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Wenn dir auffällt, dass jemand beleidigt, gemobbt oder diskriminiert wird, kann es sein, dass dir bewusst ist, dass das falsch ist, du aber unsicher bist, wie du eingreifen und das Opfer unterstützen kannst. Für jemanden einzustehen kann sich gruselig anfühlen, und viele Menschen trauen es sich nicht, einzuschreiten, aber sei dir sicher: eine Stimme kann den Unterschied machen. Du kannst in eine Situation eingreifen, indem du mit dem Opfer sprichst und die Auseinandersetzung zerstreust, und damit, das Opfer nach dem Ereignis zu unterstützen. Du kannst auch Maßnahmen ergreifen um Mobbing und Belästing an deiner Schule oder in deiner Gemeinschaft vorzubeugen.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Für jemanden sprechen

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  1. Warte nicht darauf, dass ein Mobbing-Opfer selbst nach Hilfe fragt. Sie können sich zu bedroht fühlen, um überhaupt irgendetwas zu sagen. Versuche die Situation in deine Kontrolle zu bringen und zuerst für die Person zu sprechen. Sie werden erleichtert sein, dass sie das nicht tun müssen. [1]
    • Verstehe, dass Opfer in einer Konfrontationssituation in einem psychologischen Traumazustand "eingefroren" sein können, eine häufige Reaktion auf extremen Stress. Sie können durch die Angst gelähmt und unfähig sein, effektiv zu reagieren, was es umso wichtiger macht, dass Zeugen der Situation eingreifen. [2]
    • Wenn es dir vorkommt, als sei sprechen zu sehr, bemerke, dass du nicht allein bist. Für viele Menschen ist so eine Situation schwer. Oft wird es aber so sein, dass wenn eine Person anfängt, mehrere Leute ebenfalls eingreifen werden. [3]
    • Sei dir bewusst, dass du eine Situation eventuell de-eskalieren kannst, weil du eine reale oder gedachte Beziehung mit dem Täter hast. Vielleicht habt ihr das gleiche Geschlecht, die gleiche Herkunft oder Kultur. Durch diese Gemeinsamkeiten kann es sein, dass der Täter mehr gewillt sein wird, dir zuzuhören, weil er denkt dass ihr etwas gemeinsam habt. Wenn du den Täter sogar kennst, kann es noch besser für dich möglich sein, einzugreifen, weil du ihn für seine Taten verantwortlich machen kannst.
  2. Wenn du beobachtest, wie der Täter das Opfer belästigt, unterbrich den Täter, indem du ihn ignorierst und direkt auf das Opfer zugehst. Prüfe zuerst, ob die Situation sicher ist, bevor du eingreifst. Wenn du das Gefühl hast, sicher zu sein, kannst du dich auch körperlich zwischen Opfer und Täter stellen und mit dem Opfer sprechen. Tu dein Bestes, um das Opfer so schnell wie möglich vom Täter wegzubringen. Falls das nicht möglich ist, versuche so nah an das Opfer heranzukommen, wie möglich. Ein Gespräch mit dem Opfer anzufangen, gibt ihm die Kraft zu entscheiden, ob es selbst eingreifen möchte oder nicht. [4]
    • Während du die Situation einschätzt, halte Ausschau nach möglichen Waffen. Finde heraus, ob der Täter physische Drohungen ausspricht, das Opfer verletzt ist, oder ob es sich um eine sexuelle Belästigung oder Missbrauch handelt. Trifft einer dieser Punkte zu, rufe sofort die Polizei und den Notarzt.
    • Du kannst helfen, egal ob du die Person kennst oder nicht. Das Opfer wird höchstwahrscheinlich auf deine Aussagen eingehen, um die Belästigung zu stoppen. Du könntest zum Beispiel sagen: "Hey, ich hab dich schon überall gesucht!", oder "Oh du meine Güte, wie geht es dir? Ich hab dich ja schon ewig nicht gesehen!"
  3. In vielen Fällen ist eine direkte Konfrontation mit dem Täter keine gute Idee, besonders wenn du besorgt darum bist, dass er dich körperlich angreifen könnte. Du könntest so zum nächsten Ziel des Täters werden. Wenn du jedoch eine sichere Distanz wahrst, ist es clever direkten Augenkontakt mit dem Täter zu halten. Sei entschieden in deinen Handlungen. Das kannst du auch, ohne mit dem Täter zu sprechen. Es wird dir helfen, Kontrolle über die Situation zu gewinnen, während du vorsichtig auf das Opfer zugehst. Wenn du diesen Ansatz anwendest, wird er dir auch ermöglichen, später eine detaillierte Beschreibung des Täter abzugeben, wenn du als Zeuge befragt wirst. [5]
    • Hast du jedoch den Eindruck, dass du die Situation unter Kontrolle hast, sie nicht eskalieren wird und du kein Ziel für den Täter wirst, kannst du ihn direkt ansprechen, wenn du dich dabei sicher fühlst. Tätern ist es oft wichtig, mächtig und beliebt zu sein, und gegen sie zu sprechen kann diese Macht nehmen. [6]
    • Du kannst eingreifen und sagen "Lass ihn in Ruhe! Hau ab!" Sei sicher, laut und lasse dich nicht verunsichern. Du magst dich nicht mutig fühlen, aber du kannst so tun, als ob. [7]
  4. Eine Person mit Authorität zu finden, kann dabei helfen, das Problem zu klären. Das kann ein Vorgesetzter sein, ein Polizist, oder jemand der mehr Macht besitzt als du und damit das Problem besser lösen kann. [8]
    • Rufe sofort die Polizei wenn die Situation gefährlich ist.
    • Wenn du ein Kind oder Jugendlicher bist: Sprich mit einem Erwachsenen. Finde einen, dem du zutraust, dir mit der Situation zu helfen. Erwachsene können ihre Authorität oft nutzen, die Situation zu klären, ohne das der Täter jemals herausfindet, wie sie davon erfahren haben. [9]
    • Wenn du keine Authoritätsperson findest, die dir helfen kann, suche andere Zeugen, die eingreifen und die Belästigung stoppen können. Die Kraft liegt in der Masse.
  5. Wenn du Mobbing, Belästigung oder Diskriminierung beobachtest, sprich darüber. Erzähle es jemandem und erzeuge Aufmerksamkeit, selbst wenn du nicht betroffen bist und nicht dabei warst, als es passiert ist. Nichts zu sagen wird es für alle schlimmer machen. [10]
    • Erzähle einer Authoritätsperson davon, wo dir die Belästigung oder das Mobbing aufgefallen ist. Bist du zum Beispiel ein Schüler, dann könntest du deinem Lehrer erzählen, dass ein Kind oft in einem Bereich der Schule gemobbt wird, wo wenig Aufsichtspersonen vor Ort sind. Wenn du Belästigung im Pausenraum auf Arbeit beobachtest, könntest du deinen Vorgesetzten oder Personaler benachrichtigen, sodass es einen Zeugen gibt.
    • Wenn du zu unsicher bist, um darüber zu sprechen, kannst du es auch anonym tun. Einige Firmen haben Wege, auf denen man anonyme Berichte abgeben kann, Schulen ebenso, und viele Gemeinschaften haben Hotlines, mit deren Hilfe du Ärger an die Polizei melden kannst.
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Ein Opfer unterstützen

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  1. Es kann vorkommen, dass ein Opfer gegen den Mobber einstehen will, aber nicht weiß, wie, oder allein zu ängstlich ist. Biete ihm Unterstützung an und frage es, ob du ihm helfen sollst, einzugreifen.
    • Frage das Opfer, wie du ihm helfen kannst, gegen den Mobber einzustehen. Du könntest sagen "Sollen wir uns nach dem Unterricht treffen, so dass wir sie vor dem Mittagessen ansprechen können?", oder "Ich kann mit zum Vorgesetzten kommen, wenn du möchtest. Ich kann dich unterstützen und ein Zeuge sein."
    • Sei nicht überrascht, wenn sie deinen Vorschlag ablehnen. Manche Leute mögen es nicht, Hilfe anzunehmen, um Mobbing zu stoppen. Wenn sie ablehnen, könntest du sagen "Okay, aber wenn du deine Meinung änderst, helfe ich dir" und dabei bleiben. [11]
  2. Wenn das Opfer Unterstützung sucht, glaube ihm und höre seiner Geschichte zu. Finde heraus, wie du ihm helfen kannst.
    • Es ist wichtig, dem Opfer zu glauben, auch wenn du nicht in der Situation dabei warst. Bleibe unvoreingenommen und unterstützend. Die Geschichte anzuzweifeln kann das Opfer nur noch mehr schädigen und dazu führen, dass es sich komplett verschließt.
    • Höre aktiv zu wenn sie die Geschichte erzählen. Du könntest sagen "Was da passiert ist, klingt schrecklich. Du klingst sehr verletzt. Wie kann ich dir helfen?"
  3. Das Opfer kann zu verstört sein, um selbst nach hilfreichen Ressourcen zu suchen, deshalb kannst du die Zügel in die Hand nehmen und nach Hilfe suchen. Biete deine Unterstützung dabei auf jede Weise an, mit der du dich gut fühlst. [12]
    • Wenn du beobachtest, wie jemand auf der Straße belästigt wird, kannst du ihm helfen, sicher nach Hause zu kommen.
    • Du kannst im Namen des Opfers die Polizei rufen und bei ihm bleiben, während sie eine Aussage abgeben. Gib dem Opfer und der Polizei deine Kontaktdaten sodass du immer als Zeuge kontaktiert werden kannst.
    • Du kannst dem Opfer helfen, mit Rechtshilfe oder Anti-Mobbing-Programmen in Verbindung zu treten, wenn das nötig ist.
  4. Es ist möglich, dass das Opfer seine Gefühle nach dem Vorfall erst einmal an dir auslässt. Nimm das nicht persönlich. Das Opfer kann den Eindruck haben, dass du eine "sichere" Person bist, an dass es seine Wut richten kann
    • Das Opfer kann vielleicht etwas sagen wie "Ich wünschte du hättest nicht eingegriffen. Ich kann auf mich selbst aufpassen!" Dann könntest du antworten mit "Es tut mid leid. Aus meiner Perspektive schien die Situation wie Belästigung. Ich werde nicht wieder eingreifen, außer wenn du mich darum bittest."
    • Das Opfer könnte weinen, Wut ausdrücken oder unter Schock stehen. Es ist okay, bei ihm und nur präsent zu sein - du musst keine magischen Worte finden.
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Mobbing und Belästigung vorbeugen

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  1. Beende alle Gespräche, die dich runterziehen oder Tratsch über jemanden sind. Du musst nicht mit der Person befreundet sein, über die gelästert wird, aber es ist wichtig dem Lästerer klarzumachen, dass man über andere Personen nicht so schlecht spricht, selbst wenn du die Person über die gelästert wird, selbst nicht besonders gut leiden kannst.
    • Du kannst die Person über die gelästert wird, verteidigen. Wenn jemand zum Beispiel sagt "Ich hasse Maddie! Sie ist so hässlich," könnte deine Antwort sein "Das ist gemein. Rede so nicht über Leute. Ich finde Maddie ist hübsch."
    • Sagen deinem Gegenüber dass er aufhören soll, so über Leute zu sprechen. Du kannst sagen "Ich finde es nicht richtig, sich so über ihn lustig zu machen. Bitte lass das sein." Wenn die Person trotzdem weitermacht, beende das Gespräch.
    • Im Leben des Mobbers könnte etwas passieren, dass ihn dazu bringt, andere Leute zu mobben. Manchmal benehmen sich Leute daneben, weil sie unter Stress stehen oder andere Probleme zuhause durchleben. Eventuell wurden sie auch selbst gemobbt, oder sie wurden selbst Missbrauchsopfer. Es kann sein dass diese Menschen auch Hilfe brauchen, wie zum Beispiel Beratung zur Psychischen Gesundheit, um ihre Probleme zu klären. Versuche so gut du kannst, dich freundlich über diese Punkte zu erkundigen. Biete deine Hilfe an und ermutige sie, sich professionelle Hilfe zu suchen.
  2. Lehre andere, wie man gegen Mobber und für das Richtige einsteht. Finde Anti-Mobbing oder Anti-Diskriminierungs-Anlaufstellen die zu deinen Zuhörern passen, bilde dich selbst weiter und teile, was du gelernt hast.
    • Finde Anlaufstellen die eine Sache unterstützen, an die du glaubst und die deinen Zuhörern wichtig ist. Zum Beispiel möchtest du vielleicht lernen, Aufmerksamkeit über Mobbing in der Schule zu generieren, oder du möchtest mehr über Hassverbrechen gegen eine bestimmte Minderheit erfahren, worüber du deine Gemeinschaft aufklären möchtest. Menschen werden empfänglicher für deine Kampagne sein, wenn es um etwas geht, mit dem sie sich verbunden fühlen.
    • Unterstütze deine lokale Gemeinschaft, Arbeitsstelle oder Schulen dabei, ein Reporting System zu etablieren, dass es Opfern leichter macht, Hilfe zu suchen. Gemeinschaften, Arbeitsstellen und Schulen können so ein Prozedere nutzen um einfache und praktische Wege zu finden, wie Opfer Mobbing oder Belästigung melden können. So können auch Mobbing und Belästigungs-Verhalten über längere Zeit festgehalten werden und dadurch bessere Präventions-Programme entwickelt werden.
    • Wenn du Schüler bist, kannst du eine Anti-Mobbing-Gruppe gründen oder mit deiner Schulleitung darüber sprechen, welche Maßnahmen getroffen werden können, um Mobbing an der Schule zu verhindern. [13]
  3. Wenn du online bist und siehst wie andere Leute schlecht über jemanden reden oder belästigende Nachrichten schicken, melden den Account. Viele Social Media Webseiten bieten die Möglichkeit, Personen für missbräuchliches Verhalten zu melden und Online-Mobbing wird von fasst allen AGBs von Webseiten als solches Verhalten angesehen.
    • Erinnere Leute daran, nachzudenken, bevor sie posten. Sobald etwas gepostet ist, ist es aus deinen Händen genommen und für immer im Internet. Wenn ein Freund etwas gemeines über einen Klassenkameraden postet, könntest du sagen "Willst du das wirklich posten? Das kann schnell zu ihm gelangen und du könntest schlecht aussehen." [14]
    • Behandle andere Leute im Internet auf die gleiche Art, wie du sie auch im realen Leben behandeln würdest. Wenn du nichts nettes zu sagen hast, sag lieber gar nicht, oder teile deine Meinung respektvoll mit.
    • Vermeide es, Webseiten zu nutzen, die dir erlauben, anonym zu bleiben. Menschen nutzen Anonymitäts-Funktionen auf Webseiten manchmal aus, um Menschen zu mobben.
    • Wenn du ein Kind oder Teenager bist, erlaube deinen Eltern auf deine Passwörter und Social Media Accounts zuzugreifen. Sie können dir helfen, wenn du online auf ein Problem stößt. [15]
  4. Bemühe dich, mehr über Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur, Religion oder sexueller Orientierung zu erfahren. Je mehr du über jemandes Leben lernst, desto wahrscheinlicher ist es, dass du Empathie für sie und ihre Situation hast. Fördere eine Kultur der Empathie bei den Menschen in deinem Leben. Mehr über die Geschichte einer Person zu erfahren kann Mobbing vorbeugen und anderen helfen, sich dagegen einzusetzen. [16]
    • Du kannst dich mit Kollegen und Klassenkameraden einführen, die unterschiedliche Hintergründe haben. Sobald du sie besser kennenlernst, kannst du feststellen, dass dass ihr vielleicht sehr viel gemeinsam hast.
    • Arbeite freiwillig für eine Sache, die Menschen in anderen Lebensumständen wie du unterstützt. Du könntest ehrenamtlich in einem Obdachlosenheim arbeiten, eine Wohnung für eine Flüchtlingsfamilie einrichten oder mit deiner Glaubensgemeinschaft zusammenarbeiten um eine Gemeinschaft mit einer anderen Glaubensgruppe einzugehen.
    • Lies Bücher über Menschen mit einem anderen Hintergrund als deinem oder die von solchen Menschen geschrieben wurden.
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