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Bellen ist die natürliche Form der Vokalisierung eines Hundes. Es kann aber auch zu einem problematischen Verhalten werden, wenn es chronisch oder unkontrolliert geschieht. Wenn dein Hund eine schlechte Angewohnheit bezüglich des Bellens entwickelt, kannst du ihm mit den richtigen Techniken und durch die Beseitigung der zugrunde liegenden Ursache ein besseres Verhalten beibringen.

Methode 1
Methode 1 von 4:

Verhindern, dass der Hund die Gewohnheit entwickelt

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  1. Es ist viel einfacher, einem Hund frühzeitig das Bellen abzugewöhnen, als die Gewohnheit zu brechen, wenn dein Hund sie erst einmal entwickelt hat. Einer der Schlüssel dazu ist, das Bellen gar nicht erst zu verstärken oder zu belohnen. Wenn dein Hund bellt und du ihn aufforderst, damit aufzuhören, belohnst du das Bellen mit Aufmerksamkeit in seiner Wahrnehmung. [1] Dein Hund könnte das Schreien sogar als deine Version des Bellens als Antwort interpretieren. Wenn er das fälschlicherweise für Zustimmung hält, wird dein Hund das Verhalten eher wiederholen.
  2. Anstatt deinen neuen Hund um Ruhe zu bitten, solltest du zuerst versuchen, das Bellen zu ignorieren. Wenn der Hund das Bellen gar nicht erst mit Aufmerksamkeit und Reaktionen von dir verbindet, dann wird der Hund das Verhalten weniger wahrscheinlich zeigen. [2]
  3. Wenn er nach einigen Minuten nicht aufhört, obwohl du ihn ignorierst, dann versuche, deinen Hund davon abzulenken. Ignoriere weiterhin das Bellen, aber lass dann etwas auf den Boden fallen, öffne die Speisekammer oder etwas anderes, das normalerweise die Aufmerksamkeit deines Hundes erregt und ihn zum Nachforschen veranlasst.
  4. Wenn du deinen Hund vom Bellen abgelenkt hast und er neugierig zu dir kommt, dann benutze ein vertrautes Kommando, z.B.: "Sitz". Belohne das positive Verhalten sofort. So bestärkst du das befohlene Verhalten und nicht das Bellen. [3]
    • Das zeigt auch, wie wichtig die Grundausbildung für deinen Hund ist. Wenn du deinen Hund mit anderen Grundkommandos ablenkst, die er versteht, kannst du vermeiden, das Bellen versehentlich zu verstärken. [4] Um mehr darüber zu erfahren, wie du deinem Hund grundlegende Kommandos beibringst, lies diesen Artikel .
    • Das Clickertraining ist eine weitere großartige Möglichkeit, gewünschte Verhaltensweisen beim Hund positiv zu verstärken.
  5. Wenn dein neuer Hund im Hof Passanten anbellt, bringe den Hund ins Haus und ignoriere dabei sein Bellen. Warte, bis der Hund aufhört, einen Passanten anzubellen und lege ihm die Leine an. Wenn der Hund das nächste Mal einen anderen Passanten anzubellen beginnt, führe den Hund sofort an der Leine nach drinnen. Indem du das mitten im Bellen machst, bringst du dem Hund bei, dass das Bellen das Ende des Spaßes im Hof bedeutet. [5]
  6. Bellen ist eine Ausdrucksweise für Hunde und sie bellen vielleicht als Reaktion auf emotionale Zustände, insbesondere Langeweile. Wenn du deinem Hund viel Bewegung und Aufmerksamkeit gibst, wird er nicht die Gewohnheit entwickeln, aus Langeweile zu bellen. [7] Verbringe mindestens zwei fünfzehnminütige Trainingseinheiten pro Tag mit deinem Hund und gehe zweimal am Tag zum Training mit ihm hinaus, um ihn laufen und apportieren zu lassen. Das kann bis zu einer Stunde pro Tag für große, energiegeladene Rassen bedeuten. [8]
    • Wenn dein Hund trotz zweimaligem Training pro Tag und obwohl er sich austoben kann bellt, dann musst du vielleicht länger pro Einheit mit ihm trainieren.
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Methode 2
Methode 2 von 4:

Die Ursache finden

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  1. Der erste Schritt, um das Bellen deines Hundes zu stoppen, ist herauszufinden, was das Bellen verursacht. Möglicherweise musst du einige Schlussfolgerungen ziehen, besonders wenn dein Hund oft bellt, wenn du nicht in der Nähe bist.
    • Dazu solltest du z.B. mit deinen Nachbarn sprechen. Frage sie, wann sie das Bellen deines Hundes bemerken und ob es irgendein Muster in dem Verhalten gibt. So zeigst du ihnen auch, dass du das Bellen wahrnimmst und daran arbeitest, es abzustellen. Das macht es ihnen auch leichter, dich als Verbündeten und nicht als Teil des Problems zu sehen.
    • Nimm das Verhalten auf während du weg bist. Es ist vielleicht besser, auch Video- und nicht nur Audioaufnahmen zu machen, da du so mögliche visuelle und akustische Auslöser für das Bellen deines Hundes untersuchen kannst. Nimm deinen Hund zu Hause über mehrere Tage hinweg auf und sieh dir die Aufnahmen an, damit du das Verhalten deines Hundes besser interpretieren kannst.
  2. Nachdem du Beweise gesammelt hast, beginne mit der Suche nach Mustern und Auslösern. Häufige Auslöser sind: [8]
    • Er will deine Aufmerksamkeit auf ein Bedürfnis lenken. Dein Hund sucht vielleicht deine Aufmerksamkeit, weil er dringend auf die Toilette muss, Hunger, Durst usw. hat.
    • Er fühlt sich gelangweilt oder frustriert. Ein Hund kann sich langweilen oder frustriert sein, weil er auf einen bestimmten Bereich beschränkt ist oder keine Chance hat, seine Energie loszuwerden. Bellen kann ein Weg für den Hund sein, um Ängste abzubauen oder um sich abzulenken.
    • Er hat Angst. Wenn eine Person, ein Ding oder ein Geräusch deinen Hund erschreckt, kann es sein, dass er als Reaktion darauf bellt. Du kannst an der Körpersprache deines Hundes erkennen, ob er aus Angst reagiert - Anzeichen sind: Zurückziehen der Ohren und das Senken des Schwanzes.
    • Er verteidigt sein Territorium. Wenn ein Hund glaubt, dass eine Person oder ein anderer Hund in sein Territorium eindringt, kann er bellen, um einen Anspruch auf dieses Territorium geltend zu machen. Du kannst oft erkennen, dass ein Hund territorial bellt, weil er seine Ohren nach vorne richtet und seinen Schwanz hoch aufstellt.
    • Er ist aufgeregt. Hunde bellen vielleicht, wenn sie sich freuen, dich zu sehen. Das ist ein Ausdruck ihres Eifers.
    • Er ist krank. Wenn ein Hund mit Gesundheitsproblemen wie Taubheit, Schmerzen oder psychischen Problemen zu kämpfen hat, bellt er vielleicht als Zeichen, dass etwas nicht in Ordnung ist. [9]
  3. Wenn du den Verdacht hast, dass dein Hund aus gesundheitlichen Gründen bellen könnte, vereinbare einen Termin beim Tierarzt.
    • Denk daran, dass ältere Hunde infolge von Demenz bellen können. Wenn das der Fall ist, kann dein Tierarzt deinem Hund möglicherweise ein Medikament verschreiben, das ihm hilft, mit den Symptomen besser fertig zu werden. [10]
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Methode 3
Methode 3 von 4:

Das Bellen reduzieren

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  1. Sobald du herausgefunden hast, was deinen Hund zum Bellen bringt, versuche, diese Auslöser zu beseitigen.
    • Dein Hund bellt, weil er durch dieses Verhalten eine Art Belohnung erfährt. Wenn du diese Belohnung beseitigst, verliert dein Hund den Anreiz zu bellen. [11]
    • Wenn dein Hund z.B. Passanten anbellt, obwohl er im Haus ist, schließe die Jalousien oder Vorhänge, um ihm die Sicht zu versperren. Wenn dein Hund Passanten im Hof anbellt, bring den Hund ins Haus, wenn er damit anfängt. [12]
  2. Wenn du deinen Hund umschulst, dann solltest du damit beginnen, nicht auf das Bellen zu reagieren. Hunde interpretieren dein Schreien oder den Befehl damit aufzuhören, als Aufmerksamkeit. Das verstärkt das Verhalten an sich, egal ob du wütend bist oder mit deinem Hund schimpfst. [14]
    • Wenn dein Hund bellt, nimm es auf keinen Fall zur Kenntnis. Sieh deinen Hund nicht an, sprich nicht mit ihm, streichle ihn nicht und gib ihm auf keinen Fall Futter oder Leckerlis.
    • Sei dir bewusst, dass das Bellen deines Hundes schlimmer wird, bevor es besser wird, wenn du mit einer bestehenden Gewohnheit brechen musst. Wenn du nicht reagierst, nachdem dein Hund sich daran gewöhnt hat, dass du auf das Bellen reagierst, dann weckt das in ihm wahrscheinlich den Wunsch, mehr zu bellen, weil es nicht wie sonst funktioniert hat. Widerstehe dem Bedürfnis, irgendwie auf das Bellen zu reagieren.
    • Du solltest den Nachbarn erklären, dass du versuchst, das Problem mit dem Bellen zu beenden. Entschuldige dich in der Zwischenzeit für die Unannehmlichkeiten. Wenn sie verstehen, dass du an etwas Konstruktivem arbeitest - und nicht nur unglaublich nervig bist -, werden sie hoffentlich mehr Verständnis zeigen.
  3. Sobald dein Hund aufhört zu bellen, warte eine Minute, um sicherzustellen, dass der Hund es aus dem richtigen Grund tut. Belohne dann das Schweigen mit einem Leckerli. Wenn du das konsequent machst, dann wird dein Hund anfangen zu verstehen, dass das Bellen nicht belohnt wird, Stille aber schon.
    • Dein Hund wird anfangen, das Schweigen mit einem Leckerli zu assoziieren. Wenn das passiert, verlängere die Zeiten, in der der Hund still sein muss, bevor er eine Belohnung erhält.
    • Wenn du mit deinem Hund Clickertraining machst, dann denke daran, die Stille mit einem Klick zu markieren, bevor du sie belohnst.
  4. Wenn dein Hund zu bellen beginnt, lenke ihn ab, damit er etwas tut, das ihn von dem Reiz abbringt.
    • Du könntest deinem Hund z.B. das Kommando geben, sich hinzulegen, denn es wird nicht als Belohnung für das Bellen ausgelegt werden.
    • Wenn dein Hund sich ruhig hinlegt, belohne ihn mit einem Leckerli - aber nur, wenn er ruhig ist.
  5. Während du deinen Hund umschulst, halte ihn so weit wie möglich außerhalb des Hörbereichs der Nachbarn, um die Belästigung so gering wie möglich zu halten.
    • Bleib in Kontakt mit deinen Nachbarn und lass sie wissen, dass du das Gebell deines Hundes wahrnimmst und daran arbeitest, das Problem zu beheben.
    • Wenn du deine Nachbarn auf deiner Seite hast, dann bleiben sie wahrscheinlich geduldig und du vermeidest lästige Anrufe. [14]
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Methode 4
Methode 4 von 4:

Dafür sorgen, dass dein Hund die Regeln befolgt

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  1. Hunde sind sozial und brauchen Umweltreize, damit sie gesund und ausgeglichen bleiben.
    • Geh mit deinem Hund regelmäßig in der Nachbarschaft spazieren.
    • Wenn immer möglich, geh mit deinem Hund in Parks oder auf Freiflächen, wo er frei herumlaufen kann.
  2. Hunde sind Rudeltiere und müssen sich als Teil einer Familie fühlen. Wenn du also nach Hause kommst, bring deinen Hund mit rein und lass ihn mit dir und deiner Familie interagieren.
    • Lass deinen Hund nicht draußen oder unbeaufsichtigt, wenn du zu Hause bist. Das führt sonst wahrscheinlich dazu, dass dein Hund ängstlich und frustriert reagiert, was wiederum zu schlechtem Verhalten führen kann.
  3. Hunde reagieren oft verwirrt auf menschliche Inkonsequenz. Manchmal schreist du, wenn sie bellen und manchmal reagierst du nicht darauf. Infolgedessen ist dein Hund unsicher, ob Bellen gut oder schlecht ist.
    • Der einzige Weg, deinem Hund das gewünschte Verhalten beizubringen, ist, konsequent zu sein. Nur so kann er lernen, was er darf und was nicht. [15]
  4. Das ist produktiver als deinen Hund anzuschreien, er solle "still sein" oder die "Klappe halten".
    • Wie bei jedem Verhalten, das du deinem Hund beibringen willst, ist Beständigkeit der Schlüssel.
    • Beginne damit, deinem Hund beizubringen, auf Kommando "Laut zu geben". Du kannst das tun, indem du an die Tür klopfst, um einen Besucher zu simulieren. Wenn der Hund bellt, gib ihm ein Leckerli (und denk daran, den Clicker zu benutzen, wenn du Clicker-Training machst). Sobald der Hund regelmäßig antwortet und nach dem Leckerli sucht, gib diesem Verhalten einen Befehl, z.B.: "Gib Laut!"
    • Sobald dein Hund auf Kommando zuverlässig bellen kann, bring ihm den Befehl "Still!" bei. Finde eine ruhige Umgebung ohne Ablenkungen. Sag deinem Hund, er soll "Laut geben", dann sag "still". Warte, bis er aufhört zu bellen, benutze den Clicker, wenn du damit trainierst und belohne deinen Hund mit einem Leckerli.
    • Wiederhole das so oft, bis dein Hund lernt, auf den Befehl "Still!" damit zu reagieren, nicht länger zu bellen und dafür belohnt zu werden. [16]
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Tipps

  • Sei immer freundlich und geduldig und verletze deinen Hund nie .
  • Es dauert eine Weile, um das Verhalten deines Hundes zu ändern. Du wirst das Bellen deines Hundes nicht über Nacht oder über einige Tage hinweg ändern. Du musst immer wieder, über mehrere Wochen oder sogar Monate, mit deinem Hund arbeiten, um sein Verhalten zu ändern. Je länger dein Hund die Gewohnheit bereits hat, desto länger wird es dauern, dieses Verhalten neu zu verdrahten. [17]
  • Lass deinen Hund nicht einen ganzen Tag und eine ganze Nacht oder länger unbeaufsichtigt. Sonst leidet dein Hund, was zu schlechten Reaktionen wie Bellen führen kann. [18]
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Warnungen

  • "Entbelle" deinen Hund nicht. Das "Entbellen (debarking)" ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem die Gewebefalten um den Kehlkopf entfernt werden, wodurch der Hund nur noch wenig und kratzend bellen kann. Der Eingriff wird von vielen Tierexperten als unmenschlich angesehen und Komplikationen wie Atembeschwerden, Erstickungsanfälle, chronische Schmerzen und sogar der Tod treten häufig auf. Und da die Prozedur nur die Stimmbänder des Hundes beeinträchtigt, wird das zugrunde liegende Verhalten nicht angesprochen. [19]
  • Tierschützer raten auch davon ab, "Anti-Bellgeräte" zu benutzen, die deinem Hund einen Schock verpassen oder ihn mit einem unangenehmen Geruch besprühen, wenn er bellt. Wie beim "Entbellen" sprechen diese Vorrichtungen das zugrunde liegende Verhalten nicht an. Da die Sinne von Hunden schärfer sind als die von Menschen, können diese Abschreckungsmittel grausam für deinen Hund sein, auch wenn sie dir relativ unbedeutend erscheinen. Außerdem ist es unwahrscheinlich, dass diese Halsbänder effektiv sind, da sie Bestrafungen als Trainingsmittel einsetzen. Hunde bringen eine Bestrafung nicht mit dem Verhalten in Verbindung; vielmehr reagieren Hunde am effektivsten auf positive Verstärkung und Belohnung für gutes Verhalten. [20]
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Referenzen

  1. Don't Shoot the Dog. Karen Pryor. Ringpress Books
  2. Don't Shoot the Dog. Karen Pryor. Ringpress Books
  3. Don't Shoot the Dog. Karen Pryor. Ringpress Books
  4. Don't Shoot the Dog. Karen Pryor. Ringpress Books
  5. Don't Shoot the Dog. Karen Pryor. Ringpress Books
  6. The Power of Positive Dog Training. Pat Miller. Howell Book House
  7. The Power of Positive Dog Training. Pat Miller. Howell Book House
  8. http://www.humanesociety.org/animals/dogs/tips/barking_causes.html?credit=web_id96379310
  9. http://pets.webmd.com/dogs/guide/understanding-why-dogs-bark?page=2

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