Wenn du ein Gedicht schreibst, geht es darum, die Welt um dich oder die Welt in dir zu beobachten. Ein Gedicht kann von allem handeln, von Liebe über Verlust, bis zum rostigen Tor eines alten Bauernhofs. Es kann schwierig erscheinen, Gedichte zu schreiben, besonders, wenn du nicht von Natur aus vor kreativen Ideen explodierst. Mit der richtigen Inspiration und Zugangsweise kannst du ein Gedicht schreiben, das du deinen Freunden oder Klassenkameraden mit Stolz zeigen kannst.
Vorgehensweise
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Mache Schreibübungen. Ein Gedicht kann als Schnipsel von einem Vers beginnen – ein oder zwei Zeilen, die anscheinend von nirgendwo kommen, oder ein Bild, das du nicht aus dem Kopf bekommen kannst. Du kannst die Inspiration für dein Gedicht finden, indem du Schreibübungen machst und die Welt um dich herum verwendest. Wenn du eine Inspiration gefunden hast, kannst deine Gedanken dann zu einem Gedicht formen. [1] X Forschungsquelle
- Zum Beispiel könntest du eine freie Schreibübung zu einem Thema machen. Du könntest dann Zeilen oder Bilder aus der Schreibübung als Inspiration für dein Gedicht verwenden. Du kannst ein bestehendes Aufsatzthema nehmen oder dein eigenes Thema erfinden.
- Du könntest auch Brainstorming-Techniken verwenden, wie Mindmapping oder Listen mit Bildern und Ideen erstellen. Solche Techniken können hilfreich sein, wenn es darum geht, eine Inspiration für dein Gedicht zu finden.
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Lasse dich von deiner Umgebung und den Leuten um dich herum inspirieren. Du könntest dich auch von einem Spaziergang in deiner Umgebung oder zu deinem Lieblingsort in der Stadt inspirieren lassen. Vielleicht beobachtest du Leute, die auf einer Bank oder auf einem öffentlichen Platz sitzen und du kannst die beobachteten Augenblicke als Inspiration für ein Gedicht verwenden.
- Du könntest versuchen, ein Gedicht über eine wichtige Person in deinem Leben zu schreiben, wie deine Mutter oder deine beste Freundin. Du könntest die Person als Inspiration für dein Gedicht nehmen und darin dann ihre Eigenschaften und Charakterzüge beschreiben.
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Nimm ein bestimmtes Thema oder einen Gedanken. Du kannst dein Gedicht auch beginnen, indem du dich auf ein bestimmtes Thema oder einen Gedanken konzentrierst, das oder den du faszinierend oder interessant findest. Wenn du dich ein bestimmtes Thema oder einen Gedanken konzentrierst, kann das deinem Gedicht eine klare Richtung geben. Dadurch fällt es dir leichter, dich zu entscheiden, was für Bilder und Beschreibungen du in deinem Gedicht verwenden willst. [2] X Forschungsquelle
- Zum Beispiel könntest du dich entscheiden, ein Gedicht zum Thema “Liebe und Freundschaft” zu schreiben. Du könntest dann über bestimmte Augenblicke in deinem Leben nachdenken, in denen du Liebe und Freundschaft erfahren hast. Denke auch darüber nach, wie du Liebe und Freundschaft aufgrund deiner Erfahrungen beschreiben würdest.
- Probiere, konkret zu sein, wenn du ein Thema oder einen Gedanken aussuchst – dadurch wird dein Gedicht direkter und klarer wirken. Zum Beispiel wäre das allgemeine Thema “Verlust” vielleicht zu vage und du solltest ein konkreteres Thema wählen, wie “Verlust eines Kindes” oder “Verlust des besten Freundes”.
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Suche dir eine poetische Form aus. Werde kreativ und suche dir eine Form für dein Gedicht aus. Es gibt viele verschiedene poetische Formen, die du dir aussuchen kannst, von freien Reimen über Sonette bis zu einem reimenden Zweizeiler. Du könntest eine poetische Form wählen, mit der du dir leicht tust, wie ein freier Reim, oder du könntest eine schwierigere Form nehmen, wie ein Sonett. Suche dir eine poetische Form aus und bleibe dabei, so dass sich dein Gedicht einheitlich liest. [3] X Forschungsquelle
- Du könntest eine kurze poetische Form nehmen, wie einen Haiku , einen Fünfzeiler oder ein Figurengedicht. Du könntest dann mit der poetischen Form spielen und mit ihren besonderen Herausforderungen Spaß haben.
- Du könntest eine Form nehmen, die lustig und spielerisch ist, wie zum Beispiel die Limerick-Form, wenn du ein lustiges Gedicht schreiben willst. Oder du könntest eine lyrischere Form nehmen wie ein Sonett , eine Ballade oder einen reimenden Zweizeiler, um ein dramatischeres und romantischeres Gedicht zu bekommen.
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Lies Gedichtbeispiele. Um ein besseres Verständnis dafür zu bekommen, was andere Dichter schreiben, kannst du dir Gedichtbeispiele ansehen. Du könntest Gedichte lesen, die in derselben poetischen Form geschrieben sind, an der du interessiert bist, oder Gedichte über Themen und Gedanken, die du inspirierend findest. Du könntest auch Gedichte nehmen, die bekannt sind und als “Klassiker” gelten, um das Genre besser zu verstehen. Du könntest zum Beispiel lesen:
- “Die Bürgschaft” von Friedrich Schiller [4] X Forschungsquelle
- “Die gestundete Zeit” von Ingeborg Bachmann [5] X Forschungsquelle
- “Herbsttag” von Rainer Maria Rilke [6] X Forschungsquelle
- “Sonett 18” von William Shakespeare [7] X Forschungsquelle
- “Das Ideal” von Kurt Tucholsky [8] X Forschungsquelle
- “Freizeit” von Hans Magnus Enzenberger [9] X Forschungsquelle
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Setze eine konkrete Bildsprache ein. Vermeide eine abstrakte Bildsprache und ziele auf konkrete Beschreibungen von Leuten, Orten und Dingen in deinem Gedicht ab. Du solltest immer versuchen, etwas zu beschreiben, indem du die fünf Sinne einsetzt: Geruch, Geschmack, Sicht und Klang. Wenn du eine konkrete Bildsprache verwendest, können deine Leser in die Welt deines Gedichts eintauchen und die Bilder werden für sie lebendig. [10] X Forschungsquelle
- Zum Beispiel solltest du eher konkrete Wörter verwenden, um ein Gefühl oder ein Sinnbild zu beschreiben, anstatt abstrakt zu bleiben. Anstatt zu schreiben: “Ich war glücklich”, könntest du konkrete Wörter einsetzen, um ein konkretes Bild zu malen, wie in: “Mein Lächeln erleuchtete den Raum wie ein Feuer.”
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Verwende auch literarische Figuren. Literarische Figuren wie Metapher und Simile bringen Abwechslung und Tiefgang in deine Gedichte. Wenn du diese Figuren einsetzt, kannst du dein Gedicht dadurch von anderen absetzen und ein detailliertes Bild für deine Leser malen. Probiere, literarische Figuren im ganzen Gedicht einzusetzen und sie zu variieren, so dass du zum Beispiel nicht nur Metaphern oder Similes in deiner Lyrik verwendest. [11] X Forschungsquelle
- Eine Metapher vergleicht ein Objekt oder Subjekt mit einem anderen Objekt oder Subjekt auf überraschende Weise. Zum Beispiel: “Ich war ein Vogel auf dem Drahtseil.”
- Eine Simile vergleicht ein Objekt oder Subjekt mit einem anderen, indem es “wie” verwendet. Zum Beispiel: “Sie war so alleine wie eine Krähe am Feld,” oder: “Mein Herz ist wie eine leere Bühne.”
- Du kannst auch versuchen, literarische Figuren wie Personifizierung einzusetzen, bei der du einem Objekt oder Konzept menschliche Eigenschaften oder Handlungen zuschreibst. Zum Beispiel: “Der Wind schlug ihm wütend ins Gesicht,” oder: “Das Auto röchelte und starb.”
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Schreibe auch für das Ohr. Gedichte sind dazu gemacht, laut vorgelesen zu werden und du solltest beim Schreiben deines Gedichts daran denken, wie es klingt. Wenn du für das Ohr schreibst, kannst du besser mit der Struktur deines Gedichts und deiner Wortwahl spielen. Achte darauf, wie jede Zeile des Gedichts in die nächste übergeht und wie die Reihung der Wörter einen bestimmten Klang oder Rhythmus erzeugt. [12] X Forschungsquelle
- Zum Beispiel fällt dir vielleicht auf, wie das Wort “Glanz” im Gegensatz zum Wort “Glitter” klingt – Glanz hat einen weichen Klang, der die Leser an Wärme und Gemütlichkeit denken lässt. Das Wort “Glitter” besteht aus zwei Silben und hat einen härteren “tt”-Klang. Das Wort schafft einen schärferen, rhythmischeren Klang für die Zuhörer.
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Vermeide Klischees. Deine Gedichte werden sehr viel stärker wirken, wenn du Klischees vermeidest. Das sind Phrasen, die so vertraut geworden sind, dass sie ihre Bedeutung verloren haben. Versuche dich in deinen Gedichten an kreativen Beschreibungen und Bildern, damit deine Leser von deinem Schreiben überrascht und fasziniert sind. Wenn du das Gefühl hast, dass eine bestimmte Phrase oder ein Bild zu vertraut ist, dann ersetze es durch eine ungewöhnlichere Wendung. [13] X Forschungsquelle
- Zum Beispiel hast du vielleicht schon einmal das Klischee “fleißig wie eine Biene” verwendet, um eine Person in einem Gedicht zu beschreiben. Du könntest das durch eine originellere Phrase ersetzen, wie “ihre Hände ruhten nie” oder “sie wirbelte durch die Küche wie ein Tornado.”
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Lies dir das Gedicht laut vor. Wenn du eine Erstfassung des Gedichts fertig hast, solltest du es dir laut vorlesen. Überlege dir, wie die Wörter auf der Seite klingen. Achte darauf, wie jede Zeile des Gedichts in die nächste übergeht. Habe einen Stift bei dir, so dass du alle Wörter oder Zeilen markieren kannst, die komisch oder unrund klingen. [14] X Forschungsquelle
- Du könntest das Gedicht auch anderen Leuten laut vorlesen, wie deinen Freunden, deiner Familie oder einem Partner. Warte auf ihre Reaktion nach dem ersten Zuhören und achte darauf, ob sie verwirrt wirken oder ob bestimmte Phrasen oder Zeilen unklar sind.
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Hole dir Rückmeldungen von anderen ein. Du kannst dein Gedicht auch mit anderen Dichtern teilen, um Rückmeldungen zu bekommen und es zu verbessern. Dafür könntest du einer Gedicht-Gruppe beitreten, wobei ihr eure Gedichte in Workshops mit anderen Dichtern schreibt und gemeinsam an eurer Lyrik arbeitet. Oder du könntest einen Kurs besuchen, wo du mit einem Lehrer und anderen angehenden Dichtern arbeitest, um deinen Schreibstil zu verbessern. Du kannst die Rückmeldungen von deinen Kollegen dann verwenden, um dein Gedicht zu überarbeiten. [15] X Forschungsquelle
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Überarbeite dein Gedicht. Wenn du für dein Gedicht Rückmeldungen erhalten hast, solltest du es überarbeiten, bis es so gut wie möglich ist. Verwende die Rückmeldungen von anderen, um alle Zeilen zu löschen, die verwirrend oder unklar sind. Sei bereit, deine Lieblingsstellen zu ändern und hübsche Zeilen nicht nur zu lassen, weil du sie unbedingt im Gedicht haben willst. Achte darauf, dass jede Zeile des Gedichts zum Gesamtziel, -thema oder -gedanken des Gedichts beiträgt. [16] X Forschungsquelle
- Du solltest das Gedicht ganz genau durchkämmen und alle Klischees oder abgedroschene Phrasen entfernen. Du solltest auch sicherstellen, dass die Rechtschreibung und Grammatik im Gedicht korrekt sind.
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Referenzen
- ↑ http://www.creative-writing-now.com/how-to-write-a-poem.html
- ↑ http://jerz.setonhill.edu/writing/creative1/poetry-writing-tips-how-to-write-a-poem/
- ↑ http://grammar.yourdictionary.com/grammar-rules-and-tips/tips-on-writing-poems.html
- ↑ http://www.kombu.de/buergsch.htm
- ↑ http://www.lyrikline.org/de/gedichte/die-gestundete-zeit-264#.WE7MEDKX-_s
- ↑ http://rainer-maria-rilke.de/06b012herbsttag.html
- ↑ http://www.deutsche-liebeslyrik.de/europaische_liebeslyrik/shakespeare/shakespeare_18.htm
- ↑ http://www.mumag.de/gedichte/tuc_k02.html
- ↑ http://www.lyrikline.org/de/gedichte/freizeit-343#.WE7YIDKX-_s
- ↑ http://jerz.setonhill.edu/writing/creative1/poetry-writing-tips-how-to-write-a-poem/
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- ↑ http://www.creative-writing-now.com/how-to-write-a-poem.html
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Über dieses wikiHow
Um ein Gedicht zu schreiben, überleg dir zunächst ein Thema, über das du schreiben willst, wie zum Beispiel Liebe oder Trauer. Dann denk dir kreative Metaphern aus, um dieses Thema oder die Idee zu umschreiben. Anstatt also einfach zu schreiben „Liebe fühlt sich gut an“ könntest du es lieber so formulieren: „Die Liebe breitete sich in meinem Herzen aus wie ein Waldbrand“. Wenn du Inspiration brauchst, lies einige Gedichte, um dich selbst in eine kreativere Stimmung zu bringen. Lies den Artikel, wenn du Hilfe bei der Auswahl der richtigen Struktur brauchst, wie etwa Haiku, Limerick oder Sonett. Dann geh nach draußen und schau dich nach Inspiration für dein Gedicht um. Sicher wirst du schnell eine tolle Idee haben!