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Einen Großhandel zu betreiben kann ein hervorragender Weg sein, um von zu Hause aus Geld zu verdienen . Egal ob du dir ein kleines Taschengeld erwirtschaften oder dich mit deinem eigenen Großhandelsbetrieb selbstständig machen möchtest, es gibt eine breite Palette an Geschäftsmodellen, die du ausprobieren kannst. Um lukrative Geschäfte mit den Lieferanten abzuschließen und gute Verkaufspreise zu garantieren, solltest du entsprechende kaufmännische und unternehmerische Fähigkeiten besitzen.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Entscheide dich für ein Geschäftsmodell

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  1. Der Schlüssel zum Erfolg ist für den Großhändler der Einkauf von großen Stückzahlen für einen relativ geringen Stückpreis, um sie dann in kleinen Mengen mit einem Preisaufschlag zu verkaufen. Damit dein Vorhaben erfolgreich sein kann, musst du Produkte kaufen, die zum einen ihren Wert nicht verlieren und die du zum anderen profitabel verkaufen kannst. Führe eine gründliche Marktrecherche durch, um zu sehen, welche Produktarten für dein Geschäft in Frage kommen.
    • Bringst du Expertenwissen aus einem bestimmten Bereich mit, solltest du es zu deinem Vorteil nutzen. Hast du bereits in einer Branche Arbeitserfahrung gesammelt, könntest du damit einen entscheidenden Vorteil haben.
    • Was einen Großhändler zum Großteil ausmacht, sind gute kaufmännische Fähigkeiten. Glaubst du an deine Produkte, wirst du sie mit höherer Wahrscheinlichkeit überzeugend verkaufen können.
  2. Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Großhandelsarten. Bevor du dich also festlegst, solltest du dir über die Eigenheiten deiner Händlertätigkeit im Klaren sein. Großhändler die viele verschiedene Artikel verkaufen sind am weitesten verbreitet. In diese Kategorie fallen normalerweise Unternehmen, die große Stückzahlen eines Produkts bei einem oder mehreren Lieferanten (oder Herstellern) einkaufen und sie in kleineren Stückzahlen zu einem höheren Stückpreis wieder verkaufen. Außerdem gibt es noch folgende Großhandelsmodelle:
    • Fachgroßhändler können zwar eine Vielzahl an Lieferanten und Käufern haben, jedoch spezialisieren Sie sich auf eine Branche oder eine bestimmte Produktlinie.
    • Spezialgroßhändler kaufen und verkaufen ein bestimmtes Produkt, beispielsweise Schuhe.
    • Discountgroßhändler beliefern mit preisreduzierter Ware, die häufig generalüberholt wurde, ausgelaufen ist oder zurückgegeben wurde.
    • Es gibt auch Großhändler die Dropshipping betreiben. Sie kaufen und verkaufen zwar wie jeder andere Großhandel Waren, aber kümmern sich nicht um die Abwicklung. Stattdessen werden die Artikel direkt vom Lieferanten an den Käufer verschickt.
    • Online-Großhändler sind jene Unternehmen, die ausschließlich im Internet Handel betreiben und kein physisches Ladengeschäft haben. Auf diese Weise lassen sich Kosten sparen, allerdings ist der Lagerbestand eingeschränkt.
  3. Hast du die Marktrecherche durchgeführt und weißt auch schon, welche Art des Großhandels du betreiben möchtest, wird es Zeit, deine finanzielle Situation zu bewerten. Das dir zur Verfügung stehende Kapital, hat einen großen Einfluss auf das Geschäftsmodell, das du in der Lage bist aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Du solltest dir darüber im Klaren sein, dass deine Großhändlertätigkeit erst nach zwei bis fünf Jahren einen bedeutenden Profit abwirft. [1]
    • Sind deine finanziellen Mittel anfangs begrenzt, überlege dir, ob du nicht stattdessen mit einem kleinen Online-Business anfangen möchtest. So kannst du dein Wissen ausbauen und Erfahrung sammeln, während du gleichzeitig deine Geldreserve ausbaust.
    • Sobald du über eine bessere Liquidität verfügst, kannst du dein Vorhaben ausbauen.
    • Versuche nicht über deine Verhältnisse hinaus zu expandieren. Die Aufnahme eines Kredits zur Gründung eines Unternehmens steigert das Risiko und sollte deswegen vermieden werden.
  4. Ein wichtiger Baustein eines jeden erfolgreichen Unternehmens ist ein ausführlicher und gut durchdachter Businessplan. Du brauchst ihn um deine Strategie zu untermauern und um die zentralen Werte deines Unternehmens zu definieren. So kannst du dir im Vorfeld Gedanken über deine Vorgehensweise machen. Der Plan sollte nicht nur eine Analyse des vorhandenen Markts beinhalten, sondern ebenfalls eine vollständige Prognose der Entwicklung deines Unternehmens.
    • Zusätzlich ist es erforderlich, dass du Informationen über die zu vertreibenden Produkte und deine angestrebte Handelsstrategie in den Plan aufnimmst.
    • Füge einen Überblick der Geldmittel hinzu und lege den Zeitpunkt fest, an dem du beabsichtigst einen Profit zu erwirtschaften. [2]
    • Damit dir der Anfang leichter fällt, kannst du im Internet nach Beispielen für Businesspläne von Großhändlern suchen. [3]
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Gründung deines Großhandelsunternehmens

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  1. Bist du mit der Planung und der Recherche für dein Unternehmen fertig, ist es an der Zeit, deine Handelspräsenz aufzubauen. Lasse dir dazu eine Domain einrichten und erstelle eine Website, die potenzielle Käufer und Lieferanten gleichermaßen ansprechen würde. Domains lassen sich relativ leicht und schnell beantragen.
    • Vergiss nicht ebenfalls Profile in den sozialen Medien einzurichten und sie mit allen anderen Online-Auftritten zu verlinken.
  2. Bevor du tatsächlich mit dem Handeln anfängst, musst du sicherstellen, dass du die gesetzlichen Bestimmungen erfüllst und über alle erforderlichen Lizenzen verfügst. Das bedeutet beispielsweise, dass du einen Gewerbeschein beantragen musst. Hierbei kannst du zwischen verschiedenen Unternehmensformen (Rechtsformen) wählen. Lasse dich bei diesem Schritt am besten ausführlich bei der IHK (Industrie- und Handelskammer) deiner Stadt beraten. Nachdem du die Registrierung deines Unternehmens im Gewerbeamt deiner Stadt durchgeführt hast, wird sich das Finanzamt zeitnah mit dir in Verbindung setzen, um weitere Details abzuklären. [4] Viele Städte bieten mittlerweile ein Online-Verfahren an, um Unternehmen zu registrieren. Gehe dazu auf die Website deiner Stadt und suche nach der Online-Anmeldung eines Gewerbes. [5]
    • Es könnte sein, dass du Lizenzen brauchst, die für den Handel in deiner Branche nötig sind. Du findest Informationen dazu im Internet, beispielsweise im BMWi-Existenzgründungsportal oder auf der Website deiner IHK. [6]
  3. Um mit dem Verkauf beginnen zu können, musst du mit zuverlässigen Lieferanten zusammenarbeiten. Dieser Punkt ist von wesentlicher Bedeutung für dein Unternehmen und wie du ihn angehen solltest, hängt davon ab, welche Art von Großhandelsunternehmen du aufbauen möchtest. Sei dir über die unterschiedlichen Lieferantentypen im Klaren.
    • Die vier Hauptgruppen an Lieferanten setzen sich aus Herstellern, unabhängigen Handwerkern, Importeuren und Zwischenhändlern zusammen.
    • Zwischenhändler sind meist ebenfalls Großhändler die Produkte aus einer Vielzahl an Quellen beziehen und diese gewinnbringend verkaufen. [7]
    • Nimm dir genug Zeit, um Lieferanten gründlich zu untersuchen und zu verstehen, wie sie arbeiten, wen sie bereits beliefern und in welchen Stückzahlen sie es tun.
  4. Sobald du dir ein genaues Bild über die verschiedenen Lieferanten gemacht hast, fällt es dir leichter den passenden für dein Unternehmen zu finden. Du solltest nicht nur an den Preis denken, den dir der Lieferant angeboten hat. Zu den Kosten einer Geschäftsbeziehung gehört nicht nur der Einkaufspreis der Ware. Des Weiteren solltest du die Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit der Auftragsabwicklung, sowie die Qualität der Produkte einkalkulieren. [8] Diese Faktoren sind anfangs schwer zu beurteilen, suche also nach Erfahrungsberichten anderer Firmen oder bestehe auf einen Nachweis guter Geschäftspraktiken.
    • Ein weiterer Punkt, den du beachten solltest, ist der Standort des Unternehmens. Handelt es sich um einen Hersteller im Ausland, werden zusätzlich hohe Versandkosten anfallen. Außerdem dauert es länger bis die Ware bei dir eintrifft.
    • Die zusätzlichen Kosten können durch den günstigeren Einkaufspreis kompensiert werden, allerdings solltest du sichergehen, dass du alle Kosten sorgfältig abwägst.
  5. Je nachdem welche Art von Großhandel du betreiben möchtest, könnte ein physischer Standort nötig sein, um Bestellungen zu bearbeiten und Bestand zu lagern. Willst du klein anfangen, könntest du dein Großhandelsgeschäft auch aus deinem Keller oder der Garage heraus betreiben. Den Handel von zu Hause aus zu betreiben, stellt einen guten Weg zur Senkung der Betriebskosten dar, da so keine Mietkosten anfallen.
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Steigerung deines Gewinns

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  1. Nimmt dein Betrieb erst einmal Fahrt auf, solltest du dir eine Strategie überlegen, wie du mit deinem Großhandel einen höheren Gewinn erzielen kannst. Zuerst solltest du dir überlegen, wie du mit einer besseren Marketingstrategie, noch mehr Verkäufe erzielen kannst. Dabei geht es nicht nur darum deine Sichtbarkeit im Internet zu erhöhen und dein Unternehmen über die sozialen Netzwerke zu bewerben. [9] Auch wenn es ratsam ist diese Dinge nicht aus den Augen zu verlieren, solltest du dennoch über einen Weg nachdenken, dein Angebot für Kunden attraktiver zu machen und versuchen es deutlicher zu kommunizieren.
    • Denke darüber nach, dich auf ein Produkt zu konzentrieren und spezifische Werbekampagnen für bestimmte Produktgruppen zu erstellen.
    • Verkaufst du an andere Unternehmen, solltest du in geeigneten B2B-Netzwerken und -portalen aktiv sein. Außerdem gibt es zahlreiche Foren, in denen du dich anmelden und Register (beispielsweise das Handelsregister) in die du dich eintragen lassen kannst. So erhöht sich deine Sichtbarkeit für andere Unternehmen. [10]
  2. Eine Veränderung deiner Preispolitik kann einen nennenswerten Einfluss auf deine Margen haben. Du kannst beispielsweise größere Bestellungen begünstigen, indem du deine Preise staffelst. Das ist besonders sinnvoll, wenn du hauptsächlich an den Einzelhandel oder andere Unternehmen verkaufst, und eher weniger an Endkunden. [11] Nimm dir Zeit und denke über eine gute Preisgestaltung für dein Unternehmen nach. Eine geeignete Preisstruktur sieht wie folgt aus:
    • Kauft der Kunde 100 Stück eines Produkts A, beläuft sich der Preis auf 10 € pro Stück.
    • Kauft der Kunde 50 Stück eines Produkts A, beläuft sich der Preis auf 12 € pro Stück.
    • Kauft der Kunde 10 Stück eines Produkts A, beläuft sich der Preis auf 15 € pro Stück.
  3. Ein guter Weg deinen Gewinn zu steigern ist es deine laufenden Kosten zu senken. Dropshipping wird immer beliebter und stellt für viele Großhandelsunternehmen eine gute Alternative dar. Diese Art des Handelns verursacht nur geringe Kosten, da für dich der Transport und die Lagerung der Ware wegfallen.
    • Jemand kauft bei dir ein und du leitest den Auftrag an den Lieferanten weiter, der die Ware anschließend verschickt. Auf diesem Wege könntest du in einem Markt Fuß fassen, der ein relativ kleines Startkapital benötigt. [12]
    • Deine Kosten werden so zwar geringer sein, allerdings wird auch deine Marge pro Einheit geschmälert. Recherchiere ausführlich und setzte dich mit Lieferanten in Verbindung, um mehr über die Preise und den zu erwartenden Gewinn zu erfahren.
  4. Mit mehreren Lieferanten zu kommunizieren ist dir zu aufwändig, du hast aber das Gefühl, dass dir so bessere Angebote entgehen könnten? Dann kannst du einfach die Anzahl an Geschäftspartnern begrenzen. Eine geringe Anzahl an engeren und ausgeprägteren Geschäftsbeziehungen mit Lieferanten, können die Effizienz erhöhen, Kosten senken und Zeit sparen.
    • Betrachte bei der Auswahl deiner Lieferanten Punkte wie die Zuverlässigkeit, die Gesamtkosten (nicht nur den Stückpreis) und den Willen eine starke Geschäftsbeziehung aufzubauen.
    • Achte auch darauf, dass der Anbieter seine Produktreihe und seine Geschäftspraktiken weiterentwickelt. Wirkt er langsam oder nicht mehr zeitgemäß, wird er womöglich nicht in der Lage sein, sich weiterzuentwickeln und sich an Veränderungen in seiner Branche anzupassen. [13]
  5. Neben der Suche nach neuen Angeboten und Lieferanten, solltest du jederzeit versuchen die Konditionen mit deinen vorhandenen Lieferanten zu verhandeln. Das heißt nicht unbedingt alte Verträge neu zu verhandeln, sondern vielmehr nach verfügbaren Rabatten, Sonderangeboten und niedrigeren Preisen für größere Bestellungen zu fragen. Der Handel zwischen Unternehmen ermöglicht eine meist flexiblere Preisgestaltung, als das Einzelhandelsgeschäft.
    • Hast du eine lange bestehende Beziehung zu einem Lieferanten, könntest du unter Umständen einen erheblichen Rabatt auf deine Bestellung bekommen.
    • Vielleicht bietet dein Lieferant einen Rabatt für Bestellungen an, die einen bestimmten Warenwert übersteigen. So kannst du zusätzlich Geld sparen.
    • Setze dich mit deinem Lieferanten in Verbindung und lasse dir von deinem Ansprechpartner alle Möglichkeiten zur Senkung deiner Einkaufskosten erläutern. [14]
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Tipps

  • Möchtest du nicht zu viel Kapital binden oder hast zu Beginn nicht genug Geldmittel, könntest du deine potenziellen Käufer darum bitten im Voraus zu bezahlen, sodass du von dem Geld den Hersteller bezahlen kannst.
  • Du könntest auch versuchen bereits Käufer zu finden, die dir dann als Nachweis dienen, um eine Bestellung auf Kredit aufgeben zu können.
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