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Die sogenannte „kastilische“ Seife ist eine biologisch abbaubare Seife aus Olivenöl, Wasser und Laugenkristallen. Sie stammt ursprünglich aus Aleppo. Über die Kreuzfahrer wurde sie in die spanische Region Kastilien gebracht und gewann an Bekanntheit. Seit Jahrhunderten wird diese milde Seife für alles Mögliche verwendet – von der Haut- und Haarpflege bis hin zum Wäschewaschen und der Fußbodenreinigung. Nachdem du Seifenstücke hergestellt hast, kannst du sie in ihrer festen Form verwenden oder sie mit Wasser mischen, um eine flüssige Seife zu erhalten. Beginne bei Teil 1, um zu erfahren, wie du deine eigene Olivenölseife herstellen kannst.
Vorgehensweise
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Lege die benötigten Utensilien zurecht. Richte dir eine Arbeitsfläche in deiner Küche oder in der Nähe einer Wasserquelle her und lege deine Utensilien zurecht, damit du alles zur Hand hast. Die Schalen, Messbecher und alle anderen Utensilien, die du benutzt, sollten nur für die Seifenherstellung eingesetzt werden – benutze sie nicht mehr zur Speisenzubereitung, da Seifenrückstände an ihnen zurückbleiben werden. Du benötigst die folgenden Utensilien, um Olivenölseife herzustellen:
- Einen großen Messbecher
- Einen rostfreien Stahltopf
- Eine große Schale
- Einen Pfannenwender oder Holzlöffel
- Ein Handrührgerät oder einen Mixer
- Ein Fleischthermometer
- Eine Küchenwaage
- Gummihandschuhe und eine Schutzbrille (für die Arbeit mit der Lauge)
- Laugenkristalle (es gibt sie in Plastikbehältern und du kannst den Rest aufbewahren; du brauchst etwa 120 g, um zehn mittelgroße Seifenstücke herzustellen)
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Bereite deine Öle vor. Echte kastilische Olivenölseife besteht, wie der Name bereits vermuten lässt, nur aus Olivenöl, doch viele Seifenhersteller verwenden auch eine Mischung aus verschiedenen Ölen, um eine Seife mit ausgewogenen Eigenschaften zu erschaffen. Bei reiner Olivenölseife bilden sich keine Schaumbläschen, sodass die Seifenstücke etwas schleimig sind. Kokosöl wird oft hinzugegeben, damit die Seife besser schäumt, und Palmöl trägt dazu bei, dass die Seifenstücke fester werden. Mit einem Mischungsverhältnis von acht Teilen Olivenöl, einem Teil Kokosöl und einem Teil Palmöl lässt sich eine edle Seife herstellen. Für dieses Seifenrezept musst du die folgenden Öle abmessen. Du erhältst am Ende 1000 ml Öl:
- 800 ml Olivenöl
- 100 ml Kokosöl
- 100 ml Palmöl
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Erwäge, ätherische Öle zu verwenden. Wenn du deiner Seife einen bestimmten Duft verleihen möchtest, dann benötigst du zehn Tropfen deines Lieblingsöles oder eine Kombination aus mehreren ätherischen Ölen, die zehn Tropfen entspricht. Gib mehr Tropfen ätherisches Öl hinzu, wenn du einen stärkeren Duft bevorzugst, oder nimm nur fünf bis sieben Tropfen für einen milderen Duft. Ätherische Öle, die häufig bei der Herstellung von Olivenölseife verwendet werden, sind:
- Pfefferminz
- Orange, Zitrone oder Grapefruit
- Lavendel
- Rose
- Vetiver
- Pinie
- Sandelholz
- Bergamotte
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Bereite deine Seifengießform vor. Für die Größe und Form deiner fertigen Seifenstücke ist entscheidend, welche Gießform du verwendest. Wenn du rechteckige Seifenstücke herstellen möchtest, dann nimm eine rechteckige Seifengießform, die wie ein Brotlaib geformt ist. Die Seife wird dann in der Form eines Brotlaibes herauskommen und du kannst die einzelnen Seifenstücke dann so dick schneiden, wie du möchtest. Lege die Gießform mit Wachspapier aus, damit sich die fertige Seife leicht herauslösen lässt.
- Seifengießformen sind in Bastelläden und Fachgeschäften zur Seifenherstellung erhältlich, du findest aber auch im Internet eine große Auswahl.
- Wenn du dir nicht die Mühe machen möchtest, eine spezielle Gießform zu kaufen, dann kannst du auch einen alten Schuhkarton zu einer passenden Gießform umwandeln. Suche dir einfach einen stabilen Schuhkarton, verstärke die Ecken mit Klebeband, damit dort nichts auslaufen kann, und lege ihn mit Wachspapier aus.
- Du kannst auch deine eigene Seifengießform aus Holz herstellen oder eine passende Holzkiste zu deiner Seifengießform erklären. [1] X Forschungsquelle Die Gießform sollte so breit und tief sein, wie deine fertigen Seifenstücke werden sollen.
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Ziehe deine Schutzkleidung an. Lauge ist eine ätzende Chemikalie, die sich in die Haut und die Augen brennen und beim Einatmen auch die Lunge schädigen kann. Wenn du das erste Mal mit Lauge arbeitest, dann passe besonders gut auf, um sicherzustellen, dass du richtig mit ihr umgehst. Ziehe Gummihandschuhe an und trage eine Schutzbrille, bevor du den Behälter, in dem sich die Laugenkristalle befinden, öffnest. Öffne einige Fenster und schalte einen Ventilator an, um sicherzustellen, dass der Raum gut belüftet wird.
- Habe eine Flasche Essig griffbereit. Falls etwas Lauge auf die Arbeitsfläche gelangt, kannst du sie mit dem Essig neutralisieren.
- Wenn du die Lauge versehentlich berührst oder zu viel davon einatmest, solltest du sofort bei der Giftnotrufzentrale anrufen. Hier findest du eine Liste der Giftnotrufzentralen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Bei schlimmen Verätzungen solltest du jedoch immer schnellstmöglich den Notruf (112) verständigen.
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Stelle eine alkalische Lösung her. Wenn du Laugenkristalle mit Wasser mischst, ist es wichtig, dass du auf die genauen Massvorgaben achtest. Für dieses Seifenrezept benötigst du 300 ml Wasser und 120 g Laugenkristalle. Miss die Zutaten in verschiedenen Behältern mit deiner Küchenwaage genau ab. Gib die Laugenkristalle dann vorsichtig in das Wasser. Die Mischung wird sofort anfangen, sich zu erhitzen und einzutrüben. Beim Abkühlen wird sie wieder etwas klarer. Es dauert mehrere Minuten, bis die Mischung abgekühlt ist. Benutze das Fleischthermometer, um die Temperatur zu messen. Du kannst die Lauge benutzen, sobald sie 38°C erreicht hat.
- Gieße das Wasser niemals auf die Laugenkristalle, sondern gib die Laugenkristalle immer nur in das Wasser. Wenn du auf Laugenkristalle Wasser gibst, entsteht eine explosive Reaktion.
- Achte beim Abwiegen der Zutaten immer darauf, dass du die Waage mit dem leeren Behälter zusammen zuerst auf null setzt, damit das Gewicht des Behälters im Messergebnis nicht einbezogen ist.
- Wenn du eine größere oder kleinere Menge an Seife herstellen möchtest, dann kannst du diesen Seifenrechner benutzen, um auszurechnen, wie viel Wasser und Lauge du benötigst.
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Erhitze die Öle. Während die Lauge abkühlt, kannst du die Öle erhitzen. Gib sie in einen Kochtopf und wärme sie bei mittlerer Hitze auf. Verrühre die Öle, damit sie sich miteinander vermischen. Erhitze die Öle, bis die Mischung 38°C erreicht hat. Benutze das Fleischthermometer, um festzustellen, wann die Öle mit der Lauge vermischt werden können. Damit sich die Öle gut mit der Lauge verbinden, sollten beide Substanzen möglichst die gleiche Temperatur haben.
- Wenn du nicht darauf achtest, dass die Ölmischung und die Lauge nahezu gleich warm sind, wird die Seife später nicht richtig binden. Vergiss daher nicht, das Fleischthermometer zu benutzen, um die Temperatur beider Mischungen zu bestimmen und diesen entscheidenden Schritt zu vollenden.
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Mische die Lauge mit den Ölen. Gieße die Lauge in die Ölmischung. Benutze ein Handrührgerät oder einen Mixer, um alles gründlich zu vermengen. Nach ein paar Minuten wird die Mischung anfangen, anzudicken. Sobald du sehen kannst, dass die Rührbesen eine Spur hinterlassen, ist eine Emulsion entstanden, d.h., dass sich aus der Lauge und den Ölen ein fein verteiltes Gemisch gebildet hat. Die Mischung sollte nun die Konsistenz von cremigem Honig haben.
- Du kannst auch einen Löffel benutzen, um die Lauge und die Öle miteinander zu vermischen, allerdings dauert es auf diese Weise sehr viel länger, bis die Mischung emulgiert.
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Gib die ätherischen Öle hinzu. Sobald die Mischung emulgiert ist, kannst du ätherische Öle hinzugeben, um der Seife einen besonderen Duft zu verleihen. Gib zehn Tropfen ätherisches Öl hinzu und rühre sie in die Seifenmischung ein, bis sie gut untergemischt sind.Werbeanzeige
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Gieße die Seife in die vorbereitete Gießform. Sei vorsichtig, wenn du die Seife in die Form gießt, damit du nichts verschüttest. Decke die Form dann mit einem sauberen Geschirrhandtuch oder einem kleinen Handtuch ab. Achte hierbei darauf, dass das Handtuch die Seife selbst nicht berührt, sondern nur auf dem Rand der Gießform aufliegt und sie abdeckt. Dies verhindert, dass Staub oder Insekten in die Seife gelangen. Lasse die Seife 48 Stunden lang stehen.
- Während der ersten 48 Stunden wird sich die Seifen setzen und bereits fester werden. Sie sollte danach aber noch nicht verwendet werden, da sie noch vollständig aushärten muss. Hierbei wird das Wasser verdampfen und die Seife milder. Benutze die Seife also nicht gleich, da sie noch zu scharf für deine Haut sein könnte.
- Schaue dir die Oberfläche der Seife nach Ablauf der ersten 48 Stunden genau an. Wenn sich ein Film gebildet hat oder sie so aussieht, als hätte sie sich abgesetzt, solltest du die Seife nicht verwenden. Sie enthält entweder zu viel Lauge, was deine Haut beim Gebrauch schädigen könnte, oder die Lauge und die Öle haben sich nicht richtig miteinander vermischt. Falls so etwas passiert, lässt sich die Seife leider nicht retten: Du wirst sie entsorgen und noch einmal von vorne beginnen müssen.
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Nimm die Seife aus der Gießform. Bei einer gekauften Seifenform lassen sich die Seitenwände entfernen, sodass du den Seifenblock ganz einfach entfernen kannst. Wenn du einen Schuhkarton verwendet hast, kannst du ihn einfach kippen, um den Seifenblock zu entfernen, oder die Seifenwände abschneiden. Wenn du spezielle Silikonformen verwendet hast, kannst du die Seife einfach herausdrücken.
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Schneide den Seifenblock in Stücke. Entscheide, wie dick die Seifenstücke sein sollen. Seife ist normalerweise etwa 2,5 cm breit, du kannst deine Seifenstücke, wenn du magst, aber auch dicker oder dünner schneiden. Nimm ein Lineal, um die Dicke der Seifenstücke auszumessen, und markiere dir mit gleichmäßig gesetzten Kerben, wo du den Seifenblock zerschneiden willst. Zum Schneiden der Seife stehen dir folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
- Ein scharfes Messer: Nimm aber keines mit Wellenschliff, es sei denn, du möchtest tatsächlich, dass die Seifen am Rand gewellt sind.
- Einen Teigschaber: Dieses gebräuchliche Küchenwerkzeug zum Zerteilen von Teig eignet sich auch gut zum Zerschneiden von Seife.
- Einen Drahtkäseschneider: Vergewissere dich, dass der Draht straff gespannt ist, damit ein sauberer, senkrechter Schnitt entsteht.
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Lasse die Seifenstücke aushärten. Lege ein Backblech oder ein Tablett mit Wachspapier aus und lege die Seifenstücke flach auf das Papier. Bewahre sie für mindestens zwei Wochen (oder bis zu neun Monate) an einem kühlen, trockenen Ort auf. Je länger du wartest, desto besser wird die Seife. Eine lange Lagerzeit sorgt dafür, dass die Seife stärker schäumt und eine bessere Struktur bekommt. [2] X Forschungsquelle
- An sich kannst du die Seife bereits nach zwei Wochen benutzen. Wenn die Seife gebrauchsfertig ist, sollte sie hart sein und nicht mehr chemisch riechen.
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Reibe 110 g feste Olivenölseife. Dies entspricht etwa einem durchschnittlichen Stück Seife. Benutze eine Käsereibe oder ein Messer, um die Seife zu raspeln. Dies trägt dazu bei, dass sich die Seife besser mit dem heißen Wasser verbinden kann.
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Bringe zwei Liter Wasser zum Kochen. Gieße das Wasser in einen Topf und stelle den Herd auf die höchste Stufe. Warte, bis das Wasser richtig kocht.
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Vermische das Wasser und die Seifenraspeln. Gieße das Wasser in eine große Plastikschale oder einen Krug und gib die Seifenraspeln unter ständigem Rühren hinzu. Lasse die Mischung dann für einige Stunden stehen, bis sie etwas andickt. Wenn die Seife zu dickflüssig wird, kannst du sie nochmals erhitzen und etwas Wasser hinzugeben. Bei Zimmertemperatur sollte sie die Konsistenz von Shampoo haben.
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Gieße sie in Behälter. Gib die flüssige Seife in Drückflaschen oder Seifenspender und bewahre sie im Badezimmer oder der Küche auf. Bei Zimmertemperatur wird sich die flüssige Seife einige Monate halten. Du kannst sie zur Pflege deiner Haare und deiner Haut benutzen oder auch zum Waschen von Kleidungsstücken, Geschirr und anderen Gegenständen in deinem Zuhause.Werbeanzeige
Tipps
- Versuche, zusätzlich auch mit ätherischen Ölen wie Lavendel, Eukalyptus oder Orange zu experimentieren, um deiner Seife einen herrlichen Duft und etwas Farbe zu verleihen.
- Versuche, die Mengenverhältnisse der Hauptzutaten leicht zu ändern, um deiner Seife eine andere Konsistenz, Stärke und einen neuen Geruch zu geben. Beispielsweise wäre es gut, mit etwas weniger Lauge zu beginnen und später bei Bedarf etwas hinzuzufügen, anstatt von Anfang an zu viel Lauge zu benutzen.
- Mit einem Rührstab lässt sich die Lauge einfacher und schneller mit der Ölmischung vermischen. Es ist wichtig, dass sich die Lauge vollständig mit dem Öl verbindet. Achte daher darauf, gründlich und lange genug zu rühren.
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Warnungen
- Sei sehr vorsichtig, wenn du Laugen benutzt und Laugenkristalle mit Wasser mischt. Eine gute Schutzmaßnahme, um Verätzungen und die Entstehung von ungesunden Dämpfen zu vermeiden, ist, Gummihandschuhe zu tragen und auf eine gute Belüftung zu achten.
- Olivenölseife schäumt nicht sehr stark, sie reinigt aber ebenso gut wie stark schäumende Seifen.
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Was du brauchst
Utensilien
- Einen großen Messbecher
- Einen rostfreien Stahltopf
- Eine große Schale aus Plastik oder Glas
- Einen Pfannenwender oder Holzlöffel
- Ein Handrührgerät oder einen Mixer
- Ein Fleischthermometer
- Eine Küchenwaage
- Gummihandschuhe und eine Schutzbrille (für die Arbeit mit der Lauge)
- Ein Tablett
- Wachspapier
- Eine Seifengießform
- Ein scharfes Messer, einen Teigschaber oder einen Drahtkäseschneider
Zutaten
- Laugenkristalle (es gibt sie in Plastikbehältern und du kannst den Rest aufbewahren; du brauchst etwa 120 g, um zehn mittelgroße Seifenstücke herzustellen)
- Olivenöl
- Palmöl
- Kokosöl
- Ätherische Öle
- Wasser
Referenzen
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