Wenn du gerne bei der Firma bist, bei der du arbeitest, aber eine leichte Veränderung in Bezug auf den Standort oder die Abteilung vornehmen möchtest, kannst du deine Möglichkeiten für einen gleichwertigen Wechsel erforschen. Ein gleichwertiger Wechsel bedeutet, dass du entweder den gleichen Job behältst oder einen vergleichbaren (auf der gleichen Ebene) übernimmst. Zum Beispiel die Position als Vertriebsleiter an einem anderen Standort oder für eine andere Vertriebsabteilung. Auch wenn du bereits für das Unternehmen arbeitest, ist ein interner Wechsel vielleicht nicht so einfach, wie du denkst. Um deine Chance auf einen erfolgreichen Wechsel zu erhöhen, musst du die Entscheidung treffen, nach freien Stellen suchen, ein Bewerbungsgespräch führen und dich auf den Wechsel vorbereiten.
Vorgehensweise
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Schätze ab, warum du einen Wechsel möchtest. Was ist deine grundlegende Motivation? Bist du gelangweilt? Unzufrieden? Brauchst du eine größere Herausforderung? Ist dein Job zu anspruchsvoll und du möchtest eine bessere Balance in deinem Berufs- und Privatleben? Sorge dafür, dass du eine fundierte Entscheidung triffst. Ein Abteilungswechsel ist machbar - ein Drittel der jährlich 500 Einstellungen für Geschäftsführer für die Läden der britischen Supermarktkette Sainsbury's stammt z. B. aus internen Mitarbeitern, die in einen anderen Betrieb wechseln [1] X Forschungsquelle - aber du solltest einen guten Grund haben. Schreibe dir deine Gedanken möglichst auf. Denke nicht zu viel darüber nach. Schreibe dir auf, warum du das Gefühl hast, dass du wechseln möchtest, mit all deinen Emotionen.EXPERTENRATKarriere-CoachAdrian Klaphaak ist Karriere-Coach und Gründer von A Path That Fits, einem Boutique-Unternehmen für Karriere- und Lebens-Coaching in der San Francsico Bay Region. Er arbeitet mit Menschen zusammen, die hoffen, einen positiven Einfluss auf die Welt zu haben, und hat über 1000 Menschen geholfen, eine erfolgreiche Karriere aufzubauen und ein zielgerichteteres Leben zu führen.
Es gibt vielleicht mehrere Gründe, warum du deinen derzeitigen Job verlassen möchtest. Es kann beängstigend sein, den Beruf zu wechseln, weshalb du möglicherweise dein Gefühl der Unzufriedenheit über Monate oder gar Jahre ignorierst. Es könnte jedoch an der Zeit sein, eine Änderung vorzunehmen, wenn du dich bei deiner Arbeit nicht engagiert oder nicht inspiriert fühlst oder wenn dich deine Arbeit erschöpft. Du kannst auch von Veränderungen profitieren, wenn deine Karriere stagniert und du keine Entwicklungschancen hast, wenn du unterbewertet bist oder in einer toxischen Umgebung arbeitest.
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Bewerte deine Gründe. Jetzt, wo du deine Gründe genannt hast, ist es an der Zeit zu entscheiden, ob sie legitim sind. Verstehe, dass manche Gründe für einen Wechsel gut und andere weniger gut sind. Vielleicht bist du z.B. neu in deiner Abteilung und fühlst dich nicht für den Job geeignet. Wenn der Job nicht zu dir passt, ist dies ein legitimer Grund für einen Wechsel. Genauso wie der Wunsch nach einer größeren Herausforderung oder das Bedürfnis, mehr Balance in deinem Leben zu haben. Wenn du einfach nur Langeweile hast oder unglücklich bist, musst du allerdings etwas mehr darüber nachdenken. In allen Jobs gibt es Höhen und Tiefen. Was steckt hinter deiner Langeweile? Ist es etwas, das sich nach einer gewissen Zeit ändern könnte, z. B. Routine? Oder ist es ein größeres Problem, dass du dich z. B. nicht gefordert oder unmotiviert fühlst?
- Weitere gute Gründe für einen Wechsel sind der Umzug in ein anderes Bundesland oder in einen anderen Stadtteil, die Suche nach einem Team oder einer Abteilung, in das bzw. die du besser passt, Probleme mit deinem direkten Vorgesetzten und das Anstreben von Karrierezielen, die deine derzeitige Stelle nicht bieten kann.
- Zu den weniger überzeugenden Gründen gehören Probleme mit den Firmenrichtlinien oder Unternehmensprozessen, moralische Bedenken oder Probleme mit der Mitarbeiterführung. Nichts in Bezug auf diese Gründe wird sich mit einem Wechsel groß ändern und du wirst vielleicht kurz nach einem Wechsel dann die Firma verlassen.
- Glaube nicht, dass ein Wechsel eine schnelle Lösung für deine persönlichen oder arbeitsbezogenen Probleme ist. Wenn deine Probleme unternehmensweit sind, schmecken die Kirschen in Nachbars Garten auch nicht besser.
- Ein Wechsel kann schwieriger sein, wenn du für eine kleine Firma arbeitest, in der viele Kollegen schon ihr ganzes Leben lang arbeiten und die Rollen klar vergeben sind. In diesem Fall könnte ein externer Wechsel besser sein. [2] X Forschungsquelle
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Knüpfe Kontakte und baue gute Beziehungen auf. Netzwerke mit Menschen, mit denen du gerne zusammen arbeiten würdest, damit deine Chancen auf einen Wechsel steigen. Echte Verbindungen aufzubauen und dich bekannt zu machen wird dir helfen, Fürsprecher zu finden, die deine Sache unterstützen können. [3] X Forschungsquelle Lerne die Menschen in den Abteilungen oder an den Standorten, für die du dich interessierst, kennen. Wenn du dich z. B. für die Buchhaltung interessierst, erwähne das beiläufig, wenn du das nächste Mal im Pausenraum dem Personalleiter begegnest. Wenn du klarstellst, dass du Interesse hast, informiert er dich vielleicht beim nächsten Mal, wenn eine entsprechende Position frei wird. Denke daran, dass du keine Einstellung bekommst, wenn du einen Insider kennst, aber du kannst besser an Informationen kommen.
- Netzwerken kann in einer kleinen Firma mit weniger Schritten einfacher sein. Übernimmt dein Chef oder der Firmeninhaber alle Einstellungen selbst? Sprich offen mit ihm über deine Interessen. Wenn er zugänglich ist, kommt er vielleicht beim nächsten Mal, wenn er jemanden einstellen will, direkt auf dich zu. Vielleicht darfst du dich sogar vor anderen bewerben.
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Recherchiere interne, frei werdende Stellen und bewirb dich auf sie. Viele Firmen machen die Stellengesuche den aktuellen Mitarbeitern zugänglich, bevor sie extern suchen. Suche nach solchen Anzeigen. Versuche, sie im Intranet der Firma zu finden, im Pausenraum oder indem du bei der Personalabteilung nachfragst. Nutze dein Netzwerk für Informationen. Wenn du z. B. gerne in die Marketing-Abteilung wechseln möchtest und als Teil deines aktuellen Jobs manchmal mit Sarah aus dem Marketing sprichst, frage sie nach möglichen freien Stellen. Selbst wenn es aktuell keine gibt, kann sie dich informieren, wenn es zukünftig eine freie Stelle gibt. Wenn du jemanden bei der Personalabteilung kennst, erwähne dort dein Interesse. Wenn du eine geeignete Position gefunden hast, bewirb dich professionell. Aber sei diskret - andere Leute, die du kennst, werden sich für die gleiche Stelle bewerben. [4] X Forschungsquelle
- Nimm den Prozess ernst. Der größte Fehler, den du machen kannst, ist davon auszugehen, dass du eine besondere Behandlung bekommst, weil man dich bereits kennt. Tatsächlich könnte dies die Dinge sogar erschweren, da niemand der Vetternwirtschaft bezichtigt werden möchte. Verhalte dich so wie bei einer externen Stelle. Befolge den Prozess, reiche einen aktuellen Lebenslauf ein, ein erstklassiges Anschreiben und gehe die Bewerbung professionell an. [5] X Forschungsquelle
- Es kann sein, dass du einen Vorteil hast, wenn du dich vor externen Bewerbern für den Job bewerben darfst. Dies kann genauso gut aber auch nicht der Fall sein. Denke daran, dass andere in deiner Firma das gleiche Ziel verfolgen könnten.
- Sei selektiv in der Bewerbung für interne Stellen. Das Management wir dich weniger ernst nehmen, wenn sie wissen, dass du dich auf alles und jedes bewirbst. [6] X Forschungsquelle
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Sei deinem Vorgesetzten gegenüber aufrichtig. Stelle sicher, dass dein direkter Vorgesetzter und die Personalabteilung von deiner Bewerbung wissen. Du solltest unter allen Umständen eine Kränkung vermeiden. Wenn du einen verständnisvollen Chef hast, könntest du ihn z. B. verletzen und einen mächtigen Fürsprecher verlieren, indem du nicht ehrlich bist. Es könnte sein, dass er ein gutes Wort für dich einlegen kann. [7] X Forschungsquelle Wenn dein Chef auf der anderen Seite leicht beleidigt ist, sei ihm gegenüber so diplomatisch wie möglich in Bezug auf deinen Wunsch nach einem Wechsel. Stelle klar, dass es sich nicht um ein persönliches Problem handelt - z. B. "Du bist ein toller Chef und ich arbeite wirklich gerne für dich. Mir geht es nur darum, dass ich meine Karrieremöglichkeiten erweitern möchte.". Er wird es schließlich ohnehin herausfinden und es ist besser, wenn er es von dir hört.
- Wenn dir nicht wohl dabei ist, zu deinem Chef zu gehen, oder dein Chef der Grund für deinen Wunsch nach einem Wechsel ist, hole dir Rat bei deinem Ansprechpartner in der Personalabteilung. Du musst deinem Chef dennoch gegenübertreten, aber die Personalabteilung kann dir hier zur Seite stehen. [8] X Vertrauenswürdige Quelle Harvard Business Review Weiter zur Quelle
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Das Vorstellungsgespräch und die Vorbereitung auf den Wechsel
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Nimm das Vorstellungsgespräch ernst. Höchstwahrscheinlich musst du ein formelles Vorstellungsgespräch führen, bevor du in die neue Position wechseln kannst. Verhalte dich währenddessen wie ein vollkommen neuer Bewerber. Gehe nicht davon aus, dass du einen Vorsprung hast, selbst wenn dem so wäre. Wenn du diese Einstellung behältst, wirst du gezwungen, dich so professionell zu verhalten wie möglich und bekommst die höchstmögliche Chance auf den Job. Der größte Fehler in der Vorbereitung für deine Bewerbung ist, dass du nicht ausreichend vorbereitet bist und denkst, dass du als interner Bewerber eine Abkürzung nehmen kannst. Für die Personalleitung erscheint dies unprofessionell und arrogant. [9] X Forschungsquelle
- Laut dem Harvard Business Review gibt es viele Dinge, die deinen potenziellen Vorteil als Insider zunichte machen können. Der Personalleiter wird von seiner Vergangenheit beeinflusst sein. Vielleicht hat er z. B. einmal schlechte Erfahrung mit einer internen Einstellung gemacht und behandelt dich jetzt besonders kritisch. Du solltest dich nicht auf deinen Lorbeeren ausruhen. [10] X Vertrauenswürdige Quelle Harvard Business Review Weiter zur Quelle
- Bei einer kleinen Firma kann es sein, dass das Vorstellungsgespräch weniger formell ist. Sieh dies nicht auch als "weniger professionell" an! Der Umstand, dass du deinen Gesprächspartner bereits kennst, macht Professionalität umso wichtiger. Du solltest dich dennoch informieren, vorbereiten und angemessen kleiden. [11] X Forschungsquelle
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Befolge die Etikette für Vorstellungsgespräche. Wenn du für eine interne Position ein Vorstellungsgespräch hast, behandle es genauso formell wie wenn du dich in einer neuen Firma bewerben würdest. Kleide dich angemessen, d.h. im Allgemeinen mit einem sauberen, blauen oder schwarzen Business-Anzug für Männer und Frauen - und achte darauf, dass er keine Falten hat. Nimm deinen Lebenslauf mit, komme frühzeitig an und begrüße deinen Gesprächspartner mit einem festen Händedruck und einem Lächeln. [12] X Forschungsquelle Stelle aufmerksame Fragen, die zeigen, dass du vorbereitet bist und dich über die Stelle informiert hast. Behalte eine aufrechte Körperhaltung und halte freundlichen Blickkontakt. Danke deinem Gesprächspartner schließlich, frage nach den nächsten Schritten und schiebe ein paar Tage später ein formelles schriftliches Dankeschön nach. [13] X Forschungsquelle
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Ziehe deinen alten Job weiter durch. Arbeite weiter hart in deiner Position, bis du wechseln kannst. Da du im Unternehmen bleiben möchtest, solltest du dein Bestes geben, um eine gute berufliche Beziehung mit deinem derzeitigen Vorgesetzten und/oder deinem Team zu erhalten, während du deinem potenziellen oder neuen Vorgesetzten und/oder Team signalisierst, dass es dir ernst ist. Lasse nicht nach. Komme weiterhin pünktlich, erfülle sorgfältig deine Aufgaben und befolge die Regeln entsprechend der Richtlinien der Firma. Wenn dein Vorstellungsgespräch keinen Erfolg bringt, könntest du ansonsten deine Anstellung oder die Chance auf einen späteren Wechsel gefährden. [14] X Forschungsquelle
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Löse offene Probleme. Herzlichen Glückwunsch! Du wurdest eingestellt und wechselst in eine neue Abteilung. Stelle bevor du gehst allerdings sicher, dass du den Wechsel für deinen alten Chef, deine Kollegen und deinen Nachfolger erleichterst. Wenn ein Mitarbeiter ausscheidet, vor allem wenn es plötzlich ist, kann dies für eine gesamte Abteilung ein Chaos verursachen und das Letzte, was ein neuer Mitarbeiter möchte, ist, jemandes Unordnung zu übernehmen. Führe wie gesagt deinen Job nach besten Möglichkeiten bis zum letzten Tag fort. Beende wenn möglich alle Projekte und andere Aufgaben, bevor du gehst. Dadurch zeigst du deine Verpflichtung, hilfst deinem alten Chef und deinen alten Kollegen und lässt deinen Nachfolger frisch anfangen, ohne dass er hinter dir aufräumen muss. Wenn du die offenen Probleme nicht noch löst, kannst du Brücken zu deinen alten Kollegen abreißen. Ihnen vermittelt ein solches Verhalten "Ich denke wirklich nur an mich und meinen eigenen Vorteil". [15] X Vertrauenswürdige Quelle Harvard Business Review Weiter zur Quelle
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Gib deinem Nachfolger eine Einführung. Bevor du gehst, ist es eine große Hilfe und Gnade, deinen Nachfolger mit allen Tricks vertraut zu machen. Du bist einmalig qualifiziert dafür, ihm nicht nur zu zeigen, was in der Stellenbeschreibung steht, sondern wie die Aufgaben auch tatsächlich aussehen - z. B. "Ungeachtet dessen, was man dir gesagt hat, musst du tatsächlich zwei monatliche Berichte schreiben. Einen für den Vorgesetzten und einen direkt für den Vertrieb.". Dieses Wissen wird ihm helfen, da weiterzumachen, wo du aufgehört hast. Erstelle eine Liste all einer Pflichten, z. B. mit einem Muster für einen Tages- und einen Wochenplan. Erwäge auch, einen "Weiterführungs-Ordner" mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen für die wichtigsten Aufgaben zusammenzustellen, einschließlich Musterbriefen, Berichten, Protokollen und anderen Modellen. Du kannst deinem Nachfolger vielleicht auch noch ein paar Tage über die Schulter schauen. Wenn du deinen Nachfolger einarbeitest, kannst du deine Position mit Würde verlassen und dies ist eine Erfahrung, die sich gut in deinem Lebenslauf macht.
- Stelle dich als letzte Geste zur Verfügung, falls es Probleme gibt. Gib deinem Nachfolger deine E-Mail-Adresse oder deine interne Telefonnummer und sage "Melde dich, wenn du Fragen hast". Selbst wenn er sich nicht an dich wendet, hinterlässt du beim Gehen einen guten letzten Eindruck.
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Referenzen
- ↑ http://www.theguardian.com/money/2000/dec/09/jobsadvice.careers3
- ↑ http://www.careerealism.com/changing-jobs-current-employer/
- ↑ https://www.gsb.stanford.edu/insights/ten-tips-building-stronger-networks-work-life
- ↑ http://www.dummies.com/how-to/content/how-to-apply-for-an-internal-job-vacancy.html
- ↑ http://www.jobadvisor.co/articles/mistakes_of_internal_job_candidates.html
- ↑ http://www.dummies.com/how-to/content/how-to-apply-for-an-internal-job-vacancy.html
- ↑ http://career-advice.monster.com/career-development/changing-careers/apply-for-an-internal-job/article.aspx
- ↑ https://hbr.org/2013/07/how-to-ace-an-internal-intervi
- ↑ http://www.forbes.com/sites/lisaquast/2014/08/04/job-seekers-7-tips-on-applying-for-a-job-within-your-company/
- ↑ https://hbr.org/2013/07/how-to-ace-an-internal-intervi
- ↑ http://www.theemployable.com/index.php/2014/08/05/5-tips-informal-job-interviews/
- ↑ http://www.career.vt.edu/interviewing/DosDonts.html
- ↑ https://www.themuse.com/advice/the-10-rules-of-interview-etiquette
- ↑ http://www.forbes.com/sites/lisaquast/2014/04/14/job-seekers-how-to-gracefully-quit-your-job/
- ↑ https://hbr.org/2014/12/how-to-quit-your-job-without-burning-bridges