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Seekarten sind ein wichtiges Werkzeug zur Navigation. Auch wenn dir die Wasserstraße bekannt ist, kannst du mit einer Seekarte den richtigen Weg herausfinden, die Wassertiefe bestimmen und Häfen lokalisieren. Du erhältst auch Informationen über Hindernisse, die sich unter Wasser befinden und möglicherweise nicht sichtbar sind. Außerdem siehst du darauf Brücken und Stromleitungen, die auf deinem Weg liegen könnten. Auch wenn du bereits ein Navigationssystem an Bord hast, solltest du eine Seekarte lesen können, bevor du in die See stichst.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Miss Abstände und Tiefen

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  1. Maßstäbe werden als Verhältnisse ausgedrückt und sind für jede Karte anders. Der Maßstab ist in der oberen rechten Ecke der Karte aufgedruckt und wird in etwa 1:100.000 angegeben. Ein Verhältnis von 1:10.000 bedeutet dabei, dass 2,5 cm auf der Karte einer tatsächlichen Entfernung von 25.000 cm entsprechen. Karten mit einem kleineren Maßstab entsprechen einer näheren Aufnahme und liefern nähere Details über das Gebiet mit mehr Markierungen. [1]
    • Der Maßstab wird hier genau wie auf Landkarten angegeben.
    • Ein Beispiel für eine Karte mit kleinem Maßstab ist eine Hafenkarte. Nautiker brauchen eine Nahaufnahme vom Hafen, mit allen Details und Hindernissen. Größere Karten zeigen zwar Festland und Wasserstraßen, jedoch nur sehr wenige zusätzliche Details.
  2. Schau in die obere rechte Ecke der Karte in der Nähe des Maßstabs, dort findest du die Maßeinheit in großen Buchstaben. Diese musst du kennen, da in Seekarten verschiedene Maßeinheiten verwendet werden können. Die Größen in deiner Karte könnten beispielsweise in Fuß, Nautischen Faden oder Metern angegeben sein. [2]
    • Zum Beispiel werden in amerikanischen Karten in der Regel Fuß oder Nautische Faden verwendet. Die Nationale Ozean- und Atmosphärenbehörde (NOAA) hat jedoch damit angefangen, ihre Karten zur internationalen Konsistenz in Meter umzurechnen.
  3. Die Wassertiefe wird durch schwarze Zahlen auf der Karte dargestellt. Jeder Wert gibt dabei das "mittlere Springniedrigwasser" (MSpNW) in einem Gebiet an. Da dies der durchschnittlichen Wassertiefe bei Ebbe entspricht, ist das Wasser meistens tiefer, als auf der Karte angegeben. [3]
    • Ein negativer Wert bedeutet, dass die Wassertiefe in diesem Bereich üblicherweise niedriger ist, als auf der Karte angegeben. [4]
  4. Werte, die in Nautischen Faden angegeben werden, sind einfach zu erkennen, da sie ungewöhnlich aussehen. Oft besteht der Wert in diesem Fall aus einem Zahlenpaar, wobei die erste Zahl Nautische Faden und der zweite, tiefgestellte Wert die Anzahl der zusätzlichen Fuß angeben. [5]
    • Wenn der Wert beispielsweise aus einer 0 und einer 3 zusammengesetzt ist, gibt es eine Tiefe von 0 Faden und 3 Fuß an. Ein Wert aus 3 und 2 bedeutet 3 Faden und 2 Fuß, also insgesamt 20 Fuß.
  5. In vielen modernen Karten sind die Werte bereits der Einfachheit und Einheitlichkeit halber in Metern angegeben. Wenn du aber an Meter gewohnt bist, könnte das Umdenken in Nautische Faden und Fuß schwierig sein. Deshalb ist die Division durch 3 in diesem Fall eine relativ genaue Methode, um die Wassertiefe abzuschätzen. [6]
    • Wenn du zum Beispiel einen Wert von 18 Fuß durch 3 dividierst, ergibt sich eine Wassertiefe von etwa 6 Metern. Die genaue Tiefe beträgt dabei 5,5 Meter. Der geschätzte Wert ist also nicht genau, aber dennoch hilfreich, um Untiefen zu umgehen.
    • Wenn die Tiefe in Metern angegeben ist, kannst du sie durch eine Multiplikation mit 3 in Fuß umwandeln.
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Orientiere dich an farbigen Konturlinien

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  1. Konturlinien können dir einen Überblick darüber verschaffen, was sich unter der Wasseroberfläche abspielt. Häufig werden rote Konturlinien verwendet, um ähnliche Wassertiefen anzuzeigen. Dadurch werden Gebiete in flaches und tiefes Gewässer unterteilt. Nimm die Konturlinien als Referenz für die gesamte Wassertiefe in einem Gebiet. [7]
    • Beispielsweise könnten Konturlinien Punkte mit einer Wassertiefe von 6 Metern verbinden. Alle Punkte innerhalb dieser Verbindungslinie sind sogar noch flacher.
  2. Auf Seekarten kennzeichnet der Leerraum normalerweise Wasser, also werden die blauen Bereiche stärker hervorstechen. Untiefen und andere flache Bereiche werden in Blau gekennzeichnet. Diese Stellen sind für gewöhnlich nicht tiefer als 5,5 Meter, was sich jedoch von Karte zu Karte unterscheidet. Oft werden flache Bereiche durch Konturlinien abgegrenzt. [8]
    • Die genaue Tiefe von seichten Gebieten hängt von der verwendeten Karte ab. Manche Karten markieren Bereiche unter 3 Faden, während andere eine Wassertiefe von weniger als 1 Faden kennzeichnen.
  3. Trockenes Land befindet sich in der Regel, jedoch nicht immer, innerhalb einer Konturlinie. Achte insbesondere auf hellbraune Stellen mitten in Wasserkanälen. Diese Stellen können manchmal überflutet sein und insbesondere in flachen Gewässern dein Boot beschädigen.
    • Das Land hat immer eine hellere Farbe, um es vom Wasser und anderen Navigationshilfen zu unterscheiden.
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Erkenne gängige Diagrammsymbole

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  1. Die Windrose besteht aus 3 ineinander gelegten, von Zahlen umgebenen Kreisen. Über den äußeren Kreis solltest du den geografischen Norden bestimmen können, der mit einem Stern oder einer 0 angegeben wird. Der innere Kreis weist auf den magnetischen Nordpol, zum Zeitpunkt als die Karte gedruckt wurde. Du kannst auch einen Magnetkompass verwenden, um die Windrose als Orientierungshilfe benutzen zu können. [9]
    • Denk daran, dass sich das Magnetfeld der Erde mit der Zeit ändert. Deshalb brauchst du auch einen Magnetkompass oder eine erneuerte Karte, um die Windrose benutzen zu können.
  2. Diese Bojen markieren Wasserkanäle. Die farbigen Kreise auf der Karte entsprechen den Bojen, denen du auch auf deiner Reise entlang der Kanäle begegnen wirst. Die Fahrtmarkierungen sind nummeriert, sodass du deiner Route leicht folgen kannst. [10]
    • Die rechte Seite vom Kanal wird durch rote Markierungen gekennzeichnet, während grüne Markierungen die linke Seite angeben. Egal welchen Weg du nimmst, die unterschiedlichen Farben werden dir bei der Orientierung helfen.
  3. Der Anker ist ein bekanntes Kartensymbol, welches Wasserwege in Landnähe anzeigt. Ein Anker bedeutet, dass du in diesem Gebiet den Anker sicher herunterlassen kannst. Ankerplätze können entweder durchnummeriert sein oder eine andere Beschreibung tragen, die Auskunft darüber gibt, welche Boote an dieser Stelle bleiben dürfen. [11]
    • Ein mit “DW” markierter Ankerplatz bedeutet beispielsweise Tiefwasser. Nur Tiefwasserschiffe können hier ankern.
    • Eine Zahl wie beispielsweise 24 steht für 24 Stunden. Also kann dein Boot nur einen Tag am Stück an diesem Ort verweilen.
  4. Gefährliche Hindernisse wie beispielsweise Felsen und Schiffswracks sind eingekreist. Manche Kreise sind gepunktet und deuten darauf hin, dass sich die Hindernisse unter Wasser befinden. Durchgezogene Linien bedeuten, dass sich die Hindernisse zumindest teilweise über Wasser befinden. Heutzutage werden solche Stellen in vielen modernen Seekarten in lila markiert. [12]
    • In der Regel werden Hindernisse durch Kreise mit Symbolen wie Sternchen und Pluszeichen dargestellt. Es gibt viele verschiedene Symbole, die sich je nach Karte unterscheiden.
    • Manche Karten verwenden Bildsymbole wie beispielsweise ein Boot, um auf halbversunkene Schiffswracks hinzuweisen.
  5. Strömungen werden durch Pfeile mit drübergeschriebenen Zahlen dargestellt. Die Richtung des Pfeils zeigt dabei an, in welche Richtung sich die Strömung bewegt. Die Zahl entspricht der Geschwindigkeit des Wassers in Knoten. [13]
    • Strömungen und Gezeiten ändern sich ständig. Nimm die Pfeile als eine Vorhersage für die gewöhnliche Wasserrichtung und achte auf deiner Reise auf mögliche Anomalien.
  6. Da der Platz auf einer Seekarte beschränkt ist, sind die Markierungen mit Abkürzungen beschriftet. Manche Buchstaben geben die Beschaffenheit des Meeresbodens an. Andere kennzeichnen Orientierungspunkte wie Türme, Anlegestellen und Regierungsbehörden.
    • Gängige Abkürzungen für den Meeresboden sind S für Sand, M für Schlick und Co für Korallen. Felsen werden durch R gekennzeichnet.
    • Tr steht für einen nahegelegenen Turm, Whf symbolisiert einen Pier und LtHo bedeutet Leuchtturm. Auf einer amerikanischen Seekarte kann CG auf eine Station der Küstenwache hindeuten.
  7. Der vollständige Titel der Tabelle ist Karte 1: Zeichen, Abkürzungen, Begriffe. Dabei handelt es sich nicht um eine Seekarte, sondern um eine Liste aller Seekartensymbole, denen du begegnen könntest. Du kannst dir die Liste von der BSH-Website herunterladen oder eine Kopie im Laden kaufen. [14]
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Tipps

  • Übe das Kartenlesen in einem Bootsführerscheinkurs entweder online oder in deiner Ortschaft. Zum Segeln oder das Führen eines Motorboots könnte ein Sportbootführerschein nötig sein.
  • Präge dir gängige Symbole, wie etwa Gefahrzeichen und Bojen, ein. Dadurch wird dein Leben auf dem Wasser einfacher.
  • Seekarten können über den BSH in Deutschland und über ähnliche Ämter für Seeschifffahrt in anderen Ländern erworben werden.
  • Das Lesen einer Seekarte ist nur ein Bruchteil vom Bootführen. Die Bedienung und Navigation eines Bootes ist ebenfalls wichtig und muss durch Übung erlernt werden.
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Warnungen

  • Achte vor dem Segeln auf Wetterwarnungen. Stürme und andere Wetterbedingungen könnten die Wasserwege beeinträchtigen und Auswirkungen auf die angegebene Wassertiefe haben.
  • Mit der Zeit verändern sich Wasserstraßen, also solltest du dich nicht auf ältere Seekarten verlassen. Du könntest beispielsweise neue Wracks, Stromleitungen, Brücken, Änderungen der Wassertiefe oder andere Probleme übersehen und somit in Schwierigkeiten gelangen.
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