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Es kann eine tolle Herausforderung sein, eine Graphic Novel zu entwerfen, da du eine originelle Geschichte schreiben und sie mit Zeichnungen zum Leben erwecken musst. Ein guter Comic wird seine Leserschaft emotional bewegen und visuell beeindrucken, also eine interessante Handlung mit tollen Bildern kombinieren. Dieses Genre erlaubt es dir, deinen Lesern die Figuren und den Handlungsort deiner Geschichte im grafischen Detail zu zeigen. Sammle Ideen, mache einen ersten Entwurf, den du überarbeitest und schon hast du eine Graphic Novel, die Leute gerne lesen wollen.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Ideen sammeln

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  1. Eine gute Graphic Novel besitzt eine Geschichte, die eine zentrale Handlung hat. Umreiße die allgemeinen Ereignisse deines Comics, indem du ein Handlungsschema verwendest, das aus fünf Stationen besteht: [1]
    • Prämisse: Diese Station beinhaltet die Einleitung, das Vorstellen deiner Hauptfiguren und das Andeuten des Konflikts. Eine Prämisse kann sein: Ein junger Außerirdischer lebt in einer Kleinstadt und verliebt sich in ein Menschenmädchen.
    • Der Auslöser: Das ist das Ereignis, das den Verlauf des Lebens des Protagonisten verändert. Ein Auslöser kann zum Beispiel sein: Das Menschenmädchen macht mit ihrem Freund Schluss und sucht nun nach einer neuen Verabredung, mit der sie zum Schulball gehen kann.
    • Ansteigende Spannung: In diesem Abschnitt entwickelst du deine Figuren und erkundest ihre Beziehung zueinander. Ansteigende Spannung kann sein: Der Außerirdische beginnt mit dem Mädchen nach der Schule Zeit zu verbringen, da sie gemeinsam für eine wichtige Prüfung lernen.
    • Der Höhepunkt: Das ist die Klimax der Geschichte. Hier muss die Hauptfigur alle wichtigen Entscheidungen treffen. Ein Beispiel für einen Höhepunkt ist: Der Außerirdische entschließt sich bei einem Lerntreffen, das Mädchen zu fragen, ob es mit ihm zum Schulball gehen möchte. Sie sagt zu und der Außerirdische muss nun herausfinden, wie man sich bei so einer Verabredung verhält.
    • Fallende Spannung: Das ist der Punkt, an dem sich die Hauptfigur mit den Konsequenzen ihrer Entscheidung auseinandersetzen muss. Normalerweise ist dieser Abschnitt sehr spannungsgeladen und beinhaltet viel Action. Ein Beispiel für diese Station kann sein: Der Außerirdische und das Mädchen gehen zum Ball, aber die anderen Besucher verhalten sich ihnen gegenüber feindselig. Der Außerirdische ist einer wütenden Menge ausgesetzt, die ihn und das Mädchen verfolgt.
    • Die Lösung: Das ist der Punkt, an dem der Leser lernt, wo der Protagonist enden wird und ob er sein Ziel erreichen wird oder nicht. Zum Beispiel kann eine Lösung sein: Das Mädchen setzt sich für den Außerirdischen ein und sie verlassen in einem UFO gemeinsam die Erde.
  2. Erfinde eine Figur, die einzigartig ist und an die man sich erinnern wird. Gib deinem Protagonisten bestimmte Charakterzüge und eine einzigartige Perspektive auf die Welt. Vermeide Klischees oder Figuren, mit denen deine Leser bereits vertraut sind. [2]
    • Du kannst zum Beispiel einen Protagonisten erfinden, der eine heimliche Superkraft besitzt und Probleme hat, sie vor seinen Mitmenschen zu verstecken. Oder deine Hauptfigur ist ein Außerirdischer, der versucht, das Herz eines Menschen zu erobern.
    • Du kannst dich auch auf eine Gruppe von Figuren (zum Beispiel eine Familie oder ein Freundeskreis) konzentrieren, um deiner Handlung mehr Raum zu geben.
  3. Wähle einen Handlungsort, der deiner Graphic Novel Tiefe verleiht und sie auf visueller Ebene interessant macht. Du kannst zum Beispiel einen Ort zeichnen, der ein wenig surreal ist, sodass deine Leser beim Betrachten der Bilder Spaß haben. Du kannst zum Beispiel einen Handlungsort wählen, den du gut kennst und ihn dann ein wenig verfremden. [3]
    • Du kannst den Handlungsort zum Beispiel auf einen Planeten verlegen, der der Erde ähnelt, aber der von Außerirdischen statt von Menschen bevölkert wird. Oder du kannst surrealistische Elemente zu deiner Heimatstadt hinzufügen und das als Setting wählen.
  4. Zeichne eine unverwechselbare Graphic Novel, indem du einen Zeichenstil wählst, den du magst und den du beherrschst. Du kannst zum Beispiel Manga oder amerikanische Comics als Inspirationsquelle benutzen. Oder du kannst die Herausforderung suchen und einen neuen Stil wählen. Als Faustregel gilt: Verwende einen Zeichenstil, der sich einzigartig anfühlt, aber mit dem du deinen künstlerischen Fähigkeiten und Ideen treu bleibst. [4]
    • Du solltest auch einen Zeichenstil auswählen, den du leicht zeichnen kannst und der nicht zu viel Zeit in Anspruch nimmt. Nachdem du den ersten Entwurf des Comics hast, kannst du ihn immer noch überarbeiten.
  5. Zeichne das Storyboard deines Comics. Male auf ein blankes Papier kleine Vierecke, deine sogenannten Panels. Dann nimm dir eine Szene aus deiner Graphic Novel vor und zeichne sie Panel für Panel. Füge an das untere Ende der Vierecke Text hinzu. Denke darüber nach, wie du den Handlungsort und die Figuren der Szene darstellen möchtest. Du kannst dann den Ablauf verschiedener Szenen zeichnen, um so ein Gefühl dafür zu bekommen, wie dein Comic tatsächlich aussehen sollte.
    • Die Panels können alle dieselbe Größe haben oder du kannst auch mit ihrer Größe experimentieren.
  6. Um ein besseres Verständnis des Genres zu erlangen, lies Graphic Novels, die bei Veröffentlichung sehr gute Rezensionen erhalten haben. Du kannst Comics lesen, die einen unterschiedlichen Zeichenstil verwenden, sodass du darauf achten kannst, was du magst und wie du auf bestimmte Stile reagierst. Du kannst zum Beispiel lesen:
    • Fun Home: Eine Familie von Gezeichneten von Alison Bechdel. [5]
    • Persepolis von Marjane Satrapi. [6]
    • Ein Sommer am See von Jillian Tamaki. [7]
    • Watchmen von Alan Moore.
    • Sommerblond von Adrian Tomine.
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Einen Entwurf anfertigen

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  1. Die ersten Seiten deiner Graphic Novel sollten den Leser und Leserinnen zeigen, wer die handelnden Figuren sind und wovon deine Geschichte handelt. Beginne mit einer Szene, die deine Hauptfigur bei einer Handlung zeigt. Oder beginne mit einem Dialog und Bildern, die deiner Leserschaft mehr über den Konflikt deines Protagonisten mit einer anderen Figur erzählen werden.
    • Du kannst zum Beispiel mit einer Szene beginnen, in der sich die Hauptfigur für die Schule fertig macht. Du kannst die Gewohnheiten des Protagonisten zeigen und die Schule als den Haupthandlungsort deines Comics vorstellen.
  2. Eine gute Geschichte basiert auf einem Konflikt und Spannung zwischen deinen Figuren. Habe also keine Angst, deinen Protagonisten in eine schwierige oder knifflige Situation zu bringen. Während die Figur nun versucht, ihr Ziel zu erreichen, muss sie etliche Hindernisse überwinden, die sich vor ihr auftun. Du kannst auch einen Konflikt zwischen deinem Protagonisten und anderen Figuren kreieren.
    • Du kannst zum Beispiel einen Konflikt zwischen deinem Protagonisten und seinem Chef darstellen. Zeige dann, wie die beiden Charaktere aneinandergeraten oder wie deine Hauptfigur ihre Superkräfte nutzt, um ihren Boss zu verprügeln.
  3. Wenn du mit dem Zeichnen des Comics beginnst, konzentriere dich auf die Haupteigenschaften der Charaktere und versuche, sie nicht zu variieren. Deine Figuren sollten sich immer gemäß ihrer Charaktereigenschaften verhalten, sodass die Geschichte kohärent wirkt. [8]
    • Benutze einen Bleistift, um die anfänglichen Panels für deinen Comic zu zeichnen. So kannst du sie später überarbeiten, wenn nötig, um sie einheitlich zu halten.
    • Du kannst deinem Protagonisten eine bestimmte Haarfrisur geben. Wann immer die Figur dann in deinem Comic auftaucht, wirst du sicherstellen müssen, dass du die Frisur immer auf dieselbe Weise zeichnest (oder so ähnlich wie möglich).
  4. Lade deine Leser dazu ein, tiefer in deine Geschichte abzutauchen, indem du interessante Details des Handlungsortes zeichnest. Du solltest deinem Setting genauso viel Aufmerksamkeit widmen wie deinen Figuren. Füge Objekte hinzu, die sich speziell auf den Handlungsort beziehen, den du kreiert hast. Das wird dir dabei helfen, die Welt deiner Geschichte zu erschaffen und deine Leserschaft fesseln. [9]
    • Wenn die Handlung deines Comics beispielsweise in einem Gymnasium für Aliens spielt, kannst du Details hinzufügen wie Parkplätze für UFOs, Schulbücher zum Thema „Wie vermeide ich es, ein Mensch zu sein“ und Uhren, die auf verschiedene Zeitzonen im Universum eingestellt sind.
  5. Der Dialog deines Comics sollte der Leserschaft mehr über die sprechenden Figuren verraten. Auch die Handlung der Geschichte sollte durch den Dialog vorangetrieben werden. Vermeide gewöhnliche Unterhaltungen/Phrasen wie „Hallo,“ oder „Wie gehts dir?“ Stattdessen verwende Dialog der spezifisch für deine Figuren sind. [10]
    • Dein Protagonist kann zum Beispiel einen markanten Spruch haben, den er sagt, wenn er überrascht oder erschrocken ist. Das kann zum Beispiel: „Pfui Teufel!“ oder „Heilige Kuh!“ sein.
    • In einigen Graphic Novels gibt es wenig bis gar keinen Dialog. Als Autor kannst du entscheiden, ob du Dialog einfügen oder die Panels für sich selber sprechen lassen möchtest.
  6. Wie jede gute Geschichte sollte deine Graphic Novel damit enden, den vorhandenen Konflikt zu lösen. Deine Hauptfigur kann endlich das bekommen, was sie haben möchte, muss dafür aber einen Preis zahlen. Oder der Protagonist gewinnt durch eine andere Figur eine Erkenntnis, sodass sich der Konflikt/die Spannung auf diese Weise löst. Versuche, die Geschichte komplett darzustellen, sodass deine Leserschaft mit dem Ende zufrieden ist.
    • Du kannst Bilder hinzufügen, die eine Auflösung des Konflikts zeigen. Oder du verwendest eine Unterhaltung zwischen deiner Hauptfigur und einem weiteren Charakter, die beiden hilft zu realisieren, welche Fehler sie gemacht haben und ihr Missverständnis auflöst.
  7. Wenn du eine Graphic Novel als Serie anlegst, die dieselben Figuren zeigt, halte die Spannung deiner Leserschaft. Du kannst mit „Fortsetzung folgt ...“ oder einem Bild enden, das deine Leser wissen lässt, dass sie noch mehr Abenteuer und Geschichten deiner Figuren erwarten können.
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Deinen Entwurf überarbeiten

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  1. Frage deine Freunde, Familienmitglieder oder andere Leute, ob sie deinen Entwurf lesen können. Lasse dir Feedback geben, ob sie den Comic einzigartig und interessant fanden. Frage, ob sie die Graphic Novel visuell ansprechend fanden und unterhaltsam. Sei offen für konstruktive Kritik, da das deinen Comic nur verbessern kann.
  2. Achte darauf, wie der Dialog klingt, wenn du ihn vorliest. Versichere dich, dass er natürlich klingt, statt gestellt und aufgesetzt. Achte darauf, ob deine Figuren eine bestimmte Art zu sprechen haben. Prüfe, ob der Dialog hilft, die Handlung der Geschichte voranzutreiben.
    • Wenn du deinen Comic laut liest, kannst du auch auf Rechtschreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler achten.
  3. Achte darauf, dass der Comic gut von Szene zu Szene bzw. Abschnitt zu Abschnitt überleitet. Unterstreiche die Dinge, die nicht richtig klingen bzw. nicht gut ineinander überleiten.
    • Du solltest auch prüfen, ob sich die Handlung gut entwickelt. Sie sollte deinem Handlungsumriss folgen und einen eindeutigen zentralen Konflikt und Höhepunkt haben.
  4. Nachdem du Feedback von anderen Leuten erhalten hast, überarbeite deinen Comic gründlich. Sei unerbittlich und streiche alles, was in der Geschichte keinen Sinn ergibt oder die Handlung nicht vorantreibt. Versuche, deinen Comic zu verbessern und interessanter für deine Leserschaft zu machen.
  5. Du kannst das per Hand mit Tusche und Farbstiften tun. Oder du verwendest Marker oder andere Materialien. Achte darauf, dass du alle Bleistiftstriche ausradierst, nachdem du deinen Comic mit Tinte/Tusche nachgezeichnet und koloriert hast. [11]
    • Du kannst auch ein Computerprogramm wie Adobe Photoshop benutzen, um das Tuschen und den Kolorierungsprozess zu beschleunigen.
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