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Eine Therapie hilft nachweislich Menschen jeden Alters bei Problemen wie Depressionen und Ängsten, Phobien und Drogenmissbrauch. [1] Viele Menschen zögern oder sind aus einer Reihe von Gründen gegen eine Therapie. Wenn jemand, den du kennst, eine Therapie braucht, dann gibt es Möglichkeiten, das Thema anzusprechen, ohne beim Betroffenen unerwünschte Scham oder Verlegenheit auszulösen. Es ist wichtig zu wissen, wie man dies auf unauffällige Weise tut, damit deine Lieben die Hilfe bekommen, die sie brauchen.

Methode 1
Methode 1 von 4:

Das Thema zur Sprache bringen

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  1. Dein Ziel ist es, so mitfühlend und unvoreingenommen wie möglich zu sein. Du willst die Person ermutigen, gut auf sich selbst aufzupassen, um die Hilfe zu erhalten, die sie braucht, um sich besser zu fühlen.
    • Sei bereit, zuzuhören und die Gefühle des Betroffenen anzunehmen.
  2. Du solltest eine ruhige Tageszeit einplanen, in der du mit der Person persönlich sprechen kannst, ohne dass sie durch andere Aufgaben abgelenkt wird. Suche nach einer Zeit und einem Ort mit folgenden Eigenschaften:
    • Stille – Es sollte keine Ablenkungen oder „automatischen“ Aufgaben geben (z.B. Wäsche falten oder Abwaschen)
    • Privatsphäre – Du brauchst einen Ort ohne Lauscher oder andere Leute, die die Person "angreifen" oder überfordern könnten.
    • Ruhe – Wähle einen Ort und eine Zeit, wo keine großen Aufgaben zu erledigen sind, und niemand sehr emotional ist, so dass der Betroffene zugänglicher ist.
  3. Sage der Person, was du beobachtet hast, ohne dass du das beurteilst (z.B. "du bist faul"). Vermeide auch voreilige Diagnosen (z.B. "du hast Anorexie"). Zähle einfach die Muster auf, die dir aufgefallen sind und die dir Sorgen machen.
    • "Anne, ich habe bemerkt, dass du lange schläfst und nicht viel isst. Wenn du aus deinem Zimmer kommst, bewegst du dich langsam und schaust oft sehr finster drein."
    • "Javier, ich habe gesehen, dass du nur kleine Mengen zu den Mahlzeiten gegessen und versucht hast, es zu verbergen. Ich habe auch gehört, dass du oft Ausreden findest, wenn Leute dich zum Essen einladen. Dein Gesicht ist in diesen Monaten so viel dünner geworden."
    • "Ich habe bemerkt, dass du oft lange Ärmel trägst. Manchmal, wenn du aus deinem Zimmer kommst, sind deine Augen geschwollen, und manchmal sehe ich Verbände an deinen Armen."
  4. Erinnere die Person daran, wie wichtig sie dir ist und dass du dich um ihre Gefühle sorgst. Manchmal werden Menschen defensiv, wenn die Symptome ihrer psychischen Gesundheit entdeckt werden, und manchmal glauben die Menschen nicht, dass sie Hilfe verdienen. Es hilft, sie daran zu erinnern, dass du das zur Sprache bringst, weil dir ihr Wohlbefinden wichtig ist.
    • "Ich liebe dich, Anne, und es macht mir Sorgen, dass du so sehr zu kämpfen hast. Ich habe diese neuen Gewohnheiten bei dir beobachtet, seit deine Mutter gestorben ist. Ich weiß, dass sie dir so viel bedeutet hat, und ich weiß, dass es dir schwer fällt, damit fertig zu werden."
    • "Javier, du bist mir so wichtig, und es macht mir Angst, dir bei diese neuen Gewohnheiten zuzusehen. Es wäre eine schreckliche Vorstellung für mich, wenn du ins Krankenhaus eingeliefert oder aus meinem Leben verschwinden würdest. Du bist mir viel zu wichtig."
    • "Ich sehe diese Dinge, und ich mache mir Sorgen, weil ich dich liebe und möchte, dass du glücklich bist. Wenn du unglücklich bist, dann will ich alles in meiner Macht Stehende tun, um es dir leichter zu machen. Du bist mein Kind. Deine Gefühle sind mir wichtig."
  5. Eine Therapie ist keine schnelle Lösung, aber sie kann helfen, die Dinge mit der Zeit besser zu machen.
    • "Ich möchte dir so gut ich kann helfen. Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich das allein schaffe. Ich denke, dass ein Berater dir helfen kann, einige Strategien zur Bewältigung dieses Problems zu finden."
    • "Ich würde mich viel besser fühlen, wenn du bereit wärst, einen Arzt oder Therapeuten aufzusuchen, um etwas Hilfe dabei zu bekommen."
  6. Wenn die Person zugibt, dass sie Probleme hat, dann fühlt sie sich deshalb vielleicht verloren oder verwirrt und weiß nicht, wie man die Dinge besser machen kann. Oder es gibt einige Dinge, die derjenige will, aber nicht weiß, wie er darum bitten soll. Du kannst helfen, indem du fragst, was er benötigt. Du kannst außerdem Vorschläge machen, was du bereit wärst zu tun, um ihm zu helfen.
    • "Was brauchst du?"
    • "Möchtest du, dass ich Termine mit ein paar Therapeuten vereinbare, damit du einen auswählen kannst, der am besten zu dir passt?"
    • "Wie wäre es, wenn ich nächste Woche das Kochen übernähme?"
    • "Würde es helfen, wenn ich dich hin und zurück fahre? Du könntest unterwegs so viel oder so wenig mit mir reden, wie du willst."
    • "Was würde dein Leben erleichtern?"
    • "Soll ich dich zum Arzt bringen? Ich könnte mit dir zusammen reingehen, um dich moralisch zu unterstützen, oder ich könnte im Wartezimmer bleiben."
    • "Was wäre, wenn wir jeden Abend einen Spaziergang machen würden, um uns auszutauschen und etwas zu unternehmen?"
    • (Wenn jemand einem Termin zugestimmt hat) "Was können wir nun tun, damit du bis zu deinem ersten Termin durchhältst?"
  7. Einige Menschen haben Angst vor einer Therapie oder sind nicht bereit zuzugeben, dass sie ein Problem haben. Sei weiterhin für sie da, hilf ihr und zeige Mitgefühl.
  8. Je nach Art der Erkrankung und ihrer Schwere sorgst du dich möglicherweise um das Leben oder die Sicherheit der betroffenen Person.
    • Wenn es sich bei der Person um ein Kind oder einen Teenager handelt, solltest du mit den Eltern/Vormund(en), dem Schulberater oder anderen vertrauenswürdigen Betreuern sprechen, wenn du Anzeichen von einer psychischen Störung siehst. Erwachsene können intervenieren, bevor die Krankheit zu weit fortschreitet.
    • Rufe den Notarzt, wenn du glaubst, dass sich jemand verletzen will. (In den USA, solltest du vorsichtig sein, da die Polizei Menschen mit psychischen Erkrankungen manchmal erschießt, anstatt ihnen zu helfen.) [2] [3]
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Methode 2
Methode 2 von 4:

Jemanden ermutigen, der Vorbehalte hat

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  1. Ob die Person an einer psychischen Störung oder Sucht leidet oder einfach nur eine schwere Zeit durchmacht - wenn du sie zur Therapie ermutigen willst, dann solltest du ihre Gefühle als normal anerkennen. Das ist der erste Schritt, um die Therapie vom Stigma zu lösen. [4] Erinnere deinen Freund oder Lieben daran, dass Menschen jedes Alters, Geschlechts, jeder ethnischen Zugehörigkeit und Nationalität sowie Menschen mit denselben Problemen ohne Stigma oder Scham an einer Therapie teilnehmen können und es tun.
  2. Depressionen, Ängste und Phobien haben allesamt medizinische Ursachen. [5] Sucht ist grundsätzlich auch ein medizinisches Problem. [6] Jeder bekommt von Zeit zu Zeit gesundheitliche Probleme, und es ist absolut nicht verkehrt, wenn man sich behandeln lässt.
    • Vergleiche die Therapie mit dem Besuch bei einem Arzt für alle anderen Krankheiten. Frage den Betroffenen: „Du würdest doch auch zum Arzt gehen, wenn du ein Herz- oder Lungenproblem hast, oder? Also, warum ist das etwas anderes?"
  3. Neueren Studien zufolge haben 27% der Erwachsenen in den USA irgendeine Art von Behandlung für psychisch gesundheitsbezogene Probleme gesucht und erhalten. Das ist mehr als jeder Vierte im Durchschnitt oder etwa 80 Millionen Menschen. [7]
    • Sage so etwas wie: "Ich bin für dich da, egal was passiert. Ich halte nicht weniger von dir, nur weil du Hilfe brauchst."
  4. Es kann demjenigen helfen, die Gewissheit zu haben, dass du immer noch den gleichen Respekt vor ihm hast. Wenn du möchtest, kannst du sagen, dass du die Hilfesuche für mutig hältst.
    • Wenn derjenige z.B. sagt: "Ich kann es selbst schaffen. Ich bin nicht schwach", dann könntest du sagen: "Ich denke, es ist sehr mutig von Menschen, sich Hilfe zu suchen, wenn sie überfordert sind. Das ist wirklich mutig."
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Methode 3
Methode 3 von 4:

Jemanden ermutigen, der Angst vor einer Therapie hat

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  1. Wenn du die Person dazu bringst, sich dir gegenüber über spezifische Ängste und Bedenken zu öffnen, dann kann das ein guter erster Schritt sein, um diese Person von einer Therapie zu überzeugen.
    • Eröffne das Gespräch, indem du einige deiner eigenen Ängste und Sorgen zugibst. So wird der Dialog eher wie ein Gespräch über Angst und Therapie und weniger wie ein Befehl, sich Hilfe zu holen.
    • Wenn du andere Freunde hast, die erfolgreich eine Therapie gemacht haben, nenne diese Personen als Beispiel dafür, wie effektiv eine Therapie sein kann.
    • Du kannst auch deinen Freund, der eine Therapie hinter sich hat, bitten, seine Erfahrungen mit dem Betroffenen zu besprechen, um seine Ängste zu lindern und Fragen zu beantworten.
  2. Manchmal kann ein sanfter Reality-Check Menschen helfen, die mit starken Ängsten zu kämpfen haben. [8] Hier sind einige Beispiele für mögliche Sorgen und was du sagen kannst, um jemanden zu beruhigen:
    • "Was, wenn ich für immer in der Therapie festsitze?" "Die Therapie dauert nur so lange wie nötig. Eine lebenslange Therapie ist ziemlich selten. Zum Beispiel dauert die Verhaltenstherapie normalerweise 10 - 20 Sitzungen. [9] Wenn du viel zu verarbeiten hast und deine Therapie wirklich hilft, dann kann sie ein bis zwei Jahre dauern. Die Langzeittherapie ist in der Regel für Menschen mit lebenslangen Erkrankungen wie der Borderline-Persönlichkeitsstörung oder Autismus bestimmt. Außerdem kannst du die Therapie jederzeit abbrechen. Du hörst damit auf, wenn du dazu bereit bist."
    • "Was ist mit den Kosten" "Ich kann dir helfen, einen Therapeuten zu finden, den die Krankenkasse zahlt oder der nach Bedarf weniger Gebühren verlangt. Es gibt Möglichkeiten, und ich kann dir beim Suchen helfen."
    • "Was ist, wenn der Therapeut gemein ist oder sagt, dass ich es vortäusche?" "Die meisten Therapeuten sind freundliche, hilfsbereite Menschen. Ich kann Termine mit mehreren Therapeuten machen und du kannst dir deinen Favoriten aussuchen. Wenn du einen Therapeuten hast, der gemein zu dir ist, dann kannst du gehen und musst ihn nie wieder sehen."
  3. Die Suche nach einem Therapeuten, der die Bedürfnisse des Betroffenen befriedigt, kann einfach online oder über eine Liste der Krankenkasse des Betroffenen erfolgen.
  4. Möglicherweise kannst du beim Termin dabei sein (wenn es dem Betroffenen recht ist), oder du kannst im Wartezimmer sitzen, wo er dich jederzeit rufen kann, wenn er dich braucht. Wenn du mit demjenigen im Auto und im Gebäude bist, kann das helfen, den Übergang zur Therapie zu erleichtern. [10]
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Methode 4
Methode 4 von 4:

Jemanden ermutigen, der seine Verletzlichkeit fürchtet

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  1. Was in der Therapie gesagt wird, wird in der Regel geschützt und geheim gehalten. [11] Therapeuten dürfen keine Informationen ohne die Erlaubnis des Patienten offenlegen, außer in Fällen, in denen jemand in ernsthafter Gefahr ist (z.B. wenn der Patient sagt, dass er Selbstmord begehen wird).
    • Denke daran, dass diese Gesetze je nach Staat und Land unterschiedlich sein können. Aber alle Therapeuten sind verpflichtet, die Vertraulichkeit mündlich und schriftlich zu bestätigen. Du kannst vor der Terminvereinbarung eine Kopie der Einwilligungserklärung anfordern.
  2. Erkläre, dass solche Gefühle normal sind und dass es in Ordnung ist, so zu fühlen. Wenn derjenige mutig ist und sich darauf einlässt, kann er wirklich davon profitieren. Laut jüngsten Umfragen fühlen sich fast 89% der Menschen etwas besser, nachdem sie sich etwas emotional Befreiendes wie Weinen gestattet haben. [12] Ärzte empfehlen weithin, über Probleme zu sprechen, um Linderung zu finden. [13] Hier sind Dinge, die der Betroffene sagen könnte und mögliche Antworten darauf:
    • "Ich habe Angst, mich zu öffnen." "Es ist okay, sich jemandem zu öffnen. Es ist das, was wir mit Freunden und Partnern tun. Du musst eine Beziehung zu einem Therapeuten aufbauen. Das geht nur, wenn du offen und aufrichtig bist."
    • "Was ist, wenn er sagt, dass es meine Schuld ist oder dass ich es vortäusche?" "Therapeuten sind ausgebildet, hilfreich, geduldig und freundlich zu sein. Die meisten sind wirklich gute Zuhörer und Helfer. Wenn du einen schlechten bekommst, dann verspreche ich dir, dass du gehen kannst und nie wieder zurückkommen musst."
    • "Ich habe Angst, mich meinen Gefühlen zu stellen." "Es ist okay, Angst zu haben, besonders vor großen Gefühlen, die du in dich hineingefressen hast. Du kannst dir Zeit für die Therapie nehmen und klein anfangen. Therapeuten sind geschult, um dir zu helfen, mit großen Gefühlen umzugehen. Und du kannst dem Therapeuten sagen, dass du Angst vor deinen Gefühlen hast, damit er die Dinge entsprechend anpassen kann."
  3. Er kann dem Therapeuten Dinge erzählen wie: "Ich bin deswegen nervös und weiß nicht, was mich erwartet." oder „Ich habe Angst, dass Sie mir nicht glauben". Der Therapeut kann dann entsprechende Anpassungen vornehmen. Ein guter Therapeut kann dir helfen, mit diesen Ängsten umzugehen (und ein schlechter wird sich wahrscheinlich schnell zeigen).
  4. Das Schlimmste, was bei einer Therapie passieren kann, ist, dass sich nichts ändert. Aber das beste Szenario ist, dass der Betroffene Trost, Erleichterung und eine neue Perspektive auf das Leben findet.
    • Wiederhole gegenüber deinem Freund oder Liebsten noch einmal, dass du dich um ihn sorgst und für ihn da bist, egal was passiert.
    • Ermutige deinen Liebsten, offen und ehrlich mit seinem Therapeuten zu sein und ihm zu erklären, was nicht funktioniert. Der Therapeut hat vielleicht einen anderen Ansatz, um es erneut zu versuchen. Oder er kann dem geliebten Menschen helfen, einen Therapeuten zu finden, der besser geeignet ist, ihm zu helfen.
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Tipps

  • Schlage vor, dass der Betroffene mit seinem Arzt über die Notwendigkeit einer Therapie spricht und suche Empfehlungen und Unterstützung über diesen Kanal. Das ist wichtig, denn ein Therapeut kann Medikamente nur empfehlen, wenn er medizinisch qualifiziert sind. Der Hausarzt könnte Antidepressiva oder andere Medikamente als einen wesentlichen Bestandteil der Gesamtbehandlung betrachten.
  • Hilf dem Betroffenen, einen Therapeuten zu finden und zu recherchieren. Biete an, die Termine zu planen, wenn derjenige zu nervös ist, um es allein zu tun.
  • Suche online nach einem passenden Arzt, z.B. unter https://www.bundesaerztekammer.de/service/arztsuche/
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Warnungen

  • Wenn die Person selbstmordgefährdet ist, zögere nicht, sondern hole sofort professionelle Hilfe.
  • Möglicherweise musst du deinem Liebsten die gleichen Dinge immer und immer wieder sagen. Es kann Monate dauern. Du fühlst dich vielleicht erschöpft, frustriert oder sogar desorientiert. Es mag sich anfühlen, als würde man gegen eine Wand sprechen. Verliere nicht die Hoffnung. Versuche, dich daran zu erinnern, wie wichtig derjenige für dich ist. Denke daran, dass Liebestaten manchmal sehr schwierig sind. Du wirst dich vielleicht fragen, ob du wirklich hilfst. Ja, das tust du. Sei stark, derjenige braucht dich.
  • Überprüfe immer die Referenzen eines Therapeuten. Jeder Arzt verfügt über professionelle Referenzen, die online oder per Telefon überprüft werden können. Wende dich im Zweifelsfall an die zuständigen Verbände, die die Berufsausübung regeln. Der Hausarzt des Betroffenen sollte auch bei der Überprüfung helfen können.
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