Die klassischen, harten Bonbons sind bis heute noch sehr beliebt. Diese kleinen Süßigkeiten findet man in vielen leckeren Sorten, besonders Kinder kauen sie gern. Die harten Bonbons halten sehr lange, und verlieren im Gegensatz zum Kaugummi nicht so schnell an Geschmack. Auch viele Erwachsen kauen die kleinen Leckerbissen gern beim Wandern, Campen usw. Außerdem kann man als "Leckermäulchen" mit eins, zwei Bonbons seinen Süßhunger schon stillen, anstatt tütenweise Kaubonbons in sich hinein zu stopfen...
Das Beste daran ist, dass man die klassischen Bonbons ganz leicht selber herstellen kann, wenn man die richtigen Werkzeuge und Zutaten hat. Wenn man sich mit der Bonbonherstellung schon auskennt, dient der Artikel sicher als Inspiration neue Sorten und größere Mengen herzustellen. Im Artikel finden sich Rezepte für klassische Bonbons, Frucht Drops, Lutscher und Malzbonbons.
Zutaten
Grundrezept :
- 400g Zucker
- 160 ml Maissirup (Glukose-Fructose-Sirup)
- 200ml heißes Wasser
- Lebensmittelfarbe
Fruchtdrops :
- 450g Zucker
- 100g Glukosepulver
- 5ml Weinsteinbackpulver
- Ein paar Tropfen Fruchtextrakt (Essenz) oder Aroma - Birne, Erdbeere, Pfirsich, Aprikose, Orange, Zitrone, Johannisbeere, Mango usw.
- Puderzucker zum Bestäuben
Lutscher :
- 450g Zucker
- 15ml Glukosepulver
- 3 oder 4 Aromen und Lebensmittelfarbe (Orangenöl, Zitronenöl, Himbeeraroma, Pfefferminzöl usw.)
- 150ml Wasser
Malzbonbons :
- 250g Gerste, geschält
- 5 Liter Wasser
- 1 kg Zucker
Vorgehensweise
Da man bei der Bonbonherstellung sehr präzise arbeiten muss, ist es besonders für den Anfänger wichtig, einige Grundlagen zu verstehen, bevor eines der folgenden Rezepte zubereitet wird.
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Bevor man irgendeine der Bonbon-Sorten herstellt, bitte die ganze Anleitung für das Rezept einmal komplett durchlesen. Man muss sich vorher genau bewusst sein, was für das Rezept alles benötigt wird, da das Herstellen von Bonbons die genaue Einhaltung von Temperaturen erfordert. Weiterhin müssen die entsprechenden Aktionen genau zum richtigen Zeitpunkt und bei der richtigen Temperatur erfolgen. Das wichtigste ist, dass die Bonbons bei einem der Schritte nicht anbrennen.
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Bevor man beginnt, die Umgebungstemperatur beachten. Bonbons sollte man nicht bei hoher Luftfeuchtigkeit, an regnerischen Tagen oder allgemein bei feuchten Witterungsbedingungen herstellen. Die Zimmertemperatur ebenfalls überprüfen, sie sollte bei 16 bis 20 Grad Celsius liegen. Im Raum sollte ebenfalls eine niedrige Luftfeuchtigkeit herrschen.
- Wenn man keine Wahl hat und die Bonbons bei ungünstigen Temperaturbedingungen zubereiten muss, sollte man den Zucker bei 1 bis 2 Grad höherer Temperatur kochen, um die ungünstigen Bedingungen zu kompensieren.
- Die Höhe des Wohnorts über dem Meeresspiegel, und der damit andere Luftdruck beeinflussen das Ergebnis ebenfalls. Wenn der Ort besonders hoch liegt muss man ebenfalls Korrekturen in Bezug auf den geringeren Luftdruck durchführen.
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Wenn es noch nicht vorhanden ist, ein hochwertiges Zuckerthermometer kaufen. Es macht viel mehr Freude, wenn man präzise arbeiten kann. Das Herstellen von Bonbons ist sowohl eine Wissenschaft als auch eine Kunst.
- Für weitere Details bezüglich der Auswahl eines geeigneten Zuckerthermometers findet sich bei wikihow ein ausführlicher Artikel.
- Mit dem Zuckerthermometer nie den Boden des Kochtopfes berühren. Der Topf muss immer hoch genug sein, damit das Thermometer nicht den Boden erreicht, wenn es an die Seite gehangen wird.
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Die Menge der Zutaten aus dem Rezept nicht verändern. Nur die genau abgemessenen Mengen an Zutaten bringen ein gutes Ergebnis. Selbst das Verdoppeln der Zutaten kann bei einem Bonbonrezept das Ergebnis negativ beeinflussen.
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Als Wärmequelle eine Herdplatte verwenden, die breiter als der verwendete Kochtopf ist. Dadurch erhitzt sich der Inhalt gleichmäßiger.
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Wissen, wie man die Härte der Bonbons überprüfen kann. Das kann man mit einem Thermometer, aber auch von Hand prüfen. Die Variante mit dem Thermometer ist die einfachste, aber es ist hilfreich zu wissen wie man die Temperatur auch so abschätzen und prüfen kann. Auch hierzu gibt es bei wikihow einen detaillierten Artikel, der beschreibt, wie man die einzelnen Härtestufen beim Bonbonzucker erkennt.Werbeanzeige
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Die Zutaten und Utensilien alle erst zusammen sammeln und dann erst anfangen. Alles am Arbeitsplatz bereitstellen.
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In einem größeren Kochtopf den Zucker, Maissirup und Wasser geben. Auf mittlerer Hitze langsam erwärmen bis der Zucker sich aufgelöst hat, das dauert ca. 5 Minuten. Anschließend, ohne die Lösung weiter umzurühren, aufkochen lassen. Es dauert noch einmal ca. 5 Minuten bis die Lösung kocht.
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Während die Mischung kocht, die Temperatur auf hohe Stufe stellen.
- Kurz bevor die Flüssigkeit eine Temperatur von 150 Grad Celsius erreicht, die Lebensmittelfarbe und Aroma hinzugeben. Dadurch vermischt das siedende Wasser die Inhaltsstoffe und die Farbe gleichmäßig.
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Auf das Thermometer schauen und warten, bis die Temperatur genau 150 Grad Celsius erreicht. Wenn man kein Zuckerthermometer hat, kann man ein Glas mit eiskaltem Wasser füllen und anschließend ein Tropfen der Zuckerflüssigkeit hineinfallen lassen. Wenn sie die Zuckerflüssigkeit sofort in Form einer Kugel verfestigt und wieder nach oben steigt ist die Flüssigkeit heiß genug für den nächsten Schritt. Die Mischung bei 150 Grad Celsius sofort vom Ofen nehmen, ansonsten brennt der Zucker an.
- Nachdem man den Zucker von der Herdplatte genommen hat steigt die Temperatur im Topf nochmals etwas an. Wenn man den Topf bei genau 150 Grad Celsius vom Herd genommen hat, ist das aber kein Problem mehr.
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Während die Masse noch sehr heiß ist, einen Klecks Aromaöl und einige Tropfen Lebensmittelfarbe oder Kool Aid(Getränkepulver) dazugeben und schnell durchmischen.
- Die Lebensmittelfarbe kann man mischen, um interessante Farbtöne zu erschaffen. Man kann nachdem man die Aromen eingerührt hat noch eine Farbe dazugeben und nur leicht verrühren, so entsteht ein Wirbeleffekt.
- Man kann auch Aromen oder verschiedene Getränkepulver mischen oder getrocknete Früchte einstreuen.
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Den geschmolzenen Zucker auf ein gefettetes Keksblech gießen. Darauf abkühlen lassen. Die Mischung zügig auf dem Blech verteilen, bevor sie zu kalt zum Verformen ist.
- Die Zuckermasse bitte nicht ins Gefrierfach stellen, sie würde zu schnell aushärten.
- Noch besser ist, die Masse in Bonbonformen und Mini-Muffin-Förmchen zu gießen, anstatt eine ganze Fläche damit zu füllen.
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Nachdem das Blech abgekühlt ist (30-60 Minuten), die Bonbons in kleinere Teile zerbrechen.
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Klassisch mit Puderzucker einstäuben. Als Variation kann man das Einstäuben weglassen. Dann sehen die Stücken aus wie buntes Glas.
- Der Puderzucker sorgt dafür, dass die Bonbon-Stücken nicht zusammen kleben, oder zu einem festen großen Klumpen werden. Wenn die Bonbons nicht gepudert werden sollen, alle nebeneinander auf einem Stück Wachspapier lagern. Dabei darauf achten, dass die Stückchen sich nicht berühren.
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Gut verpacken. Die Bonbons lagert man am besten in Papiertüten oder Metalldosen als kleinen Snack, oder Süßigkeit für Zwischendurch.Werbeanzeige
Fruchtdrops gehören ebenfalls zu den klassischen harten Bonbons und können in verschiedensten Geschmacksrichtungen hergestellt werden.
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Zu Anfang wieder erst alle Zutaten und Utensilien zusammenstellen. Alle am Arbeitsplatz bereitlegen.
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Eine Backform auslegen. Dafür Pergament- oder Backpapier verwenden, oder die Form leicht einfetten.
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Zucker, Glukose und 175 ml Wasser in einen Kochtopf mit stabilen Boden geben. Mit einem Holzlöffel durchrühren, bis der Zucker sich aufgelöst hat.
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Auf eine Herdplatte stellen. Zum Kochen bringen. Abdecken, anschließend 3 Minuten kochen lassen.
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Den Deckel entfernen. Anschließend bis auf eine Temperatur von 154 Grad Celsius erhitzen. Die Bonbons erreichen bei dieser Temperatur das harte Stadium, werden also fest und brüchig. Eine Auflistung der Temperaturen und Festigkeiten gibt es bei wikihow.
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Das Weinsteinbackpulver und die Fruchtextrakte je nach Geschmack hinzugeben. Schnell durchrühren.
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Den Zuckersirup in die vorbereitete Backform gießen.
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Solange stehen lassen, bis die Bonbonmasse kalte genug ist, um sie bearbeiten zu können. Mit einer leicht geölten Schere schnell kleine Stücken abschneiden und mit den Händen zu Kugeln formen.
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Zum Fertigstellen in Puderzucker wälzen.
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So servieren, oder verschenken. Diese Sorte kann man liebevoll in kleine Zellophanbeutel oder Bonbondosen als Geschenk einpacken. Wenn man die Bonbons in eine Dose gibt, diese vorher mit Wachspapier auslegen.
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In luftdichter Verpackung lagern. Sicherstellen, dass keine Feuchtigkeit an die Drops kommt, diese verlieren sonst ihr schönes Aussehen und kleben aneinander.Werbeanzeige
Lutscher sind eine der am einfachsten herzustellenden Arten klassischer Bonbons. Sie sind eine leckere Variation aus dem Repertoire der traditionellen Süßigkeiten. Lutscher werden auch als Lollis oder Lollipops bezeichnet.
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Die Zutaten und Werkzeuge zusammen suchen. Alle am Arbeitsplatz bereitstellen.
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Die Aromen und Farbstoffe abmessen. Je nachdem, ob man 3 oder 4 verschiedenen verwenden möchte, als Drittel oder Viertel in einem Messbecher abmessen.
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Zucker und Glukosesirup in einen Kochtopf geben. 150ml Wasser dazu gießen. Vorsichtig langsam erhitzen und gut durchrühren, damit der Zucker sich vollständig auflöst.
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Die abgemessenen Farbstoffe in den Sirup geben. Aufkochen lassen, dann abdecken und noch mal 3 Minuten kochen lassen.
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Den Deckel entfernen. Weiter erhitzen, bis die Temperatur 130 Grad Celsius erreicht. Bei dieser Temperatur entstehen die harten Kugeln.
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Den Sirup vom Herd nehmen. Schnell in drei oder vier Teile aufteilen. Das jeweilige Aroma zu den einzelnen Teilen gießen.
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Mit einem Suppen- oder Dessertlöffel kleine, runde Formen aus Sirup auf das mit Pergamentpapier abgedeckte Blech tropfen. Vorsichtig einen Lutscherstiel in jeden runden Tropfen legen, wenn nötig noch etwas Sirup darüber tropfen.
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Abkühlen und aushärten lassen. Anschließend die Lutscher vorsichtig vom Pergamentpapier nehmen. In durchsichtige Zellophanbeutel einwickeln oder in einen Lolliständer stellen, damit sie als Geschenk z.B. für die Kinder verteilt werden können.Werbeanzeige
Malzbonbons gehören zu den traditionellen Süßigkeiten, sie waren früher wesentlich häufiger verbreitet als heute. Da sie nicht nur lecker schmecken, sondern auch sehr energiereich sind und bei Outdoor-Aktivitäten gern mitgenommen werden, oder im für den Notfall als schnelle Zuckerquelle dienen, soll das Rezept dafür hier ebenfalls mit erklärt werden.
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Die Zutaten und Utensilien vor Beginn zusammenstellen. Alles sollte schon an seinem Platz liegen. Eine Backform mit Pergamentpapier auslegen oder eine Marmorplatte einölen.
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Die geschälte Gerste in Wasser 5 Stunden leicht kochen lassen. Die Temperatur niedrig halten und darauf achten, dass die Gerste schnell anbrennt. Also regelmäßig nachschauen, ob noch genügend Wasser im Topf ist.
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Die Flüssigkeit durch ein Sieb abgießen. Der Inhalt des Siebes sollte jetzt wie weißes Gelee aussehen. Das Gelee wieder zurück in den Topf schütten.
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Den Zucker erwärmen. Anschließend ebenfalls in den Topf gießen und bei leichter Hitze unterrühren.
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Die Mischung aufkochen bis eine Temperatur von 156 Grad Celsius erreicht ist.
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Den Zuckersirup über das ausgelegte Blech oder auf die geölte Platte gießen.
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Wenn der Malzzucker so weit abgekühlt ist, dass man ihn anfassen kann, mit einer leicht geölten Schere in lange Streifen schneiden. Beim Abschneiden die Bänder wie eine Spirale verdrehen, damit die klassische Form entsteht.
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Die Streifen aushärten lassen. Wenn der Zucker ausgehärtet ist, können die Streifen in Klarsichtfolie eingewickelt, oder in Wachspapier in eine luftdichte Dose verpackt werden.Werbeanzeige
Tipps
- Die selbst gemachten Bonbons eignen sich wunderbar als individuelles Geschenk. In Einweckgläsern oder Klarsichtfolie verpackt, anschließend ansprechend dekoriert. Ein Etikett nicht vergessen, damit der Empfänger weiß, welcher Geschmack ihn erwartet.
- Es empfiehlt sich wirklich, ein gutes Zuckerthermometer zu verwenden. Wenn man anhand der anderen Methoden die Temperatur schätzt, variieren die Ergebnisse immer etwas. Durch das Thermometer wird die Herstellung viel einfacher.
- Wenn kein Thermometer vorhanden ist, muss man mit einem Löffel alle paar Minuten einen Tropfen des geschmolzenen Zuckers in Eiswasser fallen lassen. Wenn die Tropfen sich dann zu einer harten Kugel formen, die man zwar noch etwas drücken kann, die aber nicht mehr kleben sollte, kann der Zucker vom Herd genommen werden. Das nennt man das Kugel-Stadium.
- Man kann verschiedene Aromen mischen, und so neue Geschmacksrichtungen erfinden.
Warnungen
- Auf die Zähne achten. Harte Bonbons sollte man nur lutschen, nicht kauen oder zerbeißen.
- Der heiße Zucker ist fast so heiß wie das Öl einer Friteuse. Bei Berührung klebt er sofort und kann Verbrennungen verursachen. Die Bonbonherstellung ist nicht für Kinder unter 12 Jahren geeignet. Auch bei Kindern über 12 Jahren sollte immer ein Erwachsener dabei sein.
- Die Bonbons bestehen hauptsächlich aus Zucker, sie sollten daher in Maßen genossen werden und nur als kleine Süßigkeit dienen, nicht als Teil der Ernährung.
Was du brauchst
Grundrezept:
- Kochtopf mit stabilem Boden
- Keks- oder Backblech
- Thermometer
Fruchtdrops:
- Eine Backform in der Größe von ca. 18 cm
- Pergamentpapier
- Kochtopf mit stabilem Boden
- Holzlöffel
- Küchenschere(leicht geölt)
- Klarsichtfolie oder eine Geschenkdose, ausgelegt mit Wachspapier
Lutscher:
- Lollipop Stäbchen
- Großes Backblech (Oder eingeölte Marmorschnittplatte)
- Pergamentpapier
- Kochtopf mit stabilem Boden
- Messbecher
- Dessert oder Suppenlöffel
- Klarsichtfolie zum Einpacken
Malzbonbons:
- Großer stabiler Kochtopf
- Sieb oder Durchschlag
- Holzlöffel
- Backblech mit Pergamentpapier oder Marmorschneideplatte, geölt
- Küchenschere, leicht geölt
- Klarsichtfolie zum Einpacken
Referenzen
- Hilary Walden, The Complete Home Confectioner , (1986), ISBN 0-86824-266-7 – Quellangabe
- Andrea Swenson, Gifts from the Kitchen for Dummies , (2002), ISBN 0-7645-5452-2 – Quellangabe
- Larousse Gastronomique, Old-fashioned barley sugar , (2009), p. 66, ISBN 978-0-600-62042-6 – Quellangabe
- Food Network, http://www.foodnetwork.com/food/recipes/recipe/0,,FOOD_9936_25258,00.html?rsrc=search – Quelle