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„Bon sai“ ist eine Kunst, die seit vielen Jahrhunderten in Asien praktiziert wird. Bonsais entstehen aus denselben Samen wie normalgroße Bäume. Sie wachsen in kleinen Blumentöpfen heran und werden beschnitten und geformt, damit sie klein und elegant bleiben. Lerne, wie man einen Bonsai heranzüchtet, ihn traditionell beschneidet und pflegt, damit er viele Jahre lang gesund bleibt.

Methode 1
Methode 1 von 4:

Einen Bonsai aussuchen

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  1. Wähle die Baumart abhängig vom Klima der Region, in der du lebst. Auch das Wohnumfeld sollte bei der Wahl der Baumart bedacht werden. Um sicherzugehen, nimm eine Baumart, die in deinen Gefilden heimisch ist.
    • Bestimmte Arten wie Chinesische oder Japanische Ulmen, Magnolien, Eichen und Apfelbäume sind eine gute Wahl für die Außenzucht. Achte darauf, dass die Baumart in deiner Region zur vollen Größe heranwachsen kann.
    • Wenn du Nadelbäume bevorzugst, sind Wacholder, Kiefer, Fichte oder Zeder eine gute Wahl.
    • Wenn du deinen Baum drinnen züchten möchtest (oder wenn du in einem warmen Klima wohnst), erwäge eine tropische Baumart wie Geldbaum, Junischnee oder Olive, welche alle tolle Bonsais abgeben.
  2. Einen Bonsai aus einem Samen zu züchten ist ein langwieriger, aber lohnender Prozess. Wenn du dich entscheidest, einen Bonsai zu pflanzen, solltest du ihm genug Zeit geben, um zu wachsen und starke Wurzeln zu bilden, bevor du ihn beschneidest und formst. Dies kann bis zu fünf Jahre dauern, je nachdem welche Baumart du wählst. Viele Züchter finden, dass es die zusätzliche Mühe und Zeit wert ist, da Samen billiger sind und die Kontrolle über jedes Wachstumsstadium gegeben ist. Um einen Bonsai aus einem Samen zu züchten, befolge diese Schritte:
    • Kaufe eine Packung Bonsai-Samen und lege sie über Nacht in Wasser ein, bevor du sie einpflanzt. Benutze hierfür Erde mit guten, wasserleitenden Eigenschaften und den richtigen Nährstoffen für deine Baumart. Pflanze deinen Bonsai zunächst in eine Trainingsschale (noch nicht in eine Keramikschale, die erst verwendet wird, sobald der Bonsai ausgewachsen ist).
    • Biete deinem Bonsai die richtige Menge Sonne, Wasser und eine konstante Temperatur. Dies ist wiederum abhängig von der gewählten Baumart.
    • Warte, bis der Baum kräftig geworden ist, bevor du ihn beschneidest.
  3. Diese Methode ist hoch angesehen, weil es als sehr schwierig gilt, für einen Bonsai zu sorgen, den du in der Natur gefunden hast. Es erfordert eine Menge Wissen und Geschick. Wenn dir diese Idee gefällt, solltest du Folgendes beachten:
    • Suche einen Baum aus, der einen starken Stamm hat, aber trotzdem noch jung ist. Ältere Bäume vertragen es nicht sehr gut, in eine Schale gepflanzt zu werden.
    • Entscheide dich für einen Baum, dessen Wurzeln gleichmäßig in alle Richtungen wachsen, und nicht für einen, der einseitig wächst oder mit anderen Wurzeln verknotet ist.
    • Grabe um den Baum herum und achte drauf, eine große Menge Wurzeln und Erde zu entnehmen. Das verhindert, dass der Baum durch das Umpflanzen in die Schale austrocknet.
    • Pflanze den Baum in eine große Trainingsschale und kümmere dich um ihn entsprechend der Bedürfnisse seiner Baumart. Warte ungefähr ein Jahr, bis sich die Wurzeln an die Schale gewöhnt haben, bevor du ihn beschneidest.
  4. Das ist der einfachste Weg, um mit dem Züchten von Bonsais zu beginnen. Allerdings haben Bonsais, die aus einem Samen gezüchtet worden sind und schon teilweise beschnitten wurden, bereits einige Zeit und Pflege erhalten, weshalb sie sehr teuer sind. Suche online, in lokalen Baumschulen oder Pflanzenläden, um den perfekten Bonsai für dein Zuhause zu finden.
    • Wenn du einen teilweise beschnittenen Bonsai in einem Laden kaufst, sprich mit einem Mitarbeiter über die Bedürfnisse dieses Bonsais.
    • Nachdem du deinen Bonsai nach Hause gebracht hast, gib ihm etwas Zeit, um sich einzugewöhnen, bevor du an ihm arbeitest.
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Methode 2
Methode 2 von 4:

Deinen Bonsai gesund halten

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  1. Wie alle Pflanzen reagieren auch Bonsais auf den Wechsel der Jahreszeiten. Wenn du deinen Bonsai draußen hältst, wird die Reaktion auf Temperaturen, Sonnenlicht und Regen größer ausfallen. Versuche zu verstehen, wie deine Baumart auf die Veränderungen reagiert, um ihm die richtige Pflege zukommen zu lassen.
    • Bäume ruhen während der Wintermonate. Das bedeutet, dass sie keine Blätter ausbilden und nicht wachsen. Demzufolge benötigen sie weniger Nährstoffe. In den Wintermonaten reicht es also völlig aus, den Bonsai nur zu wässern. Verzichte darauf, ihn zu viel zu beschneiden, da er die verlorenen Nährstoffe bis zum Frühling nicht ersetzen kann.
    • Im Frühling fangen die Bäume an, die Nährstoffe zu nutzen, die sie in den Wintermonaten gespeichert haben. Da dein Baum im Frühjahr einen großen Wandel durchlebt, ist dies eine gute Zeit, um deinen Baum umzupflanzen, ihm zusätzliche Nährstoffe zuzuführen und ihn zu trimmen.
    • Während der Sommermonate wächst der Baum weiter und nutzt dabei die restlichen Nährstoffe, die er gespeichert hat. Wässere ihn während dieser Zeit gut!
    • Im Herbst wächst der Baum langsam und die Nährstoffe werden wieder eingelagert. Dies ist eine gute Zeit, um den Baum zu stutzen und umzutopfen.
  2. Das gilt für die meisten Bonsais, aber nicht für alle! Sorge dafür, dass du die Bedürfnisse deines Bonsais kennst. Für manche Leute könnte es ein Problem darstellen, den Bonsai hin und her zu bewegen. Wenn das auf dich zutrifft und der Bonsai in der Nähe eines Fensters steht, stell sicher, dass du den Bonsai alle paar Tage um 90 Grad drehst, sodass alle Seiten des Baumes die gleiche Menge Licht bekommen.
  3. Im Sommer ist es okay, den Baum die meiste Zeit draußen stehen zu lassen, aber bitte bring ihn während der Nacht ins Haus, sollten die Temperaturen unter fünf Grad fallen. Als Vorbereitung auf den Winter akklimatisiere den Bonsai, indem du ihn im Herbst täglich für ein paar Stunden ins Haus stellst. Erhöhe langsam die Dauer, bis du ihn vollständig drinnen behältst.
  4. Dünge den Bonsai mit Spezialdünger, um ihn gesund zu halten. Lass die Erde nicht austrocknen. Sollte die Erde staubig aussehen, gieße den Bonsai. Ein bisschen Wasser jeden Tag ist die beste Lösung. Vermeide auch, den Bonsai zu überwässern.
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Methode 3
Methode 3 von 4:

Deinen Bonsai trimmen

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  1. Es gibt einige traditionelle Schnitttechniken, aus denen du wählen kannst. Einige davon belassen den Baum sehr natürlich und einige sind eher stylisch und modern. Du kannst aus vielen Bonsaistylings wählen, hier sind die bekanntesten:
    • „Chokkan“. Dies ist die strenge, aufrechte Form. Stelle dir darunter einen starken, gerade und hoch gewachsenen Baum vor, an dem die Zweige gleichmäßig verteilt sind.
    • „Moyohgi“. Dies ist die freie, aufrechte Form. Der Baum hat einen natürlichen Schwung anstelle eines sehr geraden Stamms.
    • „Shakan“. Dies ist die geneigte Form. Der Baum sieht eindrucksvoll aus, als beuge er sich im Wind.
    • „Bunjingi“. Das ist die klassische japanische Form. Der Stamm ist lang und gedreht, mit kleinen Blätterbüscheln.
  2. Gestalte die Ausrichtung von Stamm und Zweigen, indem du sie vorsichtig in die Richtung biegst, in der du sie haben möchtest. Umwickle sie mit Draht, um sie in der gewünschten Form zu halten. Benutze für die Äste dünneren Draht als für den Stamm.
    • Wickle den Draht in einem 45-Grad-Winkel und stabilisiere den Baum währenddessen mit einer Hand.
    • Bäume benötigen verschiedene Verdrahtungsarten, je nachdem, wann sie umgetopft wurden und welche Jahreszeit grade ist.
    • Wickle den Draht nicht zu fest! Ansonsten drückt er sich in die Rinde und beschädigt den Baum.
    • Nach einiger Zeit, wenn dein Baum anfängt, die von dir gewählte Form anzunehmen, musst du ihn neu verdrahten. Dies ist so lange notwendig, bis er von selber die gewünschte Form hält.
    • Während dieses Prozesses sollte der Baum in der Trainingsschale bleiben.
  3. Benutze eine kleine Gartenschere, um Blätter, Sprossen und Zweigteile strategisch abzuschneiden. Jedes Mal, wenn du eine Seite beschneidest, wird ein anderer Teil des Baums zum Wachsen angeregt. Genau zu erkennen, wann und wie oft ein Bonsai beschnitten werden muss, ist Teil der Bonsaikunst und erfordert viel Übung.
    • Beschneide deinen Baum nur in Zeiten, in denen er genügend Nährstoffe gespeichert hat, z.B. im Frühling und Herbst.
    • Wenn du deinen Bonsai zu stark beschneidest, kann das zu Schäden am Baum führen. Also sei vorsichtig, dass du nicht zu viel wegschneidest.
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Methode 4
Methode 4 von 4:

Deinen Bonsais ausstellen

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  1. Hierfür gibt es wunderschöne Keramik- und Holztöpfe, um deinen Bonsai besonders hübsch aussehen zu lassen. Wähle einen Topf, der die Form deines Bonsais unterstützt. Sei beim Umtopfen vorsichtig, damit die Wurzeln nicht beschädigt werden, und benutze einen Topf, der groß genug ist, um den Baum und die Erde aufzunehmen. Dies ist wichtig, damit der Baum gesund bleibt und genügend Nährstoffe bekommt.
  2. Überlege, ob du dem Topf noch andere Dinge hinzufügen möchtest, bedenke aber, dass der Bonsai der Star des Topfes sein sollte. Durch das Hinzufügen von anderen Elementen, wie Steinen, Muscheln oder kleineren Pflanzen, unterstreichst du die Schönheit deines Bonsais und kreierst ein schönes Gesamtbild wie einen kleinen Wald oder einen Strand.
    • Enge die Wurzeln nicht durch zu viele Steine oder andere Objekte ein!
    • Füge etwas Moos hinzu, um ein schönes Gesamtbild zu schaffen.
  3. Ein schöner Bonsai verdient es, wie andere Kunstwerke ausgestellt zu werden. Wähle einen Holz- oder Metalltisch und platziere ihn vor einer schwarzen Wand. Dadurch wird der Blick auf deinen Bonsai gelenkt. Er sollte dennoch in der Nähe eines Fensters stehen, da er nach wie vor Sonnenlicht benötigt! Wässere und dünge deinen Bonsai weiterhin regelmäßig, damit dein Kunstwerk schön und gesund bleibt.
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Tipps

  • Das Trimmen hält den Baum klein. Wenn du ihn trimmst, wird er seiner Schale entwachsen.
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