Eines der wichtigsten Dinge für einen Fotografen ist es, eine Mappe von der eigenen Arbeit zu erstellen. Egal, ob du dich selbst kommerziell vermarkten willst oder einfach eine Sammlung für deine private Nutzung willst, ein Portfolio gibt dir die Gelegenheit, eine begrenzte Gruppe von Bildern zusammenzustellen, die deine beste Arbeit repräsentieren. Welche Absicht du mit deiner Mappe verfolgst, spielt eine wichtige Rolle bei der Zusammenstellung der Bilder. Alle Portfolios sollten aber deine Fähigkeiten herausheben und eine zusammenhängende Gruppe von Bildern mit einem gemeinsamen Thema enthalten. Wenn du dein Ziel und dein beabsichtigtes Publikum im Kopf behältst, kannst du ein herausragendes Portfolio für jeden Zweck zusammenstellen.
Vorgehensweise
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Überlege dir, was du mit deiner Mappe beabsichtigst. [1] X Forschungsquelle Das bestimmt, wie du deine Mappe zusammenstellst und was hineinkommt. Stellst du die Mappe für ein Vorstellungsgespräch zusammen? Versuchst du, deine Arbeit in einer Galerie auszustellen? Bewirbst du dich für eine Kunsthochschule? Ist die Mappe für eine Präsentation? Was auch immer deine Gründe sind, du solltest dir vorher darüber im Klaren sein. Es ist viel leichter, zu entscheiden, was in die Mappe kommt, wenn du ein bestimmtes Ziel im Kopf hast.
- Wenn deine Mappe zum Beispiel für ein Vorstellungsgespräch bestimmt ist, dann wird es dein Ziel sein, bestimmte Fähigkeiten und Techniken zu demonstrieren, die für diese Stelle nötig sind.
- Wenn dein Portfolio andererseits aber für eine Ausstellung in einer Galerie bestimmt ist, dann wird es dein Ziel sein, ein klares und zusammenhängendes Thema zu haben, das sich gut in einer Ausstellungssituation machen würde.
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Denke an dein Publikum. [2] X Forschungsquelle Wenn du die Absicht deiner Mappe klar bestimmst, wirst du auch eine gute Ahnung haben, wer dein Publikum ist. Was für eine Reaktion möchtest du gerne von deinem Publikum? Denke darüber nach, was du den Leuten zeigen willst. Möchtest du sie herausfordern, ihnen gefallen, sie beeindrucken oder überraschen? Schneide deinen Inhalt auf dein Publikum zu.
- Wenn deine Mappe zum Beispiel für ein Vorstellungsgespräch bei einer Kochzeitschrift gedacht ist, dann wird dein Publikum sehen wollen, wie gut du Essen fotografieren kannst und was dein persönlicher Stil ist.
- Vielleicht sind unter deinem Publikum die Betreiber einer unabhängigen Kunstgalerie. Du würdest ganz andere Inhalte für die Redakteure einer Zeitschrift auswählen als für die Betreiber einer Kunstgalerie.
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Bestimme ein einheitliches Thema. [3] X Forschungsquelle Es ist meistens nicht nötig, dass deine Mappe das Beste deiner gesamten Arbeit enthät. Lege dich stattdessen auf ein Konzept fest, das eine starke Serie von Bildern zusammenhält. Dadurch erhältst du ein einheitliches und wirksameres Portfolio. Das Thema kann alles sein -- du könntest dich auf Bilder konzentrieren, die ein bestimmtes Thema oder einen bestimmten Stil darstellen, oder es könnten Bilder sein, die mit einer bestimmten Kamera aufgenommen wurden.
- Für einen künstlerischen Zweck könntest du deine Mappe zum Beispiel nur auf gestochene Schwarzweiß-Fotografien beschränken.
- Wenn du versuchst, eine Stelle als Architekturfotograf zu bekommen, dann könnten dynamische Aufnahmen von verschiedenen Gebäuden dein Thema sein.
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Suche dir ein Format für deine Mappe aus. Ob du eine Mappe mit Prints oder ein digitales Portfolio willst, liegt nur an dir. Behalte aber dein Publikum im Kopf, wenn du die Entscheidung triffst. Galeriebetreiber und traditionelle Künstler sehen vielleicht gerne ein schön gebundenes Portfolio mit Prints. Menschen, die im Medien- oder Marketingbereich arbeiten, wollen deine Arbeit dafür vielleicht lieber digital aufbereitet sehen.
- Du hast auch immer die Möglichkeit, beides zu machen.
- In einem elektronischen Format ist es leichter, bestimmte Aspekte deiner Arbeit zu betonen, als in einem Print-Format. Das Gleiche gilt auch umgekehrt.
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Gehe deine Arbeiten durch. Jetzt stehen deine Absicht, dein Ziel, dein Publikum und das einheitliche Thema fest. Denke immer an diese Aspekte, wenn du mögliche Fotos für dein Portfolio durchgehst. Lege alle Bilder beiseite, auf die deine vorher festgesetzten Kriterien zutreffen.
- Du musst jetzt noch keine endgültigen Entscheidungen treffen.
- Frage dich einfach bei jedem Foto, ob es mit deinen Kriterien übereinstimmt oder nicht. Sortiere die Bilder zu einem “Ja” und “Nein”-Haufen.
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Beurteile die Qualität von jedem Foto einzeln. [4] X Forschungsquelle Denke bei der Begutachtung von jedem Bild darüber nach, ob es deinem gewählten Konzept entspricht oder nicht. Ist das Bild stark genug, um ohne große Erklärungen alleine zu stehen? Demonstriert es ausreichend, dass du dein Medium meisterst? Passt es zum Gesamtwerk deiner Arbeit?
- Ziehe Fotos vor, bei denen du Gefühle verspürst, z. B. wenn ein Bräutigam weint, wenn er seine Braut sieht oder eine Aufnahme des ersten Tanzes des Paares.
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Sei konsistent. Denke bei der näheren Auswahl deiner Bilder daran, dass die Bilder, die du aussuchst, auch im Format konsistent sein sollten. Meistens sollte die Endauswahl nicht aus einer Mischung von hochformatigen und querformatigen Bildern bestehen. Sei konsistent und bleibe bei dem einen oder anderen. [5] X Forschungsquelle Auch der Stil sollte durchgehend konsistent sein. Zum Beispiel sollte deine Mappe nicht zwischen gestochenen Schwarzweiß-Bildern und verträumten Farbbildern hin und herspringen.
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Entferne alle Bilder, die fehlerhaft oder repetitiv sind. [6] X Forschungsquelle Sortiere Bilder aus, die unscharf sind oder sichtbare Fehler haben. Es ist besser, wenige, aber herausragende Bilder in der Mappe zu haben, als viele durchschnittliche. Vermeide zu viele Bilder, die sich sehr ähneln. Die Mappe sollte unterschiedliche Bilder enthalten, die dein Thema behandeln.
- Zum Beispiel sollte deine Mappe nicht nur aus Bildern bestehen, die alle in einer Sitzung geschossen wurden.
- Wenn du in der Lage bist, fehlerhafte oder repetitive Bilder auszusortieren, dann zeigt das, dass du deine eigene Arbeit auch kritisch betrachten kannst. [7] X Forschungsquelle
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Hole dir die Meinung einer Person ein, der du vertraust. [8] X Forschungsquelle Es ist wichtig, deine eigene Arbeit kritisch zu untersuchen, aber es ist schwierig, dabei komplett objektiv zu sein. Sei so objektiv wie du kannst, aber überlege dir auch, eine objektive Meinung von einer Vertrauensperson einzuholen. Involviere diese Person dann, wenn du bei deiner Auswahl in der Endphase bist.
- Erzähle der Person nicht von deinem Konzept oder gib ihr im Voraus detaillierte Informationen. Schaue dir an, ob die Person auch so sieht, worum es geht.
- Bitte die Person, dir so viel Rückmeldung wie möglich zu geben und mache dir dabei Notizen, wenn nötig.
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Lege dich auf zehn bis zwanzig endgültige Bilder fest. [9] X Forschungsquelle Es gibt keine bestimmte Anzahl an Bildern, die ein Portfolio enthalten sollte und die Meinungen dazu unterscheiden sich. Die meisten Profis sind sich aber einig, dass weniger mehr ist. Zwanzig Bilder sollte das Maximum sein -- um die zehn Bilder wäre besser.
- Denke daran, dass jedes dieser Bilder ein starker Beweis für deine Fähigkeiten sein sollte.
- Die Ausführung jedes Bildes sollte so perfekt wie möglich sein und keines davon sollte sichtbare Fehler enthalten.
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Bearbeite deine endgültige Bildauswahl nach, wenn nötig. Begutachte deine Bilder noch einmal genau. Denke darüber nach, was du machen musst, um deine ausgewählten Bilder zu perfektionieren. Vielleicht musst du ein Negativ noch einmal bearbeiten, um einen besseren Print zu bekommen oder ein Bild etwas anders beschneiden. Mache die notwendige Arbeit am Computer oder in der Dunkelkammer, um deine Fotoserie fertigzustellen.
- Vergiss bei der Nachbearbeitung der Bilder nicht, dass ein einheitliches Thema offensichtlich sein sollte und dass die Bilderserie zusammenpassen sollte. Verändere die Bilder nicht so sehr, dass du den Zusammenhang verlierst.
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Stelle die Bilder in einer bestimmten Reihenfolge zusammen. [10] X Forschungsquelle Es gibt keine “richtige” Art, um deine Bilder zu ordnen. Das erste Bild in deiner Mappe sollte aber eines der stärksten Bilder sein, weil das erste Bild eine klare Aussage machen sollte. Auch muss das erste Bild genug Interesse wecken, damit sich der Betrachter den Rest deiner Serie ansehen möchte. Stelle den Rest der Serie so zusammen, dass die Farben, Töne und Stimmungen zueinander passen und sich komplimentieren.
- Es kann auch hilfreich sein, wenn du die Bilder so anordnest, dass sie eine zusammenhängende Geschichte erzählen oder eine bestimmte Stimmung erwecken.
- Das letzte Bild sollte den Rest der Serie gut zusammenfassen.
- Vermeide es, die “besten” Bilder ganz am Anfang hineinzustopfen und das Ende dann mit schwächeren Bildern auszufüllen. Es sollte in dieser Gruppe keine schwachen Bilder geben.
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Verwende nur Qualitätsmaterialien. Dein Portfolio sollte mehr sein als nur eine Handvoll guter Fotos. Auch die Präsentation ist extrem wichtig. Die traditionellste Option ist hier ein gebundenes Buch mit ausgewählten Arbeiten. Das Buch, in dem du die Bilder anordnest, sollte auch den Inhalt reflektieren. Suche dir bei den Rahmen, Techniken und Farben des Hintergrundpapiers etwas aus, das deine Sammlung aufwertet. Nimm ein gutes Papier für deine Prints.
- Sei konsistent und nimm entweder mattes oder glänzendes Papier -- es sollte keine Kombination aus beidem sein.
- Verpacke das alles so attraktiv und professionell, wie du nur kannst.
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Lege die Fotos in deine Mappe ein. Die meisten Künstler machen das gerne selbst. Entweder sie montieren die Bilder auf einem Hintergrundpapier oder sie stecken die Fotos in Plastikhüllen, die in der gekauften Mappe enthalten sind. Wenn du das lieber von einem Profi machen lässt, kannst du dich auch in deiner Umgebung nach Geschäften umsehen, die individuelle Prints machen. Die Fotos sollten in der Reihenfolge in die Mappe kommen, die du schon vorher festgelegt hast.
- Du kannst ein Bild pro Seite anordnen oder du könntest zwei oder drei Bilder zusammenlegen, um ein “Kapitel” zu schaffen.
- Denke daran, dass die Reihenfolge Sinn ergeben sollte. Erzähle eine Geschichte mit deinen Bildern.
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Nimm letzte Verbesserungen vor. [11] X Forschungsquelle Wie viele zusätzliche Informationen du deiner Mappe beilegst, liegt an dir. Du könntest zum Beispiel ein Artist Statement oder eine Titelliste aller Fotografien in die Mappe einfügen. Auch ein Coverbild, das für die Mappe insgesamt steht, wäre möglich. Die Bilder sollten alleine stehen können und für sich selbst sprechen, aber es ist nichts Falsches daran, wenn du zusätzliche Informationen einfügst, die das Portfolio stärken könnten.
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Überlege dir ein Online-Portfolio. Digitale Portfolios werden häufiger, besonders in den Technologie- und Medienbranchen. Es gibt hier zwei Möglichkeiten -- entweder, du erstellst deine eigene Webseite oder du verwendest eine Portfolio-Seite wie Smugmug oder Zenfolio. Wenn du nicht bereit bist, Webspace zu kaufen und eine Internetseite von Null aufzubauen, dann ist eine Hosting-Seite die bessere Option. Solche Seiten erlauben es dir, deine Fotos in Bildergalerien aufzuladen, bei denen du dann die Reihenfolge und das Aussehen anpassen kannst. [12] X Forschungsquelle
- Digitale Portfolios können oft auf den neuesten Stand gebracht werden, während ein gedrucktes Portfolio normalerweise eine fertige Arbeit ist. Im Internet kannst du Bilder hinzufügen und entfernen, und deine Mappe dabei ständig anpassen.
- Du solltest trotzdem versuchen, deine Bildauswahl knapp zu halten. Allerdings ist es bei digitalen Mappen in Ordnung, wenn du ein paar Bilder mehr präsentierst, als du das bei einer Print-Mappe tun würdest. 20-30 Bilder sind eine gute Zahl.
- Lade dein Portfolio auch auf Vergleichsportalen und Datenbanken für Fotografen hoch. So hast du die Möglichkeit dich und deine Arbeit direkt der Zielgruppe zu präsentieren. [13] X Forschungsquelle
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Referenzen
- ↑ https://photography.tutsplus.com/articles/10-steps-for-building-a-photography-portfolio-to-be-proud-of--photo-3991
- ↑ https://newengland.com/today/living/new-england-environment/photography-portfolio/
- ↑ https://luminous-landscape.com/how-to-create-a-portfolio-of-your-work/
- ↑ http://www.popphoto.com/how-to/2013/03/tips-pro-build-better-photography-portfolio
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- ↑ https://photography.tutsplus.com/articles/hints-tips-for-creating-a-stunning-photography-portfolio-website--photo-796
- ↑ https://www.traumfotografen.de/wp/fotograf-werden/