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Turner haben die Fähigkeit, mit ihrem Körper schier unglaubliche Dinge zu tun. Sie zeigen Beweglichkeits-Kunststücke, die fast übermenschlich sind. Zuschauer kommen beim Betrachten der Sprünge, Saltos und Purzelbäume kaum mehr aus dem Staunen heraus. Deshalb ist Turnen eine der beliebtesten olympischen Disziplinen. Doch hinter jeder Bewegung stecken unzählige Stunden harten Trainings. Beim Turnen braucht man mentale Stärke und körperliche Agilität. Wenn du wissen möchtest, was man als Turner leisten muss, dann lies dir die folgende Anleitung durch.
Vorgehensweise
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Arbeite an deiner Beweglichkeit. Beweglich zu sein, ist eine der wichtigsten Qualitäten, die ein Turner besitzen muss. Möchtest du ein Turner werden, beginne ab sofort an deiner Beweglichkeit zu arbeiten. Durch tägliche Dehn- und andere Übungen wird der Körper biegsamer, und man kann Turnbewegungen mit Anmut vorführen. Die Beweglichkeit verbessert die Koordinationsfähigkeit. Um seine Beweglichkeit zu verbessern, muss man folgende Übungen täglich machen:
- Lasse dein Genick rotieren. Deine Ohren sollten sich so nahe wie möglich an den Schultern befinden, ohne dass du sie anheben musst.
- Als nächstes ist die Schulterdehnung an der Reihe. Hier streckst du erst den einen Arm in die Höhe und danach den anderen.
- Dehne deinen Brustkorb, indem du deine Finger hinter dem Rücken versteifst und die Arme nach oben streckst.
- Dehne deinen Rücken mit einem „Seal Stretch“: Beim „Seal Stretch“ legt man sich mit dem Gesicht in Richtung Boden und drückt sich nach oben. Man lässt die Hüften dabei auf dem Boden liegen.
- Dehne deine Achillessehne und Rücken, indem du dich nach vorne beugst und deine Zehen berührst.
- Trainiere solange den Spagat, bis du deine beiden Beine ohne Mühe voll durchdrücken kannst.
- Setze dich und drücke dein Knie an das Kinn. Bewege ein Knie in Richtung Kinn, halte es dort für einige Sekunden und mache die gleiche Übung mit dem anderen Knie.
- Mache die Brücke. Lege dich mit gebeugten Knien hin. Platziere deine Hände hinter deinem Kopf auf den Boden und begib dich in eine brückenartige Haltung.
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Lerne, wie man eine Rolle rückwärts macht. Hierbei handelt es sich um eine Turnbewegung, die Spaß macht und die dir gleichzeitig dabei hilft, deinen Körper beweglicher zu machen. Außerdem gewöhnst du dich daran, wie es sich anfühlt, auf dem Kopf zu stehen. Um diese Bewegung durchzuführen, muss man sich nahe dem Boden positionieren und die Hände fest auf den Untergrund legen. Ziehe den Kopf ein und rolle auf deinen Rücken. Anschließend lässt du deine Beine natürlich folgen. Trainiere so lange, bis du die Rolle rückwärts im Schlaf beherrschst.
- Stelle sicher, dass dein Kopf nach innen gerichtet ist und nicht direkt auf das Genick rollt. Legst du das ganze Körpergewicht auf dein Genick, kann es zu Verletzungen kommen.
- Für eine fortgeschrittenere Version der Rolle rückwärts stellt man sich gerade hin und beugt sich langsam zu seinen Füßen, ohne seine Hände zu benutzen.
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Trainiere das Rad. Suche nach einer Stelle, die mit Gras überzogen ist, um das Rad zu üben. Diese Bewegung ist nicht gefährlich, doch wirst du wahrscheinlich einige Male hinfallen, bevor du den Dreh raus hast. Begib dich in die Ausgangsposition mit deinem rechten Zeh (bzw. linken Zeh). Beuge dich nach vorne und seitwärts und platziere erst deine rechte und anschließend deine linke Hand auf den Boden. Wenn die Hände den Boden berühren, kickt man die Beine nach oben und benutzt sie, um das Körpergewicht abzustützen. Dein linker Fuß sollte zuerst den Boden berühren, gefolgt vom rechten Fuß. Am Schluss der Bewegung stehst du wieder gerade da.
- Bei den ersten Versuchen, das Rad zu machen, wird es dir schwer fallen, die Beine über den Kopf zu bekommen. Übe solange, bis du dich an das Gefühl, auf dem Kopf zu stehen, gewöhnt hast. Am Schluss wirst du in der Lage sein, ein Rad zu machen, ohne die Knie zu beugen.
- Versuche mit beiden Füßen gleichzeitig auf dem Boden aufzukommen. Halte die Füße zusammen und platziere sie auf dem Boden.
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Mache einen Handstand. Bei dieser Bewegung handelt es sich um eine der grundlegendsten Turneigenschaften. Bevor du Stunden nimmst, musst du den Handstand zu Hause schon beherrschen. Suche nach einem weichen Untergrund, auf dem du ihn trainieren kannst. Stelle dich gerade hin und strecke die Hände über den Kopf. Mache einen Schritt mit deinem rechten Fuß (bzw. linken Fuß) nach vorne und beuge dich soweit nach unten, bis die Hände den Boden berühren. Gleichzeitig kickst du die Beine über den Kopf und hältst sie aneinander gepresst. Halte diese Position einen Moment, bevor du die Beine wieder auf den Boden fallen lässt und gerade da stehst.
- Es kann dir helfen, den Handstand erst gegen eine Wand gepresst zu üben.
- Halte dein Kinn nach innen und die Schultern gegen die Ohren gerichtet.
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Nimm Turnstunden. Bist du der Ansicht, dass du für das Turnen geeignet und für komplizierte Bewegungen bereit bist, ist es an der Zeit, Stunden zu nehmen. Ein qualifizierter Turnlehrer wird dir beibringen, wie man Bewegungen für Fortgeschrittene richtig hinbekommt. Man lernt, wie man seine Muskeln stärkt, damit man die Bewegungen richtig und mit Anmut ausführt. Es ist auch wichtig, dass dir dein Coach beibringt, wie man verletzungsfrei trainiert.
- Der Trainer lernt dir auch, wie man einen vorwärts gerichteten und rückwärts gerichteten Walkover macht.
- Im Turnverein lernt man, wie man Profiausrüstung, wie asymmetrische oder parallele Stangen, Ringe (für Männer) Schwebebalken, Pferd nutzt, sowie Backflips für Fortgeschrittene und Überschläge macht.
- Um Turnstunden in der Nähe zu finden, kann man im Internet nach „Turnvereinen“ suchen und noch seine Stadt anfügen. Man findet bestimmt eine Vielzahl an Möglichkeiten, von kostenlosen bis hin zu teuren Privatstunden. Bei professionellen Vereinen wird dein aktuelles Niveau schnell festgestellt und ein personalisierter Trainingsplan gemäß deinen Fähigkeiten erstellt.
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Sei furchtlos, was deinen Körper angeht. Turner befördern ihre Körper kopfüber durch die Luft, als wäre es kein großer Aufwand. Um ein guter Turner zu sein, muss man bereit sein, körperliche Risiken einzugehen, um alles aus sich heraus zu holen. Es ist ganz normal, vor einer neuen Bewegung am Reck ein mulmiges Gefühl zu haben. Du musst in der Lage sein, dich durchzubeißen, um herauszustechen. Je mehr du trainierst, desto weniger angsteinflößend ist Turnen.
- Da man beim Turnen viele Risiken eingeht, kann der Trainer dir dabei helfen, wie man das Risiko mit den richtigen Bewegungen minimiert. Der Coach wird dir keine Bewegung auferlegen, bei denen er sich nicht sicher ist, dass du sie meistern kannst.
- Während deiner Turnlaufbahn wirst du viele Male hinfallen. Stehe wieder auf und mache weiter. Je mehr du Profi wirst, desto mehr Tränen und Schmerz gibt es. Bist du aber ein zielgerichteter Turner, wird dich jede Erfahrung nur stärker machen.
- Sich auf die nächste zu erledigende Aufgabe zu konzentrieren, ist ein guter Weg, um seine Angst zu bekämpfen und sie schließlich auch zu besiegen. Wenn du dich stark darauf konzentrierst, was dein Körper als nächstes zu tun hat, wirst du dich nicht weiter damit beschäftigen, es zu vermasseln.
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Ernähre dich wie ein Sportler. Der Körper muss in der Lage sein, sich richtig zu bewegen. Deshalb muss man sich gesund ernähren. Sportler brauchen eine Menge Kohlenhydrate, damit den Muskeln Kraft zugeführt wird. Es ist außerdem wichtig, dass dem Körper nicht zu viel Essen zugeführt wird, damit man sich während des Wettkampfes nicht zu schwer fühlt. Eine gesunde und sportliche Ernährung besteht aus:
- Ausreichend Obst, Früchten, Nüssen und anderen pflanzlichen Lebensmitteln, die so unverarbeitet wie nur möglich sind.
- Magerem Fleisch, Molkereiprodukten und anderen Proteinen.
- Vollweizen und Gemüse, die den Körper mit Kohlenhydraten versorgen und Energie erzeugen.
- Meide verarbeitete und zuckerhaltige Lebensmittel und alles, was deinem Körper Energie entzieht.
- Sei stets gut hydriert; trinke täglich sechs bis acht Gläser Wasser, vor allem vor und nach dem Training.
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Stärke die Beziehung zwischen Körper und Geist. Turnen ähnelt Tanzen. Beim Turnen und Tanzen braucht man Stil und Anmut. Turner und Tänzer haben eine einzigartige Beziehung zwischen Körper und Geist. Es handelt sich hierbei um ein spezielles Bewusstsein, was der eigene Körper im Stande ist zu leisten und gleichzeitig die Fähigkeit, sich mit purer Selbstsicherheit zu bewegen. Körperliche Aktivitäten zu verrichten, die beglückend sind und Spaß machen, stärken die Fähigkeiten, seinen Körper unglaubliche Dinge machen zu lassen. Versuche es hiermit:
- Nimm Tanzstunden. Probiere Hip Hop und Salsa aus und vielleicht auch noch Ballett für Anfänger. Wenn du nicht extra Stunden nehmen möchtest, gehe raus und tanze und bewege dich zur Musik.
- Probiere Kampfsport aus. Versuche es mit Capoeira, Karate oder Jiu Jitsu.
- Mache Yoga. Yoga bietet sich super an, um mit seinem Körper in Einklang zu stehen. Außerdem arbeitet man gleichzeitig an seiner Beweglichkeit.
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Sei bereit, dein Bestes zu geben. Stets bereit zu sein, das Beste aus seinem Körper herauszuholen, ist für jeden erfolgreichen Turner das A und O. Um gut turnen zu können, muss man viel und hart trainieren. Sogar Turnamateure trainieren an vier Tagen bis zu vier Stunden. An den restlichen Tagen stretchen sie sich und machen leichtes körperliches Training.
- Wenn man sich dafür entscheidet, Profiturner zu werden, kommt zur harten Arbeit noch hinzu, dass man einige Opfer bringen muss. Man hat wahrscheinlich keine Zeit mehr für andere Dinge und auch das soziales Umfeld wird sehr eingeschränkt, da du viel trainieren und zu Wettkämpfen reisen musst.
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Hole das Maximum aus dir heraus. Jede Bewegung muss so lange geübt werden, bis sie perfekt sitzt. Solltest du kein Perfektionist sein, können die Wiederholungen schnell frustrieren. Jedoch ist es die Aufgabe des Trainers, dich zur Perfektion zu treiben, da beim Wettbewerb jede Bewegung bewertet wird. Die perfekte Form zu besitzen, ist ebenfalls ein guter Weg, um sich nicht zu verletzen; ein falsch gebeugtes Knie oder Taille können dich aus der Balance bringen und schlecht für den Rest des Teams sein.
- Turner haben den Ruf, die absolut zielgerichteten Perfektionisten zu sein. Diese Lebenseinstellung kann aber auch ziemlich nach hinten losgehen. Lasse es nie soweit kommen, dass deine Einstellung deine Gesundheit in Mitleidenschaft zieht, oder du dich deshalb verletzt, weil du unbedingt die Bewegung richtig machen möchtest. Kenne dein Limit und nimm dir Pausen.
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Fange früh an und trainiere viel und hart. Sobald du feststellst, dass du ein Turner sein möchtest, mache sofort Trainingsstunden aus, damit dein Körper schon in jungen Jahren an Beweglichkeit zunimmt. Da du mit einem Trainer zusammenarbeitest und dadurch deine Fähigkeiten verbessert werden, wirst du relativ schnell vom Anfänger zum Profi und bist gut genug, um mit anderen auf gleicher Stufe mitzuhalten. Es ist wichtig, dass man sich Beweglichkeit und ein Muskelgedächtnis so früh wie möglich antrainiert, da diese Fähigkeiten im Alter nur schwer antrainierbar sind.
- Wenn du beschließt ein Profiturner zu werden, musst du genau deine Fähigkeiten einschätzen, damit du weißt, wo du stehst und wie viel Training du investieren musst, um die nächste Stufe zu erreichen.
- Solltest du etwas älter sein, kannst du trotzdem noch ein Turner werden. Es ist aber schwieriger, auf einem höheren Leistungslevel mitzuhalten. Viele Turner erreichen ihre Leistungsspitze vor dem 18. Lebensjahr.
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Stelle fest, ob dein Körper auch für das Turnen geeignet ist. Während jeder an Beweglichkeit zulegen kann, haben Profiturner einen ganz speziellen Körpertyp, der sich für Turnbewegungen, speziell Sprünge usw., anbietet. Profiturner sind eher klein und dünn, aber körperlich robust und stark. Solltest du ziemlich groß und robust gebaut sein, hast du als Profiturner schlechte Karten.
- Arbeite mit einem Trainer zusammen, um herauszufinden, ob hartes Training deinen Körper so formen kann, dass du auf einem professionellen Level mithalten kannst. Mit dem richtigen Training ist es möglich, zu einem guten Turner zu avancieren.
- Solltest du nicht die richtigen Gene besitzen, die dich zum Turner formen, sei nicht gleich am Boden zerstört. Es ist sinnlos, zu hungern oder beim Wachstum nachzuhelfen; man darf seine Gesundheit nicht aufs Spiel setzen. Werde zum Profiturner, ohne Risiken einzugehen.
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Finde einen Profitrainer und melde dich bei Wettbewerben an. Ein Turner wird ohne die Hilfe eines Trainers, der ihn auf dem Weg zum Erfolg begleitet, nie ausgezeichnet sein. Wenn du es ernst meinst, dann begib dich sofort auf die Suche nach dem besten Trainer im Umkreis. Arbeite zusammen mit dem Trainer an deinen Fähigkeiten, um an professionellen Wettbewerben teilzunehmen.
- Du wirst wahrscheinlich bei der Trainersuche nicht bei einem ortsansässigen Verein fündig werden. Es ist durchaus möglich, dass man in eine andere Stadt reisen muss, um dort mit dem besten Trainer zu arbeiten.
- Wenn deine Fähigkeiten gut genug sind, kannst du als Teil der Mannschaft mithalten. Jedes Team hat bestimmte Anforderungen, bei denen der Trainer dir helfen wird, diesen zu entsprechen.
- Schaue Videos von Olympischen Turnern an, wie Gabrielle Douglas und Aliya Mustafina, um ihre Artistik und Technik zu studieren, die dir bei den Wettkämpfen helfen werden.
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Widme dein Leben dem Turnen. Auf dem Profilevel besteht dein Leben nur noch aus Turnen. Die Hälfte deiner Tage bestehen nun aus Training. Du wirst Top-Niveau-Fähigkeiten erlernen, die man nicht auf andere Weise beigebracht bekommen würde. Wenn du mit den allerbesten Turnern mithalten möchtest, musst du ein Turnexperte werden. Das heißt: Turnen ist nun der wichtigste Teil deines Lebens.
- Viele Profiturner werden zu Hause unterrichtet, damit sie den Rest des Tages trainieren können. Man hat also für außerschulische Aktivitäten fast gar keine Zeit mehr.
- Um mit den besten Trainern und Teams zu arbeiten, muss man häufig, wie es schon sehr viele Profiathleten vorher gemacht haben, in eine andere Stadt oder Land ziehen.
- Die Belohnung dafür, dass man sein Leben dem Turnen widmet, ist, dass man mit seinem Körper viele tolle Sachen darbieten kann – und im Zuge dessen auch wahrscheinlich viele Medaillen gewinnt.
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Tipps
- Stelle sicher, dass du bequeme Kleidung trägst. In diesem Fall bieten sich ein Turnanzug, bequeme und lockere Hosen und Tops an. Man muss sich in der Kleidung frei bewegen können, bevor man überhaupt mit dem Turnen anfängt; es bringt nichts, beim Turnen einen Mantel und Jeggings zu tragen.
- Der Trainer sollte taff sein, um dich zu pushen. Sollte er dich aber dazu bringen, viel Gewicht zu verlieren, oder lässt er dich keine Pausen machen, ist das sehr problematisch.
- Gib beim Turnen immer dein Bestes, um deine Beweglichkeit zu verbessern.
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Warnungen
- Turnen ist ein gefährlicher Sport. Man kann sogar, wenn man auf hohem Niveau turnt, sterben. Während des Turnens zieht man sich mindestens einmal einen Bluterguss zu. Dies muss man stets in Betracht ziehen, bevor man mit dem Turnen anfängt.
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Was du brauchst
- Ein Turnanzug
- Griffe
- Tape
- Haarspray (für Wettkämpfe und um das Haar aufrecht zu halten)
- Einen Trainer
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