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Neuropathie in den Füßen deutet auf ein Problem oder eine Störung der kleinen Nervenfasern in deinen Füßen hin. Zu den Symptomen einer Neuropathie gehören Schmerzen (brennend, wie ein elektrischer Schlag oder stechend), Kribbeln, Taubheit und/oder Muskelschwäche in den Füßen. [1] Oft betrifft periphere Neuropathie beide Füße, aber nicht immer, da es auf die Ursache ankommt. Häufige Ursachen für eine Neuropathie in den Füßen sind unkontrollierter Diabetes, fortgeschrittener Alkoholismus, Infektionen, Vitaminmangel, Nierenerkrankungen, Fußtumore, Trauma, eine Drogenüberdosis und Kontakt mit gewissen Giftstoffen. [2] Wenn du die Anzeichen und Symptome einer Neuropathie in den Füßen erkennen kannst, kannst du besser beurteilen, was deine Fußprobleme verursacht. Doch nur ein qualifizierter Gesundheitsexperte kann es dir sicher sagen.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Frühe Symptome erkennen

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  1. Du denkst vielleicht, dass leichter Gefühlsverlust und ab und an auftretendes Kribbeln in deinen Füßen zum Älterwerden dazugehören, aber das ist nicht der Fall. Stattdessen ist es ein frühes Anzeichen dafür, dass die kleinen Sinnesnerven in deinen Füßen nicht richtig funktionieren. [3] Daher solltest du deine Füße häufiger untersuchen und schauen, wie gut du im Vergleich zu anderen Körperteilen wie deinen Oberschenkeln oder deinen Händen an den Füßen leichte Berührungen spüren kannst.
    • Benutz einen Bleistift oder Kugelschreiber, fahre leicht deinen Fuß entlang (von oben nach unten) und schau, ob du das spüren kannst – noch besser wäre es, wenn du deine Augen schließt und einen Freund darum bittest.
    • Normalerweise kann man zuerst in den Zehen Berührungen und Vibrationen nicht mehr spüren. Dieser Gefühlsverlust wandert dann den Fuß und schließlich das Bein hoch.
    • In den USA ist die häufigste Ursache für Neuropathie Diabetes – 60-70% aller Diabetiker entwickeln in ihrem Leben Neuropathie.
  2. Wenn du ab und an ein Unwohlsein in den Füßen verspürst oder Krämpfe hast, könnte ganz normal sein, vor allem wenn du lange in neuen Schuhen gehst. Wenn du allerdings ohne Grund dauerhaft brennende Schmerzen oder ungewöhnliche, periodisch auftretende Schmerzen hast, die sich wie ein elektrischer Schlag anfühlen, ist das ein frühes Anzeichen für Neuropathie im Fuß. [4]
    • Schau, ob das Tragen anderer Schuhe einen Unterschied bei deinen Fußschmerzen macht, oder teste ein paar Schuheinlagen aus.
    • Neuropathische Schmerzen werden normalerweise in der Nacht schlimmer. [5]
    • Manchmal werden bei einer Neuropathie die Schmerzrezeptoren so empfindlich, dass du es nicht einmal ertragen kannst, deine Füße mit einer Decke zuzudecken – das ist als Allodynie bekannt.
  3. Wenn das Gehen dir schwerer fällt oder du ungeschickter/unfallgefährdeter bist, wenn du auf den Füßen bist, könnte das ein Anzeichen für eine frühe Schädigung der Bewegungsnerven sein. [6] Der Steppergang (der zu häufigem Stolpern führt) und Gleichgewichtsverlust sind ebenfalls häufige Symptome für eine Neuropathie.
    • Versuch, zehn Sekunden auf deinen Zehen zu stehen, und schau, wie schwer dir das fällt – wenn du das nicht schaffst, könnte das auf ein Problem hindeuten.
    • Dir könnte auch ein unwillkürliches Zucken oder ein Verlust des Muskeltonus in deinen Füßen auffallen. [7]
    • Ein Hirnschlag kann auch zu Muskelschwäche, Lähmung und Gefühlsverlust in deinen Füßen führen, aber die Symptome treten normalerweise plötzlich auf und werden von anderen Anzeichen und Symptomen begleitet, während Neuropathie normalerweise langsam fortschreitet. [8]
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Fortgeschrittene Symptome erkennen

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  1. Fortgeschrittene Schädigungen der autonomen Nerven führen wahrscheinlich dazu, dass du weniger schwitzt. Dann ist weniger Feuchtigkeit in deiner Haut (die trocken und schuppig wird und/oder abblättert) und deinen Zehennägel (die brüchig werden). [9] Dir könnte auffallen, dass deine Zehennägel abbrechen und aussehen, als ob du eine Pilzinfektion hättest.
    • Wenn du unter arteriellen Verschlusskrankheiten leidest, die durch Diabetes verursacht werden, kann die Haut deiner Unterschenkel aufgrund der schlechten Durchblutung dunkelbraun werden.
    • Neben der Farbe kann sich auch die Textur deiner Haut verändern, so dass sie oft glatter und glänzender als vorher aussieht.
  2. Geschwürbildung an der Haut der Füße ist eine Folge fortschreitender Schädigung der Sinnesnerven. Zu Beginn sind neuropathische Geschwüre schmerzhaft, aber wenn die Schädigung der Sinnesnerven fortschreitet, wird die Fähigkeit der Nerven, Schmerz zu übertragen, drastisch reduziert. [10] Wiederholte Verletzungen können zur Bildung mehrerer Geschwüre führen, die du oft nicht einmal bemerkst.
    • Neuropathische Geschwüre entwickeln sich normalerweise an der Unterseite der Füße, vor allem bei Menschen, die immer barfuß laufen.
    • Geschwüre erhöhen das Risiko von Infektionen und Gangrän (Gewebetod).
  3. Wenn du jegliches Gefühlsempfinden in deinen Füßen verlierst, ist das eine ernste Angelegenheit und nicht normal. Wenn du Berührungen, Vibrationen oder Schmerzen nicht mehr fühlen kannst, macht es das Gehen schwerer und du könntest ein Fußtrauma erleiden, das zu einer Infektion führen kann. [11] In einem fortgeschrittenen Stadium der Krankheit könnten deine Fußmuskeln gelähmt werden, so dass du kaum noch ohne Unterstützung gehen kannst.
    • Wenn du Schmerzen und Temperaturen nicht mehr spüren kannst, könntest du nachlässig bei versehentlichen Verbrennungen und Schnitten werden. Du könntest nicht merken, dass du deine Füße verletzt.
    • Wenn du keine Koordination und kein Gleichgewicht hast, könntest du dir bei einem Fall Beine, Hüfte und Becken brechen.
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Die Diagnose von einem Arzt bestätigen lassen

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  1. Wenn du denkst, dass dein Fußproblem mehr als nur eine kleine Verstauchung oder Zerrung ist und neuropathisch sein könnte, geh zu deinem Arzt – er wird dich körperlich untersuchen und Fragen über deine Krankheitsgeschichte, Ernährung und deinen Lebensstil stellen. Der Arzt wird dir wahrscheinlich auch Blut abnehmen und dich auf hohe Glukosewerte (ein deutliches Anzeichen für Diabetes), bestimmten Vitaminwerte und deine Schilddrüsenfunktion hin untersuchen.
    • Du kannst deine Blutzuckerwerte zuhause mit einem Testgerät überprüfen, aber lies die Anleitung genau durch.
    • Hohe Glukosewerte im Blut sind giftig und schädigen kleine Nerven und Blutgefäße, genauso wie zu viel Ethanol durch das Trinken alkoholischer Getränke.
    • Mangel an B-Vitaminen, vor allem B12 und Folsäure, sind eine andere häufige Ursache für Neuropathie. [12]
    • Dein Arzt könnte auch eine Urinprobe nehmen, um zu schauen, wie gut deine Nieren funktionieren.
  2. Du könntest zu einem Nervenspezialisten (Neurologen) gehen müssen, um die Neuropathiediagnose bestätigen zu lassen. Der Neurologe könnte deine Nervenleitgeschwindigkeit (NLG) testen und/oder eine Elektromyographie (EMG) durchführen, um zu testen, wie gut die Nerven in deinen Füßen und Beinen elektrische Nachrichten übermitteln. [13] Schädigungen können an der Schutzschicht eines Nervs (Myelinscheide) oder darunter im Axon auftreten.
    • NLG und EMG sind nicht sehr hilfreich, um eine Neuropathie an kleinen Fasern zu diagnostizieren. Daher werden manchmal eine Hautbiopsie oder ein quantitativer Sudomotor-Axonreflextest (QSART) durchgeführt.
    • Eine Hautbiopsie kann Probleme mit den Nervenfaserenden zum Vorschein bringen und ist leichter und sicher als eine Nervenbiopsie, da unsere Haut an der Oberfläche liegt.
    • Der Spezialist könnte auch einen Farbdopplertest durchführen, so dass er den Zustand der Blutgefäße deiner Beine beurteilen kann – so kann er eine venöse Insuffizienz bestätigen oder ausschließen.
  3. Ein Podologe ist ein Fußspezialist, der dir ebenfalls eine fundierte Beurteilung deines Fußproblems geben kann. Er untersucht deinen Fuß auf Traumata, die Nerven beschädigt haben könnten, oder gutartige Wucherungen oder Tumore, die Nerven reizen/zusammendrücken. Ein Podologe kann dir zudem maßgefertigte Schuhe und Orthesen (Schuheinlagen) für deine Füße verschreiben, um für mehr Wohlbefinden und Schutz zu sorgen.
    • Ein Neurom ist eine gutartige Wucherung aus Nervenfasern, die man oft zwischen dem dritten und vierten Zeh findet.
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Tipps

  • Bestimmte Medikamente, die bei einer Chemotherapie eingesetzt werden, können zu peripheren Nervenschädigungen führen. Du solltest deinen behandelnden Arzt nach Nebenwirkungen der Behandlung fragen.
  • Einige Schwermetalle wie Blei, Quecksilber, Gold und Arsen können sich in den peripheren Nerven ansammeln und dort zu Schädigungen führen.
  • Übermäßiger und chronischer Alkoholkonsum kann zu einem Mangel an den Vitaminen B1, B6, B9 und B12 führen, die wichtig für die Nervenfunktion sind.
  • Andererseits kann zu viel ergänzend eingenommenes Vitamin B6 deine Nerven schädigen.
  • Borreliose, Gürtelrose (Varizella-Zoster), Herpes simplex, Epstein-Bar-Virus, Zytomegalievirus, Hepatitis C, Lepra, Diphterie und HIV sind Infektionen, die zu peripherer Neuropathie führen können.
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Warnungen

  • Geh sofort zum Arzt, wenn du irgendeines der folgenden Anzeichen oder Symptome bemerkst: sich schnell verschlimmernde, starke Fußschmerzen, hohes Fieber, schwarz verfärbte Zehen, starker, ekelerregender Fußgeruch, Luxationen oder Knochenbrüche.
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