Bist du schüchtern? Wenn ja, dann bist du nicht allein. Viele Menschen leiden unter leichter bis extremer Schüchternheit und haben Probleme, diese zu überwinden. Wenn du deine Schüchternheit ablegen möchtest, musst du zunächst deren Auslöser verstehen und deine Einstellung und Perspektive diesen Auslösern gegenüber ändern. In den nachfolgenden Praxisübungen solltest du dich bewusst solange angenehmen und unangenehmen Situationen aussetzen, bis du in der Lage bist, alle Sorgen abzulegen, die dich daran hindern, deine Schüchternheit zu überwinden. Bedenke dabei jedoch, dass niemand sein Schneckenhaus über Nacht verlassen kann. Das kostet Zeit und Mühe und setzt darüber hinaus den Willen voraus, sich zu ändern.
Vorgehensweise
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Denke über die Wurzeln deiner Schüchternheit nach. Sie mit Introvertiertheit oder mangelnder Selbstliebe gleichzusetzen wäre falsch. Es bedeutet einfach nur, dass du, aus welchem Grund auch immer, von einem Schamgefühl überkommen wirst, wenn du im Rampenlicht stehst. Was ist also die Wurzel deiner Schüchternheit? Im Allgemeinen handelt es sich um das Symptom eines übergeordneten Problems. Nachfolgend vier Möglichkeiten:
- Dein Selbstbild ist zu schwach . Das passiert immer dann, wenn wir versuchen, uns selbst einzuschätzen und die Stimme in unserem Kopf einen negativen Kommentar abgibt. Es ist hart, ihr nicht zuzuhören. Bedenke jedoch, dass es sich letztendlich um „deine“ Stimme handelt und du ihr jederzeit sagen kannst, was sie von sich geben darf und was nicht. [1] X Forschungsquelle
- Du kannst mit Komplimenten nicht gut umgehen . Es spielt keine Rolle, ob du denkst, dass du gut aussiehst. Jemand anderer empfindet das vielleicht so und hat es dir mitgeteilt. Du würdest diese Person doch nicht als Lügner bezeichnen wollen, oder? Hebe deinen Kopf, sag „Danke“ und akzeptiere es. Versuche nicht, diese Person vom Gegenteil zu überzeugen.
- Du denkst unablässig darüber nach, wie du auf andere wirkst . Das passiert immer dann, wenn wir uns zu sehr auf uns selbst fokussieren. Wir verbringen den ganzen Tag damit, unser Verhalten und unsere Handlungen zu überwachen, so dass wir auf keinen Fall etwas verpatzen, und nehmen automatisch an, das andere dies auch tun. Kommt dir das bekannt vor? Dann musst du lernen, wie du den Fokus von dir weg und auf andere lenken kannst.
- Andere stempeln dich als schüchtern ab
. Als Kind kommt es vor, dass wir manchmal schüchtern sind. Es ist leider so, dass die Menschen daran festhalten und uns weiterhin als solches bezeichnen und behandeln, selbst wenn unsere Persönlichkeit sich weiterentwickelt hat. Es ist auch möglich, dass andere dich in diese Schublade gesteckt haben und du nun versuchst, ihnen gerecht zu werden. Die gute Nachricht? Du musst nur dir selbst gerecht werden. [2]
X
Forschungsquelle
- Was auch immer der Grund sein mag, du kannst deine Schüchternheit überwinden. Es handelt sich hierbei um Denkmuster, über die du die alleinige Kontrolle hast. Ja wirklich!
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Akzeptiere deine Schüchternheit. Ein erster Schritt zur Überwindung deiner Schüchternheit ist, diese zu akzeptieren und dich dabei in deiner Haut wohlzufühlen. Je länger du versuchst, bewusst oder unbewusst, ihr zu widerstehen, desto länger wird sie die Oberhand bewahren. Akzeptiere sie und nimm sie als einen Teil von dir an. Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel, dir wiederholt zu sagen „Ja, ich bin schüchtern und ich akzeptiere es“. [3] X Forschungsquelle
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Finde die Auslöser. Schüchtern dich fremde Menschen oder eine neue Umgebung ein? Wenn du etwas Neues lernst? Wenn du dich einer neuen Situation stellst? Wenn du von Menschen umgeben bist, die du kennst und bewunderst? Wenn du an einem Ort bist, wo du niemanden kennst? Erinnere dich an die Gedanken, die dir kurz vor dem Aufkommen des Schüchternheitsgefühls in den Sinn kommen.
- Es ist mit Sicherheit so, dass dich nicht jede Situation schüchtern macht. Im Kreis der Familie bist du okay, oder? Wodurch unterscheiden sich Familienmitglieder von fremden Menschen? Die Antwort ist, durch garnichts. Du kennst sie nur besser und was viel wichtiger ist, sie kennen dich. Es geht also nicht um dich, sondern lediglich um die Situation, in der du dich befindest. Das bedeutet, dass es sich nicht um ein omnipräsentes Problem handelt. Prima.
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Erstelle eine Liste von Situationen, die dich verängstigen. Ordne sie so, dass all die Dinge, die dich am wenigsten verängstigen am Anfang stehen, und all jene, die dich am meisten verängstigen als Letztes aufgeführt werden. Wenn Dinge konkretisiert werden, lassen sie sich leichter und vor allem erfolgreicher handhaben. [4] X Vertrauenswürdige Quelle HelpGuide Weiter zur Quelle
- So weit wie möglich konkretisieren. Ein Auslöser könnte zum Beispiel "Vor Menschen sprechen" sein. Das kann jedoch noch weiter spezifiziert werden. Vor Menschen sprechen, die mehr Autorität haben als du? Mit Menschen sprechen, die du attraktiv findest? Je spezifischer du wirst, desto leichter kannst du die Situation analysieren und bewältigen.
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Sich durch die Liste arbeiten. Sobald du zehn bis 15 stressvolle Situationen aufgelistet hast, beginne damit, die Liste Schritt für Schritt abzuarbeiten (natürlich erst, nachdem du diesen Artikel gelesen hast). Die ersten „einfacheren“ Situationen werden dir dabei helfen, dein Selbstvertrauen aufzubauen, so dass du anschließend zu den schwierigeren Situationen übergehen kannst.
- Mache dir keine Gedanken, wenn du manchmal einen Schritt zurückgehen musst. Nimm dir die Zeit, die du brauchst, bleibe jedoch dran.
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Betrachte Schüchternheit als „Hinweis“. Was immer der Auslöser für Schüchternheit sein mag, er ist es nur, weil wir ihn als solches wahrnehmen. Das kann man mit dem Programmieren von Computern gleichsetzen. Wenn ein „Programm“ den Befehl unterbrechen erhält, verhält es sich genauso, wie wir es in Bezug auf Unterbrechungen programmiert haben. Unser Geist kann ähnlich programmiert werden. Auf gewisse Weise wurden wir alle seit unserer Kindheit programmiert, um auf bestimmte Stimuli, wie z. B. fremde Menschen, große Höhen, gefährliche Tiere, entsprechend mit z. B. Vorsicht zu reagieren. Wir reagieren auf eine Art, die wir als natürlich bezeichnen würden (automatisch), diese Reaktion kann jedoch falsch sein. Ein Beispiel: Manche Menschen halten „Eidechsen“ für ein hässliches Reptil, für andere sind sie niedliche Haustiere. Diese Unterschiede sind auf Erinnerungen und Erfahrungen (oder fehlende Erfahrungen) in Zusammenhang mit dem Stimulus (Eidechse) zurückzuführen. Auf die gleiche Weise reagieren schüchterne Menschen auf andere Menschen (Stimuli) mit Schüchternheit. Es ist tatsächlich so, dass du diese Reaktion durch Umprogrammieren deines Verstandes ändern kannst. Dies kannst du wie folgt bewältigen:
- Ermittle die Gründe und überprüfe deren Gültigkeit. Es wäre zum Beispiel wirklich wichtig, dass du öffentliches Reden übst, um deine Redeangst zu überwinden. Betrachte deine Schüchternheit als Hinweis, der dich dazu motivieren sollte, das Gegenteil von dem zu tun, was du üblicherweise tun würdest, wenn du von einem Schüchternheitsgefühl überkommen wirst. Wenn dich die Öffentlichkeit einschüchtert, wäre deine erste (Standard-)Reaktion wahrscheinlich, einen ruhigen Ort aufzusuchen, weil du dies immer getan hast. Dieses Mal jedoch solltest du dich dazu zwingen, das Gegenteil zu tun und zum Beispiel mit den Menschen sprechen. Ja, du wirst dich dabei extrem unwohl fühlen, betrachte diese Emotionen jedoch als treibenden Motivator. Je größer die negativen Emotionen sind, desto schwieriger wird es dir fallen, dich zu überwinden. Nach mehreren Versuchen wirst du jedoch erkennen, dass diese negativen Gefühle eigentlich gute Freunde waren, die deinen Antrieb noch verstärkt haben.
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Konzentriere dich auf andere. 99 % von uns werden schüchtern, weil wir glauben, dass wir uns blamieren, wenn wir den Mund aufmachen oder auffallen. Darum ist es so wichtig, dass wir unsere (mentale) Aufmerksamkeit auf andere bzw. etwas anderes richten. Wenn wir aufhören, uns auf uns selbst zu konzentrieren, hören wir auf, uns Sorgen darüber zu machen, wie wir auf andere wirken.
- Am Einfachsten erreicht man das, wenn man sich auf Mitgefühl konzentriert. [5] X Forschungsquelle Wenn wir uns mitfühlend, sympathisch oder sogar einfühlsam fühlen, hören wir auf, uns um uns selbst zu sorgen, und beginnen, all unsere mentalen Ressourcen dem Verständnis für andere zu widmen. Wenn wir uns daran erinnern, dass jeder eine Art Kampf führt, ob groß oder klein (groß für sie!), hilft uns das, uns daran zu erinnern, dass jeder unsere Fürsorge verdient.
- Wenn das nicht funktioniert, stelle dir ein Denkmuster vor, das deiner Meinung nach andere Leute haben. Wenn du dir Sorgen über dein Aussehen machst, gehst du davon aus, dass alle anderen ihren Fokus nach außen gerichtet haben (Hinweis: Das haben sie eigentlich nicht). Denkmuster sind ansteckend; sobald man anfängt, sie zu stricken, sind sie nicht mehr aufzuhalten.
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Erfolg visualisieren. Schließe deine Augen und visualisiere eine Situation, die dich schüchtern werden lässt. Stelle dir vor deinem inneren Auge nun vor, dass du selbstsicher bist . Praktiziere dies so oft wie möglich und für verschiedene Situationen. Den größten Effekt erzielt man bei täglicher Praxis, am besten am Morgen. Es mag sich albern anhören, aber Athleten praktizieren Visualisierung , um ihre Fähigkeiten zu entwickeln, warum also nicht auch du?
- Beziehe all deine Sinne mit ein, damit es sich so real wie möglich anfühlt. Denke daran, wie glücklich und behaglich du dich fühlst. Wie hörst du dich an? Was machst du? Damit bist du, wenn die Zeit gekommen ist, vorbereitet.
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Sich eine gute Körperhaltung antrainieren. Eine aufrechte Haltung signalisiert der Umwelt Selbstbewusstsein und Empfänglichkeit für andere. Oft werden wir so behandelt, wie wir uns fühlen. Wenn du dich also offen und ansprechbar fühlst, wird dein Körper dieses Gefühl nachahmen. Der Körper triumphiert über die Materie! [6] X Forschungsquelle
- Das wird auch dein Gehirn täuschen. Die Forschung sagt, dass eine gute Körperhaltung (Kopf hochgehalten, Schultern zurück und offene Arme) uns autoritär und selbstbewusst erscheinen lässt, und obendrein noch Stress reduziert. [7] X Forschungsquelle Und dabei hast du gar nicht mehr Gründe gebraucht!
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Klares Sprechen üben. Selbstgespräche helfen, die Stimme zu stärken und vermeiden potenzielle peinliche Momente, wenn man gebeten wird, das Gesagte zu wiederholen, weil man gemurmelt oder zu leise gesprochen hat. Gewöhne dich an deine Stimme! Und lerne sie zu lieben!
- Zeichne imaginäre Unterhaltungen auf. Das mag lächerlich klingen, du erkennst dadurch jedoch Muster, z. B. wann und warum du den Redefluss abbrichst bzw. annimmst, dass du laut sprichst, obwohl dies nicht der Fall ist, etc. Am Anfang fühlst du dich vielleicht wie ein Schauspieler (und wirst Dinge tun, die ein Schauspieler tut, um sich aufzuwärmen), das wird jedoch schnell zur Gewohnheit werden. Übung schafft Gewohnheiten, weißt du!
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Vergleiche dich nicht mit anderen. Je mehr du dich mit anderen vergleichst, desto mehr bekommst du das Gefühl, Erwartungen nicht erfüllen zu können und desto eingeschüchterter wirst du dich fühlen, was deine Schüchternheit nur noch verstärken würde. Es gibt keinen Grund, dich mit jemand anderem zu vergleichen. Solltest du es dennoch tun, bleibe dabei realistisch. Jeder andere leidet mehr oder weniger gleichermaßen unter Problemen mit der Selbstsicherheit! [8] X Forschungsquelle
- Mal ganz ehrlich, sollte sich in deinem Familien- oder Freundeskreis eine superselbstbewusste und extrovertierte Person befinden, sprich das Thema an. Wahrscheinlich wird derjenige sagen, „Oh ja, ich mache das ganz bewusst, wenn ich mich in Gesellschaft befinde“ oder „Früher war ich furchtbar. Ich habe hart daran gearbeitet.“ Du bist lediglich in einem anderen Stadium als diese Person, das ist alles.
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Halte dir stets vor Augen, dass du verdammt gut bist. Jeder hat besondere Talente bzw. Charaktereigenschaften anzubieten. Das mag abgedroschen klingen, ist jedoch wahr. Anstatt dein Hauptaugenmerk auf dein Äußeres, deine Stimme oder deine Kleidung zu richten, solltest du dich lieber darauf konzentrieren, was du weißt, kannst und erreicht hast. Denke daran, dass jeder, sogar die „schönen Menschen“, irgendetwas an sich oder seinem Leben auszusetzen hat. Warum also sollte ausgerechnet dein „Problem“ zu Schüchternheit führen, nicht aber deren „Problem“?
- Wenn du dir das vor Augen hältst, wirst du feststellen, dass du jeder Gruppe und jeder Situation etwas bieten kannst. Deine Ressourcen und Talente tragen zur Verbesserung von Problemen, Konversationen und Umständen bei. Bist du dir dessen bewusst, fällt es dir leichter, den Mund aufzumachen.
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Finde deine sozialen Werte und Stärken heraus. Soziale Stärke bedeutet nicht, dass man ein Leitwolf oder Partylöwe sein oder eine dröhnende Stimme haben muss. Bist du ein guter Zuhörer? Hast du ein Auge fürs Detail? Oder vielleicht ist es ja etwas, das du selbst noch nicht bei dir entdeckt hast. Gehe von daher einen Schritt zurück. Kannst du besser beobachten als andere? Wahrscheinlich ist das der Fall.
- Deine Stärken können dir einen Vorteil verschaffen. Wenn du ein guter Zuhörer bist, erkennst du wahrscheinlich schnell, wenn jemand ein Problem hat und Dampf ablassen muss. In dieser Situation bist „du“ die Person der Stunde. Es gibt nichts Bedrohliches an dieser Situation. Frage dein Gegenüber also einfach, was los ist! Teile ihr mit, dass du bemerkt hast, dass ihr ein wenig der Kopf raucht und frage sie, ob du ihr dein Ohr leihen kannst.
- Jede soziale Gruppe hat eine bestimmte Rollenverteilung. Auch du hast einen bestimmten Platz, selbst wenn du diesen nicht sehen kannst. Keiner ist besser als der andere. Vertraue darauf, dass dein wertvoller Beitrag, wie immer dieser auch aussehen mag, die Gruppendynamik vervollständigt.
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Gehe nicht auf Stigmatisierungen ein. Nur fürs Protokoll, populäre Leute sind nicht wirklich glücklich. Extrovertierte sind nicht unbedingt beliebt oder glücklich und schüchterne Menschen sind nicht unbedingt introvertiert, unglücklich oder kalt und abgehoben. Genauso wenig wie du in eine Schublade gesteckt werden möchtest, möchten das andere auch nicht.
- Die „beliebten“ Kinder in der Schule müssen jeden Tag hart für ihren Ruf arbeiten. Sie versuchen, sich anzupassen und einzugliedern, um erfolgreich zu sein. Das ist sehr bewundernswert, bedeutet aber nicht, dass sie glücklich sind oder dass dies von Dauer sein wird. Etwas nachzuahmen, das nicht so ist, wie es scheint, wird dich nicht weiterbringen. Du bist besser dran, wenn du deinen eigenen Weg findest. Irgendwann endet der Schulweg, dann der Universitätsweg und was bleibt dann übrig? Ein Gehstock und ein lustiger Hut.
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Informiere dich. Wenn du nächste Woche zu einer Party eingeladen bist, wäre es gut, wenn du dich mit ein paar heißen Themen darauf vorbereiten könntest. Was macht die Regierung als Nächstes? Ein heißes TV-Show-Finale? Ein internationales Ereignis? Lies nach. Dadurch wirst du, wenn das Thema in der Unterhaltung aufkommt, in der Lage sein mitzureden.
- Du möchtest hier nicht nur mit deinem fundierten Wissen beeindrucken. Du möchtest einfach mitreden. Andere möchten weder be- noch verurteilt werden, also halte es leicht und sei freundlich. Ein einfaches "Mann, ich möchte nicht in (Name)s Schuhen stecken" kann verhindern, dass das Gespräch zum Stillstand kommt.
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Teile Konversationen in Etappen ein. Soziale Interaktionen können bis zu einem gewissen Punkt vereinfacht werden. Wenn du es schaffst, dir die grundlegenden Konversationsmuster anzueignen, wirst du in der Lage sein, Gespräche im Autopilot-Modus zu führen, was viel weniger stressvoll ist. [9] X Forschungsquelle Alle Konversationen können in nachfolgende vier Etappen eingeteilt werden:
- Stufe eins ist eine einfache Gesprächseröffnung. Dabei sollte es sich um gehobenen Small Talk handeln.
- Stufe zwei beinhaltet das Vorstellen der Gesprächsteilnehmer. Selbsterklärend.
- In Stufe drei wird nach Gemeinsamkeiten gesucht bzw. nach einem Thema, über das alle Gesprächsteilnehmer sprechen können.
- Stufe vier ist die Abschlussphase, bei der eine Partei der anderen mitteilt, dass sie die Konversation verlässt, gefolgt von einer Zusammenfassung und einem möglichen Informationsaustausch. „Nun, es war großartig, mit dir zu sprechen. Ich habe Karl noch nie von dieser Seite betrachtet. Hier ist meine Karte. Wir sollten uns bald wieder unterhalten!"
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Eine Unterhaltung beginnen . Erinnerst du dich an das irre Projekt, das du abgeschlossen hast? Den Berg, den du erklommen hast? Die Krankheit, die du überwunden hast? Wenn du all das geschafft hast, dann ist diese Unterhaltung ein Kinderspiel. Ein zufälliger Kommentar über etwas, das ihr beide miteinander teilt, wird die Unterhaltung in Gang bringen. "Dieser verflixte Bus kommt immer zu spät" oder "Man muss nur fest daran glauben, dass der Kaffee noch kommt!" oder "Hast du heute schon die Krawatte von Herrn XYZ gesehen? Hei-li-ge Kuh." Danach sehen wir weiter. [10] X Forschungsquelle
- Einfachen Kommentaren Details hinzufügen. Deine Antwort auf die Frage, wo du lebst, bestimmt, ob die Konversation in einem super-peinlichen Schweigen endet oder aufrechterhalten werden kann. Anstatt zu antworten „In der Turmstraße“, sage „In der Turmstraße, genau neben der irren Bäckerei.“ [11] X Forschungsquelle Auch die Art des Kommentars deines Gegenübers bestimmt, ob die Unterhaltung weitergeht. Anstatt "Oh, cool." zu antworten, könnte die Person z. B. sagen „Ach du meine Güte, hast du schon deren Schokocroissants probiert?!“
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Wärme dich auf. Auf einer Party kannst du „ein- und dieselbe“ Unterhaltung immer wieder führen. Unterhalte dich mit nur ein oder zwei Personen auf einmal und führe das gleiche Gespräch dann mit der nächsten Person / Minigruppe, usw. Das kannst du solange tun, bis es dir schlecht davon wird. Sprich dann mit den Leuten, mit denen du dich wirklich gerne unterhalten möchtest, und führe eine wirkliche gute Konversation.
- Eröffne das Gespräch schnell und limitiere jede Unterhaltung auf nur wenige Minuten. Das nimmt den Druck und macht dich wahrscheinlich weniger nervös. Wenn das Ende nur noch 120 Sekunden entfernt ist, sieht alles nicht mehr so schlimm aus. Du kannst dann deine Zeit und Energie auf jene fokussieren, mit denen du befreundet sein möchtest. Auf diese Weise sparst du wirklich Zeit und Ressourcen. [11] X Forschungsquelle
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Sei ansprechbar . Vermittle durch deine Körpersprache eine offene und freundliche Haltung. Deine Arme sollten unverschränkt, dein Kopf gerade und deine Hände unbeschäftigt sein. Niemand wird mit dir sprechen, wenn du in ein Candy Crush-Spiel vertieft bist. Sie sind nur höflich!
- Denke an die Menschen, die du gerne ansprechen möchtest. Was sagt ihre Körperhaltung und Gesichtsausdruck aus! Denke dann an Menschen, die du weniger gerne ansprechen möchtest. Was sagt dir das?
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Lächle und stelle Augenkontakt her . Eine fremde Person anzulächeln, hellt sowohl deinen als auch den Tag der anderen Person auf! Lächeln ist eine sehr freundliche Art, jemandem seine Anerkennung zu erweisen und ein hervorragender Gesprächseröffner bei Freunden und Fremden gleichermaßen. Damit zeigst du, dass du harmlos und freundlich bist und einfach nur dabei sein möchtest. [12] X Forschungsquelle
- Menschen sind soziale Geschöpfe. Ein einfacher Blick auf Gefangene in Einzelhaft wird das beweisen. Wir alle suchen Interaktion und Bestätigung. Du willst dich anderen nicht aufdrängen, sondern du möchtest ihren Tag verbessern und lebendiger machen.
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Konzentriere dich auf deinen Körper. Wenn du dich in einer Gruppe von Menschen befindest (manchmal reicht schon eine einzige Person), können schon mal Schüchternheitsgedanken aufkommen. Das ist am Anfang normal. Wenn du dich ängstlich fühlst, stelle dir diese Fragen: [13] X Forschungsquelle
- Atme ich? Wenn du deinen Atem verlangsamen kannst, wird dein Körper automatisch entspannen.
- Bin ich entspannt? Wenn nicht, verlagere deinen Körper in eine bequemere Position.
- Bin ich offen? Vielleicht nimmst du dich ja lediglich aus deiner eigenen Perspektive wahr. Wenn du dich öffnest, kann das die Sichtweise der Gruppe in Bezug auf dich ändern.
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Setze dir Ziele . Es reicht nicht, zu denken: "Ich werde rausgehen und nicht schüchtern sein!" Das ist nicht wirklich ein greifbares Ziel, es ist das gleiche als wenn man sagen würde: "Ich will genial sein." Wie machst du das? Du brauchst handlungsorientierte Ziele, z. B. wie das Gespräch mit einem Fremden oder die Einleitung eines Gesprächs mit einem niedlichen Jungen oder Mädchen, das du kennst, verlaufen soll. (Wir behandeln dieses Thema im nächsten Abschnitt). [14] X Forschungsquelle
- Konzentriere dich auf kleine, tägliche Errungenschaften und werde allmählich mutiger. Selbst einen Fremden nach der Uhrzeit zu fragen, kann manchmal eine entmutigende Aufgabe sein. Tu das nicht als kleine Fische ab, das kann eine große Sache sein! Lass dir Zeit und arbeite langsam auf deine Rede vor einem riesigen Publikum hin!
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Die für sich bequemste Methode finden. Mal ehrlich, auf einem Konzert zu moshen oder die ganze Nacht lang im Club zu trinken ist nicht jedermanns Sache, und das hat nichts mit Schüchternheit zu tun. Es ist okay, wenn du stattdessen lieber die Fußnägel deiner Großmutter schneiden möchtest, solange du auf dein Gefühl hörst. Versuche nicht, deine Schüchternheit in Umgebungen zu besiegen, die du nicht ausstehen kannst. Das wird nicht funktionieren.
- Fühle dich nicht verpflichtet, Dinge zu tun, die alle anderen tun. Du würdest sehr bald feststellen, dass du das nicht durchhältst und auch niemanden treffen wirst, den du magst und/oder mit dem du gemeinsame Interessen hast. Warum also solltest du deine Zeit verschwenden?! Wenn die Bar Szene nichts für dich sein sollte, dann ist das okay. Praktiziere deine sozialen Fähigkeiten stattdessen in Cafés, in überschaubaren Zusammenkünften oder am Arbeitsplatz. Das ist sehr viel lebensnaher.
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Setze dich Situationen aus, die nicht ganz so bequem für dich sind. Es liegt uns mit Sicherheit fern, dich an Orte zu schicken, die dich dazu veranlassen würden, dich in einer Ecke zu verkriechen, um deinen sozialen Schmerz taub zu kneifen, dennoch solltest du dich in Umgebungen vorwagen, die ein bis zwei Schritte außerhalb deiner Behaglichkeitszone liegen. Wie sonst solltest du darüber hinauswachsen?
- Erinnere dich an deine Liste (!?) und fange von oben an! Das könnte ein Small Talk mit dem Mädchen in der Bäckerei sein, jemanden an der Bushaltestelle nach der Uhrzeit fragen oder mit dem Typen neben dir im Großraumbüro plaudern. Die meisten Menschen können nur schwer ein Gespräch anfangen (Hast du das bereits herausgefunden? Sie sind genau wie du), Voraussetzungen für eine Unterhaltung gibt es jedoch immer.
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Stelle dich jeden Tag einer anderen neuen Person vor . Oftmals ist es leichter mit Fremden zu sprechen, zumindest kurzfristig. Am Ende ist es doch so, dass du diese Person nie wiedersehen wirst und es von daher egal ist, was sie von dir hält. Der Typ am Ende der Straße, der gerade zur Bushaltestelle geht. Stelle Augenkontakt mit ihm her und lächle. Das nimmt nicht mehr als drei Sekunden deiner Zeit in Anspruch!
- Je mehr du dies praktizierest, desto mehr wirst du feststellen, dass die Menschen empfänglich und freundlich sind. Sicher wirst du ab und zu auf einen paranoiden Freak treffen, der sich darüber wundern wird, warum du ihn anlächelst. Betrachte solche Personen als eine Art Spaßfaktor. Wenn du andere Menschen durch dein Lächeln verwunderst, bist du in ihren Köpfen und nicht umgekehrt!
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Unter Leute gehen . Sprich jemanden an, mit dem du normalerweise keine Unterhaltung führen würdest. Versuche, Menschen zu finden, die eine oder mehrere deiner Interessen teilen und bereite dich auf ein Gespräch mit ihnen vor. Früher oder später wirst du dich vor einer Gruppe befinden. Beteilige dich an der Unterhaltung, auch wenn es nur mit den grundlegendsten Kommentaren ist (oder zugunsten von jemand anderem). Integriere dich. Nur so kannst du wachsen. [15] X Forschungsquelle
- Das wird mit der Zeit einfacher. Erinnerst du dich, wie schwer dir Auto- oder Fahrradfahren am Anfang gefallen ist? Dasselbe gilt für soziale Interaktionen. Du hattest einfach nicht viel Gelegenheit zu üben. Nach einer Weile wirst auch du sagen können „Das habe ich auch durchgemacht!“. Nichts wird dich dann mehr aus der Ruhe bringen. Juhu!
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Zeichne deine Erfolge auf und mache weiter. Halte in dem Notizbuch, in dem sich deine sozialen Auslöser befinden, auch deine Erfolge fest. Den Fortschritt vor Augen zu haben, ist ein großer Motivator. Nach ein paar Wochen wirst du erstaunt sein, wie viel Kontrolle du über die Situation bekommen hast, was dich dazu motivieren wird, über deine Grenzen hinauszugehen. Irre .
- Für dein Vorhaben gibt es keinen Zeitplan. Einigen Menschen muss erst ein Licht aufgehen, um zu verstehen. Für andere ist es ein langsamer Fortschritt, der bis zu sechs Monate dauern kann. Wie lange es auch dauern mag, es dauert so lange, wie es dauert. Vertraue auf dich selbst. Du schaffst das!
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Tipps
- Öfter „ja“ sagen. Das wird am Anfang schwierig sein. Fange klein an und sage z. B. „Hi“ zu einem Klassenkameraden. Es ist letztendlich so, dass, wenn du Dinge akzeptierst, die du nicht oft tust, du so viel coole Momente erleben wirst. Zudem fühlst du dich besser, da du mutig genug warst, es zu tun.
- Denke daran, dass Schüchternheit eine Emotion ist und keine permanente Persönlichkeitseigenschaft. Du hast die Macht, deine Schüchternheitsgefühle durch Willen und Handlungen zu ändern.
- Lass dir beim Sprechen Zeit. Wer langsam spricht, hat mehr Zeit darüber nachzudenken, was er sagen möchte, und ist auch in der Lage, seine Worte besser zu betonen.
- Hab keine Angst zuzugeben, dass du schüchtern bist und bitte Menschen um Hilfe. Du wirst überrascht sein, wie hilfsbereit die Menschen sind. Sage zum Beispiel "Ich bin derzeit zu schüchtern, um das hier zu diskutieren. Können wir unser Gespräch in fünf Minuten an einem ruhigeren Ort fortsetzen?" oder "Ich bin zu schüchtern, um diese Rede vor Publikum halten zu können. Könnten wir dieses Projekt gemeinsam vorstellen?".
- Lampenfieber kann man auch überwinden, indem man sich vorstellt, jemand zu sein, den man bewundert, wie z. B. seinen Lieblingspromi. Stelle dir solange vor, du seist diese Person, bis du dich auf der Bühne wohlfühlst.
- Angst und Aufregung teilen die gleiche Chemie, Adrenalin. Wenn du dich auf die positiven Aspekte der Veranstaltung, Rede, Aktivität, etc., konzentrierst und deine Spannung als Vorfreude interpretierst, können sich deine Ängste in einen genussvollen Nervenkitzel verwandeln. Viele aufgeschlossene, eloquente Menschen begegnen öffentlichen Situationen mit genauso viel Spannung wie du, sie interpretieren diese Spannung jedoch als Aufregung und teilen sie mit anderen. Lampenfieber kann sich in eine strahlenden Perfomance verwandeln, wenn du das Gefühl anders interpretierst.
- Du solltest wissen, dass fast jeder mehr oder weniger schüchtern ist. Den Unterschied macht nur Grad der Schüchternheits. Dein Selbstvertrauen kannst du durch das Praktizieren deiner Konversationsfähigkeiten stärken, sowie durch das Aneignen neuer Themen, die man diskutieren kann.
- Erstelle eine Liste von Dingen, die du an dir selbst liebst, und poste sie an deine Wand. Das stärkt vor dem Verlassen des Raumes dein Selbstbewusstsein.
- Wenn du mit Menschen sprichst, insbesondere Menschen, die du nicht kennst, stelle dir einfach vor, dass du ihnen dabei hilfst, dich besser kennenzulernen, damit sie sich wohler fühlen. Gib einfach vor, dass die andere Person schüchtern ist und nicht du. Stelle dir vor, wie du ihnen zu einer guten Zeit verhilfst.
- Scheue dich nicht, professionelle Hilfe aufzusuchen. Gruppenberatung, individuelle Beratung und Therapie können dich unterstützend begleiten. Manchmal ist es mehr als nur Schüchternheit, und es ist wichtig, das zu erkennen. Soziale Angststörung wird oft als "extreme Schüchternheit" angesehen, stelle also sicher, dass du weißt, worum es sich bei dir handelt.
- Einem Club oder einer sozialen Gruppe beitreten! Tritt einem Verein bei, der dich interessiert, um Menschen mit gemeinsamen Interessen zu treffen. Dies ist eine großartige Möglichkeit, Freunde zu finden.
- "Durch Schein zum Sein" ist ein gutes Motto. Gib einfach vor, zuversichtlich zu sein und nach einer Weile wirst du feststellen, dass du es tatsächlich bist. Bedenke jedoch, dass, wenn du zu hart mit dir selbst umgehst und dich dabei nicht wohlfühlst, du das Problem verschlimmern wirst. Schüchternheit und soziale Angst ist eine verhaltenserlernte Eigenschaft, die nur allmählich und sanft und auf halber Behaglichkeitsstufe verändert werden kann. [16] X Forschungsquelle
Warnungen
- Manchmal ist Schüchternheit lediglich eine Phase. Viele Menschen werden mit zunehmendem Alter selbstbewusster und aufgeschlossener. Versuche nicht, dich mit Brachialgewalt zu ändern, sondern nur, wenn du wirklich unglücklich bist, da sich das Problem mit der Zeit von allein geben könnte.
- Das Problem findet oftmals nur in deinem Kopf statt. Du musst nicht schüchtern sein. Atme tief durch und halte den Kopf aufrecht.
- Wenn du unter Freunden und Familienmitgliedern für deine Schüchternheit bekannt warst, achte auf harmlose Hänseleien. Dich außerhalb „deiner Schublade“ zu sehen, kann bei einigen Unbehagen auslösen. Diese Personen ignorierst du am besten. Sie meinen es gut, lasse dich von ihnen jedoch nicht verängstigen und wieder in die frühere Schublade stecken!
Referenzen
- ↑ https://www.2knowmyself.com/how_to_overcome_shyness
- ↑ https://www.psychologytoday.com/us/blog/shyness-is-nice/201111/parenting-the-shy-child-look-labels
- ↑ https://www.churchofjesuschrist.org/youth/article/accepting-my-shyness?lang=eng
- ↑ https://www.helpguide.org/articles/anxiety/therapy-for-anxiety-disorders.htm
- ↑ http://www.psychologytoday.com/blog/happiness-in-world/201106/how-overcome-shyness
- ↑ https://www.sciencedaily.com/releases/2009/10/091005111627.htm
- ↑ http://lifehacker.com/5987141/faking-powerful-body-language-reduces-stress-and-makes-you-more-confident
- ↑ https://www.psychologytoday.com/us/blog/prescriptions-life/201803/how-stop-comparing-yourself-others
- ↑ https://lifehacker.com/use-this-five-stage-outline-to-make-small-talk-easier-1120551138
- ↑ https://theartofcharm.com/art-of-personal-development/how-to-start-a-conversation-with-anyone/
- ↑ 11,0 11,1 http://www.psychologytoday.com/articles/200703/shedding-shyness
- ↑ https://www.huffpost.com/entry/the-power-of-a-smile_b_5324293
- ↑ http://thinksimplenow.com/happiness/20-ways-to-attack-shyness/
- ↑ https://www.succeedsocially.com/goalsetting
- ↑ https://www.psychologytoday.com/us/blog/how-be-yourself/201605/6-ways-ease-shyness-and-get-yourself-out-there
- ↑ http://overshyness.com/why-are-people-shy/