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Aktmodelle gibt es seit der Zeit der alten Griechen und ihre Arbeit ist sowohl schwierig als auch lohnend. Wenn du ein Aktmodell sein möchtest, solltest du dich in deinem Körper wohl fühlen, verschiedene Posen halten können, und über die richtigen Verhaltensweisen Bescheid wissen. Dieser Artikel befasst sich mit den grundlegenden Dingen: wie du Arbeit finden kannst, wie du arbeitest und wie du für den Künstler posierst.

Methode 1
Methode 1 von 4:

Arbeit finden

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  1. Um ein Aktmodell zu sein, musst du nicht wie ein Model aussehen oder irgendeinem unrealistischem Schönheitsideal entsprechen.
    • Aktmodelle helfen Künstlern dabei, zu lernen, wie man den menschlichen Körper zeichnet, sowie seine Besonderheiten und Anatomie zu verstehen.
    • Künstler suchen nicht unbedingt nach Modellen, die einem bestimmten Stereotyp entsprechen, sondern sind offen für Modelle in allen Formen, Größen und Hautfarben. Leute mit einzigartigen Körperformen und asymmetrischen Körpern sind dabei tatsächlich sehr gesucht.
    • Die wichtigste Anforderung für ein Aktmodell ist, dass du dich in deinem Körper wohl fühlst. [1]
    • Bevor du aktmodelst, solltest du entspannt genug sein, um nackt posieren zu können, ohne dass du rot wirst, dich selbst bedecken willst oder versuchst, nur die schmeichelhaftesten Körperteile zu zeigen.
  2. Nicht jeder Künstler oder Kunstlehrer wird einen Lebenslauf verlangen, aber du solltest vorsorglich trotzdem einen vorbereitet haben.
    • Du kannst deinen Lebenslauf auch dann vervollständigen, wenn du noch nie als Aktmodell gearbeitet hast.
    • Dein Lebenslauf wird dem Künstler oder Kunstlehrer einen Eindruck über dich vermitteln. Das ist wichtig, um dich kennenzulernen, da das Posieren vor einer Kunstklasse eine intime Atmosphäre sowohl für den Künstler, als auch das Modell bedeutet. Das braucht Vertrauen.
    • Erwähne etwaige bisherige Model-Erfahrungen, Auftritte, künstlerische Ausbildungen, Schauspielerfahrungen, Tanzstunden, Yoga-Kurse oder andere Aktivitäten, die einem Aktmodell nützen könnten.
  3. Wenn du unbedingt als Aktmodell arbeiten möchtest, dann musst du beginnen, dich nach Arbeit umzuschauen.
    • Kontaktiere eine Kunstschule oder Universität in deiner Nähe, um zu sehen, ob sie Aktmodelle einstellen.
    • Du kannst mit dem Kunstinstitut beginnen, aber finde heraus, ob es eine bestimmte Person gibt, die für das Anstellen von Models für alle Klassen zuständig ist. Manchmal heuern die Kunstlehrer jeweils ihre eigenen Models an.
    • Wenn du für einen Fotografen posieren möchtest, dann sieh dir auch Webseiten an, die Kontakte zwischen Models und Fotografen vermitteln.
    • Kostenlose Kleinanzeigen-Webseiten veröffentlichen auch oft auch Anzeigen für Aktmodelle.
    • Du solltest dir anfangs Arbeit als Modell für eine Kunstklasse suchen, und erst später daran denken, auch privat zu modeln – wenn du mit der Welt des Aktmodelns bereits vertrauter bist und weißt, dass du mit einem seriösen Künstler zusammenarbeitest.
  4. Wenn du angestellt wirst, ist es am besten, gleich die Bezahlung, den Zeitaufwand und den Zeitplan zu besprechen.
    • Gewöhnliche Aktmodell-Sitzungen dauern etwa drei Stunden, inklusive einiger Pausen und verschiedener Posen, die für 5, 10 oder 20 Minuten eingehalten werden müssen.
    • Besprich die durchschnittliche Dauer und die Anzahl und Arten der Posen, sowie die Anzahl der Pausen, die du bekommen wirst.
    • Besprich die Bezahlung oder die Stundenraten. Die Honorare können sehr unterschiedlich sein, aber bewegen sich meistens zwischen 15 € und 40 €, wenn es um Zeichnen geht. Die Honorare bei einem Fotografen sind meistens höher.
Methode 2
Methode 2 von 4:

Sich auf das Posieren vorbereiten

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  1. Von Aktmodellen wird üblicherweise erwartet, dass sie während einer Sitzung vier grundlegende Posen einnehmen. [2]
    • Diese sind Stehend, Sitzend, Liegend, Halb-liegend oder Vornübergeneigt.
    • In der stehenden Pose musst du auf verschiedene Arten stehen, wobei deine Arme, Beine, Hände und Füße verschieden eingesetzt werden. Vielleicht musst du Requisiten oder einen bestimmten Gesichtsausdruck halten.
    • In der liegenden Pose wirst du in einer bequemen Lage auf deinem Rücken auf einem Sofa oder einer Couch liegen.
    • In der halb-liegenden Pose wirst du auf dem Bauch liegen und dabei deinen Oberkörper heben müssen, so als ob du am Strand eine Zeitschrift lesen würdest.
    • Das sind die vier grundlegenden Posen, aber es gibt viele verschiedene Bewegungen und Gesten, die du während dieser machen kannst.
  2. Greife auf deine persönlichen Erfahrungen zurück, um Posen zu finden, die interessant oder inspirierend sind. Jegliche körperliche Aktivität kann eine Quelle für gute Posen sein.
    • Ein gutes Model muss von den Zehenspitzen bis in die Fingerspitzen ausdrucksstark sein. Die Kunst ist dynamisch und genau das sollten auch deine Posen sein! [3]
    • Viele Models lassen sich von Posen in klassischen Kunstwerken inspirieren.
    • Auch Yoga-Posen werden oft verwendet, weil dabei die Muskeln auf interessante und dynamische Arten angespannt werden.
  3. Verschiedene Posen können für längere oder kürzere Zeit gehalten werden. Am besten bereitest du dich darauf vor, sehr lange stillzuhalten. [4]
    • Die Zeiträume für Posen fallen in eine von drei Kategorien: Gesten, kurze Posen und lange Posen.
    • Gesten sind Posen, die weniger als drei Minuten dauern.
    • Kurze Posen dauern drei bis 20 Minuten und lange Posen werden in Intervallen zu je 20 Minuten mit kurzen Pausen dazwischen gehalten.
    • Letzteres ist bei Malerei und Bildhauerei die Norm. Zeichenstunden erfordern mehrere kürzere Posen.
    • Jede Stunde kann mit ein paar Gesten zum “Aufwärmen” beginnen.
    • Wenn du dich mitten in einer langen Pose befindest und dich bewegen musst, wird jemand mit Klebeband die Stellung deines Körpers markieren. Bitte einfach: “Kann jemand mich bitte tapen?”
  4. Du solltest gut vorbereitet zu deinen Aktmodell-Sitzungen kommen, damit du den Künstler nicht mit Bitten belästigen musst und deine Professionalität wahren kannst.
    • Das Allerwichtigste, das du mitbringen musst, ist ein Bademantel, den du zwischen den Posen anziehen kannst, oder wenn du auf die Toilette gehst.
    • Du solltest auch ein Handtuch oder eine Decke mitbringen, worauf du aus hygienischen Gründen sitzen kannst.
    • Bringe Hausschuhe oder Sandalen mit, in die du in den Pausen schnell hineinschlüpfen kannst.
    • Vielleicht möchtest du auch Wasser oder einen Snack dabei haben.
    • Bringe immer deinen Terminkalender und einen Stift (oder dein Telefon) mit, um zukünftige Sitzungen buchen zu können.
  5. Du möchtest sauber sein und natürlich aussehen.
    • Bevor du für deine Sitzung aus dem Haus gehst, solltest du dich duschen und eine Lotion auftragen, um trockene Hautstellen zu vermeiden, die beim Posieren unangenehm sein könnten.
    • Trage so wenig Schmuck wie möglich, es sei denn, es wurde anders angefordert.
    • Du solltest nicht massenweise Haarspray oder Schminke auftragen, außer das wurde so angefordert. Du solltest so natürlich wie möglich aussehen.
Methode 3
Methode 3 von 4:

Posieren

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  1. Wenn du den Künstler einmal kennengelernt hast und dich wohl fühlst, ist es Zeit, deine Kleider abzulegen.
    • Oft wird es eine private Umkleidekabine oder einen faltbaren Wandschirm geben, hinter dem du dich ausziehen kannst.
    • Nutze die Privatsphäre, um dich zu sammeln und dich für die Aktmodell-Sitzung bereit zu machen. Ziehe deine Kleider aus und deinen Bademantel und die Hausschuhe an.
    • Betrete den Model-Bereich. Betrete den Modelbereich und bringe nur deine Zeitmessuhr mit, um die Dauer der Posen zu nehmen.
  2. Dein Künstler wird dir zeigen, wo du diese Dinge während der Sitzung ablegen kannst.
    • Wenn du sitzt oder liegst, ist es am besten, das auf einem Handtuch oder einem Laken zu machen. Vielleicht stellt dir der Künstler eines zur Verfügung oder du kannst dein eigenes mitbringen.
    • Wenn du kein Handtuch dabei hast, ist es hygienisch und ausdrücklich empfohlen, deinen Bademantel bei sitzenden Posen als Unterlage zu verwenden.
    • Manche Künstler zeichnen diese zusätzliche “Drapierung” sogar gerne.
  3. Halte deinen Körper und deine Augen sehr still. Für eine erfolgreiche Sitzung ist es sehr wichtig, dass du dem Künstler gut zuhörst. [5]
    • Es ist hilfreich, deinen Blick auf einen Punkt zu fixieren; stelle keinen Blickkontakt mit dem Künstler her, außer das ist die ausdrückliche Anweisung.
    • Entspanne dich in deiner Pose, aber nicht so sehr, dass du deine ursprüngliche Haltung veränderst.
    • Es kann entweder sein, dass du die Zeit deiner Posen selbst stoppen sollst, oder dass der Künstler dir Bescheid sagt, wenn ihr fertig seid.
    • Wenn du dir nicht sicher bist, was der Künstler meint, dann scheue dich nicht davor, nachzufragen. Das ist viel besser, als die falsche Pose einzunehmen.
    • Wenn du gebeten wirst, eine Pose zu halten, die für dich zu schwierig ist, dann ist es besser, das ehrlich zu sagen, als zu versuchen, sie zu halten.
    • Dem Künstler ist es lieber, eine Pose zu haben, die du durchgehend halten kannst, als nochmals von vorne anfangen zu müssen.
Methode 4
Methode 4 von 4:

Die Sitzung beenden

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  1. Wenn du mit deiner Sitzung fertig bist, ziehst du deinen Bademantel an und gehst wieder in den Umkleidebereich, um dich anzukleiden.
    • Achte darauf, dass du nichts im Atelier vergisst.
    • Du solltest bequeme Schuhe tragen.
    • Es ist eine gute Idee, wenn du eine Tüte für deinen schmutzigen Bademantel oder dein Handtuch mitbringst, so dass du diese nach deiner Sitzung waschen kannst.
  2. Das ist der Zeitpunkt, um weitere Sitzungen zu besprechen.
    • Halte deinen Terminkalender und einen Stift bereit, wenn du aus der Umkleidekabine herauskommst, für den Fall, dass der Künstler wieder mit dir zusammenarbeiten möchte.
    • Es ist auch eine gute Idee, wenn du eine Visitenkarte zu Hand hast, die du dem Künstler geben kannst.
    • Bitte den Künstler um eine ehrliche Rückmeldung.
    • Wenn du mit dem Künstler schon ein paar Mal gearbeitet hast, kannst du ihn sogar um ein Empfehlungsschreiben bitten, das du verwenden kannst, um Arbeit in der Zukunft zu finden.
  3. Du solltest Initiative zeigen und Begeisterung ausstrahlen, wenn du wieder angestellt werden willst.
    • Rufe an oder schreibe eine E-Mail, um die Zeit und das Datum deiner nächsten Sitzung zu bestätigen.
    • Wenn du nicht gleich wieder eine neue Sitzung gebucht hast, dann kontaktiere den Künstler noch einmal ein paar Wochen nach deiner Sitzung, um zu sehen, ob er noch Modelle braucht.
    • Bitte deinen Künstler um andere Kontakte, wenn ihr ein gutes Arbeitsverhältnis aufgebaut habt.

Tipps

  • Es kann sein, dass jemand dich um ein Foto von dir als Hilfsmittel bittet, um eine Arbeit außerhalb des Kurses fertigzustellen. Das wäre deine Entscheidung und würde auf jeden Fall zusätzliche Bezahlung verlangen (normalerweise das Zwei- bis Dreifache des durchschnittlichen Künstlermodell-Honorars).
  • Es ist besser, wenn du entspannt bist, weshalb es dir helfen würde, wenn du zuhause übst.
  • Handykameras haben sich als ein weiteres Problem herausgestellt. Manche Institutionen haben diesbezüglich Regeln, aber die Modelle sollten sehr wachsam sein.
  • Wenn du auf eine Anzeige antwortest – gleichgültig, ob aus dem Internet oder von anderswo – dann solltest du so viel wie möglich herausfinden, bevor du den Job annimmst.
  • Private Sitzungen zahlen mehr; aber bergen ein leichtes Risiko von sexueller Belästigung oder schlimmer. Sei so vorsichtig wie du für nötig hältst.

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