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Der Buddhismus ist eine spirituelle Tradition und Lebensweise, die vor über 2.500 Jahren im heutigen Nepal entstand. Heutzutage gibt es verschiedene Gemeinschaften des Buddhismus und während sie alle leicht abweichende Praktiken haben, folgen sie alle dem gleichen grundlegenden Pfad und befolgen die gleichen Lehren. Eines der Hauptprinzipien des Buddhismus ist, dass alle Wesen von Leid betroffen sind, aber dass du ein Ende des Leidens für dich und andere erreichen kannst, indem du ein Leben voll Güte, Großzügigkeit und Offenheit lebst. [1]

Teil 1
Teil 1 von 4:

Befolge die vier großen Gelübde des Bodhisattva

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  1. Die Grundlage der buddhistischen Lehren ist etwas, das "Die vier noblen Wahrheiten" genannt wird, welche auf der Vorstellung beruhen, dass Leid zum Leben gehört, aber durch das Durchbrechen des Zyklus von Leben, Tod und Wiedergeburt beendet werden kann. [2] Aus den vier Wahrheiten stammen die vier großen Gelübde des Bodhisattva, welche ein Pfad sind, der dir helfen kann, das Leid zu beenden.
    • Die erste noble Wahrheit ist die Wahrheit des Leids.
    • Das erste Bodhisattva Gelübde ist das Gelübde, lebende Wesen von Leid zu erretten.
    • Im Buddhismus bezieht sich Leid auf das körperliche und geistige Leiden aller menschlichen Wesen.
    • Der Schlüssel zum Beenden des Leidens ist, ins Nirwana zu gelangen, was erreicht werden kann, indem du entsprechend des noblen achtfachen Pfads lebst (auch als der mittlere Weg bekannt).
  2. Die beiden wesentlichen Dinge im Zentrum des Buddhismus sind die vier noblen Wahrheiten und der noble achtfache Pfad. Die vier noblen Wahrheiten kann man als den Glauben hinter dem Buddhismus verstehen und der noble achtfache Pfad sind die Disziplin und die Übungen hinter diesem Glauben. [3] Zum Leben entsprechend des achtfachen Pfads gehört:
    • Aufrichtige Rede, Handlung und Lebensgrundlage. Der Schlüssel zum Befolgen dieser drei Elemente umfasst das Leben nach den fünf Prinzipien.
    • Aufrichtige Bemühung, Achtsamkeit und Konzentration, welche durch Meditation erreicht werden können.
    • Aufrichtiges Verständnis und aufrichtige Gedanken, was folgt, wenn du meditierst, achtsam bist und entsprechend der fünf Prinzipien lebst.
  3. Die zweite noble Wahrheit ist das Erkennen der Ursache des Leidens, welche aus Verlangen, Ignoranz und dem Sehnen nach Vergnügen und materiellen Gütern stammt. [4] Zum entsprechenden Bodhisattva Gelübde gehört das Gelübde, das Verlangen und Sehnen zu beenden.
    • Buddhisten glauben nicht daran, dass Leid und Verlangen leicht beendet werden können. Stattdessen ist dies ein Bestreben, das sich über viele Leben erstreckt, aber du kannst deinen Teil dazu beitragen, indem du den noblen achtfachen Pfad befolgst.
  4. Die dritte noble Wahrheit ist das Verstehen, dass das Leid enden kann, und dies betrifft sowohl das Leid im Leben als auch in spirituellen Begriffen. Die Antwort auf das Ende des Leids ist Lernen, Erleuchtung und Handlung.
    • Das der dritten noblen Wahrheit entsprechende Gelübde ist, über das Dharma zu lernen und wie es das Leiden beeinflusst. [5]
  5. Die vierte Wahrheit im Buddhismus hat mit dem Pfad zu tun, der zum Ende des Leidens führt, welcher der Pfad des Buddha war. Das Leiden endet, wenn jemand Erleuchtung und Nirwana findet, was das Ende des Leidens bedeutet.
    • Um Nirwana zu erreichen, musst du danach streben, dein Leben entsprechend des noblen achtfachen Pfads zu leben.
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Teil 2
Teil 2 von 4:

Lebe entsprechend der fünf Prinzipien

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  1. Die fünf Prinzipien im Buddhismus sind keine Gebote, sondern eher Vorhaben, die du anstreben solltest. Das erste Prinzip, welches beinhaltet, dass man sich des Tötens lebender Wesen enthält, gilt für alle Geschöpfe, einschließlich Menschen, Tiere und Insekten.
    • Im Positiven bedeutet dieses Prinzip, gütig zu sein und andere Geschöpfe zu lieben. Für viele Buddhisten umfasst dieses Prinzip auch eine allgemeine Philosophie der Gewaltfreiheit, weswegen viele Buddhisten Vegetarier oder Veganer sind. [6]
    • Anders als in Religionen, in denen gesagt wird, dass man bestraft wird, wenn du man sich nicht an die Regeln und Gesetze der Religion hält, konzentriert sich der Buddhismus auf die Konsequenzen, die deine Handlungen in diesem und im nächsten Leben haben.
  2. Das zweite Prinzip ist, davon abzusehen, Dinge zu nehmen, die dir nicht gehören oder die dir nicht gegeben werden. [7] Auch dies ist nichts, das als Gebot gilt, sondern eher als etwas, das du ausüben wollen musst. Der freie Wille und die Wahl sind im Buddhismus sehr wichtige Prinzipien.
    • Dieses Prinzip bedeutet, dass du nicht von Freunden, Nachbarn, deiner Familie, Fremden und auch nicht von Firmen stehlen solltest, und es gilt für Geld, Essen, Kleidung und andere Dingen.
    • Auf der anderen Seite impliziert dieses Prinzip auch, dass du danach streben solltest, großzügig, offen und ehrlich zu sein. Gib, statt zu nehmen, und hilf anderen, wann immer du kannst.
    • Es gibt viele Dinge, die du tun kannst, um großzügig und gebend zu sein, z. B. kannst du dein Geld für wohltätige Zwecke spenden, ehrenamtlich arbeiten, Geld und Aufmerksamkeit für verschiedene gute Zwecke sammeln und wann möglich Geld oder Geschenke spenden.
  3. Eine weitere wichtige Ansicht im Buddhismus ist Ausbeutung und praktizierende Buddhisten sollten weder sich noch andere ausbeuten. Dazu gehören sexuelle, geistige, emotionale und körperliche Ausbeutung. [8]
    • Buddhismus bedeutet nicht, dass du abstinent sein musst, aber es bedeutet, dass du dir deiner Handlungen bewusst sein solltest. Wenn du sexuell aktiv bist, sollte dies nur unter Erwachsenen geschehen, die dem zustimmen.
    • Traditionell haben die buddhistischen Lehren auch ausgesagt, dass eine Person keinen Sex mit einem Partner haben sollte, der verheiratet oder verlobt ist.
    • Strebe statt sexuellem Fehlverhalten Einfachheit und Zufriedenheit mit dem, was du hast, an.
  4. Wahrheit, Lernen und Nachfragen sind ebenfalls wichtige Vorstellungen im Buddhismus, weswegen es wichtig ist, dass sich die Menschen von falscher Rede fernhalten. Das heißt, dass du weder Lügen oder die Unwahrheit sagen, noch Dinge vor anderen verbergen solltest.
    • Statt zu lügen und Geheimnisse zu haben, konzentriere dich darauf, offen, klar und aufrichtig zu dir und zu anderen zu sein.
  5. Das fünfte Prinzip, das Vermeiden von Substanzen, die den Geist verwirren, bezieht sich auf das buddhistische Prinzip der Achtsamkeit. Achtsamkeit ist etwas, das du in deinem täglichen Leben kultivieren solltest, und dies bedeutet, dass du dir deiner Handlungen, Gefühle und Verhaltensweisen klar und bewusst bist. [9]
    • Das Problem mit bewusstseinsverändernden Substanzen ist, dass sie den Geist verwirren, dich vergessen lassen, was wichtig ist, dass du die Konzentration verlierst und sie können zu Handlungen und Gedanken beitragen, die du später bereust.
    • Zu bewusstseinsverändernden Substanzen gehören Drogen, Halluzinogene und Alkohol, aber auch andere psychoaktive Substanzen wie Koffein könnten dazu gehören.
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Teil 3
Teil 3 von 4:

Verstehe die buddhistischen Lehren und Praktiken

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  1. Karma bedeutet Tat und bei einem Großteil der buddhistischen Philosophie wird die Wichtigkeit auf die Konsequenzen deiner Taten gelegt. Der Gedanke ist, dass gute Taten von Großzügigkeit und Mitgefühl motiviert werden. Diese Handlungen sorgen für ein Wohlgefühl in dir und anderen und als Konsequenz für glückliche Ergebnisse.
    • Um mehr gute Taten in dein Leben aufzunehmen, kannst du Menschen helfen, die Hilfe brauchen, ehrenamtlich für Menschen arbeiten, die dich brauchen, anderen Dinge beibringen, die du gelernt hast, und gütig zu Menschen und Tieren sein.
    • Buddhisten glauben, dass das Leben ein Zyklus aus Leben, Tod, Reinkarnation und Wiedergeburt ist. Deine Taten haben Konsequenzen in diesem Leben, aber sie können auch einen Einfluss auf andere Leben haben.
  2. Anders als gute Taten werden ungute Handlungen von Gier und Hass angetrieben und sie führen zu schmerzhaften Ergebnissen. [10] Schlechte Taten verhindern insbesondere, dass du aus dem Zyklus von Leben, Tod und Wiedergeburt ausbrichst, was bedeutet, dass dein Leiden weitergeht, wenn du anderen Leid zufügst.
    • Schlechte Taten sind Dinge wie selbstsüchtig oder gierig sein und anderen Leuten nicht zu helfen.
  3. Das Dharma ist ein weiterer wichtiger Gedanke in den buddhistischen Lehren, da es die wahre Realität deines Lebens und der Welt beschreibt. Dharma ist allerdings nicht statisch und unveränderlich; du kannst die Realität ändern, indem du deine Wahrnehmung änderst, indem du andere Entscheidungen triffst und die richtigen Handlungen wählst. [11]
    • Der Begriff Dharma beschreibt auch den Pfad und die Lehren des Buddhismus im Allgemeinen, daher kann es als die Art, wie du dein Leben lebst, angesehen werden. [12]
    • Um Dharma in deinem alltäglichen Leben zu praktizieren, sei möglichst dankbar für die Dinge, die du hast, für dein Leben und genieße dein Leben. Du kannst deinen Dank durch Gebete zeigen, durch Opfergaben und indem du auf die Erleuchtung hinarbeitest. [13]
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Teil 4
Teil 4 von 4:

Meditieren

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  1. Meditation ist eine der wichtigsten Praktiken im Buddhismus, weil sie für Erkenntniss, Stille, einen ruhigen Geist, eine vorübergehende Pause vom Leid und inneren Frieden sorgt und dich auf dem Pfad zur Erleuchtung unterstützt.
    • Um richtig zu meditieren, ist es wichtig, einen ruhigen Platz zu finden, an dem du dich auf deine Übung konzentrieren kannst. Ein Schlafzimmer oder ein anderes freies Zimmer ist ein guter Ort.
    • Schalte dein Telefon, den Fernseher, Musik und alle anderen Ablenkungen ab. [14]
  2. Setze dich im Schneidersitz auf einem Kissen auf den Boden, wenn dies bequem für dich ist. Wenn nicht, versuche es mit Hinknien oder setze dich auf einen Stuhl.
    • Wenn du eine bequeme Position gefunden hast, setze dich aufrecht hin, halte den Kopf gerade und entspanne deinen Rücken und deine Schultern. [15]
    • Lege deine Hände mit den Handflächen nach unten auf deine Oberschenkel oder falte sie im Schoß.
  3. Du kannst deine Augen schließen oder teilweise oder ganz offen lassen. Finde insbesondere am Anfang eine Position, die bequem ist und deiner Meditation dient.
    • Wenn du die Augen ganz oder teilweise offen lassen willst, richte den Blick nach unten und konzentriere dich auf etwas, das einige Meter vor dir liegt. [16]
  4. Eines der wichtigsten Dinge bei der Meditation ist die Konzentration auf deine Atmung. Du musst nicht unbedingt auf eine bestimmte Weise atmen, aber du solltest dich darauf konzentrieren, wie die Luft in deinen Körper hinein und aus diesem herausströmt.
    • Die Konzentration auf die Atmung ist wichtig, weil sie hilft, dass du dich auf den gegenwärtigen Augenblick konzentrieren kannst, ohne deine Gedanken auf irgendetwas anderes zu konzentrieren.
    • Bei Meditation geht es auch darum, achtsam und präsent zu sein. Wenn du dich auf deine Ein- und Ausatmung konzentrierst, ist dies eine tolle Möglichkeit, dich zu zentrieren und im Augenblick präsent zu sein. [17]
  5. Eines der wesentlichen Ziele der Meditation ist, deinen Kopf freizumachen und Ruhe zu finden. Lasse deine Gedanken zu Anfang kommen und gehen, ohne dich auf sie zu konzentrieren. Wenn du feststellst, dass du dich mit einem bestimmten Gedanken beschäftigst, richte deine Konzentration wieder auf deine Atmung.
    • Mache dies in der ersten Woche etwa 15 Minuten am Tag. Dehne deine Sitzungen dann jede Woche um fünf Minuten aus. Strebe an, jeden Tag 45 Minuten zu meditieren. [18]
    • Stelle dir einen Wecker, damit du weißt, wann du deine Übung beenden kannst.
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Tipps

  • Während deines Lernens kann es sein, dass dir buddhistische Begriffe mit einer unterschiedlichen Schreibweise begegnen. Dies liegt daran, dass es verschiedene Formen des Buddhismus gibt, und die Schriften wurden in verschiedenen Sprachen geschrieben. Die Texte von Mahayana wurden in Sanskrit geschrieben, die Texte von Theravada in Pali.
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