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Obwohl die meisten Frauen bei ihrer zweiten Schwangerschaft mental stärker sind und sich sicherer fühlen, ist es wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, dass nicht alles genauso sein wird wie bei der ersten Schwangerschaft. Dies trifft besonders auf die Wehen zu. Dein Körper hat seit der Geburt deines ersten Kindes eine Menge an Veränderungen durchlaufen. Daher kann die zweite Schwangerschaft und die Wehen ganz anders sein als bei der ersten Schwangerschaft. Aus diesem Grund bist du gut beraten, dich auf diesen Unterschied einzustellen und lernen, zu erkennen, wann die Wehen einsetzen.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Die Anzeichen der Wehen erkennen

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  1. Normalerweise merken die meisten Frauen, dass die Wehen beginnen einzusetzen, wenn sie spüren, dass ihre Fruchtblase geplatzt ist. Das passiert, wenn die Eihaut von selber reisst. Dieses Ereignis löst das Zusammenziehen der Gebärmutter aus.
  2. Verfolge in welchen Abständen die Wehen auftreten. Anfänglich hast du eventuell alle 10 bis 15 Minuten Wehen. Aber im Laufe der Zeit wird sich der Abstand auf bis zu 2 bis 3 Minuten verringern.
    • Ein Zusammenziehen der Gebärmutter wird von Frauen oft als “Krampf”, “Anspannung des Unterleibes” , “Unwohlsein”, und Schmerzen unterschiedlicher Stärke, von mild bis sehr stark beschrieben.
    • Das Zusammenziehen der Gebärmutter bei den Wehen wird von einem CTG (Cardiotokogramm oder Wehenschreiber) gemessen, indem ein Apparat auf dem Unterleib angebracht wird. Dieser misst sowohl die Wehen im Unterleib als auch die Herzfrequenz deines Babys.
  3. Eine wichtige Unterscheidung muss zwischen echten und sogenannten “falschen”, oder Braxton-Hicks Wehen gemacht werden, welche nur wenige Male im Laufe des Tages auftreten, ohne an Intensität oder Häufigkeit zuzunehmen. Sie treten normalerweise in den ersten 26 Wochen der Schwangerschaft auf. Aber sie können auch später auftreten.
    • Es kommt sehr häufig vor, dass Frauen "falsche" Wehen im vorgeschrittenen Stadium der Schwangerschaft haben. Diese Wehen können sich bei der zweiten Schwangerschaft jedoch plötzlich in richtige Wehen verwandeln. [1]
    • Aus diesem Grund solltest du deine Braxton-Hicks nicht auf die leichte Schulter nehmen, wenn du bereits zum zweiten Mal Mutter wirst. Sie könnten Vorboten von richtigen Wehen sein.
  4. Wenn du siehst, dass du deinen Schleimpfropfen verloren hast, kannst du damit rechnen, dass in Kürze die Wehen einsetzen, normalerweise innerhalb einiger Stunden oder ein bis zwei Tagen.
    • Es wird kleine Blutflecken geben wenn du den Schleimpfropfen verlierst. Während der zweiten Schwangerschaft neigen die Frauen dazu, ihren Schleimpfropfen viel früher als bei der ersten Schwangerschaft zu verlieren. [2]
    • Der Grund dafür ist, dass nach der ersten Schwangerschaft die Muskeln, die den Gebärmuttermuskel zusammenziehen naturgemäß lockerer als zuvor sind und mit all den schnellen und häufigen Kontraktionen beginnt der Gebärmutterhals schneller zu erodieren als zuvor.
  5. Du wirst vielleicht feststellen, dass dein Bauch weiter herunterhängt und du nun leichter atmen kannst. Das liegt daran, dass sich das Baby jetzt in das Becken abgesenkt hat und sich auf die Geburt vorbereitet.
    • Ausserdem musst du jetzt vielleicht alle 10 – 15 Minuten auf die Toilette. Dies ist ein klares Anzeichen dafür, dass sich dein Baby nun in die richtige Position begibt, um seinen Weg nach draussen in die Welt zu finden.
  6. Berichten zufolge haben viele Frauen das Gefühl, dass ihr Baby jetzt “leichter” ist. Dies ist auf den Umstand zurückzuführen, dass sich der Kopf des Fötus nun in das Becken abgesenkt hat, um sich auf die Geburt vorzubereiten.
    • Zusätzlich zu diesem subjektiven Eindruck, kann es sein, dass du häufiger urinieren musst, da der Fötus nun mehr Druck auf deine Blase ausübt.
  7. Der Gebärmutterhals unterliegt strukturellen und funktionalen Veränderungen wenn die oben erwähnten Ereignisse eintreten. Wenn die Wehen einsetzen, weitet sich der Gebärmutterhals stückweise, um die Austreibung des Fötus zu ermöglichen.
    • Zu Beginn ist der Gebärmutterhals nur wenige Zentimeter geweitet. Wenn er 10 cm erreicht, heisst dies normalerweise, dass du bereit für die Entbindung bist.
  8. Wenn sich der Gebärmutterhals weitet ohne dass Wehen einsetzen kann auf Zervixinsuffizienz hindeuten. Dies ist der Fall, wenn es im zweiten Trimester der Schwangerschaft zu einer Verkürzung, einer Trichterbildung oder Weitung des Gebärmutterhalses kommt. Fiese Zustände müssen sofort von einem Arzt untersucht werden, da es die normale Entwicklung des Fötus negativ beeinflussen kann und sogar zur Fehlgebuert führen kann.
    • Zervixinsuffizienz ist eine der häufigsten Ursachen bei Fehlgeburten und Frühgebuerten im zweiten Trimester. Daher ist es sehr wichtig, eine Zervixinffizienz frühzeitig zu diagnostizieren. Sie kann bei einer routinemäßigen Kontrolluntersuchung von dem Arzt, der die Schwangerschaft überwacht, durch Inspektion und physische Untersuchung diagnostiziert werden.
    • Patienten mit Zervixinsuffizienz klagen über leichte Krämpfe im Unterleib oder der Vagina und können zusammen mit der Krankengeschichte auf diese Diagnose hinweisen.
    • Zu den Risikofaktoren, die eine Zervixinsuffizienz begünstifen, gehören Infektionen, vorherige chirurgische Eingriffe am Gebärmutterhals, Trauma und Verletzungen durch vorherige Geburten.
Teil 2
Teil 2 von 3:

Eine medizinische Diagnose ersuchen

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  1. Wenn du ganz sicher herausfinden möchtest, ob du richtige Wehen hast oder nicht, gibt es einige fortgeschrittene Diagnoseverfahren, die du machen kannst, wie z.B. fFN oder fetaler Fibronectin Test.
    • Dieser Test kann nicht aussagen, ob du gegenwärtig Wehen hast, aber er wird dir definitiv bestätigen, ob du keine Wehen hast. Dieser Test ist nützlich, da er wenn du dich im Anfangsstadium von Vorgeburtswehen befindest, es sehr schwierig sein kann, anhand von Symptomen oder Untersuchungen des Beckens allein, Wehen zu erkennen.
    • Ein negativer fFN Bericht wird dich beruhigen und dir versichern, dass du dein Baby noch nicht zur Welt bringen wirst, zumindestens nicht in den nächsten ein bis zwei Wochen.
  2. Die Krankenschwester oder Hebamme wird in der Lage sein, bei der Untersuchung deines Gebärmutterhalses zu fühlen, wie weit er sich geweitet hat. In den meisten Fällen, wenn deine Hebamme feststellt, dass sich dein Gebärmutterhals auf 1 bis 3 cm geweitet hat, wird sie dich informieren, dass du dich im Anfangsstadium der Wehen befindest.
    • Wenn sie fühlt, dass sich dein Gebärmutterhals auf ein Ausmaß von 4 bis 7 cm geweitet hat, wird sie dir sicherlich erklären, dass du dich bereits in der aktiven oder zweiten Wehenphase befindest.
    • Wenn sie fühlt, dass sich dein Gebärmutterhals zwischen 8 und 10 cm geweitet hat, wird sie dir definitiv sagen, dass es jetzt Zeit ist, dass das Baby kommt!
  3. Deine Hebamme hat Erfahrung darin, zu erkennen, ob dein Baby nach unten gerichtet ist und sein Kopf sich in dein Becken abgesenkt hat.
    • Die Hebamme geht eventuell auf die Knie und tastet deinen Unterleib über deiner Blase ab oder führt ihre Finger in deiner Leistengegend ein, um den Kopf des Babys zu fühlen und abzuschätzen, bis zu wieviel Prozent sich das Baby abgesenkt hat.
    • Diese Untersuchungen helfen zu bestätigen, dass deine Wehen bereits eingesetzt haben und sogar in welchem Stadium du dich befindest.
Teil 3
Teil 3 von 3:

Häufige Unterschiede zwischen der ersten und zweiten Schwangerschaft kennen

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  1. Du wirst bestimmte Unterschiede zwischen deiner ersten und zweiten Schwangerschaft feststellen, die einige Fragen aufwerfen können.
    • Bei deiner ersten Schwangerschaft senkt sich der Kopf deines Babys schneller in dein Becken ab, im Vergleich zur zweiten Schwangerschaft.
    • Im Faller einer zweiten Schwangerschaft kann es sein, dass sich der Kopf nicht absenkt bevor die Wehen einsetzen.
  2. Wehen bei der zweiten Schwangerschaft neigen im Vergleich zur ersten Schwangerschaft dazu, schneller einzutreten und kürzer anzuhalten.
    • Das liegt daran, dass der Muskel des Gebärmutterhalses bei deiner ersten Schwangerschaft dicker ist und du mehr Zeit brauchst. Bei der folgenden Geburt weitet er sich jedoch schneller. Bei der zweiten Schwangerschaft sind die Becken- und Vaginalmuskeln bereits durch die vorherige Geburt gedehnt und sind lockerer.
    • Dies trägt dazu bei, dass dein zweites Baby schneller kommt und die fortgeschrittenen Wehenstadien weniger schwierig für dich sind.
  3. Wenn du bei deiner ersten Geburt einen Dammschnitt oder Riss hattest und noch immer traumatisiert durch diese Erfahrung bist, ist der beste Tipp, dies bei deiner zweiten Schwangerschaft zu umgehen, dich in eine aufrechte Positiion zu bringen und zu pressen während du dich im zweiten Wehenstadium befindest.
    • Wenn du eine aufrechte Position einnimmst, wendest du genau genommen Newton’s einfache wissenschaftliche Gravitätstheorie an, die Kraft, die dein Baby in diese Welt bringt ohne jegliche Schnitte oder Risse an deinem Körper!
    • Dies ist allerdings keine idiotensichere Methode, einen Dammschnitt zu vermeiden. Einige Frauen werden trotz dieser Maßnahmen einen Dammschnitt benötigen.


Tipps

  • Verlasse dich nicht auf diese Punkte allein — zu allen Punkten musst du deinen Gynäkologen zu Rate ziehen, um sicher zu sein, ob du Wehen hast oder nicht.


Referenzen

  1. Haram K, Bakke OM, Johannessen KH, Lund T. Transplacental passage of diazepam during labor: influence of uterine contractions. Clin Pharmacol Ther. 1978 Nov;24(5):590-9.
  2. Hein M, Helmig RB, Schønheyder HC, Ganz T, Uldbjerg N. An in vitro study of antibacterial properties of the cervical mucus plug in pregnancy. Am J Obstet Gynecol. 2001 Sep;185(3):586-92.
  3. Oliphant SS, Nygaard IE, Zong W, Canavan TP, Moalli PA. Maternal adaptations in preparation for parturition predict uncomplicated spontaneous delivery outcome. Am J Obstet Gynecol. 2014 Jun 12. pii: S0002-9378(14)00590-0. doi: 10.1016
  4. Hein M, Helmig RB, Schønheyder HC, Ganz T, Uldbjerg N. An in vitro study of antibacterial properties of the cervical mucus plug in pregnancy. Am J Obstet Gynecol. 2001 Sep;185(3):586-92.
  5. Lucovnik M, Maner WL, Chambliss LR, Blumrick R, Balducci J, Novak-Antolic Z, Garfield RE. Non-invasive uterine electromyography for prediction of preterm delivery. Am J Obstet Gynecol. 2011 Mar;204(3):228.e1-10.
  6. Butt K, Lim K. Determination of gestational age by ultrasound. J Obstet Gynaecol Can. 2014 Feb;36(2):171-83.
  7. Scholtes G. Management and monitoring of multiple pregnancies (author's transl). Geburtshilfe Frauenheilkd. 1977 Sep; 37(9):747-55. German
  8. Eason E, Feldman P. Much ado about a little cut: is episiotomy worthwhile? Obstet Gynecol. 2000 Apr;95(4):616-8.
  9. Zikavska T, Brucknerova I. Extremely high concentration of folates in premature newborns. Bratisl Lek Listy. 2014; 115(2):103-6.
  1. McIntosh T. The concept of early labour in the experience of maternity in twentieth century Britain. Midwifery. 2013 Jan; 29(1):3-9
  2. Głuszak M, Fracki S, Wielgoś M, Wegrzyn P. Methods of evaluating labor progress in contemporary obstetrics. Ginekol Pol. 2013 Aug;84(8):709-13.
  3. Callahan, L. T. , Caughey, B. A. , Blueprints Obstetrics and Gynecology 5th Edition, 2008;
  4. Goodwin, M. T. , Montoro, N. M. , Muderspach, L. , Management of Common Problems in Obstetrics and Gynecology Fifth Edition; Wiley-Blackwell Publishing, 2010.

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