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Ein Wigwam ist eine indianische Behausung, die vor allem von den Algonquin-Indianern genutzt wird. Obwohl es oft mit einem Tipi verwechselt wird, unterscheidet sich ein Wigwam doch deutlich von einem Tipi. Ein Tipi ist spitz, transportierbar und besteht aus Tierhaut. Ein Wigwam hat eine Kuppel, ist ortsgebunden und besteht aus Holz. [1] Dieses wikiHow zeigt dir, wie man auf traditionelle Weise ein Wigwam baut. Wenn du ein Schüler bist und ein Wigwam für dein Schulprojekt baust, kannst du diese Anleitung auch mit kleinerem Maßstab nutzen.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Das Material vorbereiten

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  1. Die Eschentriebe (für das Gerüst) sollten etwa 4,5 m lang und 5 cm dick sein. Du solltest auch mindestens 12 4,5 m lange, 3 cm dicke Eschen- oder Lindentriebe als horizontale Rahmen verwenden. [2] Die Triebe sollten so gerade sein, wie möglich.
    • Esche und Linde sind die traditionellsten Hölzer, du kannst aber auch anderes Hartholz wie Zeder, Kastanie, Ulme oder Hickory verwenden. [3]
    • Wenn du ein Modell baust, verwende stattdessen dünne, elastische Zweige. Du kannst aber auch einfach Draht verwenden. Floristendraht und braunes Papier passen ziemlich gut.
  2. Beginne damit, alle Unebenheiten und Äste zu entfernen. Das wird dabei helfen, das Wigwam länger zu erhalten, da das Holz nicht so schnell morsch wird. Als nächstes, schnitze die Enden der Triebe zu Spitzen an. Das erleichtert dir das Einführen in die Löcher. [4]
    • Verstärke die Spitzen indem du sie im Feuer erhärtest. So halten sie auch länger, wenn sie in der Erde sind. [5]
    • Wenn die Triebe nicht flexibel genug sind, weiche sie in einem Fluss oder See für mindestens zwei Tage ein. [6] Achte darauf sie anzubinden, damit sie nicht weggetrieben werden können.
  3. Sammle 50 Scheffel voll Rohrkolbenblätter. Ein Scheffel ist ein Bündel das so dick ist, dass du deine Arme um es legen kannst. Teile die Blätter in 5 cm dicke Bündel auf. Binde jedes Bündel an einem Ende mit einer Schnur zusammen. Leg sie zum trocknen in die Sonne. [7]
    • Wenn du keine Rohrkolbenblätter hast, nutze schwere Tücher. Das haben die Indianer, ab dem späten 18. Jahrhundert, auch so gemacht. [8] Du brauchst 12 bis 14 Tücher, mit 1,5 x 3,5 Metern.
    • Wenn du es traditioneller haben willst, kannst du die Rohrkolbenblätter zu großen Matten zusammen binden. Du brauchst 12 bis 14 1,5 x 3,5 Meter große Matten
    • Wenn du ein Modell baust, kannst du Gras oder Stroh verwenden. Du kannst auch Baumwollstücke, Leinen oder kleine Tücher verwenden.
  4. Sammle 7 bis 10 Stück Birkenrinde mit ca. 90 cm Durchmesser. Bohre Löcher entlang des oberen Randes jedes Rindenstücks. Das kannst du entweder mit einem heißen Nagel oder einem Holzofen machen. [9]
    • Du kannst auch Ulmenrinde oder Rohrkolbenmatten verwenden.
    • Wenn du ein Modell baust, kannst du weißes Papier verwenden. Um es realistischer aussehen zu lassen, zeichne mit leichten Pinselstrichen braune Streifen auf das Papier.
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Baue das Gerüst

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  1. Der Boden muss flach und eben sein. Die Erde muss weich genug sein um darin graben zu können, aber darf auch nicht so weich sein, dass die Triebe nicht darin halten. Felsiger Untergrund ist ok, solange er tiefer als 30 cm tief unter der Erde ist. [10]
    • Wenn Gestrüpp auf dem Boden ist, entferne es.
    • Wenn du ein Modell baust, baue es auf Styropor oder Karton. Du kannst es auch braun anmalen, damit es wie Erde aussieht. Oder du gibst Kleber drauf und klebst echte Erde fest.
  2. Steck einen Holzpflock in den Boden und befestige ein 2 m langes Seil daran. Binde einen weiteren Ast ans andere Ende des Seils. Spanne das Seil und zeichne mit dem losen Ast einen Kreis um den befestigten Holzpflock, wie mit einem Zirkel. [11] Ziehe den Pflock aus dem Boden, wenn du fertig bist.
  3. Halte die Abstände zwischen den Löchern so gleichmäßig wie möglich, 20 bis 30 cm weit von einander entfernt. [12] Wenn du willst, kannst du zwei Löcher weiter von einander entfernt - für den Eingang - einschlagen. [13]
    • Versuche die Löcher in einem leichten Außenwinkel in die Erde zu schlagen. Das hilft dabei, eine höhere Kuppel zu formen, wenn du das Gerüst baust. [14]
    • Wenn du ein Modell baust, nimm einen Stift oder ein einen Spieß, um die Löcher zu bohren.
  4. Lass ein Loch zwischen jeder Säule aus. Wenn du fertig bist, solltest du 8 Löcher übrig haben. [15] Benutze dafür auf jeden Fall die 5 cm dicken Triebe.
    • Wenn du ein Modell baust, solltest du deine „Säulen“ in die Löcher kleben. Heißkleber funktioniert am besten.
  5. Nimm zwei gegenüberliegende Triebe. Biege sie zusammen, bis sie für 60 bis 90 cm überlappen. Binde sie an zwei Stellen, ca 8 cm von der jeweiligen Spitze entfernt, zusammen. Binde alle gegenüberliegenden Triebe zusammen, bis du eine Kuppel geformt hast. [16]
    • Überlappe die Säulen noch nicht; Die Säulen sollten in die gleiche Richtung zeigen (also Norden und Süden).
    • Wenn du es traditionell haben willst, verwende harte Rindenfasern aus einem Lindenbaum. [17]
    • Wenn du es nicht so traditionell haben willst oder keine Linde hast, kannst du schwere Juteschnüre oder Sisalgarn verwenden. [18]
    • Wenn du ein Modell baust, kannst du Bäckerschnur, Juteschnur, Faden oder einfach braunen Garn verwenden.
  6. Du solltest jetzt vier Säulenpaare haben, die sich überkreuzen. Binde alle an der Stelle zusammen, an denen sie einander überkreuzen. [19]
  7. Steck die restlichen acht Säulen in die übrigen acht Löcher. Binde sie genauso wie die anderen zusammen. Richte diese Bögen senkrecht gegen die ersten Bögen, um ein gitterartiges Muster zu erstellen. Binde am Ende alle Triebe zusammen. [20]
  8. Wähle eine östlich gelegene Lücke im Gerüst. Markiere sie, damit du dich erinnerst, wo sie ist. [21] Du kannst dafür ein Stück Seil, kleine Steine, ein paar Blätter oder eine in den Boden geritzte Linie verwenden.
    • Wenn du zwei Löcher mit größerem Abstand gebohrt hast, verwende jetzt diese beiden für deinen Eingang.
  9. Wickel 2 oder 3 Triebe um das Gerüst deines Wigwams, etwa 80 cm vom Boden entfernt. Überlappe die Enden der Triebe und binde sie zusammen. Befestige sie am Wigwam an den Stellen, an denen sie die schon vorhandenen Bögen berühren. Achte darauf die Lücke auszulassen, an der du deinen Eingang haben möchtest. [22]
  10. Mach das genauso wie bei deinem ersten Rahmen. Je weiter oben du die Triebe befestigst, umso weniger Triebe wirst du brauchen. Der letzte Rahmen sollte den Wigwam komplett umschließen, also auch dein Eingang. [23]
    • Benutze die dünnsten Triebe für den letzten Rahmen.
    • Wenn dein Wigwam nicht stabil genug wirkt, montiere einen vierten horizontalen Rahmen, weiter oben am Wigwam.
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Bedecke das Wigwam und stell es fertig

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  1. Befestige die Rohrkolbenblätter, am untersten Rahmen beginnend, direkt auf den Trieben. Lasse nur dort etwas frei, wo du deinen Eingang markiert hast. Lass auch den obersten Teil frei, damit der Rauch später aus dem Wigwam gelangen kann. [24]
    • Versuche ein langes, durchgehendes Seil dafür zu verwenden.
    • Rüttle ein wenig an deinem Wigwam, wenn du fertig bist. Das wird die Blätter ausrichten und es wind- und wasserfest machen. [25]
    • Wenn du ein Modell baust, kannst du das Dach auch einfach auf das Gerüst kleben.
  2. Binde oder nähe ausreichend Rohrkolbenblätter zusammen um die Lücke, die du für den Eingang gelassen hast, zu schließen. Befestige die Matte am Rahmen über dem Eingang mit Seilen. Wenn du nicht genügend Blätter hast, kannst du stattdessen ein Stofftuch oder eine Tierhaut verwenden.
    • Befestige einen Stock am unteren Ende deiner Matte. Das wird es vereinfachen, die Matte aufzurollen und am Rahmen zu befestigen. [26]
    • Wenn du ein Modell baust, kannst du ein Stück lose gewebten Stoff, wie Leinen oder Sackleinen verwenden. Du kannst auch ein getrocknetes Maisblatt verwenden oder ein Stück Papier anmalen, so dass es wie eine gewebte Matte aussieht.
  3. Starte mit dem unteren Rahmen und nimm dir dann den oberen vor. Das wird einen überlappenden Schuppeneffekt erzeugen. Befestige das größte Rindenstück auf dem Loch, das du für den Rauch gelassen hast. Befestige nur eine Seite des Rindenstücks und lass die anderen lose. So kannst du es - wie eine Klappe - öffnen und schließen. [27]
    • Achte darauf, eine Lücke im untersten Rahmen für deinen Eingang freizulassen.
    • Wenn du ein Modell baust, kannst du auch einfach Stofftücher zusammenkleben.
  4. Das ist nicht unbedingt notwendig, aber kann dabei helfen, dein Wigwam noch wärmer und wasserfester zu machen. Gute Optionen sind: Decken, Stofftücher, getrocknete Rinde oder Tierhaut. Du musst sie nur an den Birkenrindenstücken befestigen. Vergiss nicht, Lücken für den Eingang und die Rauchluke freizulassen. [28]
    • Wenn du ein Modell baust, kannst du diesen Schritt auslassen. Wenn du willst kannst du versuchen, Wildleder und Samt statt Fell und Filz statt den Decken zu verwenden.
  5. Grab eine 15 cm tiefe, 90 cm breite Mulde in die Mitte deines Wigwams. Lege kleine Steine oder Ton als Rahmen um die Mulde. Lege eine weitere Schicht mit größeren Steinen auf den Rahmen, um später das Feuer an Ort und Stelle halten zu können. [29]
    • Wenn du ein Modell baust, kannst du Ton oder kleine Steinchen für die Feuerstelle verwenden. Du musst aber keinen Rahmen für die Mulde machen.
  6. Du musst das nicht tun, aber es würde dein Wigwam gemütlicher machen. Bedecke die Bänke mit getrockneten Blättern oder Tierhäuten. Du kannst die Bänke untertags als Sitze verwenden und in der Nacht darauf schlafen. Außerdem kannst du Dinge unter den Bänken aufbewahren. [30]
    • Wenn du ein Modell baust, kannst du Bänke mit Eisstielen, Zweigen oder Papier bauen und dann vorsichtig durch die Türöffnung in dein Wigwam schieben.
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Tipps

  • Binde gerade Äste an die oberen Rahmen innerhalb deines Wigwams. Du kannst sie als Haken für Taschen, Decken, Fell und Töpfe verwenden. [31]
  • Versuche dein Wigwam im Frühling oder Sommer zu bauen. Dann sind die Triebe am flexibelsten. [32]
  • Du kannst dein Material im Vorhinein vorbereiten, aber du solltest die Triebe in den ersten 1 bis 2 Tagen verwenden, danach verlieren sie an Elastizität. [33]
  • Verteile Salz am Boden innerhalb deines Wigwams. Das hindert Pflanzen daran, in deinem Wigwam zu wachsen, was Schimmel und andere Probleme verursachen könnte. [34]
  • Ein Wigwam braucht üblicherweise 1 bis 3 Wochen, bis es fertig ist. Es kommt darauf an, wieviel Hilfe du bekommst und wie detailliert du es haben willst. [35]
  • Ein Wigwam ist nicht das gleiche wie ein Tipi. Ein Wigwam ist Semi-Ortsgebunden. Ein Tipi ist transportierbar, wie ein Zelt.
  • Verwende Stoffmatten oder Tierhaut als Teppich. Das wird auch dazu beitragen, den Boden im Winter wärmer zu halten. [36]
  • Wenn du ein Modell-Wigwam baust, beachte die Proportionen. Fell sieht vielleicht an einem echten Wigwam gut aus, auf einem kleineren Modell könnte es aber zu groß und zu haarig aussehen.
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Was du brauchst

  • 4,5 m lange, 5 cm dicke Eschentriebe.
  • 12+ 4,5 m lange, 3 cm dicke Eschen- oder Lindentriebe.
  • 50 Büschel von getrockneten Rohrkolbenblättern
  • 7 bis 10 Stück Birkenrinde
  • 90+ Meter Rinde aus Jute, Sisal oder Lindenholz
  • Äxte, Messer, Macheten, Segen oder ähnliches (zum schneiden)
  1. http://www.nativetech.org/wigwam/construction.html
  2. http://www.nativetech.org/wigwam/construction.html
  3. https://www.warpaths2peacepipes.com/native-american-houses/wigwam.htm
  4. http://www.woodlandindianedu.com/wigwamframes.html
  5. http://www.woodlandindianedu.com/wigwamframes.html
  6. http://www.nativetech.org/wigwam/construction.html
  7. http://www.nativetech.org/wigwam/construction.html
  8. https://www.warpaths2peacepipes.com/native-american-houses/wigwam.htm
  9. http://www.nativetech.org/wigwam/construction.html
  10. http://www.nativetech.org/wigwam/construction.html
  11. http://www.nativetech.org/wigwam/construction.html
  12. http://www.primitiveways.com/wigwam.html
  13. http://www.nativetech.org/wigwam/construction.html
  14. http://www.nativetech.org/wigwam/construction.html
  15. http://www.primitiveways.com/wigwam.html
  16. http://www.primitiveways.com/wigwam.html
  17. http://www.primitiveways.com/wigwam.html
  18. http://www.primitiveways.com/wigwam.html
  19. https://www.warpaths2peacepipes.com/native-american-houses/wigwam.htm
  20. http://www.nativetech.org/wigwam/construction.html
  21. https://www.warpaths2peacepipes.com/native-american-houses/wigwam.htm
  22. http://www.primitiveways.com/wigwam.html
  23. http://www.woodlandindianedu.com/wigwamframes.html
  24. http://www.woodlandindianedu.com/wigwamframes.html
  25. http://www.primitiveways.com/wigwam.html
  26. http://www.primitiveways.com/wigwam.html
  27. https://www.warpaths2peacepipes.com/native-american-houses/wigwam.htm

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