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Zu lernen, wie man Gezeitentabellen liest, ist für all jene ein Muss, die, wie zum Beispiel Fischer, ihren Lebensunterhalt mit dem Meer verdienen oder es, wie zum Beispiel Taucher und Wellenreiter, zur Erholung nutzen. Ebbe ist die Voraussetzung, wenn man Strandgut sammlen oder Gezeitentümpel beobachten möchte. Das Lesen einer Meeresgezeitentabelle kann schwierig sein, mit ein wenig Übung jedoch, kannst du lernen, eine solche zu interpretieren.

Teil 1
Teil 1 von 2:

Eine Gezeitentabelle lesen

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  1. Du solltest eine Tabelle verwenden, die für das Gebiet gültig ist, das du aufsuchen möchtest, denn Strände, Häfen und Fischereiplätze, können, selbst wenn sie sich nebeneinander befinden, sehr unterschiedliche Gezeiten haben.
    • Örtliche Tageszeitungen veröffentlichen neben der Wettervorhersage auch Gezeitentabellen.
    • Jachthäfen haben mit Sicherheit Tabellen, die für deren spezifisches Gebiet gültig sind.
    • Gewisse Institutionen und Anlaufstellen in Gezeitengebieten sammeln ständig Daten und liefern detaillierte Gezeiteninformationen. Deren Ergebnisse kann man im Internet mit einfachen Schlüsselwörtern ausfindig machen.
  2. Gezeiteninformationen werden üblicherweise eine Woche oder länger im Voraus veröffentlicht. Wenn du also für morgen einen Ausflug planen solltest, dann schaue dir die Gezeiten für den morgigen Tag an. Wenn du flexibel bleiben möchtest, dann suche dir die für dich wichtigsten Daten heraus, zum Beispiel, zu welchen Zeiten Ebbe herrscht. Dies bedeutet jedoch unter Umständen, dass du mehrere Tage auf eine passende Gelegenheit warten musst.
    • Denke daran, dass Ebbe (Niedrigwasser oder NW) und Flut (Hochwasser oder HW) jeden Tag unterschiedlich sind. Von daher solltest du die aktuelle Gezeitentabelle nicht auf Tage übertragen, die in der Zukunft liegen.
  3. Dieser Begriff ist eine Referenz für Gezeitenhöhen. Es handelt sich um den Durchschnitt verschiedener Niedrigwasserstände. Diese Zahl ist üblicherweise sehr niedrig, so dass die meisten Niedrigwasserstände nicht unter diesen Wert fallen werden. Diese Zahl ist ebenfalls die Referenz für Seefahrtstabellen, die für Tiefenmessungen verwendet werden.
  4. Flut oder Hochwasser wird mit einer positiven Zahl dargestellt, der manchmal ein Pluszeichen (+) voransteht. Diese Zahl drückt aus, um wie viel über dem örtlichen Seekartennull die Flut bei maximalem Hochwasserstand sein wird.
    • Wird die Flut mit 2,4 angegeben, dann bedeutet dies, dass sich der maximale Hochwasserstand 2,4m über dem durchschnittlichen örtlichen Niedrigwasser (Seekartennull) befinden wird.
    • Anmerkung: In einigen anderen Ländern, wie zum Beispiel den USA, werden Ebbe und Flut in Fuß und nicht in Metern angegeben.
  5. Niedrigwasser wird mit einer niedrigen oder aber einer negativen Zahl angegeben. Diese Zahl beschreibt, in Relation zum Seekartennull, den niedrigsten Wasserstand bei Ebbe. Da es sich beim Seekartennull um einen Durchschnittwert handelt und nicht um den niedrigst möglichen Wasserstand, kann diese Zahl manchmal unter den Wert des Seekartennulls fallen. [1]
    • Wenn dem Wert bei Niedrigwasser ein Minus voransteht (-), dann bedeutet dies, dass der niedrigste Wasserstand bei Ebbe unter dem des Seekartennulls liegen wird. Eine Zahl wie -0,3 bedeutet folglich, dass sich bei Ebbe der niedrigste Wasserstand 0,3m unter dem Seekartennull bzw. durchschnittlichem Niedrigwasserstand befinden wird.
    • Niedrigwasser kann auch mit einer positiven Zahl angegeben sein. Eine Zahl wie 0,45 weist darauf hin,dass der Wasserstand bei Ebbe um 0,45m über dem Seekartennull liegen wird.
    • Anmerkung: In einigen Ländern werden die Werte in Fuß angegeben.
  6. Je nach Standort können Ebbe und Flut zweimal oder aber nur einmal pro Tag vorkommen. Die Zeiten werden üblicherweise in der 24-Stundenanzeige angegeben, die auch als Militärzeit bekannt ist. In einigen Ländern jedoch ist die 12-Stundenanzeige Standard. Stelle sicher, dass du die Zeiten richtig abliest und Vormittag und Nachmittag unterscheidest.
    • Bei der Militärzeit setzen sich die Zahlen nach 12 Uhr mittags chronologisch fort. 1:00 wird von daher als 13:00 dargestellt, das es Mittag (12) plus eine Stunde (13) ist. Bei der 12-Stundenanzeige wird 13.00 als 1pm angezeigt und 1.00 als 1am.
    • Wenn du eine 12-Stundenanzeige gewohnt bist und du bei den hohen Zahlen nicht ständig nachrechnen möchtest, dann ziehe von der jeweiligen Uhrzeit einfach 12 ab, um die Uhrzeit im a.m./p.m.-Format zu erhalten. 11p.m. ist folglich 23.00 – 12.00.
  7. Diese Information, die oft mit einem Buchstaben einherkommt, teilt dir mit, aus welcher Richtung die Wellen kommen werden. Der Buchstabe W, zum Beispiel, weist darauf hin, dass die Wellen genau von Westen kommen werden. Diese Information ist insbesondere für Wellenreiter wichtig.
    • Wenn der Strand nach Norden zeigt, die Wellen jedoch aus nordwestlicher Richtung kommen, dann brechen sie am Strand anders oder sie brechen am Pointbreak. [2]
  8. Einige Tidentabellen enthalten Voraussagen hinsichtlich der Wellenhöhe, auch Dünung genannt, und dem Wellenintervall. Die Wellenhöhe ist der Abstand zwischen Wellenkamm und Wellental bzw. dem niedrigsten Punkt der Welle. Der Intervall beschreibt die durchschnittliche Anzahl von Sekunden, die vergehen, nachdem eine Welle eine Küstenboje erreicht hat.
    • Beim Wellenreiten bedeutet ein längerer Intervall eine größere Welle.
    • Kürzere Intervalle bedeuten sanftere Wellen, die für Schwimmer sicherer sind.
    • Größere Dünungen und lange Intervalle bedeuten ein kolossales Wellenreiterlebnis. [3]
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Teil 2
Teil 2 von 2:

Verstehen, was die Gezeiten für dich bedeuten

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  1. Wenn du das örtliche Gezeitenmuster verstehst, dann hilft dir das bei der Planung für deine Navigation oder beim Strandgutsammeln und ob du zweimal oder nur einmal pro Tag die Möglichkeit dazu hast. Es dauert etwa sechs Stunden bis das Wasser vollständig abgelaufen ist und seinen niedrigsten Stand erreicht hat und dann erneut sechs Stunden bis es vollständig aufgelaufen ist und seinen höchsten Stand erreicht hat.
    • In vielen Küstenregionen steigt und sinkt das Wasser zweimal pro Tag. Dieses Gezeitenmuster nennt man Halbtagsgezeit und es kommt üblicherweise an der Westküste der USA vor.
    • An einigen Orten ist eine Flut höher als die andere und dieses Gezeitenmuster nennt man Mischgezeit. Es kommt an vielen Orten der US-Westküste vor.
    • An anderen Orten wiederum herrscht nur ein Gezeitenzyklus pro Mondtag, mit einer hohen und einer niedrigen Flut innerhalb von 24 Stunden. Dieses Muster findet man im allgemeinen an vielen Orten des Golfes von Mexiko. [4]
  2. Boote können bei Hochwasserstand sicher Hindernisse passieren, die zu anderen Zeiten Probleme verursachen könnten, wie zum Beispiel Riffe oder Sandbänke. Dies ist oftmals der beste Zeitpunkt aus dem Hafen auszulaufen.
    • Nimm eine Seekarte zur Hand, um sicher navigieren zu können.
    • Wenn du mit dem Boot rausfahren möchtest, egal ob es ein Kajak oder rein großes Schiff ist, du musst die Tiefe der Passage kennen und das kann dir keine Gezeitentabelle sagen.
  3. Wellenreiter finden die besten Wellen, wenn die Wasserhöhe sich zwischen Flut und Ebbe befindet, obwohl dies von Region zu Region unterschiedlich ist. Bei niedriger Wasserhöhe können Felsen auftauchen oder es könnte sich Seetang am Brett ansammeln. Wenn die Wasserhöhe am höchsten ist, dann brechen die Wellen unter Umständen nicht bis kurz vor der Küste, was für das Wellenreiten zu nahe ist. [5]
    • Beim Mündungsfischen ist zu beachten, dass größere Fische bei Ebbe in tiefere Gewässer schwimmen, da das ablaufende Wasser zu flache Stellen hinterlässt. Von daher ist dies eine gute Zeit für Mündungsangeln. [6]
  4. Bei Ebbe kommen Strandgutsammler und Gezeitentümpelenthusiasten voll auf ihre Kosten, wenn es um die Meeresflora und -fauna geht. Felsige Küsten wie etwas entlang der Küste von Washington und Oregon bieten die beste Möglichkeit, die Meeresflora und –fauna in Gezeitentümpeln zu beobachten.
    • Niedrigwasser ist ebenfalls für hohe Boote von Vorteil, die unter Brücken hindurchfahren müssen. Die Ausklarierung der Brücke sowie die Höhe deines Schiffes zu kennen, hilft dir dabei, die beste Zeit zu finden, um in den Hafen einzulaufen oder ihn zu verlassen.
    • Bei Ebbe wird ebenfalls Schlick freigelegt, in dem du wunderbar nach Muscheln graben kannst. Du kannst mit dem Graben ein bis zwei Stunden vor der erwarteten Niedrigwasserhöhe anfangen sowie ein bis zwei Stunden, nachdem das Wasser angefangen hat wieder aufzulaufen. Halte nach kleinen Löchern im Schlick Ausschau, die Flüssigkeit herausspritzen, wenn du neben ihnen mit dem Fuß aufstampfst. [7]
  5. Gezeiten sind nicht das einzige, worauf es zu achten gilt, wenn du im Meer angelst oder an der Küste spielst. Starke Winde können die Gezeitenhöhe um einen halben Meter oder mehr verändern. Stürme können für Schiffe oder Strandwanderer gefährlich werden. Die Jahreszeit hat auch auf die Fischarten einen Einfluss. [8]
    • Wenn dir die Küstenregion, die du besuchst, unbekannt ist, dann frage Ortsansässige um Rat.
    • Achte auf die Wetterberichte und sei beim Hinausfahren vorsichtig.
    • Unterströmungen können an jedem Surfstrand vorkommen, inklusive im Staat der großen Seen und am Golf von Mexiko. Man findet sie oft neben Landungsbrücken oder Sandbänken. Wenn du von einer Strömung erfasst wirst, die dich schnell von der Küste wegträgt, dann schwimme parallel zum Strand, um aus der Strömung herauszukommen. [9]
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Tipps

  • Denke daran, dass Gezeiten lediglich eine Vorhersage sind, ähnlich wie Wetterberichte. Du kannst von daher nicht immer sicher sein, dass auch das eintritt, was in der Vorhersage mitgeteilt wurde.
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Warnungen

  • Extreme Wetterverhältnisse können die Meeresgezeiten beeinflussen. Es ist von daher immer gut, auch den Wetterbericht mit einzubeziehen.
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