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Ein Acetylen-Sauerstoff-Brenner, auch bekannt als Schneidbrenner, ist ein gefährliches Schneidsystem. Allerdings ist ein solcher Brenner ein leistungsstarkes und nützliches Werkzeug zum Schneiden von Stahl. Wenn du eine sichere Arbeitsumgebung schaffst und den Druck des Sauerstoffs und des Acetylens sorgfältig überwachst, kannst du einen Acetylen-Sauerstoff-Brenner bei vielen Projekten einsetzen.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Vorbereitung des Arbeitsbereichs

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  1. Trage keine locker sitzende Kleidung oder solche aus brennbaren synthetischen Materialien. Auch ausgefranste oder zerrissene Enden solltest du meiden, da sich eine solche Kleidung leichter entzünden kann als eng gewebte, sauber gesäumte. [1]
    • Feuerhemmende Materialien werden empfohlen, aber wenn du nicht an Spezialkleidung herankommst, trage enganliegende Baumwollkleidung. Nylon und die meisten anderen synthetischen Kleidungsstücke brennen schnell ab, wenn sie Feuer fangen.
    • Stabile, ledersohlige Arbeitsschuhe werden empfohlen. Heiße Metallsplitter können sich leicht durch Schuhe mit Gummisohlen brennen. Geschnürte Stiefel sind zu bevorzugen, da Späne von oben in die Schuhe fallen können.
    • Du solltest auch eine Schweißerbrille und schwere Lederhandschuhe benutzen.
  2. Für die meisten Projekte reicht ein Druckluft- oder Wasserlöscher aus, aber wenn Öl, Plastik oder andere brennbare Materialien in der Nähe sind, wird ein ABC-Löscher empfohlen. Außerdem ist es sinnvoll, eine weitere Person in der Nähe zu haben, die Maßnahmen ergreifen kann, wenn etwas Feuer fängt. [2]
    • Fliegende Späne können leicht ein Feuer in deinem Arbeitsbereich verursachen, teste daher deinen Feuerlöscher, bevor du mit dem Schneiden beginnst.
  3. Es ist überaus empfehlenswert, auf losem Erdboden oder einer Betonplatte zu arbeiten, da die Schlacke viele Meter von der Schneidestelle entfernt runterkommen werden. Trockenes Material wie Papier, Sägemehl, Pappe und getrocknetes Pflanzenlaub oder Gras kann sich aus 5 m Entfernung oder mehr noch entzünden. [3]
    • Bring die Flamme nicht mit Beton in Berührung, besonders nicht, wenn er frisch ist. Er könnte sich dadurch stark ausdehnen und reißen, wodurch sich kleine Betonstücke lösen und herumgeschleudert werden können.
  4. Ein Stahltisch ist ideal, da du dich auf ihm abstützen kannst, um den Brenner zu stabilisieren. Benutze niemals entzündliche Oberflächen. Meide daher Holztische oder Oberflächen auf denen brennbare Materialien verschüttet wurden. [4]
    • Außerdem solltest du dich vor Material mit Metalloxidbeschichtungen schützen, wie zum Beispiel Bleifarbe, Chromatgrundierungen und Verzinkungen. Das Einatmen der Dämpfe davon giftig sein kann.
  5. Wenn du einen präzisen Schnitt brauchst, miss ihn großzügig ab, um die Schnittkante schleifen zu können. Du kannst einen Permanentmarker verwenden, wenn du keinen Speckstein hast. Allerdings könnte die Markierung kurz vor Kontakt mit der Brennerflamme verschwinden.
    • Wenn du sehr präzise Schnitte ausführen willst, wirst du die besten Ergebnisse mit einer speziellen Schablone erzielen, mit der du die Linie in deine Arbeitsfläche ätzt.
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Den Schneidbrenner vorbereiten

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  1. Die Schläuche deines Brenners sollten an die Düsen der Sauerstoff- und Acetylenflaschen angeschlossen werden. Typischerweise sind die Sauerstofftanks und Schläuche grün und die Acetylenschläuche rot. Die Schläuche sind normalerweise gepaart und die Enden sind getrennt, damit sie an die jeweiligen Flaschen angeschlossen werden können. Der Acetylen-Schlauch hat ein umgekehrtes (männliches) Gewinde, damit man die Schläuche leichter unterscheiden kann. [5]
    • Da die Aufsätze aus Messing sind und leicht beschädigt werden können, solltest du sie mit einem entsprechend großen Schraubenschlüssel anziehen.
  2. Um zu überprüfen, ob der Regler komplett auf Null steht, drehe den Griff ein paar Umdrehungen zurück. Dieser Griff befindet sich oben auf der Flasche, direkt neben dem Reglerventil. Auf diese Weise kannst du sichergehen, dass du die vollständige Kontrolle über den Acetylengasdruck hast. [6]
    • Bei einem höheren Druck als 100 kPa wird Acetylen instabil und kann sich spontan entzünden oder explodieren.
  3. Auch hierbei ist es extrem wichtig, die Kontrolle über den Fluss des Acetylens zu behalten, daher solltest du das Gasventil gerade so weit öffnen, dass ein konstanter, gleichmäßiger Fluss des Gases möglich ist. [7]
    • Öffnest du den Tank um mehr als eine Umdrehung, könnte das Gas instabil werden. Dadurch könnte es schwierig sein, es im Notfall abzustellen.
  4. Damit ist der gleiche Griff gemeint, den du vor dem Öffnen des Gasventils geschlossen hast. Du solltest ihn sehr langsam öffnen und während du das Ventil öffnest, solltest du ständig das Niederdruckmanometer beobachten. Öffne ihn so weit, bis der angezeigte Druck zwischen 35 – 55 kPa liegt. [8]
  5. Zum Entlüften des Acetylenschlauch öffnest du das Gasventil am Schneidbrennergriff so weit, bis du hörst, dass Gas entweicht. Beobachte das Niederdruckmanometer, um zu sehen, ob der Druck während des Durchflusses konstant bleibt und stell sicher, dass du diesen Regler richtig eingestellt hast.
    • Schließ das Acetylenventil am Brenner, sobald du sicher bist, dass der Druck reguliert ist.
  6. Dreh das Manometer des Sauerstoffreglers auf gleiche Weise ein paar Umdrehungen zurück, wie beim Schließen des Acetylenreglers. Hast du das erledigt, dreh den Griff an der Hauptsauerstoffflasche so weit, dass er ganz offen ist. [9]
    • Die Einrichtung an der Sauerstoffflasche ist ähnlich wie die an der Acetylenflasche.
    • Das Sauerstoffventil hat zwei Wege. Beim Öffnen musst du den Griff so drehen, dass das Ventil ganz offen ist. Andernfalls wird der Sauerstoff um den O-Ring des Ventilschaftes herum auslaufen.
  7. Genau wie beim Acetylenregler drehst du den Griff des T-Stücks sehr langsam und betrachtest dabei das Niederdruckmanometer, bis der Druck bei 170 – 280 kPa liegt. [10]
  8. Es gibt zwei Ventile auf der Sauerstoffseite der Schneidbrenner-Baugruppe. Öffne zunächst das Ventil, das dem Schlauch am nächsten ist, um einige Umdrehungen. So stellst du sicher, dass genügend Sauerstoff für beide Funktionen vorhanden ist. Öffne als nächstes das vordere Ventil leicht, bis der Schlauch gespült ist (etwa drei bis fünf Sekunden für einen 7,5m-Schlauch), schließe anschließend das vordere Ventil. [11]
    • Das Ventil in der Nähe der Schlauchanschlüsse steuert den Sauerstofffluss zur Mischkammer für die Verbrennung, daher sollte kein Sauerstoff aus der Brennerspitze austreten, bis entweder der Schneidhebel gedrückt oder das Ventil weiter oben am Brenner geöffnet wird.
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Mit dem Brenner schneiden

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  1. Wenn es um die Arbeit mit einem Acetylen-Sauerstoff-Brenner geht, kann man nie vorsichtig genug sein. Ziehe deine gesamte Sicherheitsausrüstung an und überprüfe deinen Arbeitsbereich noch einmal auf brennbare Materialien. [12]
  2. Öffne das Acetylenventil wieder und lass den in der Mischkammer verbliebenen Sauerstoff für ein paar Sekunden entweichen. Schließ anschließend das Ventil, bis du kaum noch Gas entweichen hörst. Halte den Gasanzünder vor die Brennerspitze und drück den Griff.
    • Wenn die Funken vom Gasanzünder das Acetylen entzünden, sollte eine kleine gelbe Flamme an der Spitze sichtbar sein.
    • Die Verwendung von Streichhölzern oder einem Zigarettenanzünder ist sehr gefährlich. Ein Gansanzünder ist ein spezielles Werkzeug zum Anzünden von Schneidbrennern. Verwendest du ein solches Utensil, reduzierst du das Risiko für schwere Verletzungen.
  3. Stell sicher, dass die Flamme der Brennerspitze entspringt. Ist der Acetylenfluss zu stark, "springt" die Flamme oder wird von der Spitze weggeblasen. Das könnte zu einer schiefen Schnittkante führen, sodass sich das Risiko für einen Brande oder eine Verletzung erhöhen kann. [13]
  4. Die Flammenfarbe verändert sich von gelb zu hellblau mit einem weißen Mittelbereich, wenn genügend Sauerstoff zur vollständigen Verbrennung des Acetylens zugeführt wird. Erhöhe den Sauerstofffluss langsam, bis die innere blaue Flamme zur Spitze hin kleiner wird. [14]
  5. Die Länge der inneren Flamme sollte knapp über der Stahlstärke des zu schneidenden Materials liegen. Zum Beispiel ist eine 1,3 cm dicke Innenflamme in etwa ausreichend für ein 1 cm dickes kaltgewalztes Blech oder Baustahl.
    • Wenn du ein Pustegeräusch hörst, oder die blaue Flamme unregelmäßig und hauchfein erscheint, ist wahrscheinlich zu viel Sauerstoff an der Flamme. Reduzier die Sauerstoffzufuhr, bis die Flamme stabil ist und die Innenflamme eine saubere Kegelform aufweist.
  6. Die Flamme muss keinen direkten Kontakt mit der Oberfläche haben, um sie zu schneiden. Du musst den Stahl mit der Flamme so lange erhitzen, bis das Metall an dieser Stelle allmählich schmilzt und anfängt zu leuchten. Halte die Flammenspitze gleichmäßig und etwa 1 cm von der Oberfläche des Metalls weg, um die Hitze an einer Stelle zu konzentrieren. [15]
    • Bei Raumtemperatur sollte dieser Vorgang bei einem 0,6cm-Stahlblech etwa 45 Sekunden dauern. Bei schwerem Material und bei niedrigen Temperaturen dauert es länger.
  7. Nun entzündet sich der geschmolzene Stahl. Wenn sofort eine heftige Reaktion einsetzt, hat sich der Stahl entzündet und du kannst den Druck allmählich erhöhen, bis der Strahl vollständig durch das Metall geschnitten hat. [16]
    • Wenn keine Reaktion auftritt, ist das Metall nicht heiß genug, um sich zu entzünden. Lass in diesem Fall den Sauerstoffgriff los und erhitze das Metall weiter.
  8. Beweg den Brenner entlang der gezeichneten Linie, sobald der Strahl durch den Stahl schneidet. Du solltest beobachten, dass die Funken und geschmolzene Schlacke fast vollständig auf der Rückseite oder am Boden deines Schneidebereichs herausgeblasen werden. Wenn sich dieser Fluss von überhitztem Material verlangsamt oder zurückgeht, reduzier deine Vorwärtsbewegung oder halte an und erhitze das Metall stärker. [17]
    • Du solltest lieber langsamer schneiden und nicht zu schnell über das Material gehen.
  9. Achte darauf, dass die Schlacke und eventuelle Tropfen des erhitzten Metalls nicht unter deine Füße gelangen. Selbst robuste Stiefelsohlen können durchschmoren, wenn du auf einem großen Stück heißen Metalls stehst. [18]
  10. Dreh zuerst das Brennerventil ab, dann den Sauerstoff. Als nächstes drehst du die Flaschenventile der Sauerstoffflaschen ab und drehst die Druckreglerschraube heraus. Wiederhole dieses Vorgehen an der Acetylenflasche. [19]
    • Einige Modelle weisen dich möglicherweise an, den Sauerstoff abzuschalten, bevor du das Brennerventil abdrehst. In diesem Fall solltest du dich immer an die Anweisungen des Herstellers halten.
  11. Du solltest dir jedoch bewusst sein, dass das Eintauchen eines überhitzten Stahlstücks in einen Eimer oder das Halten unter einen kalten Wasserstrahl augenblicklich eine heiße Dampfwolke erzeugt. [20]
    • Du könntest es auch an der Luft abkühlen lassen, wenn es nicht schnell gehen muss.
    • Bei bestimmten Stahlsorten, solltest du das Werkstück an der Luft abkühlen lassen, da es sich durch kaltes Wasser verziehen kann.
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Tipps

  • Vergewisser dich, dass alle Schlauchverbindungen, Messgeräte- und Regleranschlüsse sowie andere Anbauteile dicht sind. Sind die Leitungen an diesen Anschlüssen undicht, sodass Gas austritt, könnte es zu einer spontanen Entzündung kommen.
  • TransportiereGasflaschen immer vertikal (aufrecht).
  • Halte Tiere und Kinder von Bereichen fern, in denen Heißarbeiten dieser Art durchgeführt werden.
  • Halte die Brennerspitze sauber.
  • Bau Rückschlagventile an beiden Enden ein. Das ist viel sicherer als ein einzelnes.
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Warnungen

  • Bei OSHA-regulierten Projekten ist eine Feuerwache erforderlich.
  • Die Verwendung einer Rückschlag- oder Rückflussverhinderungsvorrichtung wird dringend empfohlen.
  • Stahl und Kohlenstoffstahl sind die einzigen Materialien, die du schneiden solltest. Aluminium, rostfreier Stahl und andere Metalle und Legierungen können mit einem Schneidbrenner nicht geschnitten werden.
  • Verwende den Schneidbrenner nur in einem gut belüfteten Bereich, weit weg von brennbaren Materialien.
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Was du brauchst

  • Schneidbrenner-Set, mit Brennstoff- und Oxidationsmittel-Tanks.
  • Feuerlöscher
  • Schneidbrenner
  • Markier- und Messwerkzeuge
  • Schneidbrille
  • Schwere Lederhandschuhe
  • Lose, nicht brennbare Kleidung

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