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Um die Katzenpopulation zu kontrollieren, wenden viele Tierschutzorganisationen wie auch die Tierschutzorganisation ASPCA in den USA eine Methode an, die Trap-Neuter-Return (TNR, Einfangen-Kastrieren-Freilassen) genannt wird. Dabei wird empfohlen, Streunerkatzen so sanft wie möglich zu fangen, um sie dann sterilisieren oder kastrieren zu lassen. Wenn du eine zerzaust aussehende Streunerkatze hast, die vor deiner Terrasse sitzt und miaut, oder eine Tabby kennst, die sich gerne in deinem Vorgarten aufhält, könntest du entscheiden, das Tier einzufangen, damit es gesund und sicher bleibt. Ob es sich nun um ein entlaufenes Haustier handelt, das du seinen Besitzern wiedergeben kannst, oder ein verwildertes Kätzchen, dem du ein neues Zuhause geben kannst, wenn du es richtig machst, kann die Aufnahme einer Streunerkatze ein Segen für deine Gemeinde und eine lohnende Erfahrung sein. Lerne, wie man eine Streunerkatze sicher einfängt, indem du dich sorgsam vorbereitest, das Tier einfängst und für seine Sicherheit sorgst.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Sich vorbereiten

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  1. Bevor du eine Streunerkatze einfangen oder dich ihr überhaupt nähern kannst, musst du sie beobachten, um Anzeichen für Krankheiten und Verletzungen zu erkennen. Für deine eigene Sicherheit und die der Katze ist es wichtig, die Gesundheit des Tieres zu beurteilen und einen durchführbaren Plan zu erstellen, um zu entscheiden, wann und wie du helfen kannst. Wenn eine Katze sich ein paar Tage in einem bestimmten Bereich aufgehalten hat, nimm dir die Zeit, sie genauer zu beobachten. Wenn es eine freundliche Katze ist, wird deine Aufgabe viel leichter. Wenn nicht, liegt einiges an Arbeit vor dir.
    • Wenn eine Katze sich unberechenbar verhält, schwer atmet, übermäßig speichelt oder sich generell lethargisch und ungewöhnlich verhält, ruf das Ordnungsamt, Veterinäramt oder einen Tierschutzverein an. [1] Es gibt Krankheiten bei Katzen, die zoonotisch sind – das bedeutet, sie können von Menschen auf Katzen und andersherum übertragen werden. Eine angsteinflößende und nicht behandelbare Erkrankung ist Tollwut, die über den Speichel bei Bissen oder Schnitten in der Haut übertragen wird. [2] Eine weitere Gefahr sind Infektionen bei Katzenbissen. Die Mitarbeiter von Ordnungsamt, Veterinäramt und Tierschutzvereinen haben die notwendige Ausrüstung, um kranke Katzen gefahrlos einzufangen.
    • Nicht jede Katze muss eingefangen werden. Fang keine gut genährt aussehenden Katzen mit Halsband ein. Ruf stattdessen deine Nachbarn an und frag, ob jemand seine Katze vermisst.
    EXPERTENRAT
    Dr. Elliott, BVMS, MRCVS ist Tierärztin mit über 30 Jahren Erfahrung in der Haustierpraxis. Sie schloss ihr Studium an der Universität Glasgow 1987 mit einem Abschluss in Veterinärmedizin und Chirurgie ab. Nach Abschluss ihrer Ausbildung arbeitete Dr. Elliot 7 Jahre lang als Tierärztin. Anschließend trat sie in die Praxis einer Tierklinik in ihrer Heimatstadt ein, wo sie seit über 20 Jahren arbeitet.

    Pippa Elliott, eine lizenzierte Tierärztin, erklärt: "Wilde Katzen, die zuvor gefangen und kastriert wurden, haben häufig eine Ohrmarkierung oder eine flache Spitze an einem Ohr. Wenn du dies siehst, ist die Katze bereits ärztlich behandelt worden und muss nicht eingefangen werden."

  2. Lebendfallen sind sehr sichere und einfache Mechanismen, die Katzen leicht und human einfangen können. Du legst Futter als Köder in die Falle und die Türen der Falle schließen sich, wenn ein Tier hinein läuft, so dass es sicher gefangen wird. Nachdem du eine Streunerkatze gefangen hast, lass sie in der Lebendfalle und transportiere sie zum Tierarzt. Nimm das Tier nicht aus der Falle.
    • Tierärzte und Tierschutzvereine vor Ort leihen die Lebendfallen, um Streuner einzufangen. Du musst keine kaufen, auch wenn sie ein praktisches Werkzeug ist, wenn du in einer ländlichen Gegend lebst und oft Streuner und andere Tiere siehst, die umgesiedelt werden müssen.
    • Wenn du überhaupt keine Falle finden oder verwenden kannst, dann benutz eine Katzentransportbox, in die du Futter als Köder legst, um die Katze zu fangen. Sprich mit deinem Tierarzt, bevor du eine Katze in einer Transportbox einfängst, da einige Tierärzte nur Katzen annehmen, die in einer Lebendfalle gebracht werden. Eine Lebendfalle ist sicherer und effektiver, aber eine Transportbox reicht im Notfall. [3]
  3. Versuch nicht, eine Streunerkatze zu fangen, indem du sie hochhebst oder einen Kissenbezug oder anderen Sack über sie wirfst. Diese Methoden können einen Streuner reizen und ihn verletzen. Du könntest dabei ebenfalls verletzt werden. Du solltest niemals, unter keinen Umständen, eine Streunerkatzen mit deinen bloßen Händen anfassen. Behandle Streunerkatzen wie wilde Tiere, auch wenn du hoffst, sie auf lange Sicht zu deinem Haustier zu machen. Gib ihr Zeit.
  4. Du brauchst einen passenden Bereich für die Katze, auch wenn du sie nur zum Tierarzt bringen und dann wieder freilassen willst. Im besten Fall solltest du die Katze so nah wie möglich am Tag der Sterilisation oder Kastration einfangen, damit du sie sofort zum Tierarzt bringen kannst. Wenn du sie vorher allerdings eine Weile bei dir unterbringen musst, musst du einen ruhigen Bereich vorbereiten.
    • Streuner sollten in abgelegeneren Bereichen deines Zuhauses untergebracht werden, die ruhig sind, so dass die Katze sich beruhigen und sicher fühlen kann. Keller, Gästezimmer und andere Bereiche, in denen du die Temperatur kontrollieren und die du dunkel halten kannst, helfen dabei, die Katzen zu beruhigen und ihnen ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln.
    • Wenn du die Katze in weniger als 12 Stunden zum Tierarzt bringst, brauchst du sie nicht zu füttern. Das ist in Ordnung und es ist viel sicherer, den Käfig nicht zu öffnen und zu riskieren, die Katze dann wieder hinein zwingen zu müssen. Stell der Katze sauberes Wasser zur Verfügung und lass sie in der Lebendfalle.
  5. Viele Tierschutzorganisationen wenden die Methode des Trap-Neuter-Return (TNR) an. Egal was du später mit dem Tier vorhast, dies sollte der erste Schritt sein, nachdem du es eingefangen hast. [4]
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Eine Streunerkatze fangen

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  1. Du musst sichergehen, dass die Katze einen Grund hat, in der Gegend zu bleiben, und dann einen weiteren, um das Futter in der Falle zu fressen.
    • Nachdem du bei deinem Tierarzt einen Termin ausgemacht hast, darfst du die letzten ein, zwei Tage vor dem Termin die Katze nicht füttern, bevor du dann die Falle scharf machst. [5]
    • Füttere die Katze mit normalem Trocken- oder Feuchtfutter aus dem Supermarkt. Im Notfall lockt auch etwas Thunfisch oder anderer Dosenfisch Katzen an, wenn du kein Katzenfutter kaufen willst. [6]
    • Gib Katzen keine Milch. Im Gegensatz zur verbreiteten Ansicht vertragen Katzen Milchprodukte nicht so gut und es könnte eine Sauerei geben, wenn du der Katze Milch gibst. Gib den Streunerkatzen festes Katzenfutter.
  2. Verwende das gleiche Katzenfutter oder die gleichen Leckerli, mit denen du die Katze vorher schon gefüttert hast. Leg Papier oder einen Kopfkissenbezug auf den Drahtboden der Falle, damit er nicht so hart ist. Leg das Futter in die hinterste Ecke der Falle, damit die Katze ganz hinein muss, um es zu fressen. Leg etwas Futter an den Eingang, um die Katze anzulocken. Mach dann die Falle scharf.
    • Jede Falle funktioniert etwas anders, aber recht einfach. Meist musst du einfach die Tür der Falle öffnen und mit dem Löseriegel feststellen. Wenn sich die Tür schließt, ist das Tier gefangen.
    • Bedecke die Falle mit einem Handtuch oder Tuch, ohne den Eingang zu verdecken. So wird die Falle etwas versteckt und sieht nicht so verdächtig aus. Einige schwer zu fangende Katzen bevorzugen es, wenn sie durch die Rückseite der Falle sehen können. Wenn du Probleme hast, eine Katze zu fangen, versuch, die Abdeckung zu entfernen oder die Rückseite unbedeckt zu lassen.
    • Leg das Futter in der Falle nicht in eine Schüssel. Die Katze könnte wild werden, wenn sie gefangen wurde, und sich an Gegenständen in der Falle verletzen.
  3. Lebendfallen sind sehr sicher, dennoch sollte keine Katze längere Zeit im Freien und allem ausgesetzt in einer Falle hocken. Das bedeutet, dass du unbedingt regelmäßig überprüfen musst, ob du die Katze gefangen hast. Wenn du es geschafft hast, bring sie nach drinnen in deinen vorbereiteten Bereich oder zum Tierarzt, falls es soweit ist.
  4. Wenn die Katze gefangen wurde, bedecke die Falle mit dem Tuch und bring sie schnell in deinen vorbereiteten Bereich. Wenn du die Katze transportierst, wird sie ruhiger sein, wenn es dunkel ist, also dämpfe das Licht und bedecke den Käfig.
    • Lass die Katze in der Falle. Lass die Katze nicht aus der Falle und versuch nicht, sie in eine Transportbox umzusetzen, da du sonst alles nochmal von vorne machen musst. Nachdem sie gefangen und herumgetragen wurden, wollen Katzen sich sowieso in einem kleinen, engen Bereich verkriechen. Daher ist die Falle zu dem Zeitpunkt ideal. Der Katze wird es gut gehen!
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Ein neues Zuhause für die Streunerkatze finden

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  1. Lass die Katze kastrieren (Männchen) oder sterilisieren (Weibchen). Zudem sollte die Katze zumindest gegen Tollwut geimpft werden, eine Behandlung gegen Parasiten (Flöhe oder Würmer) bekommen und gegen Staupe geimpft werden. Es ist auch ratsam, einen Test auf das Feline Leukämievirus durchzuführen. Es kann sein, dass der Tierarzt dies bei einer Streunerkatze sogar kostenlos durchführt.
  2. Nach der Sterilisation sollte eine Katze zur Beobachtung fünf Tage lang in einem Käfig, in dem sie Zugang zu einem Katzenklo, Futter und Wasser hat, bleiben. Kater können am Tag nach der Operation freigelassen werden. Du kannst ihn wieder an den Ort bringen, wo du ihn gefunden hast, oder auch woanders hin.
    • Wenn du die Katze an einen neuen Ort bringst, muss sich dort jemand um sie kümmern, damit sie sich an die neue Umgebung gewöhnt. Das kann mehrere Wochen dauern. Diese Vorgehensweise empfiehlt zum Beispiel die amerikanische ASPCA, um die Katzenpopulation zu kontrollieren. Wenn die Katze sich gut in ihrer Umgebung zurechtgefunden hat, dann lass sie dort frei, und stell ihr regelmäßig Futter, Wasser und eine Unterkunft zur Verfügung. Katzen, die an ihnen unbekannten Orten freigelassen werden, haben keine so gute Überlebenschance. Sie brauchen daher jemanden, der ihnen hilft, da sie keine Quellen für Futter, Wasser oder Unterschlupf haben. Andere Katzen, die bereits dort leben, könnten sie bei Territorialkämpfen angreifen.
  3. Wenn du in der Stadt lebst, könnte es unverantwortlich sein, dort eine Streunerkatze freizulassen. Katzenschutzvereine und Tierheime sind eine viel bessere Option. Sie freuen sich wahrscheinlich darüber, der Katze ein schönes Zuhause zu suchen.
    • Stark verwilderte Katzen haben keine sehr guten Chancen, ein Zuhause zu finden. Sie sollten besser dort freigelassen werden, wo du sie gefangen hast.
    • Das Tierheim könnte dir die Kosten für den Tierarzt zurückzahlen. Hebe die Rechnungen auf.
    • Wenn du kannst, solltest du dich als Pflegestelle anbieten, bis die Katze ein Zuhause findet. Einige Organisationen haben mehr Katzen als Platz oder Pflegestellen. Sei allerdings nicht beleidigt, wenn sie als Pflegestelle jemanden bevorzugen, der Erfahrung mit Katzen hat.
  4. Wenn du sicher bist, dass die Katze niemandem gehört, und du dich unwohl fühlst dabei fühlst oder nicht die Möglichkeit hast, die Katze woanders hinzubringen, dann such ihr selber ein passendes Zuhause. Du kannst Anzeigen schalten, herumfragen und einen passenden Besitzer für die Katze finden.
    • Frag zwanglos herum, ob unter deinen Freunden oder Familienmitgliedern jemand ist, der Interesse an der Katze hat. Frag zuerst vertrauenswürdige Freunde und Bekannte. So findet die Katze ein gutes Zuhause und du kannst sie manchmal besuchen.
    • Such vor Ort jemanden für die Katze. Setz Anzeigen ins Internet. Beschreibe die Katze dabei so ehrlich es geht. Du kannst dein Glück auch bei den lokalen Kleinanzeigen versuchen.
  5. Einige Streunerkatzen sind tolle Haustiere, wenn sie sich erst einmal an das Leben in einem menschlichen Zuhause gewöhnt haben. Überlege genau, ob du die Zeit, das Geld und die passende Umgebung für ein Haustier hast. Wenn du das Tier behalten willst, musst du es vom Tierarzt gründlich untersuchen lassen, um sicherzugehen, dass keine Gefahr von ihm ausgeht. Dann kannst du sie bei dir willkommen heißen.
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Tipps

  • Einige Tierheime oder Tierschutzorganisationen leihen dir kostenlos eine Lebendfalle.
  • Katzen können bei Menschen sehr wählerisch sein. Wenn die Katze nicht mit dir warm zu werden scheint, lass einen Freund es versuchen.
  • Es kann schwer sein, eine verwilderte Katze zu domestizieren. Wenn die Katze zu einer Kolonie verwilderter Katzen gehört, ist die Trap-Neuter-Return-Methode wahrscheinlich am angebrachtesten. Fang sie, bring sie zum Tierarzt und lass sie dann wieder in ihrer Kolonie frei, wo sie den Rest ihres Lebens verbringen soll.
  • Trage dicke Kleidung, wenn du versuchst, eine Streunerkatze einzufangen, falls sie dich kratzen will.
  • Bring die Katze nicht in eine Zoofachhandlung. Informiere dich über Organisationen und Tierheime, bevor du die Katze jemandem überlässt.
  • Stell fest, ob die Katze ein Streuner oder eine Wildkatze ist. Dafür könntest du die Hilfe eines Katzenschutzvereins brauchen. Ein Hinweis ist, dass Wildkatzen oft keine Laute von sich geben.
  • Selbst wenn es kein Tierheim in deiner Nähe gibt, kannst du das nächstgelegene im Internet suchen. Dort könnte dir geholfen werden.
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Warnungen

  • Es ist okay, kleine Kätzchen am Nackenfell zu packen, ausgewachsene Katzen könntest du dabei aber verletzen. Zudem können sie sich in dieser Position drehen und nach dir kratzen.
  • Sei vorsichtig, wenn du Kätzchen von ihrer Mutter trennst. Kätzchen sollten erst in einem Alter von vier bis sechs Wochen von der Mutter entwöhnt werden. Wenn du also eine säugende Mutter fängst, könnten ihre Babys sterben, wenn sie alleine zurückbleiben.
  • Tierbisse sind eine ernste Angelegenheit! Wenn du gebissen wirst, musst du zum Arzt und die Katze unter Quarantäne stellen, falls sie Tollwut oder eine andere meldepflichtige Krankheit hat.
  • Streunerkatzen können unter Katzenleukämie oder Staupe leiden. Wasch deine Hände und deine Kleidung gründlich, bevor du wieder Kontakt mit deinen eigenen Haustieren hast. Halte die Streunerkatze von deinen Haustieren und ihrem Zubehör wie der Transportbox oder dem Katzenklo fern, bis du mit ihr zum Tierarzt gehen konntest.
  • Füttere nie eine Katze, die jemandem gehört, es sei denn, der Besitzer hat es dir erlaubt. Sie könnte Krankheiten wie Diabetes haben, bei denen die Nahrung kontrolliert werden muss. Oder die Katze könnte sich daran gewöhnen, draußen gefüttert zu werden, und ihren Besitzer verlassen.
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