PDF herunterladen
PDF herunterladen
Bei einer Zentrifuge handelt es sich um ein Laborgerät, das zum Schleudern von Flüssigkeiten gedacht ist und Suspensionen ihrer Dichte nach aufzutrennen. [1] X Forschungsquelle Da sie bei einer hohen Umdrehungszahl operieren, sind Zentrifugen sehr empfindlich, können leicht kaputtgehen und sind bei unsachgemäßem Gebrauch gefährlich. Befolgst du die folgenden Richtlinien, wirst du dich bei ihrer Verwendung nicht verletzen.
Vorgehensweise
-
Untersuche die Zentrifugenröhrchen auf Risse. Da eine Zentrifuge mit sehr hohen Geschwindigkeiten dreht, kann ein flüssiger Stoff schnell zu einem Aerosol werden, wenn er nicht ordnungsgemäß eingeschlossen ist. Gerissene Röhrchen können bei hohen Drehzahlen bersten und Flüssigkeiten freisetzen. [2] X Forschungsquelle
- Wirf gebrochene oder gerissene Röhrchen weg, damit du sie in Zukunft nicht versehentlich verwendest.
-
Verschließe die Röhrchen mit den richtigen Deckeln. Zentrifugenröhrchen sind mit speziellen Deckeln versehen. Benutzt du andere Deckel oder verschließt die Röhrchen nur mit Folie, wird Flüssigkeit in die Zentrifuge laufen. [3] X Forschungsquelle Wird deine Probe als Aerosol freigesetzt, könnte sie deine Gesundheit und die Umwelt beeinträchtigen. Außerdem verlierst du deine wertvolle Probe.
-
Wisch das Zentrifugenröhrchen von außen mit Desinfektionsmittel oder Alkohol ab. Arbeitest du mit biologischen Stoffen, die vielleicht sogar toxisch sind, wische sie gründlich ab. [4] X Forschungsquelle Von deiner Probe sollten keine schädlichen Stoffe oder Aerosole ausgehen. Am besten wischst du das Röhrchen mit einem Desinfektionsmittel ab, bevor du es in die Zentrifuge stellst.
-
Beschrifte die Röhrchen, um sie identifizieren zu können. Auch wenn du vielleicht noch weißt, wie du die einzelnen Röhrchen platziert hast, solltest du sie dennoch beschriften. Nach dem Zentrifugieren ist es unter Umständen schwierig die Proben auseinanderzuhalten. Achte darauf, auf den Röhrchen jeweils entsprechende Etiketten anzubringen. [5] X Forschungsquelle
- Willst du sichergehen, solltest du die Röhrchen direkt beschriften, ohne Aufkleber zu benutzen. Aufkleber können beim Zentrifugieren abfallen.
-
Bereite ein Gegengewicht für die andere Seite der Zentrifuge vor. Bei hohen Drehzahlen kann eine Zentrifuge schnell aus dem Gleichgewicht kommen, wenn die Masse ungleich verteilt ist. Denk daran, die Masse auszugleichen und nicht das Volumen. Wiege dein Probenröhrchen und notiere dir das Gewicht. Befülle ein anderes Röhrchen mit Wasser, bis seine Masse der deiner Probe entspricht. Bezeichne das Röhrchen als Ausgleichsröhrchen. [6] X Forschungsquelle
- Gleichst du das Gewicht in der Zentrifuge nicht aus, kann sie kaputtgehen. Löst sich außerdem der Rotor von dem Zentrifugengehäuse, kann es gefährlich werden.
- Vor allem bei hohen Drehzahlen ist das Auswuchten wichtig.
- Moderne Zentrifugen schalten automatisch ab, wenn sie nicht ausgewuchtet sind. Ältere hingegen könnten diese Funktion noch nicht haben. Fängt die Zentrifuge an zu wackeln, ist sie aus dem Gleichgewicht geraten. In diesem Fall solltest du sie augenblicklich anhalten.
Werbeanzeige
-
Stell die Zentrifuge auf einer flachen Oberfläche auf. Wegen der hohen Drehzahlen musst du die Zentrifuge auf einer flachen Oberfläche untergebracht werden. Such nach einem geraden Tisch oder einer flachen Bank, damit die Zentrifuge stabil steht.
- Stellst du fest, dass die Zentrifuge sich bewegt und von der Oberfläche rutschen könnte, such nach einem stabileren Stellplatz.
-
Wähle einen Rotor aus, der für die von dir benötigte Umdrehungszahl geeignet ist. Beim Rotor handelt es sich um den sich drehenden Teil zur Aufnahme der Proben. Manche Rotoren haben Arme, in die kleine Behälter eingesetzt werden können. Andere bestehen aus einem Stück und nehmen die Probenröhrchen direkt auf. Rotoren sind für bestimmte Röhrchen und Drehzahlen ausgelegt. Verwende einen Rotor, in den deine Proben hineinpassen und der bei der erforderlichen Drehzahl betrieben werden kann.
- Befinden sich deine Proben in den falschen Röhrchen, wirst du sie vor dem Zentrifugieren zunächst umfüllen müssen.
-
Setz die Röhrchen gegenüberliegend in die Zentrifuge ein. Zentrifugierst du nur eine Probe, musst du das Ausgleichsröhrchen auf der gegenüberliegenden Seite einsetzen. Zentrifugierst du mehr als zwei Proben, müssen nur die direkt gegenüberliegenden Röhrchen die gleiche Masse haben.
-
Stell die Drehzahl ein. Die Zentrifugationsgeschwindigkeit wird oft in Umdrehungen pro Minute (U/min) angegeben. Dieser Wert gibt an, wie viele volle Umdrehungen der Rotor pro Minute schafft. Die Geschwindigkeit könnte auch als relative Zentrifugalkraft (RCF, engl. "relative cetrifugal force") oder als G-Kraft des Rotors angegeben sein. [7] X Forschungsquelle Moderne Zentrifugen haben eine digitale Anzeige und geben beide Werte an.
- Die Drehzahl sollte sich danach richten, um was für Proben es sich handelt. Recherchiere im Internet nach ein paar Richtwerten, wenn du dir unsicher bist.
-
Halte einen Sicherheitsabstand ein, solange die Zentrifuge läuft. Berührst oder bewegst du die Zentrifuge während des Betriebs, könnte sie aus dem Gleichgewicht kommen. Daher solltest du einen ausreichenden Abstand einhalten, um bei einem Unfall nicht verletzt zu werden. [8] X Forschungsquelle Große Zentrifugen drehen mit hohen Geschwindigkeiten. Kommen sie aus dem Gleichgewicht, kann es zu gefährlichen Situationen kommen.
-
Schalte die Zentrifuge ab, wenn sie zu wackeln beginnt. Bleib beim Einschalten der Zentrifuge für den ersten Moment in der Nähe und warte, bis sie die volle Umdrehungszahl erreicht hat. Auf diese Weise kannst du schnell reagieren und sie abschalten, wenn etwas schieflaufen sollte. Ist eine Zentrifuge aus dem Gleichgewicht geraten, beginnt sie zu wackeln. Dadurch könnte deine Laborausrüstung beschädigt werden. In schweren Fällen könntest du oder deine Kollegen verletzt werden. Kannst du den Netz- oder Notschalter nicht erreichen, zieh den Stromstecker der Zentrifuge heraus. [9] X Forschungsquelle
- Moderne Zentrifugen schalten automatisch ab, wenn sie nicht ausgewuchtet sind. Ältere hingegen könnten diese Funktion noch nicht haben. Fängt die Zentrifuge an zu wackeln, ist sie aus dem Gleichgewicht geraten. In diesem Fall solltest du sie augenblicklich anhalten.
- Eine leichte Vibration ist normal. Übermäßiges Wackeln ist hingegen gefährlich.
- Ist der Rotor ausgeglichen und die Zentrifuge wackelt trotzdem, schalte das Gerät ab und setz eine Wartung an.
-
Öffne den Deckel erst, wenn der Rotor vollständig zum Stillstand gekommen ist. [10] X Forschungsquelle Viele moderne Zentrifugen sind mit einer Verriegelung ausgestattet. Das bedeutet, dass sie den Deckel erst freigeben, wenn der Rotor zum Stillstand gekommen ist. Ältere Modelle sind möglicherweise nicht mit einer solchen Funktion ausgestattet. Stell daher immer sicher, dass sich der Rotor nicht mehr dreht, bevor du den Deckel öffnest. Berühre nicht den Rotor, wenn er sich noch bewegt.
- Verstecke Stromkabel hinter den Geräten oder in Wand- beziehungsweise Bodenleisten, damit niemand über sie stolpert und die Zentrifuge verschiebt.
-
Nimm die Röhrchen vorsichtig heraus, nachdem die Zentrifuge zum Stillstand gekommen ist. Damit sich die getrennten Suspensionen nicht wieder vermischen, solltest du die Probenröhrchen vorsichtig herausnehmen. Außerdem solltest du schauen, ob eine der Probenröhrchen undicht geworden oder gebrochen ist.
- Wird etwas verschüttet, reinige sofort den Rotor und die Probenhalter
-
Wische den Rotor und die Zentrifuge nach jedem Gebrauch ab. Um die Zentrifuge sauber und leichtgängig zu halten, wische den Rotor und die Zentrifuge am Ende eines Laufs vorsichtig ab. Bist du fertig, lass den Deckel offen, damit das Innere der Zentrifuge trocknen kann.Werbeanzeige
Tipps
- Halte den Deckel geschlossen, während sich die Zentrifuge dreht.
- Beim Auswuchten der Röhrchen, ist es hilfreich, ein kleines Becherglas oder einen ähnlichen Gegenstand auf die Waage zu stellen, damit du die Röhrchen aufrecht hinstellen kannst. So musst du sie nicht von der Waage nehmen, um Wasser oder andere Lösungsmittel hinzuzufügen.
- Trage immer Handschuhe.
Werbeanzeige
Warnungen
- Unausgewuchtete Zentrifugen können sich langsam über die Oberfläche bewegen und herunterfallen. Schalte sie daher direkt ab, damit sie nicht beschädigt wird. Auf diese Weise schützt du nicht nur das Gerät, sondern auch dich und deine Laborkollegen.
- Lehne dich nicht auf die Zentrifuge und lege auf ihr keine Gegenstände ab, während sie in Betrieb ist.
- Stecke keine Stopfen oder andere Gegenstände zusammen mit deinen Röhrchen in die Zentrifuge.
Werbeanzeige
Was du brauchst
- Zentrifuge
- Zentrifugenröhrchen
Referenzen
- ↑ http://www.biocompare.com/Lab-Equipment/Laboratory-Centrifuges/
- ↑ http://med.stanford.edu/content/dam/sm/medfacilities/documents/centrifuge_use.pdf
- ↑ http://blink.ucsd.edu/safety/research-lab/laboratory/centrifuge.html#Standard-operating-procedures
- ↑ http://med.stanford.edu/content/dam/sm/medfacilities/documents/centrifuge_use.pdf
- ↑ http://www.crscientific.com/centrifuge-safety.html
- ↑ http://www.crscientific.com/centrifuge-safety.html
- ↑ http://www.sigmaaldrich.com/technical-documents/articles/biofiles/centrifugation-basics.html
- ↑ http://med.stanford.edu/content/dam/sm/medfacilities/documents/centrifuge_use.pdf
- ↑ http://med.stanford.edu/content/dam/sm/medfacilities/documents/centrifuge_use.pdf
Über dieses wikiHow
Diese Seite wurde bisher 5.114 mal abgerufen.
Werbeanzeige