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Wenn Fotografieren deine Passion ist, dann scheint die Entscheidung, ein freiberuflicher Fotograf zu werden, ein einfacher Schritt. Es ist aber um einiges schwieriger, ein erfolgreiches Geschäft daraus zu machen. Denn der Erfolg deines Unternehmens hängt nicht nur von deinen Fähigkeiten als Fotograf ab. Du musst auch in der Lage sein, dich um alle administrativen Angelegenheiten zu kümmern.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Das Geschäft als freiberuflicher Fotograf beginnen

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  1. Als professioneller Fotograf kannst du dich auf verschiedene Gebiete spezialisieren, z.B. auf Nachrichten, Hochzeiten oder andere besondere Ereignisse oder auf Portraits. Wenn du als Freiberufler arbeiten willst, dann ist es noch wichtiger, dein Geschäft zu spezialisieren. Denn du musst wissen, welche Ausrüstung und welches Zubehör du brauchst und wie du dich verkaufen willst. Du musst dich nicht notwendigerweise auf ein Spezialgebiet beschränken, denn es ist oft gut fürs Geschäft, wenn du mehr zu bieten hast. Du kannst z.B. deine Dienste als Event- und Portraitfotograf anbieten. Diese beiden Spezialisierungen passen gut zusammen, denn das Paar, das dich für seine Hochzeit engagiert und deine Fotos gut gefunden hat, erinnert sich vielleicht an dich, wenn es Portraits von seinen Kindern haben möchte. [1]
    • Event-Fotografie bedeutet in der Regel, Fotos auf Hochzeiten, Partys, Abschlussfesten und anderen, besonderen Ereignissen zu schießen.
    • Wenn du dich auf Portrait-Fotografie spezialisiert, dann machst du Fotos von Menschen. Das sind meist Familien, Kinder oder sogar Haustiere.
    • Kommerzielle und Produkt-Fotografie bedeutet in der Regel, Fotos von Produkten, Besitztümern und anderen Dingen zu machen, um sie besser zu vermarkten.
    • Archiv-Fotografie bezieht sich auf Fotos, die allein für den Zweck gemacht werden, um sie zu verkaufen. Du kannst deine Fotos über eine Agentur für Archiv-Fotos verkaufen, wo sich einzelne Menschen oder Unternehmen, die ein Foto eines bestimmten Objekts brauchen, es kaufen können.
    • Presse-Fotografen machen Bilder von wichtigen Ereignissen und Menschen. Das ist eine spannende Arbeit, es ist aber schwer, sich ohne Erfahrung auf diesem Gebiet als Freiberufler durchzusetzen.
  2. Wenn du in Deutschland als freiberuflicher Fotograf arbeiten willst, dann brauchst du ggf. einen Gewerbeschein. Das gilt, wenn du z.B. handwerkliche Fotografie betreibst (Portraits, Hochzeiten) aber auch, wenn du als kommerzieller Modefotograf arbeitest. Ohne Gewerbeschein darfst du arbeiten, wenn du künstlerisch oder als Pressefotograf tätig bist. [2]
    • Wenn du unsicher bist, welche Art Gewerbe du betreibst, dann kannst du bei deiner örtlichen Handelskammer (IHK) nachfragen.
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    Vergiss nicht, dich zu versichern. Als Fotograf kann einiges passieren. Sei gegen Sach-, Personen- sowie Vermögensschäden mit einer Berufshaftpflichtversicherung abgesichert! Je nach Spezialisierung sind natürlich unterschiedlich umfangreiche Versicherungen sinnvoll, damit du, deine Technik und sogar Requisiten geschützt sind. Dann kannst du ruhigen Gewissens deinen Aufträgen nachgehen. [3]
  4. Als Freiberufler musst du deine Einnahmen versteuern und bei einem Gewerbe auch Gewerbesteuern zahlen. Anders als bei einer Festanstellung werden deine Steuern nicht automatisch vom Arbeitgeber abgezogen. Das heißt, dass du deine Einnahmen bei der Einkommensteuererklärung angeben musst. Dazu kommt die Umsatzsteuererklärung und ggf. mehr. [4]
    • Um nichts falsch zu machen, ist es für den Beginn deines Geschäftes ratsam, sich von einem Steuerberater bei der Steuererklärung helfen zu lassen. Suche dir jemanden, der sich auf kleine Unternehmen spezialisiert hat.
    • Du kannst einen Steuerberater auch fragen, welche Organisationsstruktur dein Unternehmen haben sollte. Die meisten Fotografen arbeiten als Alleinunternehmer, d.h. das Geschäft gehört nur einer Person, die den gesamten Profit bekommt.
  5. Bevor du Kunden akquirierst, musst du wissen, was du für deine Dienste verlangen willst. Bei den Gebühren solltest du Faktoren wie deine Ausrüstung, Steuern und Betriebsausgaben in Betracht ziehen. Außerdem musst du überlegen, wie viel Zeit du für das jeweilige Projekt benötigst, inklusive Reisezeiten, so dass du sichergehst, dass du genug Geld machst, um zu überleben. [5]
    • Es gibt verschiedene Verwaltungssoftware für Fotografen, z.B. Foto-Prof 5.0, die dir helfen, deine Kosten für die jeweiligen Projekte zu verwalten und Rechnungen für die Kunden zu schreiben.
  6. Wenn du dein Geschäft beginnen willst, musst du wissen, wie du deine Gebühren von deinen Kunden einziehen willst. Du könntest z.B. entscheiden, dass du nur Bargeld akzeptierst. Es ist aber besser, verschiedene Bezahlmethoden anzubieten, z.B. per Kreditkarte, Überweisung oder PayPal. [6]
    • Wenn du Bezahlungen per Kreditkarte akzeptieren willst, dann gibt es verschiedene Apps, die es dir ermöglichen, die Abwicklung über Tablet oder Smartphone einzurichten. Du kannst auch auf deiner Website einrichten, dass bestimmte online Kreditkarten-Zahlungen möglich sind.
  7. Das wichtigste Marketinginstrument eines freiberuflichen Fotografen ist eine eindrucksvolle Sammlung Fotos, die du potentiellen Kunden zeigen kannst. Wenn du gerade erst anfängst, frage Familienmitglieder und Freunde, ob du für dein Portfolio Fotos von ihnen machen kannst. Du kannst auch Models aus deiner Gegend fragen, die ggf. Fotos für ihre eigenen Portfolios brauchen. So könntet ihr euch gegenseitig helfen. [7]
    • Denke beim Zusammenstellen deines Portfolios an deine potentiellen Kunden. Wenn du z.B. Hochzeits- und Eventfotograf werden willst, dann sollte dein Portfolio nicht ausschließlich aus Produktfotos bestehen.
    • Dein Portfolio sollte möglichst sowohl digitale als auch ausgedruckte Fotos enthalten. Einige Kunden finden es sicher angenehm, deine Fotos online über einen Link anzusehen. Andere hingegen finden womöglich richtige Fotos beeindruckender.
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Kundenakquise

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  1. Als beginnender freiberuflicher Fotograf brauchst du eine Website, um deine Arbeit potentiellen Kunden zu zeigen, damit sie wissen, was sie zu erwarten haben. Über eine Website können Kunden auch Kontakt zu dir aufnehmen, du kannst deine Arbeit darüber planen und deine fertigen Fotos übermitteln. Achte darauf, dass die Website leicht zu navigieren ist und dass dort nur deine besten Fotos zu sehen sind. [8]
    • Wenn du nicht weißt, wie du eine Website aufbaust, dann ist WordPress für den Anfang eine gute Webanwendung. Dort findest du Vorlagen und Themen speziell für Fotografie.
    • Es ist auch eine gute Idee, auf deiner Website einen Blog zu führen. Dort könntest du neue Fotos posten, so dass Kunden sehen, womit du dich aktuell beschäftigst.
    • Eine weitere gute Idee ist es sich auf Vergleichsportalen für Fotografen zu registrieren. Diese haben einen hohen Traffic und du wirst auch von Kunden gefunden die sich nicht in deiner direkten Nähe befinden, wenn du bereit bist ein paar Kilometer für ein Fotoshooting zu fahren. [9]
  2. Zusätzlich zu deiner Website sind soziale Medien ideal, um deine Dienste online zu vermarkten. Fotografie ist ein visuelles Medium, so dass ein tolles Foto sich wie ein Lauffeuer verbreiten kann, so dass potentielle Kunden deine Arbeit kennenlernen. Erstelle Accounts auf Instagram, Facebook, Twitter und Pinterest, so dass du deine Arbeit in einer Umgebung zeigen kannst, in der andere sie viel einfacher teilen können. [10]
    • Stelle die Links zu all deinen Accounts der sozialen Medien auf deine Website, so dass potentielle Kunden sie einfach finden können.
  3. Mundpropaganda ist sehr effektiv, wenn ein freiberuflicher Fotograf neue Kunden finden will. Deshalb ist es hilfreich, wenn man seine Visitenkarten Familienmitgliedern, Freunden und Kunden geben kann. Sie können die Karten an andere weitergeben, die ggf. deine Dienste in Anspruch nehmen wollen. [11]
    • Kreiere ein einzigartiges Aussehen für deine Visitenkarte, indem du eines deiner Fotos benutzt. Es könnte sich dabei um ein Selbstportrait handeln, so dass Kunden sich speziell an dich erinnern. Oder benutze ein Foto, auf das du besonders stolz bist und das deine Fähigkeiten repräsentiert.
    • Achte darauf, dass auf der Visitenkarte all deine Kontaktdaten, inklusive deiner Webadresse, stehen. Deine potentiellen Kunden sollten dein Online-Portfolio finden können.
  4. Über Mundpropaganda sprechen sich hoffentlich deine Fähigkeiten als Fotograf herum. Du solltest aber nicht abwarten, bis dir jemand einen Auftrag erteilt. Wenn du Kontakte zu relevanten Unternehmen herstellst, findest du darüber ggf. neue Kunden. Wenn du z.B. als Event-Fotograf arbeiten willst, dann solltest du Hochzeitsplaner oder Eventagenturen kontaktieren, ebenso wie Caterer und andere Unternehmen aus dem Eventbereich und deine Arbeit und dich selbst dort vorstellen. Wenn jemand, der einen Event plant, nach einem Fotografen fragt, dann kann dein Kontakt deinen Namen weiterreichen. [12]
    • Wenn du als kommerzieller oder Produkt-Fotograf arbeiten willst, dann findest du Kontakte z.B. in einer Marketing- oder PR-Firma.
  5. Wenn du gerade als freiberuflicher Fotograf anfängst, dann musst du dir einen Ruf aufbauen. Deshalb kann es hilfreich sein, ab und zu kostenlos zu arbeiten. Du sammelst Erfahrungen und sorgst für Begeisterung bei potentiellen Kunden. Wenn du dich als Event- oder Portrait-Fotograf spezialisieren willst, frage, ob Familienmitglieder oder Freunde Fotos brauchen. Wenn du einen Durchbruch als kommerzieller oder Produkt-Fotograf erzielen willst, frag in kleinen Geschäften in deiner Gegend nach, ob du dort Fotos machen kannst, die sie zu Marketingzwecken verwenden können. [13]
    • Du kannst auch darüber nachdenken, dir das Fotoshooting an sich nicht bezahlen zu lassen. Stattdessen könnte der Kunde dich nur bezahlen, wenn er Fotos von dir kauft. Das kann eine effektive Methode sein, um neue Kunden zu gewinnen und trotzdem etwas Geld zu verdienen.
    • Du solltest die Kunden, für die du kostenlos gearbeitet hast, hinterher um ein Empfehlungsschreiben bitten. Positive kannst du zu Werbezwecken nutzen oder als Referenz für potentielle Kunden. Wenn der Kunde Kritik an deiner Arbeit äußert, verwende sie, um deine Fähigkeiten und deinen Service zu verbessern.
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Deine fotografischen Fähigkeiten verbessern

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  1. Wenn du als freiberuflicher Fotograf Karriere machen willst, dann kannst du keine Fotos mit dem Handy oder irgendeiner Knipskamera machen. Du solltest in eine aktuelle Digitalkamera investieren, damit du Fotos in hoher Qualität machen und in bessere Ausrüstung investieren kannst, wenn du mit deinem Unternehmen Gewinn machst. [14]
    • Als Anfänger könntest du auch eine gebrauchte Kamera und gebrauchte Ausrüstung kaufen, um die Kosten zu dämpfen.
    • Abhängig von deiner Spezialisierung als Fotograf brauchst du ggf. auch Lampen, Diffusoren und Reflektoren, um deine Fotos richtig auszuleuchten.
    • Deine Kamera hat ein Objektiv, du solltest aber zusätzliche Objektive kaufen, z.B. ein Weitwinkel- oder Pancake-Objektiv, um deine Einstellungen zu variieren.
    • Um deine Fotos zu bearbeiten, brauchst du auch Zugang zu einem Computer und einer Fotobearbeitungssoftware.
  2. Ein paar fotografische Fähigkeiten hast du vielleicht von Natur aus, z.B. ein gutes Auge für Kompositionen. Es gibt aber Dinge, die du lernen musst – insbesondere, wenn du dich nicht gut mit der Bedienung einer Kamera auskennst. Wenn du an einer Fach- oder Hochschule studierst, dann gibt es dort vielleicht einen Kurs für Fotografie. Du kannst auch Fotografie studieren oder eine Ausbildung zum Fotografen machen, um deine Karriere anzuschieben. [15]
    • Wenn du nicht studierst, dann kannst du z.B. auch an deiner örtlichen Volkshochschule oder an einer Berufsschule einen Kurs machen.
    • Wenn du in deiner Gegend keine Fotografiekurse findest, dann gibt es auch zahlreiche Online-Kurse, mit denen du deine Fähigkeiten verbessern kannst.
    • Kunstkurse können für einen Fotografen auch hilfreich sein, denn dort lernst du, einen besseren Blick zu entwickeln, so dass du bessere Kompositionen erstellen kannst.
    • Wenn du als freiberuflicher Fotograf beruflich Karriere machen willst, dann solltest du vielleicht auch Unterricht in Marketing und Buchhaltung nehmen.
  3. Bevor du allein arbeitest, könnte es hilfreich sein, auf dem Gebiet der Fotografie Berufserfahrung zu sammeln. Als Assistent eines professionellen Fotografen hast du gute Chancen, viele Tricks und Techniken zu lernen. Außerdem kannst du den Fotografen um Feedback bitten, was deine Fotos angeht, so dass du deine Arbeit verbessern kannst. Du könntest auch in einem Portrait-Studio arbeiten, wo du selbst Fotos machen kannst. Dort lernst du auch aus erster Hand, welche Art Fotos die Kunden bevorzugen. [16]
    • Nicht all diese Tätigkeiten müssen notwendigerweise bezahlt werden. Du kannst deine Dienste als Fotograf Freunden und Familienmitgliedern anbieten, die ein besonderes Ereignis planen, z.B. eine Geburtstagsparty oder eine Abschlussfeier. Auch dort kannst du Erfahrungen sammeln.
  4. Wenn du schon etwas Erfahrung gesammelt hast, dann sind Fotowettbewerbe eine gute Gelegenheit um festzustellen, wie gut deine Fähigkeiten im Vergleich zu anderen Fotografen sind. Wenn du gewinnst, dann hast du einen tollen Erfolg, den du in deinen Lebenslauf schreiben kannst. In den meisten Fällen führen Wettkämpfe auch dazu, dass du kreativer in deinen Fotos wirst. Das kann dir in Zukunft weiterhelfen. [17]
    • Wenn du vor Ort keine Fotowettbewerbe findest, suche online. Dort gibt es eine Vielzahl nationaler und internationaler Wettbewerbe, die für dich interessant sein könnten.
  5. Konstruktive Kritik von anderen Fotografen kann dazu beitragen, deine Fähigkeiten zu verbessern, so dass deine Fotos noch besser werden. Wenn du studierst, dann gibt es an deiner Fach- oder Hochschule vielleicht einen Fotoklub, wo du deine Arbeit mit anderen Fotografen diskutieren kannst. Wenn du nicht studierst, erkundige dich in einem Fotogeschäft, ob es irgendwelche Klubs in deiner Nähe gibt. [18]
    • Wenn du keinen Klub in deiner Nähe findest, kannst du auch deinen eigenen gründen. Frage andere Fotografen, ob sie bereit wären, sich einmal in der Woche oder im Monat zu treffen, um eure Arbeiten zu besprechen.
    • Fotogruppen und -gemeinschaften im Internet sind eine weitere Option, wenn du vor Ort keine Gruppe findest. Du postest deine Fotos online und andere Mitglieder geben dir Feedback. Du kannst eine Internetsuche starten, auf Google+ und Lightstalking (international) findest du gute Kontakte für den Anfang.
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Tipps

  • Du musst deinen Terminkalender als freiberuflicher Fotograf sorgfältig in Ordnung halten. Es gibt nichts Schlimmeres als eine Mehrfachbuchung, was zu enttäuschten Kunden führt.
  • Selbst wenn dein Geschäft als Freiberufler erfolgreich wird, solltest du gelegentlich an Weiterbildungskursen für Fotografie/Fotografen teilnehmen. Das trägt dazu bei, dass du Kenntnisse über den neuesten Stand der Technik hast und du belebst deine Passion fürs Fotografieren.
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Warnungen

  • Es kann eine Weile dauern, bis das Geschäft als freiberuflicher Fotograf richtig in Fahrt kommt. Deshalb sollte man möglichst damit in Teilzeit anfangen. Dann musst du dir keine Sorgen ums Geldverdienen machen, während du dir deine Kundenbasis schaffst.
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