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Wenn du als Angestellter oder Leiharbeiter auf Stundenbasis bezahlt wirst, kann es nützlich sein, diesen Stundenlohn auf ein Jahreseinkommen hochzurechnen. So wirst du z.B. oft auf Anträgen oder Bewerbungen dein Jahreseinkommen angeben müssen, außerdem kannst du so zwei Jobangebote besser miteinander vergleichen. Du kannst deinen Jahresverdienst mit einfachen Formel und grundlegender Mathematik berechnen. Folge einfach den folgenden Anweisungen.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Wenn du jede Woche dieselbe Anzahl an Stunden arbeitest

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  1. Wahrscheinlich kennst du deinen Stundenlohn bereits – z.B. 15 €/Stunde – wenn aber nicht, musst du diese Information zunächst ermitteln.
    • Dein Stundenlohn sollte auf deinem Lohnabrechnung stehen, wenn du eine von deinem Arbeitgeber bekommst. [1]
    • Wenn du dir nicht sicher bist, frage deinen Vorgesetzten oder jemanden in der Personalabteilung.
  2. Multipliziere deine Arbeitsstunden pro Woche mit 52, der Anzahl an Wochen in einem Jahr. [2]
    • Wenn du z.B. 40 Stunden pro Woche arbeitest, sieht deine Rechnung so aus: 40 Stunden x 52 Wochen = 2080 Stunden pro Jahr.
  3. Jetzt musst du diese zwei Zahlen nur noch miteinander multiplizieren, um deinen Gesamtverdienst pro Jahr zu bekommen. [3]
    • Für unser Beispiel wären das: 15 € x 2080 = 31.200 €. Das ist dein Jahresgehalt.
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Wenn du unterschiedlich viele Stunden pro Woche arbeitest

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  1. Schreibe jeden Tag deine Arbeitsstunden auf. Berechne am Ende jeder Woche, wie viele Stunden du gearbeitet hast.
    • Dafür kannst du eine Reihe von elektronischen Anwendungen, Onlineprogramme oder einfach ein Notizbuch verwenden. [4]
    • Wenn deine Arbeitsstunden stark von Woche zu Woche schwanken, solltest du sie über einen längeren Zeitraum aufzeichnen. Anschließend kannst du einen Durchschnittswert bilden.
    • Wenn du z.B. 10 Stunden in der ersten Woche, 25 in der zweiten, 15 in der dritten und 30 in der letzten Wochen arbeitest, hast du am Ende 80 Arbeitsstunden in diesem Monat. Teile diese Zahl durch 4 und du bekommst eine durchschnittliche 20-Stunden-Woche. [5]
    • Wenn deine Arbeitsstunden stark zu bestimmten Zeiten im Jahr schwanken, musst du sie eventuell noch länger aufzeichnen. Stelle dir z.B. vor, du arbeitest um bestimmte Feiertage herum für ein paar Wochen 50 Stunden pro Woche, aber den Rest des Jahres nur 20 Stunden. Das wird deine Rechnung stark beeinflussen. In solchen Fällen mit extremen Schwankungen musst du deine Arbeitsstunden vielleicht über das ganze Jahr aufzeichnen, um exakte Zahlen zu bekommen.
  2. In vielen Ländern (z.B. den USA oder Österreich) gilt, dass wenn du innerhalb von sieben Tagen mehr als 40 Stunden arbeitest, dein Arbeitgeber dir diese Überstunden mit einem eineinhalbfachen Satz vergüten muss (Überstunden sind allerdings in Deutschland nicht allgemein geregelt! Du solltest dich deswegen vorher in deinem Arbeitsvertrag / Tarifvertrag informieren und die Rechnung entsprechend anpassen). Anders ausgedrückt, für jede Stunde pro Woche mehr als 40 Stunden, wird dir eine zusätzliche halbe Stunde angerechnet. [6]
    • Die Formel für die Berechnung ist: bezahlte Arbeitsstunden pro Woche = tatsächliche Arbeitsstunden + [0,5 x (tatsächliche Arbeitsstunden - 40)]
    • Nehmen wir z.B. an, du hast in einer Woche 45 Stunden gearbeitet. Das bedeutet, du hast fünf Überstunden. Multiplizieren wir 5 mit 0,5. Dadurch bekommen wir 2,5 zusätzlich bezahlte Stunden. Addieren wir diese also zu den 45 Arbeitsstunden, ergeben sich dadurch 47,5 bezahlte Arbeitsstunden in dieser Woche, anstatt den 45.
  3. Dazu multiplizierst du deine durchschnittlichen bezahlten Arbeitsstunden pro Woche mit 52. [7] Wenn du z.B. im Durchschnitt 45 Stunden pro Woche arbeitest, multipliziere 47,5 Stunden (angepasst an die Überstunden) mit 52 (noch einmal: diese Rechnung muss in Deutschland eventuell auf deine spezielle Überstundenregelung angepasst werden). Dadurch ergeben sich 2.470 Stunden pro Jahr.
    • Wenn du deine Arbeitsstunden für das ganze Jahr rückverfolgen kannst, kannst du sie auch einfach aufaddieren, anstatt den wöchentlichen Durchschnitt mit der Gesamtzahl an Wochen zu multiplizieren.
  4. Multipliziere deine Gesamtarbeitsstunden mit deiner Stundengehalt.
    • Wenn du z.B. 15 € pro Stunde verdienst, multipliziere 2.470 mit 15 €. Dadurch bekommst du eine Jahresgehalt von 37.050 €.
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Zusätzliche Erwägungen

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  1. Addiere jegliche erhaltenen Boni, Kommissionen oder Leistungsanreiz-Zahlungen zu deinem Jahresgehalt hinzu. Viele Stellen, die pro Stunde bezahlt werden, haben ein Bonussystem, das deinen Stundenlohn erhöhen kann. Dabei kann es sich z.B. um Bonuszahlungen aufgrund von Produktivität, Führungsqualitäten oder Beschäftigungsdauer (wie lange du schon für diese Firma arbeitest) handeln. [8]
    • Bei vielen Arbeitgebern bekommen alle Angestellten einmal im Jahr ein Weihnachtsgeld. Wenn wir uns weiter an das Beispiel aus dem ersten Teil halten und du jährlich einen 200 € Bonus bekommst, würde deine Rechnung folgendermaßen aussehen: 31.200 € + 200 € = 31.400 €.
    • Wenn du einen Kommissionszuschlag oder etwas Ähnliches bekommst, musst diesen für ein Jahr aufzeichnen und hier mit einberechnen. Nehmen wir z.B. an, du bekommst jedes Mal einen 50 € Zuschlag, wenn du eine bestimmte Anzahl an Verkäufen getätigt hast. Wenn du diesen Zuschlag zwölfmal im Jahr bekommst, musst du 50 € mit 12 multiplizieren und bekommst 600 €. Bei unserem Beispiel erhöht sich so dein Jahresgehalt auf 31.400 € + 600 € = 32.000 €.
  2. Wenn du deinen Nettoverdienst berechnen willst, musst du deine Abzüge wie Lohnsteuer, Versicherungen usw. von deinem Jahresgehalt subtrahieren.
    • Technisch gesehen gehören diese Zahlungen zu deinem Einkommen. Sie repräsentieren allerdings Geld, dass deine Kaufkraft nicht erhöht.
    • Schaue dir deine Lohnabrechnung an, um deine monatlichen Abzüge herauszufinden. Für deine jährlichen Abzüge, multipliziere deine monatlichen Abzüge mit 12. Subtrahiere das Ergebnis von deinem Jahresgehalt. [9]
    • Angenommen, deine monatlichen Versicherungskosten betragen 150 € und du steckst 200 € monatlich in die Riester-Rente. Damit hast du monatliche Abzüge von 350 €. 350 € x 12 = 4.200 €. Ziehe diese Zahl von deinem Jahresgehalt ab.
  3. Dadurch kannst du herausfinden, wie viel Gehalt du vor und nach den Steuern bekommst.
    • Du musst deine Steuerklasse ermitteln, um deine Einkommenssteuer berechnen zu können. Dein Jahreseinkommen legt fest, wie hoch deine Steuer ist. Du kannst online zahlreiche Einkommenssteuerrechner finden, die dir helfen, wenn du dir wegen deiner Steuerklasse nicht sicher bist. [10]
    • Deine Einkommenssteuer hängt auch davon ab, in welchem Land du lebst. In manchen Ländern gibt es gar keine Einkommenssteuer. In Deutschland ist die Einkommenssteuer zwischen 14 und 45 Prozent, je nach Höhe des Jahreseinkommens. [11]
    • Subtrahiere deine Einkommenssteuerprozente von 100 %. Wenn du z.B. einen 20 % Abzug hast, bleiben dir noch 80 %.
    • Wandle diese Prozentzahl in eine Dezimalzahl um, indem du das Komma zwei Stellen nach links verschiebst. Wenn du z.B. 80 % deines Einkommens behältst, entspricht das 0,80 (oder einfach 0,8).
    • Multipliziere dein monatliches Einkommen mit dieser Dezimalzahl, um dein Einkommen nach Steuern zu bekommen. Du kannst sowohl dein monatliches Gehalt als auch dein Jahresgehalt auf diese Weise ermitteln. [12]
    • Wenn du z.B. 2800 € pro Monat verdienst und 30 % Steuern bezahlen musst, ist dein Multiplikator 0,7. Damit ergibt sich: 2800 € x 0,7 = 1960 € pro Monat. Das ist die Menge, die du nach Abzug der Steuern erhältst. [13]
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Tipps

  • Im DGB Rechtsschutz ist geregelt, dass Bereitschaft, Stand- und Wartezeiten Arbeitszeiten sind und deswegen bezahlt werden müssen. [14] . Das sind Zeiten, in denen der Arbeitnehmer anwesend sein muss, aber nicht wirklich arbeitet. Du solltest auch für „auf Abruf“ bezahlt werden, also Zeiten, in denen du potentiell arbeiten musst. Du hast auch einen Anspruch auf bezahlte Pausen und Essenszeiten. Arbeitspausen sind normalerweise 20 Minuten; du hast das Recht auf eine Essenspause, wenn du zu den entsprechenden Zeit auf der Arbeit anwesend sein musst. [15]
  • Du kannst die Rechnung leicht umdrehen und über dein Jahresgehalt deinen Stundenlohn finden. Teile dein Jahresgehalt einfach durch deine Gesamtarbeitsstunden. Solltest du Vollzeit arbeiten, wären das 2080 Stunden (52 Wochen je 40 Stunden). Jemand mit einem Jahresgehalt von 38.500 € bekommt so 18,51 € pro Stunde, wenn er sein Gehalt durch 2080 teilt.
  • Wenn du bezahlten Urlaub oder Krankheitstage bekommst und ein paar Wochen nicht gearbeitet hast, musst du deine Gesamtwochenanzahl (52) nicht anpassen. Wenn du allerdings ein paar Wochen unbezahlten Urlaub genommen hast, ziehe diese Wochen von den 52 ab. [16]
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