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Eine Angststörung ist eine psychische Erkrankung, die mit Anspannung, innerer Unruhe und starker Angst verbunden ist. Obwohl ein gewisser Grad an Stress und Unruhe in unserem modernen Leben vollkommen normal ist, kann übermäßige Unruhe nicht nur äußerst unangenehm sein, sondern auf Dauer auch die Gesundheit von Körper und Seele beeinträchtigen. Da sich innere Unruhe gleichzeitig auf viele Aspekte des körperlichen und mentalen Wohlbefinden des Betroffenen auswirken kann – auch auf fast unmerkliche Weise, die gar nicht auf eine Angsterkrankung schließen lässt –, kann es schwierig sein, die Symptome einer Angststörung zu erkennen. Es ist aber entscheidend, dass du die körperlichen und psychischen Symptome dieser Erkrankung sowie auch die der intensiven, überwältigenden Schübe, Angstattacken genannt, erkennst, um zu verstehen, welche Rolle die Angst in deinem Leben spielt.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Die psychischen Symptome erkennen

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  1. Das vielleicht typischste Merkmal einer Angststörung ist ein langanhaltendes oder intensives Gefühl von Angst oder Anspannung. Betroffene stellen oft fest, dass sie sich ständig Sorgen machen, selbst wenn es keinen triftigen Grund dafür gibt. Diese innere Unruhe wird oft von körperlicher Anspannung und Überspanntheit begleitet. Zudem zeichnet sie sich durch eine pessimistische Einstellung aus sowie die Annahme, dass die besorgniserregende Situation den denkbar schlechtesten Ausgang nimmt. [1]
    EXPERTENRAT

    Chloe Carmichael, PhD

    lizensierte klinische Psychologin
    Dr. Chloe Carmichael ist lizenzierte klinische Psychologin, die eine erfolgreiche Privatpraxis in New York City betreibt, die sich auf Beziehungsfragen, Stressmanagement und Karrierecoaching konzentriert. Sie promovierte in klinischer Psychologie an der Long Island Universität und ist Autorin des Amazon-Bestsellers Dr. Chloe's 10 Gebote der Partnersuche.
    Chloe Carmichael, PhD
    lizensierte klinische Psychologin

    Innere Unruhe bedeutet nicht immer, dass etwas nicht stimmt. Manchmal sind Menschen beunruhigt, weil sie unruhig sind, und befürchten, dass etwas mit ihnen nicht stimmt, weil sie sich so gestresst fühlen. Tatsächlich ist innere Unruhe aber auch ein Bestandteil von normalem Stress. Techniken zur Stressbewältigung zu lernen ist auf jeden Fall hilfreich, du solltest aber auch erkennen, dass jeder manchmal unter gesundem Stress leidet.

  2. Eines der seltsamsten Gefühle, die mit einer Angststörung verbunden werden, ist das Gefühl von Bindungslosigkeit, Leere oder Realitätsverlust. Dies tritt vor allem in Situationen auf, in denen sich der Betroffene von der Quelle seiner Angst überwältigt fühlt. Während dieser Phasen fühlst du dich von den anderen Menschen und der Welt um dich herum vollkommen abgeschnitten. Du könntest dich zudem völlig motivationslos fühlen und zu gar nichts Lust haben. [2]
    • Beispielsweise könntest du das Gefühl haben, dass deine Emotionen und Motivationsquellen „ausgeschaltet“ wurden – als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Wenn hierauf eine Phase mit intensiver Sorge oder Stress folgt, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass du an starken Angstzuständen leidest.
  3. Die Angst oder Panik kann mit einer realen Situation aus deinem Leben in Verbindung stehen, sie kann sich aber auch als allgemeine Angst ausdrücken, z.B. vor dem Tod oder einem Kontrollverlust. Alternativ kann die Ursache für deine Angst aber auch vollkommen unklar sein. Es kann sein, dass du diese Angst nur schwer kontrollieren kannst, und andere sie nur schwer lindern können. Dies macht sie zu den Symptomen einer Angststörung, die dich in deinem Leben am stärksten einschränken. [3]
    • Wenn schwierige oder stressige Situationen – egal, ob gesellschaftlich, finanziell oder beruflich – dir das Gefühl geben, von deinen Problemen überfordert zu sein und sie nicht lösen zu können, dann könntest du unter den Auswirkungen einer Angststörung leiden.
    • Es ist vollkommen normal, manchmal mit Sorgen über den Tod und das Sterben – egal, ob dein eigenes oder das eines geliebten Menschen – zu kämpfen. Wenn diese Gedanken bei dir jedoch so häufig oder intensiv auftreten, dass sie dich von wichtigen Aktivitäten ablenken oder dir den Schlaf rauben, dann könnte dies ein Zeichen dafür sein, dass du unter einem ungesunden Maß an Angst und Stress leidest.
  4. Der Umgang mit den Symptomen einer Angststörung kann sehr schwierig sein, insbesondere wenn sie häufig oder sehr stark auftreten. Die resultierende Belastung kann dazu führen, dass es dir schwerfällt, eine gelassene oder fröhliche Stimmungslage aufrechtzuerhalten. Dies wiederum kann die Beziehungen an deinem Arbeitsplatz, in der Schule und deinem privaten Umfeld belasten, sodass der Genuss eines normalen Soziallebens eine Herausforderung für dich darstellt. [4]
    • Menschen, die häufig unter Ängsten leiden, fühlen sich oft gereizt. Zudem fällt es ihnen schwer, sich zu konzentrieren und an sozialen Ereignissen teilzunehmen.
  5. Menschen, die regelmäßig unter Angstattacken leiden, stellen oft fest, dass sie vor Situationen Angst haben, die in der Vergangenheit bei ihnen Stress oder Angst ausgelöst haben. Wenn es dir sehr schwerfällt, Situationen zu begegnen, die du mit Angst verbindest, oder wenn du merkst, dass du oft Umwege oder Ausreden wählst, um solche Situationen zu vermeiden, dann kann dies ein Zeichen dafür sein, dass du an einem ungesunden Maß an Angst und Stress leidest. [5]
    • Wenn du beispielsweise merkst, dass du schulische Aktivitäten, berufliche Pflichten oder soziale Interaktionen aufschiebst, weil du Angst hast, von dem Stress dieser Aktivitäten überwältigt zu werden, dann leidest du vielleicht an einer Angststörung.
  6. Eine Selbstmedikation oder der Einsatz von nicht verschriebenen Medikamenten und Alkohol, um die Krankheitssymptome zu behandeln, ist bei Menschen, die an einer chronischen Angststörung leiden, stark verbreitet. Du solltest dir selbst gegenüber ehrlich sein, welche Rolle Medikamente oder Alkohol bei der Beziehung zu deiner Angst spielen. Wenn du das Gefühl hast, dass dein Gebrauch von diesen Substanzen außer Kontrolle und für dich schädlich geworden ist, dann ist es wichtig, dass du dich an deine Freunde, Familie oder medizinisches Fachpersonal wendest, um dir bei der Bewältigung deines Problems zu helfen, bevor es bei dir zu gesundheitlichen Schäden führt. [6]
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Die körperlichen Symptome erkennen

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  1. Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl und Muskelschmerzen gehören alle zu den geläufigen Symptomen einer Angststörung. Wenn du regelmäßig unter diesen Beschwerden leidest, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass du unter einer derartigen Erkrankung leidest, vor allem wenn die gewohnten Behandlungsmethoden keine Wirkung zeigen. [7]
  2. Der Körper zeigt seelische Überbelastung oft durch Symptome wie Muskelschmerzen, Herzrasen, Zittern und Kurzatmigkeit. Ein Auftreten dieser körperlichen Zeichen der Anspannung, vor allem ohne, dass eine nicht-psychische Ursache vorhanden ist, könnte auf eine Angststörung hindeuten. [8]
    • Rastlose Verhaltensweisen, wie mit den Händen oder Füßen zu trommeln, mit den Zähnen zu knirschen oder den Kiefer zusammenzubeißen, können alle auf stressbedingte körperliche Anspannung hindeuten.
  3. Innere Unruhe hat oft auch eine merkliche Auswirkung darauf, wie du schläfst, wie viel Schlaf du bekommst und wie erholt und wach du dich nach dem Schlafen fühlst. Schlafsucht (übermäßig viel Schlaf) und Schlaflosigkeit (anhaltende Einschlafprobleme und ständiges Aufwachen) sind beides weitverbreitete Symptome starker innerer Unruhe. Absichtlich viel zu schlafen, um den Sorgen zu entkommen, oder von überaktiven, sorgenvollen Gedanken vom Schlafen abgehalten zu werden sind beides klassische Probleme von Betroffenen. [9]
  4. Dein Verdauungssystem reagiert sehr empfindlich auf Veränderungen in deiner Physiologie, einschließlich psychischer Veränderungen wie Angst und starker innerer Unruhe. [10] Innere Unruhe steht oft in Zusammenhang mit häufig auftretender Übelkeit sowie auch häufigem Urinlassen oder Durchfall. [11]
    • Viele Betroffene leiden oft oder gar ständig unter einem flauen Gefühl im Magen verbunden mit Stress.
  5. Angst und Stress haben oft Auswirkungen darauf, was und wie viel du essen möchtest. Wenn du merkst, dass du oft nicht hungrig bist oder einfach keinen Appetit hast, dann kann dies ein Zeichen für eine stressbedingte Angststörung sein. Im Gegenzug dazu können auch häufig auftretende Heißhungerattacken, vor allem um sich von seinen Sorgen abzulenken, ein Symptom darstellen. [12]
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Auf Angstattacken achten

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  1. Bei Menschen, die unter Angstattacken leiden, kann sich das Gefühl der Unruhe und Angst in Verbindung mit Stress so verstärken, dass es alles andere ausblendet. Der Betroffene ist wie gelähmt, panisch und kann das, was um ihn herum passiert, nicht verarbeiten. Diese Phasen werden oft durch übermäßig stressige Erlebnisse oder Situationen ausgelöst. Sie sind äußerst unangenehm und verstörend und können wenige Minuten, Stunden oder gar Tage andauern. [13]
    • Menschen, die unter Angstattacken leiden, fühlen sich oft wie ein „Reh im Scheinwerferlicht“: gelähmt und unfähig, sich für eine Reaktion auf die stressige Situation zu entscheiden.
  2. Bei Menschen, die unter Angstattacken leiden, tritt oft ein starker Abfall oder Anstieg der Körpertemperatur auf (kalte Schauer oder Hitzewallungen) sowie auch starke Kurzatmigkeit oder schneller, unregelmäßiger Herzschlag. [14]
  3. Angstattacken werden oft von obsessiven oder zwanghaften Gedanken begleitet. Diese sind intensiv und beziehen sich oft auf unerwünschte Themen, die mit einem Problem, einer Sorge oder einer stressigen Situation in Verbindung stehen. Während einer Angstattacke scheint der Betroffene von diesen Gedanken vollkommen umhüllt zu sein, sodass es für ihn äußerst schwierig oder gar unmöglich ist, sich auf irgendetwas anderes zu konzentrieren. [15]
    • Obwohl diese zwanghaften Gedanken mit einem konkreten Problem im Leben des Betroffenen verbunden sein können, können sie auch eher abstrakter Natur sein. Beispielsweise kann sich die Besessenheit oder Zwangsvorstellung um ein verstörendes oder stressiges Bild oder Geräusch drehen, das der Betroffene einfach nicht aus dem Kopf bekommt, sodass er an nichts anderes mehr denken kann.
  4. Angstattacken sind schmerzhaft und oft auch sehr kräftezehrend. Die körperliche und emotionale Belastung in Verbindung mit regelmäßiger, intensiver Unruhe kann langfristige Auswirkungen auf deine Gesundheit haben. Wenn du unter starker innerer Unruhe leidest, solltest du dich wegen der Symptome und für eine mögliche Behandlung an einen Arzt, Psychiater oder Therapeuten wenden. [16] Schon allein die Tatsache, dass du andere um Hilfe bittest, könnte deine Symptome lindern und dich auf den richtigen Weg zu einem stressfreien Leben bringen.
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