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Ferngläser sind im Wesentlichen zwei kleine nebeneinander platzierte Teleskope. Sie bestehen aus einem Paar Linsen, die weit entfernte Objekte näher bringen und einem Paar Prismen in jeder Kammer, die das Bild richtigherum ausrichten. Ferngläser können für die Jagd, Vogelbeobachtung, Astronomie oder zum Beobachten von Sportveranstaltungen wie auch Konzerten genutzt werden. Hier ist eine Anleitung dazu, wie man ein Fernglas aussucht, das deine Bedürfnisse erfüllt.

Vorgehensweise

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  1. Ferngläser werden mit zwei unterschiedlichen Zahlen, wie 7 x 35 oder 10 x 50 beschriftet. Die Zahl vor dem "x" ist der Vergrößerungsfaktor oder die Stärke; die 7 x 35 Linsen lassen Objekte 7 mal näher erscheinen, während die 10 x 50 Linsen Objekte 10 Mal näher bringen. Die zweite Zahl ist der Durchmesser der Haupt- (Ziel-) Linsen in Millimetern; 7 x 35 Linsen haben 35 Millimeter (1,38 Zoll) im Durchmesser, während 10 x 50 Linsen 50 Millimeter (1,97 Zoll) im Durchmesser haben. Teilt man die zweite Zahl durch die erste, ergibt das den Wert der Austrittspupille oder den Durchmesser des Lichtstrahls, der Ihr Auge erreicht, in Millimetern. (Für beide Beispiel-Linsen, 35 geteilt durch 7 oder 50 geteilt durch 10, ist das Ergebnis 5 Millimeter.)
    • Je stärker die Vergrößerung, desto trüber das Bild und während das Objekt das du dir ansiehst größer wird, wird dein Blickfeld immer enger. Folglich wird es schwieriger das Bild fokussiert zu halten. Wenn du dich für ein Fernglas mit 10-facher Vergrößerung oder mehr entscheidest, bekommst du eines mit einem Stativgewinde, so dass du es, wenn nötig, befestigen und stabilisieren kannst. Wenn du ein weites Sichtfeld brauchst, solltest du lieber eine schwächere Vergrößerung wählen.
    • Je größer das Objektiv, desto mehr Licht kann es aufnehmen. Das ist wichtig bei Aktivitäten mit wenig Lichteinfall, wie Astronomie oder beim Jagen in der Dämmerung oder Dunkelheit. Doch je größer die Objektive sind, desto mehr wird auch das Fernglas wiegen. Die meisten Fernglas-Objektive haben einem Durchmesser von 30 bis 50 Millimeter (1,18 bis 1,97 Zoll), Kompakt-Ferngläser haben Objektive von 25 Millimeter (1 Zoll) und astronomische Ferngläser haben Objektive, von mehr als 50 Millimeter.
    • Je größer die Austrittspupille, desto mehr Licht gelangt in deine Augen. Das menschliche Auge weitet sich um 2 bis 7 Millimeter, je nachdem, wie wenig Licht zur Verfügung steht. Idealerweise solltest du dich für einen Austrittspupillenwert entscheiden, der dem Wert der Breite entspricht, um den deine Augen sich weiten.
  2. Die meisten Ferngläser haben Glaslinsen, die in der Regel eine bessere Bildqualität haben, aber oft teurer als Kunststoff-Linsen sind. (Aber Kunststoff-Linsen, die die gleiche Qualität wie Linsen aus Glas haben, kosten noch mehr.) Glas reflektiert auch teilweise das Licht, aber dies kann mit der richtigen Beschichtung ausgeglichen werden.
    • Linsen-Beschichtungen sind mit den folgenden Codes beschrieben: C bedeutet, dass nur einige Flächen mit einer einzigen Beschichtung beschichtet worden sind; FC bedeutet, dass alle Glaslinsen-Oberflächen zusätzlich beschichtet worden sind; MC bedeutet, dass einige Flächen mit mehreren Schichten beschichtet wurden, und FMC bedeutet, dass alle Glaslinsen-Oberflächen mit mehreren Schichten beschichtet wurden. Mehrfachbeschichtungen sind in der Regel einfachen Beschichtungen überlegen, aber erhöhen auch die Kosten des Fernglases.
    • Kunststoff-Linsen sind, trotz im Normalfall schlechterer Bildqualität, robuster als Glas-Linsen und sollten für Situationen, in denen Haltbarkeit wichtig ist, wie zum Beispiel beim Bergsteigen, in Betracht gezogen werden.
  3. Das Okular sollte einem komfortablen Abstand von deinen Augen haben, und sogar noch weiter liegen, wenn du eine Brille trägst. Das wird "Augenabstand" genannt und liegt in der Regel zwischen 5 und 20 Millimetern (0,2 bis 0,98 Zoll). Wenn du eine Brille trägst, benötigst du einen Abstand zum Auge zwischen 14 und 15 Millimeter (0,55 bis 0,59 Zoll) oder mehr, da die meisten Brillen von 9 bis 13 Millimeter (0,35 bis 0,5 Zoll) vom Auge enfernt liegen.
    • Viele Ferngläser haben Gummi-Augenmuscheln um die Okulare, die den Sitz der Okulare über deinen Augen leichter zu machen, wenn du das Fernglas benutzt. Wenn du eine Brille trägst, sieh dich nach Ferngläsern mit Augenmuscheln um, die man entfernen oder aus dem Weg klappen kann.
  4. Probier im Laden aus, wie genau man das Fernglas einstellen kann und miss den Abstand zwischen dem Glas und dem Objekt, das du dir ansiehst.
    • Ferngläser fokussieren mit einer von 2 Möglichkeiten: Die meisten Ferngläser haben einen Zentrum-Mechanismus, in Kombination mit einer Dioptriekorrektur das eines deiner Augen stärker oder schwächer als das andere macht. Wasserdichte Ferngläser jedoch ermöglichen normalerweise individuelle Fokussierung für jede Linse, mit Einstellmöglichkeiten für beide Augen.
    • Bei einigen Ferngläsern kann man den Fokus nicht anpassen. Diese Ferngläser können eine Überanstrengung der Augen verursachen, wenn man sich auf etwas näheres, als die voreingestellte Distanz zu konzentrieren versucht.
  5. Bei den meisten Ferngläsern ist der Abstand zwischen den Hauptlinsen dank der verwendeten Porroprismen größer als der zwischen den Okularen. Dadurch ist das Fernglas zwar größer, aber Objekte in der Nähe erscheinen 3-dimensionaler. Bei Ferngläsern, für welche Dachkantprismen verwendet werden, sind die Hauptlinsen in einer Linie mit den Okularen, dadurch ist das Fernglas zwar kompakter, in der Regel geht das aber auf Kosten der Bildqualität. Allerdings können Dachkantprismenferngläser in einer Qualität hergestellt werden, die dem Porroprisma-Fernglas gleicht, jedoch für einen höheren Preis.
    • Für weniger teure Ferngläser werden BK-7 Prismen benutzt, die dazu neigen, die eine Seite des Bildes quadratisch zu machen. Für teurere Ferngläser werden BAK-4 Prismen genutzt, die für mehr Licht und schärfere, rundere Bilder sorgen.
  6. Wie bereits erwähnt, wiegen Ferngläser mit starker Vergrößerung und großem Objektiv mehr als Standard-Ferngläser. Durch Montage auf einem Stativ oder mit einem Gurt, den du um den Hals trägst, kannst du das Gewicht ausgleichen und das Fernglas stabilisieren, aber wenn du planst, lange Strecken zurückzulegen, solltest du dich vielleicht für ein weniger leistungsfähiges, aber dafür leichteres Fernglas entscheiden.
  7. wasserbeständig. Wenn du nicht vorhast, dein Fernglas bei schlechtem Wetter oder unter Bedingungen, bei denen es sehr oft nass wird, zu benutzen, kommst du sicherlich gut mit einem Wasser abweisenden Fernglas aus. Wenn du es gern zum Wildwasser-Rafting oder Skifahren mitnehmen möchtest, besorge dir stattdessen lieber ein wasserdichtes Fernglas.
  8. Finde heraus, wie lange der Hersteller im Geschäft ist und welche anderen optischen Artikel, wenn überhaupt, er produziert. Wie geht man dort mit Beschädigungen des Fernglases um?
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Tipps

  • Mit einigen Ferngläsern hat man die Möglichkeit, Bilder in einer Reihe von Vergrößerungen anzuzeigen, so dass du eine ganze Szene betrachten oder deinen liebsten Teil heranzoomen kannst. Beachte, dass, wenn du die Ansicht vergrößerst, dein Blickfeld eng wird und es umso schwieriger wird, auf das Bild fokussiert zu bleiben.
  • Einige teurere, Ferngläser mit starker Vergrößerungsmöglichkeit haben integrierte Stabilisatoren hilft, das Bild fokussiert zu halten. Generell kosten diese Ferngläser ab 600 € aufwärts.
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