PDF herunterladen PDF herunterladen

Seit Jahrhunderten bauen Landwirte und Gärtner Tabak für den persönlichen Gebrauch und zum Verkauf an. Obgleich heutzutage die überwiegende Menge des Tabaks von großen Unternehmen angebaut und aufbereitet wird, ist es mit ein wenig Wissen und viel Geduld noch möglich, deinen eigenen anzubauen. Der Tabakanbau ist legal, kann allerdings ein anstrengendes Unterfangen werden. Folge diesen Schritten, um deinen eigenen Tabak anzubauen.

Teil 1
Teil 1 von 4:

Bodenbeschaffenheit und Klima verstehen

PDF herunterladen
  1. Tabak ist eine extrem robuste Pflanze. Sie wächst fast überall, wo andere landwirtschaftliche Produkte ebenfalls gedeihen. Allerdings gibt es eine Faustregel, wonach Tabak besser in Böden wächst, die gut entwässern. Überdies ist es wichtig zu wissen, dass Tabak extrem von dem Boden beeinflusst wird, auf dem er wächst; hellerer Boden wird generell helleren Tabak produzieren, während dunkler Boden meistens dunklen Tabak hervorbringt.
  2. Tabak erfordert eine frostfreie Periode von drei bis vier Monaten zwischen Auspflanzen und Ernten. [1] Um die besten Ergebnisse zu erzielen, sollte der Tabak ohne kräftige Regenfälle reifen; übermäßiges Wasser lässt Tabakpflanzen dünn und schwächlich werden. Die ideale Temperatur, um Tabak anzubauen, liegt zwischen 20 und 30 Grad Celsius.
Teil 2
Teil 2 von 4:

Tabak säen und umpflanzen

PDF herunterladen
  1. Stell sicher, dass du die Startermischung in einen kleinen Blumentopf füllst, vorzugsweise mit Löchern im Boden. Diese Samen sollten für vier bis sechs Wochen im Haus gezogen werden.
    • Anzuchtmischungen zum Einsäen bestehen aus Kompost und anderen Nährstoffen, die ein gesundes Saatwachstum fördern. Sie sind in den meisten Gartenzentren und Baumärkten zu haben.
    • Tabaksamen sind extrem klein (nicht viel größer als ein Nadelstich), achte deshalb darauf, dass du sie nicht zu dick säst. Lass angemessenen Abstand zwischen den Samen, um eine Überfüllung zu vermeiden.
    • Gerade, weil Tabaksamen so winzig sind, ist es nicht ratsam, sie draußen zu säen. Außerdem unterscheiden sich ihre Nährstofferfordernisse von vielen anderen Pflanzen. Deshalb ist es eine gute Idee, ein wenig Kies hinzuzufügen oder speziellen Tabakdünger.
    • Tabaksaat erfordert warme Temperaturen zwischen 24 und 30 Grad Celsius, um gut zu keimen. Wenn du sie nicht in einem Gewächshaus ziehst, sorge dafür, dass deine Innentemperaturen diesen Anforderungen entsprechen.
    • Bedecke die Samen nicht mit Erde, weil sie Licht zum Keinem brauchen; ein Abdecken kann die Keimung verlangsamen oder sogar verhindern. Die Saat sollte in sieben bis zehn Tagen beginnen zu keimen.
  2. Die Erde sollte niemals völlig austrocknen.
    • Sei beim Gießen besonders vorsichtig, weil die Kraft des Wassers die frisch gekeimten Sämlinge entwurzeln und absterben lassen könnte.
    • Wässere die Sämlinge möglichst von unten. Wenn du einen Blumentopf mit Löchern im Boden genommen hast, setze den Topf in einen Behälter mit Wasser. Lass ihn dort für ein paar Sekunden, damit das Wasser von der Erde aufgenommen wird. Dadurch wird der Sämling gewässert, ohne die Blätter zu befeuchten.
  3. Setze die Sämlinge nach drei Wochen in einen größeren Topf. Deine Sämlinge sollten dann groß genug zum Umpflanzen sein, wenn du sie korrekt gewässert und untergebracht hast.
    • Die Sämlinge in einen größeren Topf umzupflanzen, befähigt sie, ein starkes und gesundes Wurzelsystem zu entwickeln.
    • Um festzustellen, ob deine Sämlinge die richtige Größe haben, versuche, sie anzufassen. Wenn du sie leicht zwischen Daumen und Zeigefinger halten kannst, sind sie richtig zum Umsetzen. Sind sie noch kleiner, lass sie noch länger sprießen, bis sie die richtige Größe haben.
    • Tabakpflanzen mit ihren Wurzeln (ohne Erde daran) direkt vom Anzuchttopf in den Garten auszupflanzen, ist zwar eine leichtere Methode, weil sie nur einmal umgepflanzt werden müssen. Nach dem direkten Auspflanzen kann eine Tabakpflanze aber einen "Umpflanzschock" erleiden, wodurch einige oder die meisten ihrer größten Blätter gelb werden und welken können. Nach einer Woche wird die Tabakpflanze beginnen, erneut zu gedeihen. Den Umpflanzschock zu vermeiden, erspart dir eine einwöchige Wartezeit, denn die umgetopfte Pflanze würde nach dem Auspflanzen sofort zu wachsen beginnen.
  4. Das sollte die Pflanzen ausreichend ernähren, bis sie nach drei bis vier Wochen groß genug sind, in deinen Garten gepflanzt zu werden.
    • Falls deine Pflanzen beginnen, gelb oder verkümmert auszusehen, brauchen sie vielleicht eine weitere Dosis Dünger. Dünge sie dennoch sparsam, weil Überdüngung im Topf die Pflanzenwurzeln verbrennen oder zu überschießenden, dünnen Pflanzen führen könnte.
  5. Sorge dafür, dass die Fläche, auf der du Tabak pflanzt, konstant der Sonne ausgesetzt, gut entwässert und aufgelockert ist.
    • Ein Mangel an Sonne führt zu staksigen Pflanzen, spärlichem Wachstum und dünnen Blättern. Das mag unproblematisch sein, wenn du beabsichtigst, den Tabak als Deckblätter für Zigarren zu nutzen, weil der Anbau von Tabak im Schatten bestimmte bevorzugte Blatteigenschaften bewirken kann. [2]
    • Teste auch den pH-Wert in deinem Garten. Tabakpflanzen müssen in mäßig saurem Boden gepflanzt werden, andernfalls werden sie nicht gedeihen. Der Boden sollte einen pH-Wert von 5,8 haben. Spärliches Wachstum und manche Wachstumsschwierigkeiten können auftreten, wenn der Boden einen pH-Wert von 6,5 oder höher hat. [3]
    • Vermeide, deinen Garten auf Boden einzurichten, der von Krankheiten oder Nematoden befallen ist. Nematoden sind parasitäre Fadenwürmer, die sich von dem Tabak ernähren und die nach Befall extrem schwer zu beseitigen sind.
  6. Wenn die Pflanzenschösslinge 15 bis 20 Zentimeter hoch sind und du sicher bist, dass die Frostperiode vorüber ist, kannst du den Tabak in deinen Garten auspflanzen. Setze die Pflanzen in einem Abstand von mindestens 60 bis 90 Zentimetern in einer Reihe und halte die Reihen einen bis anderthalb Meter auseinander.
    • Tabakpflanzen sind "Vielfraße". Das heißt, sie verbrauchen die Nährstoffe im Boden innerhalb von zwei Jahren. Um dies zu verhindern, rotiere deine Beete zweijährlich, indem du nach zwei Jahren eine andere Fläche wählst und mindestens ein Jahr wartest, bevor du sie wieder am ursprünglichen Platz anbaust.
    • Anstatt ein leeres Gartenbeet zu haben, kannst du Tabak mit Pflanzen rotieren, die nicht anfällig für gewöhnliche Bodenschädlinge sind, beispielsweise Mais oder Sojabohnen. [4]
Teil 3
Teil 3 von 4:

Die Tabakpflanzen pflegen

PDF herunterladen
  1. Sobald sie sich besser stabilisiert haben, kannst du sie weniger oft gießen, um ein Überwässern zu vermeiden.
    • Halte die Pflanzen gut feucht, ohne den Boden zu durchnässen. Wenn es in der Gegend häufig zu trocken ist, überleg dir, ein Bewässerungssystem in deinem Garten anbringen zu lassen. Dadurch wird vermieden, dass der Boden übermäßig austrocknet, was das Tabakwachstum hindern könnte. [5]
    • An Tagen, an denen mit Nieselregen oder leichten Schauern zu rechnen ist, kannst du weniger wässern. Die Struktur der Tabakblätter ermöglicht der Pflanze, Wasser aufzunehmen und zur Pflanzenbasis hinunterzuleiten.
  2. Dünger, die für Tomaten, Paprika und Kartoffeln verwendet werden eignen sich auch. [6]
    • Überdüngung ist ein ernsthaftes Problem, weil sie schädliche Salzansammlungen verursachen kann. Die Menge hängt großenteils von der Qualität des Düngers, der Fruchtbarkeit des Bodens, dem Nährstoffverlust durch Auswaschung und anderen subjektiven Faktoren ab. Sieh dir die Gebrauchsanweisung deines Düngers an, um ihn optimal zu verwenden.
    • Es empfiehlt sich, dass du den Dünger mehrmals aufträgst. Sobald der Tabak zu blühen beginnt, sollten weitere Düngungen nicht mehr erforderlich sein.
  3. Beim "Köpfen" wird die Hauptknospe abgeschnitten. Das ermöglicht den oberen Blättern, größer und dicker zu werden als ohne diese Maßnahme. [7]
    • Die Hauptknospe befindet sich an der Spitze des Stängels. [8] Dieser obere Teil kann einfach abgebrochen oder abgeschnitten werden, vorzugsweise, bevor sich Blüten öffnen.
    • Bald nachdem dieser Hauptblütenstand entfernt ist, entwickeln sich Seitenknospen oder Nebentriebe (Geizen) an jedem Blatt. Entferne diese ebenfalls mit der Hand, sonst werden sie den Ertrag und die Qualität des Tabaks mindern.
  4. Du kannst auch die Erde an der Basis der Pflanzen auflockern, um sie zu stärken.
    • Tabakwurzeln wachsen schnell und die Wurzelstruktur ist ziemlich groß mit tausenden haarfeiner Seitenwurzeln, die nahe der Erdoberfläche wachsen. Sei vorsichtig, wenn du den Boden jätest oder hackst, weil die Wurzeln beschädigt werden können, wenn du die Erde zu tief auflockerst.
    • Drei bis vier Wochen nach dem Pflanzen sollte auf eine intensive Auflockerung des Bodens verzichtet und zur Unkrautkontrolle nur leicht gejätet werden.
  5. Zu den üblichen Tabakschädlingen gehören Drahtwürmer, Tabakkäfer und Krankheitserreger.
    • Tabak wird von verschiedenen Insekten und Krankheiten heimgesucht. Die Anbaurotation sollte helfen, die Wahrscheinlichkeit des Befalls zu reduzieren, aber es gibt keine Garantie.
    • Falls du trotz aller Vorsichtsmaßnahmen feststellst, dass dein Tabak befallen ist, magst du in manchen Gartenzentren und Baumärkten tabakspezifische Pestizide bekommen. Lass dich von Fachleuten beraten, weil Pestizide nicht ungefährlich sind. Bedenke außerdem, dass einige Pestizide speziell für die Insektenbekämpfung bei jungen Pflanzen hergestellt sind, während andere nur Pilze abtöten. Finde ein Pestizid oder ein anderes Mittel, das in deiner Situation hilft.
Teil 4
Teil 4 von 4:

Tabak ernten und trocknen

PDF herunterladen
  1. Alternativ kannst du die Blätter auf dem Feld vom Stängel pflücken. Dein Tabak sollte ungefähr drei Monate nach dem Pflanzen erntereif sein.
    • Die Stängel sollten etwa drei bis vier Wochen nach dem Köpfen geschnitten werden. Die unteren Blätter werden zu dieser Zeit teilweise verdorben sein. Wenn du die Blätter auf dem Feld abpflückst, solltest du vier bis fünf Mal in Intervallen von einer bis zwei Wochen ernten können, beginnend mit den unteren Blättern. Die erste Ernte sollte kurz nach dem Köpfen beginnen, wenn die Blätter schon ein leichtes Gelb zeigen.
    • Blüten hemmen das Wachstum deiner Blätter und sie konkurrieren um das Sonnenlicht. Deshalb ist es wichtig, die Blüten zu entfernen, um möglichst breite Blätter zu ernten.
    • Du musst darauf achten, dass die Blätter ganz bleiben, denn sie werden während des Trocknungsprozesses aufgehängt. Das Trocknen ist wichtig, weil es die Blätter auf den Verbrauch vorbereitet. Durch diesen Prozess werden in den Blättern verschiedene Eigenschaften produziert, die dem getrockneten Tabak sein heu-, tee-, rosenöl- oder fruchtartiges Aroma geben. Das Trocknen trägt auch zur "Gleichmäßigkeit" beim Rauchen bei.
  2. Die empfohlene Temperatur, um Tabak zu trocknen, reicht von 19 bis 35 Grad Celsius, wobei eine Luftfeuchtigkeit zwischen 65 und 70 Prozent optimal ist. [9]
    • Stell sicher, dass genug Platz zwischen den Stängeln ist, um ein zufriedenstellendes Trocknen der Blätter zu ermöglichen.
    • Sorgfältiges Trocknen sollte ein paar Wochen in Anspruch nehmen, um gute Qualität zu erzielen. Tabak, der zu schnell trocknet, bleibt grün und hat wahrscheinlich weder gutes Aroma noch guten Geschmack. Blätter, die zu langsam trocknen, können Schimmel entwickeln oder faulen. Sorge dafür, dass du deine Tabakblätter genau auf solche Anzeichen beobachtest und passe deine Temperatur und Luftfeuchtigkeit entsprechend an.
    • Falls du die Blätter am Stängel trocknest, entferne sie vom Stängel, sobald sie trocken sind.
    • Ein Gebäude, das je nach Bedarf geöffnet oder geschlossen werden kann, um die Feuchtigkeit und den Trocknungsgrad zu kontrollieren, ist zum Tabaktrocknen ideal. Manche Produzenten von selbstangebautem Tabak haben Trocknungsanlagen gebaut und bieten sie womöglich zum Verkauf an. [10]
    • Luftgetrockneter Tabak wird in erster Linie zur Zigarrenherstellung verwendet. Tabak kann auch durch Feuer, Sonne oder Heißluft getrocknet werden. Feuergetrockneter Tabak benötigt meistens zwischen 10 und 13 Wochen und wird genutzt, um Pfeifentabak sowie Kautabak herzustellen. Sonnen- und heißluftgetrockneter Tabak wird für Zigaretten verwendet.
  3. Kommerzieller Tabak wird normalerweise für ein Jahr oder länger gealtert (nachgereift). Wenn du aber deinen eigenen Tabak altern willst, kann das fünf bis sechs Jahre dauern.
    • Ein Nachreifen geschieht nur, wenn die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit perfekt sind. Falls der Tabak zu trocken ist, wird er nicht altern, ist er zu feucht, verrottet er. Leider schwanken die richtigen Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit außerordentlich und ein Nachreifen wird einige Experimente deinerseits erfordern.
    • Überwache die Tabakblätter während des Alterungsprozesses genau, um sicherzustellen, dass sie feucht bleiben, aber nicht verrotten. Die Nachreife ist keine exakte Wissenschaft und sie erfordert bei Bedarf spontane Anpassungen. [11]
    • Das Altern deiner Tabakblätter ist optional, aber du solltest dir darüber im Klaren sein, dass ungealterter Tabak oft hart sein kann und weniger gutes Aroma hat.

Tipps

  • Art und Menge des Düngers, Häufigkeit des Wässerns und Schädlingskontrolle werden je nach Klima und Gegend sehr unterschiedlich sein. Konsultiere lokale Quellen, um Tipps für den Tabakanbau in deiner Region zu erhalten.
  • Manche Menschen ernten mehrmals während einer Saison, indem sie Tabakblätter lagenweise pflücken, wenn sie die richtige Größe erreichen. Experimente werden dir zeigen, welche Pflanzen als Blätter oder am Stängel geerntet werden sollten.

Warnungen

  • Tabakschädlinge unterscheiden sich häufig von denen, die andere Pflanzen befallen. Achte deshalb darauf, dass die Methoden, die du zum Schutz deiner Tabakpflanzen anwendest, nicht deine übrigen Nutzpflanzen beeinträchtigen.
  • Warte vier oder fünf Jahre, bevor du an derselben Stelle zum zweiten Mal Tabak anbaust. Dann kann der Boden die Nährstoffe regenerieren, die er für Tabak braucht.

Was du brauchst

  • Tabaksamen
  • Hacker
  • Pflanzer
  • Gartenbeet
  • Dünger
  • Einen trockenen, warmen Raum mit guter Luftzirkulation.

Über dieses wikiHow

Diese Seite wurde bisher 10.652 mal abgerufen.

War dieser Artikel hilfreich?