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Ein Nasenpiercing kann gewechselt werden – je nach Lust und Laune. Trotzdem, mit dem Wechseln muss man vorsichtig sein, da sich die „Wunde“ auch noch Wochen oder Monate nach dem Piercen entzünden kann. Du solltest also wissen, wie du sicher wechselst und richtig desinfizierst. [1] Zum Glück ist das im Wesentlichen eine Sache des gesunden Menschenverstandes und Sauberkeit.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Das Piercing herausnehmen

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  1. Bei den meisten Piercings solltest du mit dem Wechseln warten, bis die Öffnung vollständig verheilt ist. Solltest du das Piercing zu früh wechseln, kann das schmerzhaft sein. Außerdem kann sich die Stelle dann leicht entzünden. Dazu kommt, dass sich der Heilungsprozess so noch länger hinziehen kann. [2]
    • Jedes Piercing ist anders, aber die meisten brauchen mindestens einen Monat, um richtig zu verheilen. [3] Es gilt aber: Längeres Warten von bis zu zwei Monaten oder mehr ist ratsam. Sollte es beim Entfernen immer noch wehtun, braucht es noch mehr Zeit zum Heilen.
    • Sollte sich dein Piercing infizieren, sagt dein Doktor vielleicht, dass es früher rausgenommen werden muss. Lies dazu auch den Artikel Infizierte Piercings behandeln .
  2. Auf den Händen tummeln sich normalerweise Millionen von Bakterien, besonders dann, wenn z. B. gerade ein Türgriff oder ein ungekochtes Lebensmittel angefasst wurde. [4] Damit du dein Piercing und die Stelle schützt, solltest du deine Hände gründlich waschen: Mit Wasser und Seife oder einem Desinfektionsmittel.
    • Du kannst auch ein frisches Paar Latexhandschuhe (steril) benutzen, allerdings nur wenn du keine Latexallergie hast. Mit Handschuhen hast du noch einen weiteren Vorteil: Die kleinen, rutschigen Enden des Piercings in deiner Nase sind damit einfacher zu greifen.
  3. Und los geht’s! Zunächst den Verschluss öffnen. Je nach Piercing können die Verschlüsse unterschiedlich sein. Die meisten erklären sich wahrscheinlich von selbst. Hier folgen ein paar generelle Regeln:
    • Nahtlose Reifen: Hier handelt es sich um einen Reifen oder einen Ring mit einer Lücke in der Mitte. Um diese zu entfernen, musst du die zwei Enden in die entgegengesetzte Richtung biegen. So dehnst du die Öffnung.
    • Reifen mit einer Kugel: Ähnlich wie die zuvor erwähnten Ringe, nur dass sie eine Kugel in der Mitte haben, welche die kleine Lücke bedeckt. Um das Piercing zu entfernen musst du die beiden Enden in die jeweils entgegengesetzte Richtung ziehen: Die Kugel sollte irgendwann abfallen. Sollte das zu schwierig sein, geh lieber zu einem Profi.
    • L-förmige Stecker: Hierbei handelt es sich um ein grundlegendes Stecker-Design mit einer Biegung von 90 Grad an der etwas dünneren Stelle. Entfernung des Piercings: Greif die dekorative Stelle an der Nasenaußenseite und drück diese vorsichtig nach unten, solange, bis du die Kurve des „Ls“ aus dem Piercing kommen siehst. Du fühlst eventuell einen kurzen Stich wenn die Biegung des Steckers durch das Piercingloch kommt.
    • Nasenschrauben: Diese sind ähnlich wie die Stecker, aber haben einTeil in Korkenzieherform. Daher müssen diese innerhalb der Nase ein bisschen gedreht werden um entfernt oder eingesetzt werden zu können. Drück das Ende des Piercing innerhalb deiner Nase vorsichtig nach außen und drehe es gleichzeitig leicht der Krümmung folgend. Abhängig von dem Schmuckstück wirst du zwei oder drei Umdrehungen machen müssen, damit es ganz heraus kommt. Du kannst auch z.B. Vaseline benutzen, falls du das Gefühl hast, das Piercing könnte stecken bleiben.
    • Knochen oder Fischschwänze: Das sind kleine Stäbe oder Stangen, die Kugeln oder Ähnliches an einem Ende haben - in der Mitte gerade oder gebogen. Manche davon haben entfernbare Stöpsel, die meisten dieser Piercings allerdings nicht. Daher gehören sie zu den kompliziertesten Nasenpiercings. Drück einen Finger oder den Daumen gegen das Ende das Piercings innerhalb deiner Nase. Drück so dagegen, dass das Piercings auf der Außenseite der Nase etwas absteht.
  4. Sobald das Piercing herausgenommen werden kann, ist der Rest ein Kinderspiel. Nimm das Piercing aus dem Loch heraus – langsam und gleichmäßig. Ändere den Winkel wenn nötig.
    • Bei manchen Piercings ist es hilfreich, einen Finger innerhalb der Nase zu behalten. So kannst du von innen ein bisschen nachhelfen. Schäm dich nicht, auch wenn es aussieht als ob du in der Nase bohrst. Trotzdem ist es wahrscheinlich angenehmer, das Piercing nicht in der Öffentlichkeit zu wechseln.
    • Die Knochen-Piercings ohne entfernbare Stöpsel werden ein bisschen länger dauern als andere Piercings. Geh aber auch hier vorsichtig vor. Bereite dich darauf vor, dass es kurz unangenehm pieken kann. Keine Panik, sollte es ein kleines bisschen bluten. Das passiert schon mal, besonders beim ersten Wechsel. Du solltest es aber besonders gründlich reinigen, wenn es blutet.
  5. Leg das Piercing an einen sicheren Ort, damit du es nicht verlierst. Nimm ein Wattestäbchen und reinige beide Seiten sanft mit der Lösung. So werden die Bakterien um die Wunde herum abgetötet. Es gibt verschiedene Möglichkeiten:
    • Saline (Salz- und Wasserlösung)
    • Alkohol
    • Bactine®
    • Antiseptische Salben
Teil 2
Teil 2 von 3:

Das Piercing reinigen

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  1. Nachdem das Piercing entfernt wurde, hast du zwei Aufgaben: Das entfernte Piercing reinigen und das neue ebenfalls. Beide können gleichermaßen gereinigt werden. Das Beste ist, eine Salz-Wasser-Lösung zu benutzen. Es ist günstig und kann sogar zu Hause selbst gemacht werden. Aber es dauert auch ein bisschen, wenn du die Lösung selbst herstellen möchtest.
    • Erhitze dafür zwei Tassen Wasser in einem Topf. Sobald das Wasser anfängt zu kochen, füge einen halben Teelöffel Salz hinzu und warte, bis sich das Salz auflöst. Danach lässt du es noch fünf Minuten kochen, um sämtliche Mikroorganismen im Wasser abzutöten. [5]
    • Nun kannst du deine Salz-Wasser-Lösung in zwei kleine Behälter umfüllen. Dort hinein legst du die Piercings, um sie zu sterilisieren. Das Herausgenommene in den einen Behälter und das neu Einzusetzende in den anderen. Lass die Lösung für 5 bis 10 Minuten einwirken. [6]
  2. So etwas wie „Betaisodona®“ (nur eine Möglichkeit) oder ähnliche Desinfektionsmittel sind normalerweise nicht so teuer und können in Drogerien oder Apotheken gekauft werden. Tunke ein Wattestäbchen in die Lösung und tupf die Piercings damit ab.
    • Das Piercing, das du neu einsetzen möchtest, sollte nun kurz trocknen (z. B. auf einem sauberen Papiertuch) bevor du es benutzt. Der Alkohol am Piercing kann beim Einsetzen ein bisschen brennen, verursacht aber sonst keine Schäden.
  3. Die Stoffe töten nicht nur die Bakterien ab, sie sind auch leicht anzuwenden. Einfach auf ein Wattestäbchen geben, das Piercing damit abtupfen und zum Trocknen hinlegen.
    • Diese Produkte helfen auch beim Heilungsprozess und lindern eventuelle Schmerzen. Hab also keine Scheu, die Lösungen auch direkt auf der gepiercten Stelle aufzutragen.
  4. Solltest du so etwas in deiner kleinen Hausapotheke haben, kannst du diese noch zusätzlich benutzen. Reib die beiden Piercings damit ein. Geeignet sind alle Produkte, die Polymyxin-B-Sulfat als Wirkstoff enthalten. [7]
    • Das Anwenden von Salben ist etwas umstritten. Sie töten die Bakterien ab, es gibt aber wohl auch Beweise dafür, dass der Heilungsprozess dadurch verlangsamt wird. [8]
    • Manche Menschen reagieren allergisch auf bestimmte Produkte. Solltest du Schmerzen und Schwellungen nach der Reinigung mit der Salbe haben, nimm das Piercing heraus und benutz die Salbe nicht mehr. Im Ernstfall musst du dich an einen Arzt wenden.
Teil 3
Teil 3 von 3:

Das neue Piercing einsetzen

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  1. Wenn das neue Piercing sterilisiert ist, geht das Einsetzen normalerweise recht leicht. Entferne einfach die Verschlüsse oder Kugeln und schieb das Piercing langsam durch das Loch.
    • Sollte sich die gepiercte Stelle in deinem Septum (die Mittelsektion deiner Nase) befinden, dann musst du das Piercing durch eins der beiden Nasenlöcher einsetzen.
    • Nochmal zur Erinnerung: Wasch deine Hände oder zieh Handschuhe an, bevor du das neue Piercing oder die gepiercte Stelle auf deiner Haut anfasst.
  2. Wenn du deinen Finger innerhalb der Nase bewegst und fühlst, wo das Piercing ist, kann es das Einsetzen ein bisschen erleichtern. Sobald das Piercing deinen Finger berührt, weißt du, dass es „durchgekommen“ ist.
  3. Fahr fort, das Piercing durch das Loch zu schieben. Benutz beide Hände. Sollte das Piercing an manchen Stellen gebogen sein, musst du es gleichzeitig auch ein bisschen drehen.
  4. Sobald das Piercing eingesetzt ist, musst du es nur schnell verschließen, damit es nicht wieder herausfällt. Je nachdem, welches Piercing du hast, wird das Einsetzen ein bisschen anders sein:
    • Nahtlose Ringe: Bieg die beiden Enden des Rings bis sie sich zusammenformen und das Piercing richtig sitzt.
    • Reifen mit Kugeln: Bieg beide Enden des Rings, so dass sie sich innerhalb des Verschlusses treffen. Wie schon gesagt, diese Piercings können für Anfänger sehr schwierig sein. Nimm die Hilfe von einem Profi in Anspruch, solltest du Schwierigkeiten haben.
    • L-förmige Stecker: Steck das schmale Ende des Piercings durch das Loch. Das dekorative Ende des Steckers sollte oberhalb des Lochs sein, wenn das Ende des „Ls“ in deinem Nasenloch nach oben zeigen soll, und umgekehrt, wenn das Ende unten hängen soll. Drück das Piercing durch das Loch bis du die Biegung erreicht hast und fang dann vorsichtig an zu drehen und weiterzuschieben.
    • Nasenschrauben: Leg die Spitze des Steckers auf das Loch in der Nase und leg deinen Finger oder Daumen von der Innenseite gegen das Loch. Schieb das Piercing langsam durch das Loch, im Uhrzeigersinn drehend, bis die Spitze deinen Daumen oder Finger berührt. Falls nötig: Dreh solange bis sich das Piercing flach gegen die Außenseite deiner Nase drückt.
    • Knochen oder Fischschwänze: Diese Piercings sind bequem, um sie lange drin zu lassen, aber unbequem, wenn es ums Wechseln geht. Leg das Kernstück deines Piercings an das Loch auf der Nasenaußenseite. Dein Finger oder Daumen kann von der Innenseite der Nase helfen. Schieb den Stab durch das Loch, bis du das Ende auf der anderen Seite fühlst. Erschrick nicht, solltest du ein unangenehmes Pieken fühlen.
  5. Herzlichen Glückwunsch, du hast es geschafft. Mit einem erneuten Reinigen verminderst du das Risiko einer Infektion. Trag warmes Wasser mit Seife auf, ein Desinfektionsmittel oder eine andere Lösung (wie oben beschrieben). Betupfe beide Seiten des Piercings und die Stellen drum herum.
  6. Das Piercing zu wechseln fühlt sich vielleicht ein bisschen komisch oder unangenehmen an, aber es sollte kein unausstehlicher Schmerz sein oder wie verrückt bluten. Sollte das passieren, oder sollte die gepiercte Stelle sehr rot werden oder sich entzünden, liegt das vielleicht daran, dass das Piercing noch nicht richtig geheilt war oder sich entzündet hat. Geh auf jeden Fall zu einem Profi und sogar zu einem Doktor, sollten deine Beschwerden nicht besser werden.

Tipps

  • Kauf keine billigen Piercings aus Metall. Diese Materialien können unschöne, allergische Reaktionen hervorrufen.
  • Die meisten Piercer verkaufen After-Care-Lotion. Sie sind nicht immer nötig für den Heilungsprozess, aber sie können ihn beschleunigen.
  • Benzalkoniumchloride sind antiseptisch und sehr gut geeignet. Du bekommst sie in Apotheken und auch in manchen Drogerien.

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