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Wolltest du schon immer mal beobachten, wie sich eine Raupe verpuppt und schließlich in einen Schmetterling verwandelt? Es ist relativ einfach, einen Raupenkasten anzulegen beziehungsweise zu bauen. Wenn du die Metamorphose deines Schmetterlings sehen willst, solltest du auch sicherstellen, dass deine Raupe genügend Fressen hat und ihre Umgebung nicht zu trocken ist. Außerdem solltest du den Kasten regelmäßig säubern.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Einen geschlossenen Raupenkasten vorbereiten

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  1. Wenn du einen Raupenkasten bauen willst, musst du zunächst das richtige Behältnis finden, das du so gestalten kannst, dass sich deine Raupen später darin wohlfühlen. Du hast verschiedene Optionen zur Auswahl. Beispielsweise kannst du ein gut belüftetes Terrarium wählen, einen Plastikbehälter für Insektenzucht oder auch einfach ein paar ein Liter Plastikflaschen nehmen. [1]
    • Die Größe deines Kastens sollte davon abhängen, wie viele Raupen du beobachten willst und im Behälter halten möchtest.
    • Eine gute Faustregel ist, dass jede Raupe mindestens dreimal so viel Platz auf dem Boden braucht, wie ihre Körpergröße beträgt.
    • Ein Kasten für zehn 6 cm lange Raupen sollte mindestens 25x25 cm Bodenfläche haben.
    • Raupen tendieren dazu, sich nicht so viel zu bewegen, trotzdem sollte jedes Insekt in Ruhe fressen können, ohne mit seinen Artgenossen in Kontakt zu kommen. [2]
  2. Um einen geeigneten Lebensraum für deine Raupen zu schaffen, muss der Behälter gut belüftet sein und ein wenig Luftfeuchtigkeit haben. Außerdem sollten deine Insekten nicht einfach aus dem Behälter krabbeln können. Wenn du einen Plastikbehälter hast, dann steche in seinen Deckel viele kleine Löcher. Die Löcher sollten groß genug sein, dass die Luft gut ein-und ausströmen kann, aber klein genug, dass deine Raupen nicht einfach ‚ausbrechen’ können.
    • Um den Lebensraum luftfeuchter zu machen, kannst du ein feuchtes Küchenpapier in den Kasten legen. [3]
    • Stelle keine Schale mit Wasser in deinen Behälter, denn die Raupen könnten leicht hineinfallen und ertrinken. [4]
  3. Raupen sind nicht anspruchsvoll, aber du musst sichergehen, dass sie ausreichend Nahrung haben, die sie auch tatsächlich fressen. Die Futterpflanze kann je nach Raupenart variieren. Wenn du eine Raupe aus freier Wildbahn in deinen Kasten setzen willst, dann nimm auch die Pflanze mit, auf der sich das Insekt befand.
    • Einige häufige Futterpflanzen sind: Astern, Stockrosen, Sonnenblumen, Löwenmäulchen und Veilchen. [5]
    • Wenn du die Raupenart nicht kennst, die du halten willst, dann kannst du im Internet suchen, welche Pflanzen dieses Insekt frisst. Wenn du Englisch sprichst, besuche zum Beispiel die Website des Naturhistorischen Museums in London: http://internt.nhm.ac.uk/our-science/data/hostplants/search/index.dsml .
    • Raupen nehmen die meiste Flüssigkeit mit ihrer Nahrung auf. Aber du kannst die Blätter der Futterpflanzen auch mit klarem Wasser waschen, sodass deine Insekten ein wenig extra Wasser haben.
    • Du kannst in den Kasten auch einzelne Zweige oder Blätter legen beziehungsweise auch eingetopfte Pflanzen stellen. Wenn du eine Blumentopf-Pflanze in den Kasten stellst, denke daran, dass du diese auch gießen musst. Außerdem sollten sich keine Wasserpfützen bilden, in denen deine Raupen ertrinken könnten. [6]
  4. Du musst dich entscheiden, wo du deinen Raupenkasten aufstellen willst. Wenn du deine Insekten an einen Ort stellst, der zu warm ist, besteht das Risiko, dass sie austrocknen. Stelle deinen Behälter also nicht direkt in die Sonne, wie zum Beispiel auf eine sonnige Fensterbank. [7]
    • Im Winter heizen oder die Klimaanlage an einem heißen Tag benutzen, kann auch die Luftfeuchtigkeit reduzieren und deine Raupen schädigen.
    • Du kannst deine Insekten an einem unbeheizten Platz belassen, wie beispielsweise eine Garage. Oder, wie oben bereits erwähnt, du legst ein feuchtes Küchenpapier in den Raupenkasten, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. [8]
  5. Vielleicht das größte Gesundheitsrisiko für deine Raupen entsteht durch ihre eigenen Ausscheidungen, dem Insektenkot. Wenn du einen geschlossenen Raupenkasten hast, ist es besonders wichtig, dass du das Gehege sauber hältst. Denn in so einem Gehege trocknet der Insektenkot nicht richtig aus, wie er für gewöhnlich in der freien Natur tun würde.
    • Einen geschlossen Raupenkasten solltest du alle zwei Tage kontrollieren und gegebenenfalls den Kot entfernen. [9]
    • Du kannst auch den Boden deines Kastens mit Taschentüchern oder Küchenpapier auslegen, um den Kot einfacher zu entfernen. Trotzdem solltest du versuchen, das Papier jeden Tag auszuwechseln. [10]
    • Ein gut belüftetes Terrarium muss aber beispielsweise nur einmal die Woche gesäubert werden. Egal, was für einen Behälter du hast, behalte ihn gut im Auge und säubere ihn, wenn notwendig. [11]
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Einen offenen Raupenkasten vorbereiten

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  1. Wenn Raupen einen guten Fressplatz gefunden haben, bewegen sie sich nicht mehr viel, daher ist es also durchaus möglich, einen offenen Raupenkasten zu haben. Um eine Raupe zu halten, könntest du auch einfach eine eingetopfte Pflanze auf einen Tische stellen. Wenn du aber die Bewegung deiner Insekten besser kontrollieren willst, dann nimm lieber einen Eimer oder Behälter.
    • Wenn du einen durchsichtigen Behälter hast, ist es einfacher, deine Raupen zu beobachten.
    • Vergewissere dich, dass dein Kasten sauber ist, aber keine Rückstände von Putzmittel aufweist.
  2. Nun musst du die Futterpflanze deiner Raupenart in den Behälter setzen. Das kannst du auf unterschiedliche Arten tun. Zum Beispiel kannst du eine eingetopfte Pflanze in den Eimer oder Behälter stellen. Oder du legst ein paar abgeschnittene Blätter hinein. Für welche Methode du dich auch entscheidest, vergewissere dich, dass die Blätter ein wenig feucht sind. So erhöhst du die Luftfeuchtigkeit und die Raupen haben auch mehr Wasser zur Verfügung. [12]
    • Wenn du eine ganze Pflanze in den Kasten stellst, vergewissere dich, dass die Pflanze gesund ist. So ist wahrscheinlicher, dass sie es auch bleibt und eine optimale Futterquelle bietet.
    • Eine Pflanze braucht auch Licht für die Fotosynthese, so bleibt sie gesund und ist für deine Raupen ein gutes Fressen.
  3. Wenn du einen offenen Raupenkasten hast, solltest du in Betracht ziehen, ihn auch mit einem Netz, einer Blende oder Ähnlichem an der Öffnung des Behälters auszustatten. Denn die Insekten können unter Umständen die Aufmerksamkeit von Fressfeinden und Parasiten auf sich ziehen, die sich in deinem Haus befinden, wie zum Beispiel Spinnen. Ein Netz (Schmetterlingsnetz oder Ähnliches) über der Öffnung deines Kastens anzubringen, verhindert, dass sich die Fressfeinde an deinen Raupen laben können.
    • Du wirst Schwierigkeiten haben, die Gefahr von Fressfeinden, Parasiten, besonders Parasitoids, komplett zu reduzieren. [13]
    • Da Spinnen von dem Geruch des Kots angezogen werden, kann es helfen, wenn du die Ausscheidung der Insekten regelmäßig entfernst. [14]
  4. Wenn du den Raupenkasten präpariert hast, ist es sehr wichtig, dass du ihn auch genau beobachtest, wenn deine Insekten einziehen. Das bedeutet, dass du den Kot regelmäßig entfernst, ausreichend Blätter der Futterpflanze bereitstellst und sichergehst, dass die Luft nicht zu trocken ist. Das ist natürlich ein wenig Arbeit, aber so kannst du auch deine Raupen besser kennenlernen und genau beobachten, wie die Verpuppung vonstatten geht.
    • Du kannst auch mehr dekorative Elemente hinzufügen, wie zum Beispiel Steine oder Pflanzen. Aber denke daran, wenn deine Raupe erst einmal eine gute Futterquelle gefunden hat, hat sie nicht mehr viel Interesse, ihre Umwelt zu erkunden.
    • Vermeide es, die Raupen anzufassen. Wenn du es trotzdem musst, dann wasche erst deine Hände und versichere dich, dass du die Seifenrückstände komplett abgewaschen hast. [15]
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Wissen, was du tun musst, wenn sich deine Raupen verpuppen

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  1. Wenn deine Insekten ausgewachsen sind und in die letzte Phase ihrer Entwicklung eintreten, werden sich die Raupen einen Platz zum Verpuppen suchen. Eventuell siehst du, wie deine Raupen aktiv herumkriechen, während sie einen geeigneten Verpuppungsplatz suchen, wo sie sich in ihren Kokon einspinnen können. [16]
    • Wenn sich deine Raupe verpuppen will, kann es sein, dass sie ihre Futterpflanze verlässt.
    • Wenn das Insekt nämlich in der Nähe ihrer Futterquelle bleiben würde, wäre es leichtere Beute für seine Fressfeinde. Daher kann es sein, dass die Raupe nach einem ungewöhnlicheren Ort sucht.
    • Die Raupe wird einen Ort finden, an dem sie sich verpuppen kann. Einige Arten graben sich auch in den Boden ein und verpuppen sich dort. [17]
  2. Du solltest deinen Raupen geeignete Stellen zur Verfügung stellen, an denen das Insekt seinen Kokon spinnen kann. Füge dem Habitat extra Zweige hinzu und auch frische Erde. Stelle deinen Insekten unterschiedliche Optionen zur Verfügung, die sich ein wenig von der Futterquelle entfernt befinden.
    • Für die meisten Arten von Schmetterlingen brauchst du eine vertikale Oberfläche, wie beispielsweise einen Zweig.
    • Motten bevorzugen Blätterabfälle und losen Boden. [18]
  3. Es kann unter Umständen notwendig sein, dass du die Puppe bewegen musst. Diese Aufgabe solltest du nicht auf die leichte Schulter nehmen, aber es kann durchaus auf eine sichere Art gemacht werden, wenn du vorsichtig bist. Wenn das Insekt als Schmetterling aus seiner Puppe hervorkriecht, muss der Schmetterling genug Platz haben, um seine Flügel zu entfalten können. Daher braucht das Insekt einen guten Platz, um seine Flügel komplett trocknen zu lassen. Ansonsten kann es passieren, dass es nicht fliegen kann, daher dann fällt und stirbt. [19]
    • Wenn sich der Kokon an einem Zweig befindet, dann bewege diesen vorsichtig an eine Stelle im Behälter, die besser geeignet ist.
    • Eventuell kannst du auch mehr Platz schaffen, indem du Blätter und Zweige entfernst. So musst du den Kokon nicht anfassen.
    • Wenn du den Kokon bewegen musst, dann feuchte die Seide an, die ihn an seiner Oberfläche haften lässt. Dann solltest du ihn vorsichtig abziehen können. [20]
    • Vergewissere dich, dass die Puppe immer noch richtig liegt, und befestige sie an einem Zweig oder Ähnlichem, wo das Insekt später mehr Platz haben wird.
    • Zum Befestigen kannst du zum Beispiel ein wenig warmen Kleber benutzen, der zwar klebrig, aber nicht heiß ist.
  4. Wenn sich deine Raupe verpuppt, solltest du sie im Auge behalten. Du wirst nicht nur eine einmalige Metamorphose sehen können, sondern du kannst auch nach Fressfeinden oder Parasiten Ausschau halten. Wenn sich deine Raupe eingesponnen hat, kann sie sich nicht mehr schützen. Wenn du also einen offenen Behälter hast, sind deine Insekten in diesem Entwicklungsstadium leicht angreifbar.
    • Die meisten Raupen überwintern in ihrem Kokon. Wenn sich dein Insekt also im Herbst eingesponnen hat, wird es für mehrere Monate in diesem Stadium bleiben.
    • Es könnte aber auch sein, dass das Puppenstadium nur ein paar Tage andauert. Also ist es besser, wenn du dein Insekt gut beobachtest.
    • Denke daran, dass deine Insekten auch in diesem Stadium lebendige Lebewesen sind, die Pflege bedürfen.
    • Gelegentlich die Innenseiten deines Behälters mit Wasser besprühen oder ein feuchtes Küchenpapier in den Kasten legen, sollte die Luftfeuchtigkeit auf einem Level halten, das deine Puppen brauchen. [21]
  5. Wenn das Insekt bereit ist, aus seinem Kokon zu schlüpfen, bemerkst du unter Umständen eine Farbveränderung der Puppe. Das kann ein paar Stunden vor dem eigentlichen Schlüpfvorgang passieren. Das Schlüpfen geht schnell vonstatten, aber dann kannst du beobachten, wie dein Insekt seine Flügel ausbreitet und trocknen lässt. Stelle sicher, dass dein Schmetterling oder deine Motte dafür genügend Platz zur Verfügung hat. [22]
    • Der Schmetterling wird fliegen, wenn er bereit dazu ist. Dann musst du dich entscheiden, ob du ihn behalten willst oder in die freie Natur zurücklassen möchtest.
    • Du solltest das Insekt nur in die Natur entlassen, wenn es auch in deinem Land/deiner Region beheimatet ist. [23]
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