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Selbst wenn du dein Leben lang dachtest, du würdest jeden gleich lieben, musstest du vielleicht feststellen, dass manche deiner Ansichten über Leute in Rassismus wurzeln. Es fühlt sich anfangs unschön an, aber es ist ein wichtiger Schritt, wenn du diese Ansichten erkennst. Es passiert nicht über Nacht, aber wenn du gegen diese Stereotypen arbeitest, kannst du gegen Rassismus kämpfen.

Methode 1
Methode 1 von 2:

Rassistische Ansichten hinterfragen

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  1. Du kannst nicht Rassist sein oder nicht. Rassismus hat viel mehr Abstufungen. Du kannst sogar mit Leuten anderer Herkunft befreundet, aber trotzdem unbewusst durch einen Bias beeinflusst sein. Wahrscheinlich wurde dir immer wieder subtil gesagt, dass Farbige weniger wert wären als Weiße. Selbst wenn du diese Ansichten bewusst ablehnst, beeinflussen sie, wie du Rassen siehst. Du kannst Rassismus erst überwinden, wenn du ihn erkennst. [1]
    • Vielleicht denkst du, dass nur weiße Leute von einem solchen Bias beeinflusst sind, aber Leute jeden Hintergrunds können Rassisten sein. Ein Schwarzer kann beispielsweise unterbewusst rassistisch gegenüber Lateinamerikanern oder Asiaten sein.
  2. Es ist vielleicht schwer zu erkennen, aber eine bestimmte Hautfarbe kann dir im Leben gewisse Vorteile verschaffen, besonders wenn du viel durchgemacht hast. Privilegien aufgrund deiner Rasse bedeuten nicht, dass du es leicht hattest. Es bedeutet nur, dass deine Hautfarbe kein Faktor ist, aufgrund dessen dein Leben hart war. Wenn du dieses Privileg erkennst, bist du empathischer gegenüber Farbigen. Mit der Zeit kannst du sogar deine Privilegien nutzen lernen, um dich gegen Rassismus stark zu machen. [2]
    • Wenn du helle Haut hast, hast du wahrscheinlich noch nie infrage gestellt, warum TV-Charaktere, Spielzeuge oder sogar Bandagen deiner Hautfarbe entsprechen. Farbige sind in diesen (und vielen anderen) Bereichen unterrepräsentiert. Wenn du dir dessen bewusst bist, kannst du Marken unterstützen, die weitläufigere Optionen anbieten.
    • Weiße Privilegien bedeuten auch, dass eine weiße Person für dieselbe Tat weniger hart bestraft wird als eine Farbige. Wenn du das weißt, kannst du Politiker wählen, die sich für eine faire Bestrafung einsetzen. [3]
    • Auch wenn weiße Privilegien vorherrschen, gilt das nicht nur für weiße Leute. In manchen Kulturen werden Leute mit hellerer Haut als "besser" als Farbige angesehen. [4]
  3. Wenn du mehr über Rassismus lernst, erkennst du, dass deine Gedanken oder Gefühle auf rassistischen Vorurteilen beruhen. Es fühlt sich anfangs unangenehm an, dich infrage zu stellen, du solltest aber offen bleiben. Selbst wenn du einfach nur bemerkst, dass du solche Gedanken hast, kann das helfen, sie loszulassen. [5]
    • Wenn du Pendler bist und merkst, wie du nervös wirst, wenn du jemanden mit Kopftuch siehst, dann halte inne und sage dir: "Diese Person ist nicht gefährlicher als alle anderen im Zug."
  4. Wenn du Rassismus überwinden willst, dann triff keine rassenbezogenen Annahmen über die Interessen oder Fähigkeiten einer Person. Behandle stattdessen jeden, den du kennenlernst, als Individuum. Lerne ihn mit seinen ganz eigenen Charakterzügen kennen. Du wirst überrascht sein, wie komplex Leute sind, wenn du das machst. Du behandelst sie nicht mehr so rassistisch. [6]
    • Wenn du merkst, wie du denkst, dass ein schwarzer Teenager Rap-Musik hört, dann halte inne und frage dich: "Habe ich gefragt, welche Musik er mag oder ziehe ich einfach nur aufgrund einer Hautfarbe Schlüsse?" Er mag vielleicht Rap, aber du wirst überrascht sein, dass er auch 90er Death Metal oder Musicals mag.
  5. Es gibt viele politische und gesellschaftliche Faktoren, die auf der ganzen Welt zu Rassismus beigetragen haben, wie diskriminierende Praktiken in ungerechten Systemen oder auf dem Immobilienmarkt. Dieser institutionelle Rassismus benachteiligt Farbige oft. Sie bekommen unwahrscheinlicher hochbezahlte Jobs, können nur schwer ein Zuhause in einer sicheren Nachbarschaft finden und werden schneller inhaftiert. [7]
    • Wenn du das nicht erlebt hast, dann fällt es dir leicht, zu sagen: "Leute in einer schlechten Gegend sollten sich einfach bessere Jobs suchen, damit sie wegziehen können." Du bedenkst dabei die wirklichen Probleme Farbiger bei Themen wie Bildung nicht. Die Schulen in diesen Gegenden haben nicht dieselbe Basis wie Schulen in einer reichen Nachbarschaft. Die Schüler erlernen dort schwieriger das, was es später für eine erfolgreiche Karriere braucht.
  6. Wenn du mehr Farbige kennenlernst, merkst du vielleicht, dass ihr Leben anders ist als deines. Es ist okay, das zu erkennen und sogar darüber zu sprechen. Achte darauf, dass du nicht sofort annimmst, dass alle Leute mit einer bestimmten Hautfarbe das Gleiche tun oder mögen. [8]
    • Vielleicht merkst du, dass mehrere deiner farbigen Freunde große Familientreffen abhalten. Das ist in vielen schwarzen Familien eine jährliche Tradition. Wenn du eine neue schwarze Person triffst, dann nimm nicht sofort an, dass ihre Familie auch ein Jahrestreffen hat.
    • Wenn du sagst: "Ich sehe die Hautfarbe gar nicht", dann wird es schwierig, die Unterschiede zu feiern, die uns besonders machen. Sprich mit deinen Freunden und Kollegen, um mehr über ihr kulturelles Lieblingsessen, ihre Religion oder ihre Feierlichkeiten an Feiertagen herauszufinden.
    • Lerne mehr über die Kultur deiner Freunde, um ihnen näherzukommen. Konzentriere dich mehr auf die Gemeinsamkeiten als die Unterschiede.
  7. Wenn jemand dir sagt, dass du etwas Rassistisches gesagt oder getan hast, dann verteidige dich nicht vehement, werde aber auch nicht zu frustriert. Es dauert ein Leben lang, Rassismus zu überwinden und wir wachsen alle daran. Sieh es als Möglichkeit, etwas zu lernen. Gib dein Bestes. [9]
    • Wenn jemand sagt, dass du etwas gesagt hast, das ein schädliches Stereotyp über eine Rasse hervorhebt, dann entschuldige dich, auch wenn es dir peinlich ist. Recherchiere dann, was an deiner Aussage beleidigend war. Wiederhole sie nicht.
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Methode 2
Methode 2 von 2:

Handeln gegen Rassismus

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  1. Du bist vielleicht mit rassistischer Sprache aufgewachsen und es kann schwer sein, sie zu verlernen, ist aber ein essenzieller Schritt auf dem Weg zu einem Leben ohne Rassismus. Wörter mit rassistischem Einschlag sind verletzend und fördern schädliche Stereotypen über Leute, auf die sie sich beziehen.
    • Auch manche Sätze haben eine rassistische Bedeutung. Das Wort "Zigeuner" ist beispielsweise oft negativ konnotiert. Heute sagt man Sinti und Roma. [10]
    • Sage auch keine anderen rassistisch angehauchten Wörter, beispielsweise wenn sie auf Nazis zurückführen. Vervielfältige keine Cartoons, die bestimmte Eigenschaften und Charakteristika einer Rasse hervorheben.
    • Verkleide dich nicht wie ein Mitglied einer Kultur. Es kann beleidigend sein, wenn du dich beispielsweise auf einem Festival als Indianer verkleidest, obwohl das nicht deiner Herkunft entspricht.
  2. Manchmal ist Rassismus viel subtiler als das N-Wort. Das nennt sich Mikroaggressor. Dazu gehört, dass du jemanden seiner Rasse wegen neckst oder ihn als "sprachgewandt" oder "höflich" bezeichnest (denn es weist darauf hin, dass Leute dieser Rasse das sonst nicht sind). Frage nicht, ob du die Haare einer Person berühren darfst oder woher sie 'wirklich' kommt. Wenn du das an dir bemerkt oder jemand es anspricht, dann entschuldige dich und versuche, es besser zu machen. [11]
    • Selbst wenn du es gut meinst, fühlt die Person sich geächtet, wenn du ständig auf ihre Rasse verweist. Es kann sogar zu einer feindseligen Umgebung führen.
  3. Rassistische Ansichten und Handlungen zu vermeiden ist ein guter erster Schritt auf dem Weg gegen Rassismus. Das Beste ist aber, wenn du aktiv Gespräche führst und Freundschaften mit Leuten von überall pflegst. Das erweitert deinen Horizont und du verstehst die Herausforderungen vieler Farbiger heutzutage besser. [12]
    • Lerne neue Freunde besser kennen, als nur Fragen nach ihrer Kultur zu stellen. Es ist nicht ihr Job, ein Lexikon für ihre Herkunft zu sein. Sie müssen dich nicht ständig erziehen. Behandle sie lieber wie Freunde, die du schätzt.
    • Freunde dich nicht nur mit jemandem an, nur weil er eine andere Herkunft hat, denn das ist offensichtlich und in sich rassistisch. Sei für Freundschaften mit Farbigen lieber offen, einfach weil du sie ihrer Persönlichkeit wegen magst.
    • Du musst nicht jeden, den du triffst, mit offenen Armen begrüßen. Manche geben dir ein schlechtes Gefühl und es ist wichtig, deinem Instinkt zu vertrauen. Nimm dir in einer sicheren Umgebung Zeit, um darüber nachzudenken, ob die Hautfarbe der Person zu diesem Gefühl beigetragen hat.
  4. Wenn du noch mehr über eine Kultur wissen willst, dann lies Bücher, sieh Filme und höre dir Reden Farbiger an. So verstehst du ihre Erlebnisse besser, auch wenn das Thema nicht explizit "Rasse" ist. [13]
  5. Wenn du etwas über Rassismus lernst, dann musst du nicht immer beweisen, wie offen du den Leuten in deiner Umgebung gegenüber bist. Vielleicht bist du besonders freundlich zu einer farbigen Person, damit sie weiß, dass du total antirassistisch bist. Das ist zwar nicht so verletzend wie überzogener Rassismus, hilft aber auch nicht. Farbige fühlen sich immer noch so, als würdest du dich auf ihre Rasse konzentrieren. Es wird schwerer, eine aufrichtige Verbindung zu ihnen aufzubauen, wenn du nicht authentisch bist. [14]
  6. Wenn du bei offensichtlicher Diskriminierung schweigst, sieht es so aus, als würdest du das unterstützen. Du musst nicht allen Rassismus in der Welt ausfindig machen und dich dagegen aussprechen, aber wenn Rassismus vor dir geschieht, dann sprich auf, um ihn zu unterbinden. Das fühlt sich vielleicht anfangs unangenehm an, aber solche Bündnisse sind wunderbar im Kampf gegen Rassismus. [16]
    • Sage beispielsweise: "Ich weiß nicht, warum du das so siehst, aber ich sehe das ganz anders." [17]
    • Tu auch etwas gegen Rassismus in Institutionen. Wenn du in deiner Schule, auf der Arbeit oder in der Gemeinde Rassismus wahrnimmst, dann mache darauf aufmerksam und kämpfe dagegen an. [18]
    • Ermutige zu größeren Veränderungen. Mache beispielsweise bei Protesten mit oder unterstütze antirassistische Gesetzgebung.
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