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Aufgelöste Nähte gehören zu den häufigsten Schäden an Kleidungsstücken und anderen Textilien und kommen bei Stoffen jeder Qualität vor. Natürlich nervt es, wenn du feststellen musst, dass sich deine Lieblingsbluse auflöst, aber normalerweise lässt sich eine Naht problemlos reparieren und das Stück ist danach wieder so gut wie neu. Berücksichtige bei deiner Reparatur, mit welcher Art von Stoff du es zu tun hast und wähl entsprechend die richtige Methode und das richtige Material aus, dann wird man gar nicht bemerken, dass du das Textil geflickt hast.

Teil 1
Teil 1 von 2:

Reparier die Naht von Hand

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  1. Such beides passend zu dem Stoff aus, den du reparieren musst. Arbeitest du mit einem zarten Stoff wie Chiffon, Spitze oder Seide, nimm eine dünne Nadel und einen entsprechend dünnen Faden. Arbeitest du mit einem schwereren Stoff wie Denim oder Leinen, brauchst du eine stabile Nadel und einen dicken Faden. Wird die Naht später sichtbar sein, musst du außerdem darauf achten, dass du eine zum Stoff passende Farbe auswählst. [1]
  2. Fädle den Faden ein . Zieh ein Ende des Fadens durch das Nadelöhr. Ist der Faden zu ausgefranst, schneid ihn so weit zurück, dass du ein stumpfes Ende bekommst. Mach den Faden zur Not nass und drück ihn zusammen, bevor du ihn einfädelst. [2]
    • Du kannst einen einzelnen Faden einfädeln oder auch gleich zwei, um eine stabilere Naht zu nähen. Das ist besonders bei dickeren Stoffen eine gute Option.
  3. Wenn du schätzt, wie viel Garn du für die Naht brauchen wirst, verdopple die Länge der zu flickenden Stelle und rechne dann noch ein paar Zentimeter dazu. Es ist wesentlich besser, wenn du am Ende etwas zu viel hast, als wenn du zwischendurch neu einfädeln musst, denn dann siehst du möglicherweise nicht genau, wo du wieder ansetzen musst. [3]
  4. Unterschiedliche Stoffe und Nähte verlangen nach unterschiedlichen Stichen. Ein einfacher Überwendlingsstich eignet sich hervorragend für zarte Stoffe, während ein Reihstich gut für feste Stoffe geeignet ist. Wenn du es mit einer sichtbaren Naht zu tun hast, ist ein Steppstich die diskreteste Methode. [4]
    • Bist du totaler Anfänger, ist ein Reihstich vermutlich die einfachste Option, denn dabei brauchst du nur vorwärts und geradeaus nähen.
    • Auch der Steppstich ist einfach zu lernen. Steck die Nadel dazu durch den Stoff, zieh den Faden durch und steck die Nadel dann erneut etwa 0,5 cm weiter vorne von unten nach oben durch den Stoff. Dann stichst du sie wieder durch den Anfangspunkt und ziehst den Faden hinterher. Wiederhol dieses Muster für einen sauberen Steppstich.
  5. Hast du dich für einen Stich entschieden, kannst du anfangen, die Naht zu reparieren. Halt den Stoff dabei straff, damit die Naht nicht verrutscht oder Falten wirft. Mach die Stiche so gleichmäßig wie möglich und lieber zu klein und zu fest als zu locker. Sind die Stiche zu schlampig genäht, reißt die Naht am Ende wieder auf. [5]
  6. Bist du am Ende der aufgerissenen Stelle angekommen, mach einen festen Knoten ins Garn, damit die Naht diesmal hält. Ist der Knoten nicht fest genug, kann er wieder aufgehen. Mach den Knoten jedoch auch nicht so fest, dass das Garn reißt. Glätte den Stoff, um sicherzugehen, dass es keine Falten oder andere Probleme gibt und binde dann einen Knoten direkt auf dem Stoff.
    • Das geht einfacher, wenn du die Nadel am Faden lässt und ihn damit verknotest, vor allem wenn du nicht viel Faden übrig hast.
  7. Dreh den Stoff auf rechts und zieh ihn an der geflickten Stelle leicht auseinander. Vergewissere dich, dass er sich nicht wellt und keine Löcher oder Risse mehr hat. Hast du irgendwo einen Fehler gemacht und der Stoff verzieht sich, öffne die Naht und mach sie neu.
    • Du solltest zwar sichergehen, dass die Naht hält, aber du solltest nicht so fest daran ziehen, dass du dein Textil beschädigst oder sie wieder aufreißt.
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Teil 2
Teil 2 von 2:

Reparier eine Naht mit der Nähmaschine

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  1. Wähl die Farbe aus, die am besten zur vorhandenen Naht passt, egal ob sie später sichtbar sein wird oder nicht. Auch wenn es dir auf den ersten Blick nicht wichtig erscheint, wenn der Stoff nur leicht durchsichtig ist, wird ein zu heller oder zu dunkler Faden sofort durchscheinen. Such den Faden also möglichst identisch zum vorhandenen aus.
  2. Sowohl alte als auch neue Nähmaschinen haben eine ganze Reihe von unterschiedlichen Einstellungen, von der Stichlänge bis hin zur Art des Stichs. Schau in der Bedienungsanleitung nach, wie man eine bestimmte Einstellung auswählt und welche für deinen Stoff richtig ist. [6]
  3. Platzier die Stelle, die du flicken willst, unter dem Nähfuß, sodass du etwa 0,5 bis 1 cm vor der beschädigten Stelle zu nähen beginnst. Leg nach Möglichkeit die vorhandene Naht genau unter den Fuß, damit die Naht später insgesamt gleichmäßig wirkt.
  4. Tritt sanft aufs Pedal und schieb langsam und vorsichtig den Stoff durch. Auch wenn du möglichst schnell fertig werden willst, wenn du zu hektisch arbeitest, könnte die Nadel selbst einen stabilen Stoff zerreißen oder abbrechen. Lass dir Zeit.
    • Zieh die Stecknadeln unterwegs heraus, damit sie nicht unter die Nadel der Maschine geraten. Die Chancen stehen zwar gut, dass die Nadel die Stecknadeln verpasst, aber es besteht immer ein Risiko, dass sie eine Stecknadel trifft und abbricht.
  5. Wenn du am Ende des Risses angekommen bist, näh rückwärts über die vorhandene Naht, um sie zu sichern. Anschließend kannst du den Nähfuß anheben und den Stoff herausholen. [7]
    • Ein bis zwei Zentimeter reichen völlig aus. Vernähst du ein zu langes Stück der Naht, beschädigst du sie eventuell wieder.
  6. Durchtrenn Ober- und Unterfaden und kürz den Faden am geflickten Stoff. Ist der Stoff an der Nahtstelle ausgefranst, schneid auch die ausgefransten Stellen ab, denn das Gewebe würde sich sonst immer weiter auflösen. [8]
    • Sei vorsichtig, wenn du den Stoff unter dem Nähfuß hervorziehst. Du musst zunächst Ober- und Unterfaden durchschneiden, bevor du den Faden erneut am Stoff kürzt.
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Tipps

  • Wenn du ich mit der Nähmaschine nicht besonders gut auskennst, mach erst ein paar Übungsnähte auf einem Stoffrest, bevor du dich an die Reparatur der Naht wagst.
  • Hast du gar keine Ahnung von Nähmaschinen, ist die Reparatur von Hand für dich sicher einfacher und schneller.
  • Versuch, die Ursache für das Aufreißen der Naht herauszufinden. Stand die Naht zum Beispiel zu stark unter Zug, lass sie ein wenig aus, damit sie nicht wieder reißt.
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Warnungen

  • Verzichte auf Pfusch wie Sicherheitsnadeln, Kleber oder schlecht genähte Stiche. Du kannst damit den Stoff ruinieren und würdest es später bereuen.
  • Ist der Stoff sehr ausgefranst, musst du das Stück eventuell von einem professionellen Schneider flicken lassen.
  • Lies dir die Bedienungsanleitung deiner Nähmaschine genau durch, bevor du zu einer anderen Nadel wechselst. Manche Maschinen brauchen spezielle Nadeln oder die Nadel muss mit einer besonderen Technik eingesetzt werden.
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