im Unterricht etwas Intelligentes zu sagen hast.
  2. Wenn es sich um eine Person handelt, dann könntest du die Energie nutzen, um etwas Schönes zu schaffen. Vieles, was geschrieben, als Kunst oder Musik geschaffen wurde, hat in einer Obsession seinen Ursprung. Wenn es jemanden gibt, an den du ständig denken musst, mache aus deinen unerwiderten Gefühlen ein Gedicht, ein Lied oder ein Gemälde.
  3. Eine Obsession ist vielleicht ein Problem, bis du Menschen findest, die sie teilen. Wovon auch immer du besessen bist, wahrscheinlich bist du nicht der Einzige. Finde Menschen, die lieben, was du liebst, so dass ihr Informationen austauschen und endlos darüber reden könnt. Ob du der größte Fan einer Fußballmannschaft bist oder jeden Auftritt einer bestimmten Schauspielerin sehen musst oder die ganze Nacht aufbleibst, um dein Lieblingsspiel zu sehen – wahrscheinlich gibt es andere, die sich auch dafür begeistern.
  4. Sie ist nur ein Problem, wenn sie all deine Zeit und Energie raubt und keinen Raum für andere Dinge lässt. Nur du kannst entscheiden, wie viel zu viel ist. Wenn das Subjekt deiner Obsession dir Spaß macht und du immer noch genug Zeit hast, um entscheidende Dinge zu tun und deine Freundschaften zu pflegen, dann lass sie einfach zu. Wenn sie dich allerdings einschränkt, dann halte inne und nutze deine Chance, eine Weile etwas anderes zu machen.
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Tipps

  • Versuche neue Dinge, um deinen Kopf von deiner Obsession abzulenken, z.B. Zeit mit Freunden zu verbringen, ein Buch zu lesen oder ein Instrument zu lernen.
  • Ignoriere es nicht einfach, gehe es an.
  • Gehe die Dinge notfalls langsam an. Du musst keinen kalten Entzug machen.
  • Hab keine Angst und schäme dich nicht.
  • Sieh es als Herausforderung, die du meistern kannst!
  • Tue oder denke etwas, um obsessive Gedanken loszuwerden.
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Warnungen

  • Zwangsstörungen und Abhängigkeiten sind reale Probleme für viele Menschen. Wenn du deine Besessenheit(en) nicht kontrollieren kannst und/oder dich oder andere damit verletzt, dann solltest du dir sofort professionelle Hilfe suchen.
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