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Einen Komposthaufen anzulegen, ist eine der einfachsten Gartenarbeiten, die du jemals ausführen wirst, und ist auch eine der wichtigsten. Organisches Material, das über einen gewissen Zeitraum den Elementen ausgesetzt ist, wird sich selbst zersetzen. Du kannst diesen Vorgang allerdings auch beschleunigen. Damit kommst du zum Kompostieren. Kompost liefert hervorragenden Dünger für Pflanzen, baut die Gartenerde auf, dient als Nahrung für nützliche Mikroben und hält wertvolle Rohstoffe von Müllhalden fern. Nicht zu erwähnen, der Spaß! So legst du deinen eigenen Komposthaufen an.
Vorgehensweise
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Wähle den besten Platz. Der Komposthaufen sollte gut zugänglich sein, jedoch nicht unbedingt im Blickbereich liegen. Manche Leute stört es nicht, wenn sie den Komposthaufen im Garten sehen können. Wenn du es aber vorziehst, ihn zu verbergen, vergewissere dich, dass du einen Ort findest, der außer Sichtweite liegt, oder schirme ihn ab.
- Der Grund, warum der Komposthaufen leicht zugänglich sein soll, ist, weil du ihn benutzen wirst – und zwar viel. Du wirst Abfälle hinzufügen, ihn wenden und entfernen wollen, wenn er erst einmal fertig ist. Mit Sicherheit willst du nicht, dass es schwierig ist, an den Komposthaufen heranzukommen!
- Du wirst auch Wasser hinzufügen müssen, wenn das Wetter zu lange zu trocken ist, also halte den Komposthaufen in erreichbarer Nähe eines Wasserschlauches. Es ist wichtig, den Haufen nicht zu dicht an Gebäuden zu haben, da Kompostieren ein Verwesungsvorgang ist und du vermeiden willst, dass dein Haus, Schuppen oder auch Zaun zu verrotten beginnt.
- Prüfe, ob es Vorschriften gibt, die es nicht erlauben, Komposthaufen an Grundstücksgrenzen anzulegen. Es kann sein, dass du ihn nicht an jeder beliebigen Stelle anlegen kannst.
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Beginne deinen Komposthaufen zur richtigen Jahreszeit. Zwar kannst du ihn eigentlich jederzeit anlegen, jedoch sind bestimmte Jahreszeiten günstiger als andere. Während des Frühlings oder Sommers sind stickstoffreiche Materialien stets vorhanden, jedoch gibt es dann nicht so viel kohlenstoffhaltige Materialien. Der Herbst ist die Jahreszeit, in der beide reichlich vorhanden sind (Rasenabfälle = stickstoffreiches Material und abgestorbene Blätter = kohlenstoffreiches Material).
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Entscheide, wie viel Eingrenzung du willst. Am einfachsten ist ein schlichter Haufen – wirf einfach alles, das kompostiert werden soll, auf einen Haufen und lass es verrotten. Du kannst den Haufen aber auch eingrenzen, indem du Steine, Bretter, Betonblöcke oder einen Zaun darum herum anbringst.
- Solltest du eine schnellere und effektivere Art des Kompostierens wollen, versuche es mit einem Komposter und schaffe dir dein eigenes Kompostierungssystem. Da es sich um ein rundum abgeschlossenes System handelt, werden die organischen Stoffe im Komposter schneller und wirkungsvoller zersetzt als auf einem Komposthaufen.
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Versuche, eine einfache Grundlage für den Komposthaufen zu schaffen. Es gibt unzählig viele Möglichkeiten dafür. Ein ganz einfacher Haufen ist wirklich alles was du brauchst, obwohl du ihn mit etwas Ausgefallenerem als Untergrund aufwerten kannst, wenn du dies möchtest. Hier ist eine Anleitung für eine mehr als einfache Fundierung:
- Stecke einen Platz von mindestens 1 m x 1 m ab. Dies wird genug sein, eine Menge organisches Material aufzunehmen, ohne damit einen Schandfleck im Garten zu schaffen.
- Besorge dir ein paar Holzplanken mit den Ausmaßen von etwa 4 cm x 9 cm (für ein rustikaleres Aussehen können es auch ein paar mittelstarke Äste sein).
- Treibe diese im Abstand von jeweils etwa 15 cm in den Boden, bis du ein Quadrat abgeteilt hast.
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Du solltest wissen, was nicht in den Komposthaufen gehört. Du kannst alles darauf geben, dass verrottet, mit Ausnahme von fettigen oder abgestorbenen Pflanzen. Lebensmittel wie Käse oder Fleisch verrotten nicht angemessen und führen nur zu einem unangenehmen Problem mit Ungeziefer und Insekten.
- Abgestorbene Pflanzen werden am besten in einem Behälter kompostiert, wo die entstehende Hitze Krankheitserreger abtötet. Ein Komposthaufen erwärmt sich ungleichmäßig, es sei denn, du wendest und mischt ihn alle paar Tage gründlich auf, so dass sich alles Pflanzenmaterial für eine bestimmte Zeit im mittleren Bereich des Komposthaufen befindet. Deshalb ist es einfacher, abgestorbene Pflanzen vom Komposthaufen fernzuhalten und damit die Möglichkeit zu vermeiden, dass Pflanzenkrankheiten sich im Garten ausbreiten.
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Strebe ein ausgeglichenes Verhältnis von kohlenstoffhaltigen und stickstoffhaltigen Materialien an. Es wird gewöhnlich empfohlen, dass man 60 % Kohlenstoff auf 40 % Stickstoff gibt. Schichte die Materialien und befeuchte sie leicht, indem du sie mit einem Gartenschlauch besprühst. Sie sollten nicht zu nass werden.
- Solltest du lediglich grünes Pflanzenmaterial (wie Gras) haben, kannst du als Kohlenstoffquelle etwas Zeitungspapier hinzufügen. Andere kohlenstoffhaltige Stoffe sind:
- Stroh
- geschredderte Pappe
- Sägemehl und Holzschnitzel
- Kleine Äste/Zweige
- Papiertücher
- Solltest du lediglich grünes Pflanzenmaterial (wie Gras) haben, kannst du als Kohlenstoffquelle etwas Zeitungspapier hinzufügen. Andere kohlenstoffhaltige Stoffe sind:
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Überlege, ob du deine Kompostmaterialien shreddern willst. Es ist dir überlassen, ob du dies tun willst oder nicht. Wenn du einen schnelleren Kompostierzyklus wünschst, dann beschleunigt das Shreddern den Prozess erheblich. Auch sieht ein Komposthaufen aus geshreddertem Material besser aus und ist leichter zu wenden.
- Was bewirkt das Shreddern? Shreddern schafft eine größere Oberfläche, wodurch diese mehr Bakterien ausgesetzt ist. Größere Stücke behindern und verlangsamen damit den Prozess.
- Shreddere keine hoch vegetativen oder feuchte organische Materialien. Diese werden dadurch zu matschig. Durch ihren Feuchtigkeitsgehalt machen sie die aerobische Zersetzung etwas trickreicher.
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Beginne, Schichten anzulegen. Dieser Teil der Arbeit macht den meisten Spaß. Jedes Mal, wenn du deinem Komposthaufen etwas Neues hinzufügst, versuche, dies in Schichten zu tun. Es gibt drei grundlegende Schichten in einem Komposthaufen. Es ist wichtig, sie zusammen und in der richtigen Ordnung einzubringen:
- Schicht 1 – organisches Material : Hierzu gehören Gemüseabfälle, Heu, Rasen, Stroh, Blätter, Sägemehl von unbehandeltem Holz, kleine Zweige oder Gartenabfälle. Lege die gröberen Dinge unten in den Haufen und die kleineren und leichteren Materialien obendrauf.
- Schicht 2 – Mist, Dünger, Kompoststarter : Dies ist sozusagen die Zündung, die den Kompostierungsprozess in Gang setzt. Mist, Dünger und Kompoststarter liefern Stickstoff für die Mikroben.
- Schicht 3 – Mutterboden : Vermeide sterile Blumentopferde, die mit Insektiziden behandelt ist, da diese nicht viele der benötigten Mikroben enthält und ihnen auch keinen Nährstoff bietet.
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Vergiss nicht, Zweige hinzuzufügen, wenn du solche hast. Ca. alle 20 cm (in der Höhe) solltest du gröberes Material auf den Komposthaufen geben, um eine gute Luftzirkulation zu garantieren. Zweige oder große Pflanzenstiele sind dafür gut geeignet. Du kannst auch unverrottbares Material dafür verwenden, solange dieses keine Giftstoffe abgibt. Schließlich ist Kompost auf seine Weise ein lebendiges und atmendes Wesen. Die Zersetzung wird von Mikroben erledigt, ebenso wie durch Insekten und Würmer, welche alle Luft und Wasser benötigen, um zu überleben.Werbeanzeige
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Gelegentlich musst du den Komposthaufen durchmischen. Dies geschieht, indem man das Material aus der Mitte nach außen und das Material vom Rand in die Mitte bewegt. Dazu eignet sich am besten eine Mistgabel. Wenn der Haufen zu trocken ist, musst du auch etwas Wasser hinzu geben. Dies sorgt für eine gleichmäßige Verteilung des Zersetzungsprozesses.
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Halte den Komposthaufen in Gang. Du musst den Kern des Haufens heiß und gleichmäßig feucht halten. Wann immer die Temperatur in der Mitte des Haufens unter 44 °C absinkt, nimm eine Schaufel oder eine Mistgabel, um den Haufen durchzumischen und das organische Material zu wenden.
- Du wirst erkennen können, wann der Komposthaufen heiß ist, da du bei kühlerem Wetter Dampf sehen wirst. Bei wärmerem Wetter kannst du die Hitze fühlen, wenn du den Komposthaufen wendest.
- Achte darauf, dass du nicht zu viel wässerst, da du sonst die Mikroben ertränkst und die Würmer vertreibst; auch führt dies dazu, dass dein Komposthaufen zu stinken beginnt. Wird der Haufen zu trocken, wird der Verrottungsprozess anhalten. Deshalb musst du für gleichmäßige Feuchtigkeit sorgen.
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Weniger aktive Komposthaufen solltest du alle 4-6 Wochen wenden und wässern. Wenn du deinem Komposthaufen nur selten etwas hinzufügst, wirst du ihn nicht so oft durchmischen müssen. Ein kleiner Komposthaufen, der im Herbst aufgeschichtet wurde, sollte drei oder vier Monate später zu Beginn des Frühjahrs fertig und nutzbar sein.
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Halte ihn heiß. Ein heißer Komposthaufen zersetzt sich schneller, jedoch ist dies nicht notwendig. Du kannst dich auch dafür entscheiden, einfach alles aus der Vegetation deines Gartens auf den Haufen zu werfen und der Natur ihren Lauf zu lassen. Dies ist ein langsamer Prozess und erfordert etwa ein Jahr bis die meisten Pflanzen verrottet sind. Um ihn aber heiß zu halten, gehe alle paar Tage raus und mische ihn durch.
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Fertig.Werbeanzeige
Anzeichen | Mögliche Probleme | Was zu tun |
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Unangenehmer Geruch | mögl. Überwässerung;Material zu dicht; zu viel Stickstoff | Füge z.B. Sägemehl hinzu, um Feuchtigkeit aufzusaugen; mische mehr; decke bei Regen ab; füge kohlenstoffh. Material hinzu |
Kompost wird nicht warm genug | Haufen zu klein; nicht feucht genug; schlechte Luftzufuhr; nicht genug Stickstoff | Vergrößere den Haufen, indem du mehr Material zufügst; befeuchte beim Wenden; stecke den Schlauch in den Haufen, um dem Kern mehr Wasser zu geben; füge Stickstoff hinzu |
Haufen zu heiß (über 65°C) | Nicht genügend Luft oder Kohlenstoff | Öfter wenden zum Lüften; mehr kohlenstoffh. Material zugeben, wie Sägemehl oder trockene Blätter |
Nur das Zentrum ist feucht | Haufen zu klein | Gib mehr org. Material hinzu, achte auf Schichtung und richtiges Verhältnis von Kohlen-/Stickstoff |
Ungeziefer/Nager im Haufen | Fleischreste | Entferne solche Materialien; sichere den Haufen gegen den Zugang von Tieren ab (Plane/Zaun) |
Größeres Material braucht länger zum Verrotten | Kleinere Oberfläche | Entferne diese Teile, schneide sie kleiner oder shreddere sie |
Tipps
- Du kannst den Kompost durchsieben, um größere Teile heraus zu sortieren. Durch das Sieben ist es leichter, den Kompost auf den Beeten und um Pflanzen herum zu verteilen, aber man muss dies nicht tun.
- Wenn du meinst, ein Komposthaufen ist für dich zu unordentlich, finde heraus, wie du einen Komposter bauen kannst. Es gibt unzählige Möglichkeiten. Die Art von Komposter, die am leichtesten zu benutzen ist, ist einer, den man drehen kann.
- Das Erstaunliche am Kompostieren ist, dass alles von alleine geschieht.
- Der Kompost ist fertig, wenn er sich nicht länger erwärmt und wie Erde aussieht. Er wird dann auch einen frischen, erdigen Geruch haben.
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