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Eine Ballade ist ein Gedicht oder ein Lied, das eine Geschichte erzählt. Es sollte eine Handlung, Charaktere und einen Spannungsbogen haben. Eventuell musst du für die Schule eine Ballade schreiben oder möchtest es einfach so zum Spaß ausprobieren. Fang damit an, dass du Ideen für deine Ballade sammelst. Dann schreib eine erste Fassung, die bereits eine gute Geschichte hat, sich reimt und Wiederholungen enthält. Dann kannst du die Ballade noch einmal überarbeiten und mit Musik hinterlegen, sodass du sie mit anderen teilen kannst.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Sammle Ideen

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  1. Eine Ballade könnte auch eine Übertreibung oder Fiktionalisierung eines echten Erlebnisses sein. Vielleicht möchtest du eine witzige Geschichte erzählen, die dir als Kind passiert ist, oder es gibt eine Familiengeschichte, die du gerne aus deiner eigenen Perspektive erzählen möchtest.
    • So könntest du zum Beispiel eine Ballade über einen Geist schreiben, der ein Mitglied deiner Familie heimsucht, oder darüber, wie du als Teenager heimlich nachts abgehauen bist, um dich mit deinem Schwarm zu treffen.
  2. Viele Balladen beschäftigen sich mit einem wichtigen Ereignis aus den Medien oder Nachrichten. Lies dir online ein paar Nachrichten durch oder schau dir die Schlagzeilen in der Zeitung an. Such nach einem aktuellen Ereignis, das nach einer faszinierenden und einzigartigen Story klingt und benutz es als Inspiration für deine Ballade. [1]
    • Angenommen etwa dir begegnet die Geschichte einer jungen Frau, die vor Gericht steht, weil sie in Notwehr ihren eigenen Vater getötet hat. Oder dich berührt die Geschichte eines Flüchtlings in einem Lager auf der Suche nach einem besseren Leben.
  3. Du kannst dir Balladen in Textform ansehen, die du dir in der Bücherei besorgen oder aus dem Internet herunterladen kannst. Balladen in Liedform findest du ebenfalls im Internet, oder du gehst in einen Musikladen. Einige beispielhafte Balladen sind: [2]
    • “The Rime of the Ancient Mariner” von Samuel Taylor Coleridge
    • "La Belle Dame Sans Merci" von John Keats
    • "Ballad in A" von Cathy Park Hong
    • "Maude Claire" von Christina Rossetti
    • "Ballad of the Moon Moon" von Federico Garcia Lorca
    • “The Lonesome Death of Hattie Carroll” von Bob Dylan
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Entwickle einen ersten Entwurf deiner Ballade

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  1. Die meisten Balladen bestehen aus vierzeiligen Strophen. Die ersten beiden Zeilen reimen sich, Zeile drei und vier jedoch nicht, das Schema ist also AABC. Du kannst auch ein Schema ausprobieren, in dem sich die zweite und vierte Zeile reimen und die dritte nicht, also ein ABXB-Schema. [3]
    • Du kannst auch versuchen, achtzeilige Strophen zu schreiben, wenn dir das besser gefällt, und dabei dein eigenes Reimschema entwickeln. Moderne Balladen bestehen oft aus längeren Strophen und folgen nur einem losen Reimschema.
  2. Die erste Zeile einer Ballade ist besonders wichtig, weil sie den Leser in die Geschichte einführt. Stell deinen Hauptcharakter oder deine Hauptcharaktere in der ersten Zeile vor. [4]
    • In Bob Dylans “The Lonesome Death of Hattie Carroll” stellt die erste Zeile die beiden Hauptcharaktere der Geschichte vor: “William Zanzinger killed poor Hattie Carroll.” [5]
    • In John Keats "La Belle Dame Sans Merci” spricht die erste Zeile den Hauptcharakter mit einer Frage an: “O what can ail thee, knight-at-arms…”. [6]
  3. Es sollte am besten nicht mehr als ein oder maximal zwei Hauptcharaktere geben und einen oder zwei Nebencharaktere, wenn sie absolut notwendig sind. Insgesamt sollte sich die Ballade aber auf die wichtigsten Details der Geschichte konzentrieren und dabei mit einem möglichst kleinen Set an Charakteren auskommen, anstatt zu viele Charaktere und mehrere Plots auf einmal beschreiben zu wollen. [7]
    • In Bob Dylans “The Lonesome Death of Hattie Carroll” gibt es zwei Hauptcharaktere, William Zanzinger und Hattie Carroll. Nebencharaktere wie ein Polizist und ein Richter werden ebenfalls erwähnt.
    • In John Keats "La Belle Dame Sans Merci” gibt es zwei Hauptcharaktere, den „Knight in Arms“, den Ritter in Rüstung, und die „Belle Dame“, also die Frau.
  4. In einer typischen Ballade ist der Chorus die dritte oder vierte Zeile einer Strophe, die sich durch das Gedicht immer wiederholt. Der Chorus sollte für den Rest der Ballade relevant sein und starke Bilder enthalten, die dem Leser im Gedächtnis bleiben. [8]
    • In Coleridges “The Rime of the Ancient Mariner” zum Beispiel ist der Chorus eine Variation der Zeile “The bright-eyed Mariner.” [9]
    • In Bob Dylans “The Lonesome Death of Hattie Carroll” taucht der Chorus immer am Ende der Strophe auf und ist mehrere Zeilen lang: “But you who philosophize disgrace and criticize all fears/Take the rag away from your face/Now ain't the time for your tears.”
  5. Folge in allen Strophen einem festen Reimschema. Wiederhole bestimmte Wörter oder Phrasen immer wieder. Bedien dich einer einfachen Sprache, die sehr beschreibend ist, um einen Rhythmus zu erschaffen. [10]
    • Zum Beispiel in Coleridges “The Rime of the Ancient Mariner” wiederholt der Sprecher Wörter wie “eye” und “Mariner” in der Ballade: “He hold him with his glittering eye-/The Wedding-Guest stood still,/And listens like a three years’ child:/The Mariner hath his will.”
  6. Lass deine Charaktere miteinander sprechen und benutz Anführungszeichen. Halt die Dialoge aber kurz und knapp. Bau nur die wichtigsten Details und Gedanken der Charaktere in die Dialoge ein. [11]
    • In Coleridges “The Rime of the Ancient Mariner” erzählt der Seemann in einer Strophe den Hochzeitsgästen eine Geschichte darüber, wie es auf See ist: “The ship was cheered, the harbour cleared/Merrily did we drop/Below the kirk, below the hill,/Below the lighthouse top.”
  7. Wie jede gute Geschichte sollte auch eine Ballade einen Anfang, einen Mittelteil und ein Ende haben, mit einer ausdrucksstarken Klimax oder Erkenntnis gegen Ende. Die Klimax könnte etwas besonders Dramatisches sein, das dem Sprecher oder Hauptcharakter passiert ist. Es könnte aber auch der Moment sein, an dem der Charakter seine Situation realisiert. [12]
    • In John Keats "La Belle Dame Sans Merci” liegt die Klimax in der zehnten Strophe, als der Ritter realisiert, dass er von der schönen Frau gefangen ist: “I saw pale kings and princes too,/Pale warriors, death-pale were they all:/They cried- ‘La Belle Dame sans Merci/Thee hath in thrall!’”
  8. Die letzte Strophe in einer Ballade sollte das Hauptthema oder die Idee noch einmal zusammenfassen. Der Leser sollte ein starkes Bild im Kopf behalten und die Geschichte sollte zu einem abschließenden Ende gebracht werden. Das kann bedeuten, dass sich ein Kreis schließt, es kann aber auch eine überraschende Wendung geben, die den Leser dazu bringt, die Geschehnisse noch einmal neu zu betrachten. [13]
    • In John Keats "La Belle Dame Sans Merci” endet es damit, dass der Ritter auf die Frage antwortet, die ihm bereits in der ersten Strophe gestellt wurde, nachdem er enthüllt, dass er sich aus dem Zauber der schönen Frau befreit hat, obwohl er nun allein in einer leblosen Welt lebt: “And this is why I sojourn here,/Alone and palely loitering,/Though the sedge is withered from the lake,/And no birds sing.”
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Gib deiner Ballade den letzten Schliff

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  1. Wenn du einen ersten Entwurf fertig hast, lies ihn dir selbst laut vor. Achte genau darauf, wie Reime, Wiederholungen und Rhythmus klingen. Vergewissere dich, dass die Ballade ihre Geschichte klar und präzise vermittelt und es keine seltsam oder verschlungen klingenden Passagen gibt. Sollte dies der Fall sein, pass sie entsprechend an, damit sie leicht nachzuvollziehen und zu verstehen sind.
    • Auch Rechtschreib- und Grammatikfehler und falsche Interpunktion fallen beim lauten Lesen eher auf.
  2. Lass Freunde, Familie und Bekannte deine Ballade lesen. Frag sie, ob sie sie leicht nachvollziehen und die Geschichte verstehen können und der Meinung sind, dass sie rhythmisch und lyrisch klingt.
    • Sei offen für konstruktive Kritik von anderen, denn sie kann deine Ballade nur verbessern.
  3. Traditionell werden Balladen zu Musik vorgetragen oder gesungen. Du kannst deine Ballade auf Instrumentalmusik schreiben, die du bereits hast und die rhythmisch gut dazu passt. Oder aber du spielst auf der Akustikgitarre, während du die Ballade liest oder zu singen versuchst und entwickelst eine eigene Melodie. [14]
    • Auch Instrumente wie Cello, Harfe oder Geige sind toll, um eine Ballade zu begleiten.
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