Viele Mütter haben Angst, dass sie nicht ausreichend Muttermilch für ihr Baby produzieren können. In den meisten Fällen wird diese Sorge durch falsche Alarme ausgelöst, z.B. kürzere Stillzeiten oder einer ganz natürlichen Zunahme des Appetits. Das sind Situationen, die viele Frauen während des Stillens erleben. Falls dein Baby jedoch kein Gewicht zunimmt oder sogar etwas abnimmt, kann es hilfreich sein, einige Möglichkeiten zur Anregung der Muttermilchproduktion zu kennen. In diesem Artikel erfährst du, wie das geht.
Vorgehensweise
Erhöhung der Muttermilchproduktion vor Beginn des Stillens
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Nimm täglich mindestens 1 .800 Kalorien zu dir und trinke während der Stillzeit mindestens 6 Gläser Flüssigkeit. Wenn du gerade eine Diät machst, könnte das deine Muttermilchproduktion verringern. Denn es ist wenig überraschend, dass deine Ernährung einen Einfluss auf die Qualität und Quantität deiner produzierten Milch hat. Hier sind einige allgemeine Richtlinien, auf die du in Sachen Ernährung und Muttermilch achten solltest:
- Suche nach ausgezeichneten Kalziumquellen. Das Kalzium hilft dabei, dass die Knochen deines Babys gesund und stark heranwachsen. Zu den kalziumreichen Lebensmitteln gehören Milchprodukte (entscheide dich für organische Milchprodukte), grünes Blattgemüse und bestimmte Fischsorten (Sardinen und Lachs).
- Iss Obst und Gemüse. Mache Obst und Gemüse zu einem zentralen Bestandteil deiner Ernährung, da sie viele Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe enthalten.
- Entscheide dich für komplexe Kohlenhydrate. Diese sind gesünder als verarbeitete Kohlenhydrate, die du in großen Mengen vermeiden solltest. Zu den komplexen Kohlenhydraten zählen Dinge wie brauner Reis, Vollkornnudeln und -brot sowie Bohnen.
- Wähle mageres Fleisch. Das ist gesünder als fettiges Fleisch. Du findest es in Hühnerbrust ohne Haut, Fisch, Milchprodukte mit wenig Fett und Sojaprodukten wie Tofu.
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Sprich mit deinem Arzt über verschreibungspflichtige Mittel oder Ergänzungsmitteln aus Kräutern, um die Produktion von Muttermilch anzuregen. Gut wirksame Kräuter sind zum Beispiel Bockshornklee, Benediktenkraut und Himbeere. Der verschreibungspflichtige Arzneistoff Metoclopramid wird manchmal von Ärzten als letzter Ausweg benutzt, um geringe Muttermilchproduktion bei stillenden Müttern zu behandeln.EXPERTENRATStillberaterin & Eigentümerin von Family PicnicRebecca Nguyen ist zertifizierte Stillberaterin und Geburtsvorbereitungshelferin. Sie betreibt zusammen mit ihrer Mutter Sue Gottschall in Chicago Family Picnic. Dort unterrichten sie werdende Eltern in Geburtsvorbereitung, Stillen und Kindesentwicklung und -Erziehung. Rebecca unterrichtete zehn Jahre lang Kinder von der Vorschule bis zur dritten Klasse und erhielt ihren Mastergrad in frühkindlicher Erziehung 2003 von der Universität von Illinois.
"Bockshornklee und Mariendistel können die Milchproduktion anregen aber du solltest deinen Arzt fragen, welche Dosierung für dich am besten geeignet ist."
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Verwende eine Muttermilchpumpe als Unterstützung. Das Abpumpen von Muttermilch ist aus zwei Gründen vorteilhaft. Einerseits kannst du dadurch Muttermilch lagern, wenn dein Baby keinen Hunger mehr hat, wodurch du einen kleinen Vorrat aufbauen kannst. Andererseits regt das Pumpen die Produktion von mehr Muttermilch an.
- Investiere in eine qualitativ hochwertige Muttermilchpumpe. Das Abpumpen ist nicht gerade das angenehmste im Leben, deswegen lohnt es sich, Geld für eine gut funktionierende Pumpe auszugeben. Du kannst auch eine krankenhausübliche Pumpe leihen, falls du keine qualitativ hochwertige Doppelpumpe besitzt.
- Unabhängig davon, ob du dich zuhause oder auf Arbeit befindest, solltest du aller paar Stunden für 15 Minuten Muttermilch abpumpen. Falls das nicht möglich ist, solltest du die Pumpe zumindest für 5 bis 10 Minuten nach dem Stillen ansetzen. Indem du über einen 24-Stunden-Zeitraum mindestens 8 Mal abpumpst, kannst du deine Muttermilchproduktion schnell erhöhen. Falls du nach dem Stillen nicht direkt abpumpen kannst, versuche auf halbem Weg zwischen zwei Fütterungen abzupumpen.
- Pumpe beide Brüste zur gleichen Zeit ab. Dadurch bekommst du doppelt soviel Muttermilch und hilfst außerdem dabei, die Muttermilchproduktion anzuregen.
EXPERTENRATStillberaterin & Eigentümerin von Family PicnicRebecca Nguyen ist zertifizierte Stillberaterin und Geburtsvorbereitungshelferin. Sie betreibt zusammen mit ihrer Mutter Sue Gottschall in Chicago Family Picnic. Dort unterrichten sie werdende Eltern in Geburtsvorbereitung, Stillen und Kindesentwicklung und -Erziehung. Rebecca unterrichtete zehn Jahre lang Kinder von der Vorschule bis zur dritten Klasse und erhielt ihren Mastergrad in frühkindlicher Erziehung 2003 von der Universität von Illinois.Da kannst deinem Baby eine Babynahrung geben, wenn du nicht genug Milch hast, aber du musst jedes Mal pumpen, wenn du dies tust, da sonst deine Milchproduktion noch weiter sinken kann.
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Begrenze die Verwendung von Schnullern und Fläschchen, während du versuchst mehr Muttermilch zu produzieren. Dadurch stellst du sicher, dass der gesamte Saugbedarf des Kindes an deiner Brust gestillt wird. Sobald dein Kind etwas älter ist, wird es ihm einfacher fallen, zwischen Brust und Schnuller hin- und herzuwechseln, ohne dass du wichtige Bruststimulation verlierst. Falls du ein Fläschchen als Ergänzung zum Stillen verwendest, versuche die Milch über eine Spritze oder einen Löffel zuzuführen.Werbeanzeige
Produktion von Muttermilch während des Stillens erhöhen
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Entspanne dich. Unmengen an Stress können deine Fähigkeit zur Produktion von Muttermilch beeinträchtigen. Versuche dich vor dem Stillen oder Abpumpen zu entspannen, indem du beruhigende Musik anhörst, fröhliche Bilder anschaust oder einfach einen Moment mit der Liebe deines Lebens verbringst.
- Falls du möchtest, kannst du vor dem Stillen oder Abpumpen eine warme Kompresse auf deine Brüste legen oder diese für eine kurze Zeit massieren.
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Ermögliche es deinem Baby, in regelmäßigen Abständen und so lange wie es möchte an deiner Brust zu saugen. Je öfter deine Brüste stimuliert werden, desto mehr Milch wirst du produzieren. Mindestens 8x Stillen innerhalb von 24 Stunden ist ideal, wenn möglich auch mehr. Falls du eigentlich einem Zeitplan für das Stillen folgst, dann lasse es zu, dass du dein Baby auch an deine Brust lässt, wenn es danach verlangt. Dadurch erhöhst du die Menge an produzierter Muttermilch.EXPERTENRATStillberaterin & Eigentümerin von Family PicnicRebecca Nguyen ist zertifizierte Stillberaterin und Geburtsvorbereitungshelferin. Sie betreibt zusammen mit ihrer Mutter Sue Gottschall in Chicago Family Picnic. Dort unterrichten sie werdende Eltern in Geburtsvorbereitung, Stillen und Kindesentwicklung und -Erziehung. Rebecca unterrichtete zehn Jahre lang Kinder von der Vorschule bis zur dritten Klasse und erhielt ihren Mastergrad in frühkindlicher Erziehung 2003 von der Universität von Illinois.
DeineMilchproduktion hängt davon ab, wie oft du dein Baby stillst. Laktationsberaterin Rebecca Nguyen sagt: "In den ersten Wochen muss dein Körper herausfinden, wie viel das Baby braucht, und sich darauf einstellen. Je mehr Milch du entweder durch Stillen oder Pumpen entnimmst, desto mehr Milch wirst du produzieren. Wenn du das Gefühl hast, nicht genug Milch zu produzieren, versuche morgens eine Pumpsitzung hinzuzufügen, wenn dein Milchvorrat am höchsten ist."
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Ziehe dein Kind während des Stillens aus, um während dieser Zeit viel Hautkontakt herzustellen. Indem du dein Baby während des Stillens ausziehst, kannst du dabei helfen, dass es länger an deiner Brust saugt. (Längeres Stillen bedeutet mehr Produktion von Muttermilch.)
- Ziehe dein Kind bis auf die Windeln aus, aber lege eine Decke unter seinen Rücken, damit es ihm nicht kalt wird.
- Ziehe deinen BH aus und trage ein Shirt, dass sich vorn aufknöpfen lässt, um ausreichend Hautkontakt herzustellen.
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Versuche mithilfe eines Babytragetuchs zu stillen. Indem du dein Kind in einem Babytragetuch eng an deinem Körper und damit nah an seiner Lieblingsnahrungsquelle hältst, solltest du es dazu ermutigen können, öfter nach der Brust zu verlangen. Einige Babies trinken mehr, wenn du dich während des Stillens bewegst.
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Biete deinem Baby bei jedem Stillen beide Brüste an, um deinem eigenen Körper zu vermitteln, dass er mehr Muttermilch produzieren soll. Wechsle die Brust, sobald du merkst, dass das Saugen deines Kindes nachlässt. Es ist am besten, wenn du später erneut wechselst und jede Brust zweimal während einer einzelnen Stillsitzung anbietest. Lass dein Baby so lange wie möglich an deiner Brust saugen - entweder bis es einschläft oder satt ist.
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Plane einige Tage nur fürs Stillen ein. Leg dich für ein bis zwei Tage mit deinem Baby ins Bett und tue nichts anderes, als es zu stillen, sobald es danach verlangt. Natürlich kannst du in die Küche und auf Toilette gehen bzw. andere mütterliche Pflichten erfüllen, aber diese Tage sollen nur dir und deinem Neugeborenen gewidmet sein.
- Während dieses "Urlaubs" kannst du auch versuchen, im Liegen zu stillen. Das ermöglicht es dir und deinem Baby, sich beim Stillen zu entspannen und dabei möglicherweise einzuschlafen. Außerdem erhöht es die Stimulation von milchproduzierenden Hormonen.
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Tipps
- Bestimmte Medikamente sind bekannt dafür, dass sie die Produktion von Muttermilch verringern können. Prüfe zusammen mit deinem Arzt, ob irgendeines deiner eingenommenen Medikamente solch eine Nebenwirkung hervorrufen kann.
- Hefe und Gerste helfen dir dabei, mehr Muttermilch zu produzieren.