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Ein intensiver Streit kann körperlich und mental anstrengend sein. Anstatt den anderen anzuschreien und auszurasten, solltest du dich darauf konzentrieren, den Streit zu schlichten. Wenn du deine Emotionen unter Kontrolle behältst und lernst, wie man effektiv kommuniziert, kannst du einen Streit entschärfen, bevor er eskaliert.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Beruhige dich

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  1. in dein Zwerchfell. Atme tief durch die Nase ein und durch den Mund aus. Jedes Einatmen und Ausatmen sollte eine volle Sekunde dauern. Atme ruhig weiter und zähl in deinem Kopf bis zehn. [1]
    • Du solltest merken, wie sich dein Körper dadurch langsam beruhigt. Eventuell musst du es ein paar Mal probieren, bevor es richtig funktioniert.
  2. Bevor eine Auseinandersetzung zu einem ausgewachsenen Streit eskaliert, solltest du dir eine Auszeit nehmen. Geh ins Bad oder sag deinem Gegenüber offen, dass du eine Runde um den Block drehen musst. So kannst du ein wenig nachdenken und deine Emotionen wieder unter Kontrolle bringen. [2]
    • Sag etwa: „Ich komme gleich wieder, ich geh kurz auf die Toilette. Wenn ich wieder da bin, reden wir weiter.”
    • Hab keine Angst, dass du unhöflich oder ruppig wirken könntest. Es ist wesentlich besser, wenn du dich kurz zurückziehst und abkühlst, als wenn du deinem Ärger lautstark Luft machst.
  3. Wenn du mit dir allein bist, lass das Gespräch noch einmal Revue passieren und finde heraus, was dich so wütend gemacht hat. Betrachte die Auseinandersetzung so objektiv wie möglich und reflektiere darüber, ob du wirklich wegen des Streitthemas sauer bist oder ob etwas anderes dahintersteckt.
    • Überleg dir, wie du deine Emotionen am besten ausformulierst, um sie demjenigen begreiflich zu machen, mit dem du streitest.
    • Du kannst beispielsweise sagen: „Ich habe verstanden, dass ich wütend war, weil du heute so böse mit mir gesprochen hast. Es ging gar nicht so sehr darum, dass du den Müll nicht raus gebracht hast.”
  4. Manchmal steigern wir uns so in einen Streit hinein, dass wir vergessen, wie der Konflikt unsere Beziehung zu der Person beeinflussen könnte. Halt inne und denk darüber nach, wie wichtig dieser Streit ist. Wenn es eigentlich nicht um etwas Wichtiges geht, beruhige dich und miss dem Streit nicht zu viel Bedeutung zu. [3]
    • Hat dein Freund beispielsweise vergessen, deinen Frappé mit extra Sahne zu bestellen, sag dir: „Es ist keine große Sache. Immerhin hat er mir etwas mitgebracht.“
    EXPERTENRAT

    Maya Diamond, MA

    Master in somatischer Psychologie
    Maya Diamond ist Dating- und Beziehungs-Coach in Berkeley, Kalifornien. Sie hat sieben Jahre Erfahrung darin, Singles, die in frustrierenden Dating-Mustern feststecken, zu helfen. Mit ihr können sie ihre innere Sicherheit wiederfinden, ihre Vergangenheit bewältigen und gesunde, liebevolle und anhaltende Beziehungen schaffen. Sie erhielt ihren Master in somatischer Psychologie 2009 vom California Institute of Integral Studies.
    Maya Diamond, MA
    Master in somatischer Psychologie

    Wenn du Streit mit einem lieben Menschen hast, führ dir vor Augen, was er dir bedeutet. Datingexpertin und Beziehungscoach Maya Diamond sagt: "Wenn du merkst, dass du emotional reagierst, schau in den Spiegel und sag dir: „Es wird alles gut werden. Diese Person liebt mich und ich liebe sie, auch wenn ich jetzt gerade verletzt und wütend bin. Ich muss einen Weg finden, meine Gefühle so mitzuteilen, dass derjenige mich wirklich versteht.“ Oft bedeutet das, dass du deine verletzlichsten Emotionen zuerst offenbaren musst. "

  5. Es ist wichtig, dass du noch einmal auf die Person zugehst und das Gespräch fortsetzt, wenn du dich wieder besser unter Kontrolle hast. Tust du das nicht, versteht die andere Person vielleicht nicht, wie es dir geht, und der Streit könnte sich neu entzünden. Hast du deine Emotionen überdacht, kannst du mit klarem Kopf weiterreden.
    • Sag dann beispielsweise: „Okay, entschuldige bitte. Können wir noch einmal reden?”
    • Sei darauf gefasst, dass der andere möglicherweise noch nicht bereit ist, mit dir zu reden. Wirkt er noch sehr aufgebracht, gib ihm etwas mehr Zeit.
  6. Lern, deine Wut loszulassen , damit du dich nicht so aufregst. Manche Themen sind es einfach überhaupt nicht wert, deshalb aus der Haut zu fahren. Gewöhn dir an, dich jedes Mal, wenn dich etwas stört, zu fragen, ob es sich lohnt, deswegen ein Fass aufzumachen, oder ob du einfach darüber hinwegsehen solltest. Wenn du einmal entschieden hast, eine Sache auf sich beruhen zu lassen, fühlst du dich vielleicht gleich viel ruhiger. [4]
    • Wenn du die Sache nicht auf sich beruhen lassen kannst, ist das ein ziemlich sicheres Zeichen dafür, dass du sie ansprechen solltest.
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Streite nicht, sondern diskutier Differenzen aus

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  1. Mit Fragen kannst du dafür sorgen, dass der andere sich dir öffnet und du seinen Standpunkt besser verstehen kannst. Erkenn die Gefühle deines Gegenübers an und hör dir an, was er zu sagen hat. Stell ihm Fragen, die mehr als eine einsilbige Antwort erfordern. Ziel mit deinen Fragen auf die Gefühlslage des anderen ab und erkundige dich bei ihm, wie du derartige Streits in Zukunft vermeiden kannst.
    • Sag etwa: „Wie fühlst du dich nach diesem Erlebnis?"
    • Oder: „Ich verstehe, warum du sauer bist. Wie sollte ich mich deiner Meinung nach in Zukunft verhalten?”
  2. Gib dir alle Mühe, aktiv zuzuhören, und unterbrich den anderen nicht. Konzentrier dich darauf, was derjenige sagt, anstatt dir schon zurechtzulegen, was du antworten willst. Je besser du zuhörst, desto besser wirst du den anderen verstehen können.
    • Wenn du den Standpunkt der anderen Person verstehen kannst, wirst du vielleicht merken, dass deine Wut unangebracht war und derjenige ich gar nicht verärgern wollte.
    • Aktives Zuhören erfordert etwas Übung. Ärgere dich nicht, wenn es am Anfang nicht so einfach ist. Tu dein Bestes, dem anderen zuzuhören und mach dir mentale Notizen.
  3. Hochkochende Emotionen lassen Menschen irrational werden. Nachdem du dir angehört hast, worum es dem anderen geht, bring deine Emotionen unter Kontrolle und beurteile euren Streit aus neutraler Sicht. So kannst du nicht nur den Standpunkt des anderen besser verstehen, du bekommst hoffentlich auch eine Idee davon, warum derjenige wütend ist. [5]
    • Betrachte den Streit weder aus deiner Perspektive noch aus der des anderen. Tu so, als wärst du gerade erst in den Raum gekommen und hättest den Streit als Außenstehender mitbekommen. Wie erscheint er dir jetzt?
  4. Oftmals entstehen Auseinandersetzungen aus Missverständnissen. Wiederhol das Argument deines Gegenübers, damit er weiß, dass du aktiv zugehört hast und dir wichtig ist, wie es demjenigen geht. Außerdem gibst du ihm die Möglichkeit, sich ausführlich zu erklären, sodass ihr Missverständnisse vermeiden oder aufklären könnt. [6]
    • Sag etwa: „Was du sagen willst, ist also, dass es dir nicht gefällt, wie meine Freunde mit dir reden. Ist das so??"
    • Wenn es dir nicht gelingt, das Argument des anderen richtig wiederzugeben, ist das nicht schlimm. Gib ihm dann einfach noch einmal die Chance, sich zu erklären.
  5. Manchmal neigt man in einem Streit dazu, Wut mit Wut zu begegnen. Dadurch eskaliert ein Streit aber auch leicht und die Fronten können sich verhärten. Lass den anderen wissen, wenn er eine Grenze überschreitet und deine Gefühle verletzt, anstatt ihn wütend anzuschreien.
    • Sag etwa: „Oh, das hat jetzt wehgetan. Hast du das wirklich so gemeint, wie du es gerade gesagt hast?”
    • Drück dich in „Ich“-Aussagen aus, wenn es um deine Gefühle geht. So verhinderst du, dass der andere in die Defensive geht. Sag etwa: „Es verletzt mich, wenn ich bei diesen Dingen gar nicht mitentscheiden kann.”
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Beruhige dein Gegenüber

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  1. Wenn du den anderen anschreist, wird er vermutlich deine Energie auffangen und übernehmen. Bewahr dir ein Lächeln oder zumindest einen neutralen Gesichtsausdruck und sprich mit ruhiger Stimme.
    • Wenn du derjenige bist, der wütend ist, kannst du lächeln oder einen neutralen Ausdruck zeigen.
    • Ist der andere wütend auf dich, solltest du dich neutral verhalten. Ein Lächeln könnte so missverstanden werden, dass du den anderen nicht ernst nimmst.
  2. Wenn du dem anderen irgendwo zustimmen kannst, könnt ihr die Auseinandersetzung noch einmal auf Null stellen und die aufgeheizte Stimmung beruhigen. Anstatt dem anderen nur zu sagen, dass er im Unrecht ist oder du seine Meinung nicht akzeptieren kannst, setz bei den Dingen an, bei denen du dem anderen Recht gibst. [7]
    • Sag etwa: „Ja, du hast Recht, ich habe mich in dieser Situation nicht richtig verhalten.”
    • Du kannst auch sagen: „Ich verstehe, dass du sauer bist, und ich wäre es auch, aber so ist es nicht passiert. Lass es mich dir doch bitte aus meiner Sicht erklären.”
  3. Wenn du die Situation verstehst und weißt, was der andere von dir erwartet, kannst du auf einen Kompromiss hinarbeiten, mit dem ihr beide gut leben könnt. Trefft euch in der Mitte, auch wenn du dabei ganz schön davon abweichen musst, was du eigentlich wolltest. [8]
    • Du kannst etwa sagen: „Wie wäre es damit? Ich spüle von Montag bis Donnerstag, du machst den Rest der Woche. Klingt das fair?"
    • Kompromisse sind nicht immer einfach und erfordern oft, dass du deinen Stolz herunterschluckst. Du bekommst vielleicht nicht immer genau, was du willst, aber dafür sollte das Ergebnis für beide Seiten fair sein.
  4. Manchmal lässt sich ein Streit ganz einfach mit einem Witz und gemeinsamem Lachen beenden. Versuch das aber nicht bei besonders ernsthaften Auseinandersetzungen und Beziehungskrisen und versuch damit nicht, unangenehmen Themen aus dem Weg zu gehen. Geht es bei dem Streit jedoch um ein banales oder unwichtiges Thema, kann Humor Spannungen abbauen. [9]
    • Denk daran, dass Humor nicht immer die richtige Antwort ist. Lächle die Person erst einmal an. Wenn sie darauf negativ reagiert, ist ein Witz sicher gerade nicht angebracht.
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Über dieses wikiHow

Zusammenfassung X

Um einen Streit zu entschärfen, atme zunächst ein paar Mal tief durch. Wenn dir danach ist, entferne dich für einige Augenblicke, indem du kurz nach draußen gehst oder zur Toilette. Das wird dir helfen, dich zu sammeln. Wenn du zurückkehrst, sprich in einem ruhigen Ton und stelle Fragen, um den Standpunkt des anderen zu verstehen. Höre aufmerksam zu und lass den anderen aussprechen, bevor du selbst etwas sagst. Für weitere Tipps, wie man einen Gesprächspartner beruhigt, lies weiter!

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