PDF download PDF herunterladen PDF download PDF herunterladen

Man muss sich einer Knie-Operation unterziehen, wenn das Kniegelenk schon so geschädigt ist, dass es bereits stark schmerzt. Außerdem ist eine Operation vonnöten, wenn man mit dem Knie keine normalen Aktivitäten durchführen kann, und das trotz einer konservativen Behandlung, oder wenn Schmerzmittel und lokale Injektionen keine Wirkung mehr zeigen. Eine Kniegelenks-Operation ist sehr effektiv, wenn es darum geht, wieder normalen Aktivitäten nachgehen zu wollen, doch muss man sich über die Schmerzen nach der Operation bewusst sein, da es sich um einen größeren chirurgischen Eingriff handelt. Auch wenn der Schmerz über längere Zeit anhalten kann, findet man in diesem Artikel eine Anleitung, wie man mit dem Schmerz nach der Operation umgeht.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Den Schmerz zuhause in den Griff bekommen

PDF download PDF herunterladen
  1. Durch das Hochlegen wird die Schwellung gelindert, da die Flüssigkeit vom Kniegelenk nach oben fließen kann. Dadurch wird Blutgerinnseln in den Beinvenen vorgebeugt.
    • Lege einige Kissen alle vier bis sechs Stunden unter dein Bein, und das über zwei bis drei Stunden. Du kannst auch einige aufgerollte Handtücher unter das Bein am Ende des Bettes legen.
    • Trage Kompressionsstrümpfe. Kompressionsstrümpfe sind eine weitere Methode, um Schmerz und Schwellungen zu lindern und auch die Bildung von Blutgerinnseln zu verhindern. Beginne damit, diese speziellen Strümpfe ein bis zwei Tage nach der Operation zu tragen. Am Anfang musst du sie über längere Zeit anziehen. Später muss man sie nur nachts bis zu sechs Wochen tragen.
    • Wegen der Strümpfe ist es schwierig, seine Beine richtig zu bewegen und zu beugen. Das ist aber ganz normal. Suche weiterhin einen Physiotherapeuten auf und mache Übungen, damit es zu keiner Erstarrung der Gelenke kommt.
  2. Das Eis ist sehr wirksam, um den Schmerz und die Entzündungen nach der Operation zu reduzieren bzw. zu lindern. Es verengt die Blutgefäße und lindert Entzündungen.
    • Das Eis legt man drei- bis fünfmal pro Tag für 15 bis 20 Minuten auf. Es gibt mehrere Wege, das Eis aufzubringen:
    • Nimm Eis aus der Eismaschine und fülle es in einen Kompressionsbeutel. Diese kann man öfters und über längere Zeit benutzten. Solltest du den Kompressionsbeutel nicht zur Verfügung haben, kannst du auch einfach Kühlpacks nehmen.
    • Sprich deinen Arzt an, damit er dir Tipps gibt, wie lange und wie häufig du das Eis aufbringen sollst. Intensives Auftragen kann zu Verbrennungen durch das Eis führen.
  3. Das Gewebe um das Kniegelenk wird nach der Operation rau und empfindlich sein. Außerdem führt der Eingriff ebenfalls zu einem erheblichen Gewebeschaden. Das Knie braucht erst einige Tage, um sich soweit zu stabilisieren, dass man es wieder belasten kann. Zu frühes Bewegen und Belasten führt zu einer Friktion bzw. Reibung zwischen den Gelenken, was das Gewebe nur noch mehr in Mitleidenschaft zieht und zu Schmerz und Schwellungen führt.
    • Bewege deine Füße in regelmäßigen Abständen. Zu lange Ruhephasen führen zu Blutgerinnseln und lassen das Gelenk steif werden. Um dem vorzubeugen, solltest du Füße und Fußgelenk in regelmäßigen Zeitabständen einige Tage nach der Operation bewegen.
    • Nach drei bis vier Tagen kannst du wieder sitzen und auf die Toilette gehen. Diese Bewegungen werden dir ebenfalls dabei helfen, die Mobilität in deinem Kniegelenk wieder herzustellen.
    • In der Regel dauert es vier bis sechs Wochen, um wieder normalen Aktivitäten wie Laufen, Autofahren, und Treppensteigen, nachzugehen.
  4. Versuche es mit milden Schmerzmitteln. Ab der zweiten Woche benötigst du ein mildes Schmerzmittel für eine zeitweise Linderung. Es ist ganz normal, dass man einige Wochen Schmerzen verspürt. Man muss zu keinen drastischen Mitteln greifen, um den Schmerz zu kontrollieren. Mit Übungen und einem Physiotherapeuten wird der Schmerz nach und nach verschwinden.Arznei ist ein wichtiger Bestandteil, um deine Schmerzen in den Griff zu bekommen.
    • Es kann auch sein, dass dir der Arzt ein starkes Schmerzmittel, wie Morphin, Pethidine, Fentanyl oder Oxycodine verschreibt. Diese werden oft intravenös im Krankenhaus verabreicht, manche aber auch für den Gebrauch zu Hause verschrieben.
    • Nebenwirkungen dieser Medikamente sind übermäßiges Schlafen und Abhängigkeit, doch kurzfristig sollten sie zu keinen Problemen führen. Nach zwei bis drei Tagen wechselt man zu oralen Medikamenten, wie Diclofenac, Ibuprofen oder Naproxen.
    • Vergiss nicht antiseptische Arznei, wie Rantidine oder Obeprazole, zusammen mit den Schmerzmitteln zu nehmen.
    • Probiere topische Cremes und Pflaster aus. Der Schmerz im Knie kann über Nacht schlimmer werden. Der gesteigerte Schmerz wird deinen Schlaf stören und dadurch den Heilungsprozess hemmen. Zusätzlich zu der oralen Arznei kannst du auch noch die, die du zu Hause hast, einnehmen. Cremes wie Capsaicin, Menthol und Salicylat, oder Pflaster, die Lokalanästhesie als Bestandteil haben, helfen beim Heilungsprozess. Bringe die Creme dreimal am Tag auf, bis du Kontrolle über den Schmerz hast. Pflaster werden in der Regel nachts aufgebracht und am Morgen wieder abgenommen.
  5. Nach einer oder zwei Wochen kann man milde Wärme auf das Gelenk auftragen, um den Schmerz zu lindern. Wenn man das Schlimmste überstanden hat, fängt das Kniegelenk an zu heilen. An diesem Punkt muss mehr Blut in das Gelenk fließen, damit das Gewebe wieder aufgebaut und unterstützt wird. Das Auftragen von Wärme führt zur Ausdehnung der Blutgefäße und lindert jegliche Starrheit.
    • Lege ein Heizkissen zwei- bis dreimal täglich für zehn bis 20 Minuten auf. Es lässt das Gelenk geschmeidig bleiben und du fühlst dich beschwerdefreier.
    • Bevor du mit dieser Form der Behandlungsmethode beginnst, musst du mit deinem Arzt sprechen, da ein zu frühes Auflegen das Gewebe nur beschädigt.
    Werbeanzeige
Methode 2
Methode 2 von 3:

Medizinische Behandlungen

PDF download PDF herunterladen
  1. Physiotherapie zielt darauf ab, Gelenkversteifung vorzubeugen. Außerdem wirst du dadurch wieder deine normale Bewegungsfreiheit erreichen. Physiotherapie besteht aus bestimmten Übungen. Diese werden von einem Physiotherapeuten festgelegt und sollen die Nerven und den Blutfluss des Gelenks stimulieren.
    • Fast jeder Mediziner rät zur Mobilisierung ab dem ersten Tag nach der Operation.
    • Du kannst mit leichten Übungen beginnen, wie den Knöchel und den Fuß zu bewegen, um den Blutfluss zum Oberschenkelmuskel zu stimulieren bzw. zu verbessern.
    • Dein Physiotherapeut wird dir spezifische Bewegungen beibringen, mit denen du deine normalen Bewegungsabläufe wieder ausüben kannst.
  2. Wenn du nicht selbst Übungen machen kannst, benutze eine Bewegungsschiene, die dich in deinen Bewegungen unterstützt. Übungen mit der Schiene kann man passiv machen, während man im Bett liegt. Sie funktionieren sogar im Schlaf.
    • Die Übungen stärken den Blutfluss im Gelenk, und du bekommst keine Blutgerinnsel in den Blutgefäßen der Beine.
    • Manchmal kannst du so eine Maschine auch in der Praxis deines Arztes benutzen.
  3. Bei der Therapie mit Infrarotstrahlung wird infrarote Strahlung als Wärmequelle benutzt, die von einem Heizkörper abgestrahlt wird. Diese Infrarotstrahlung ist einfacher zu nutzen als gewöhnliche Wärme, da sie verschiedene Arten von Wellenlängen hat.
    • Diese Strahlung dringt im Vergleich zu einer normalen Wasserbehandlung, die erst durch die Haut dringen muss, einfacher in den Körper ein.
    • Wegen des entscheidend engeren Temperaturbereichs, kann diese Behandlungsart in ihrer Effektivität abweichen.
    • Jede einzelne Verletzung erfordert eine unterschiedliche Wellenlänge.
    Werbeanzeige
Methode 3
Methode 3 von 3:

Alternative Behandlungsmethoden

PDF download PDF herunterladen
  1. Akupunktur kann auch genutzt werden, um den Schmerz zu lindern. Eine Fachkraft wird bestimmte Punkte in deinem Körper ansprechen, um den Schmerz zu lindern. Diese Form der Behandlung erfordert einen echten Fachmann.
    • Ursprünglich wurde diese Form der Behandlung von traditionellen chinesischen Heilern angewandt.
    • Mittlerweile hat sich die Zahl der Therapeuten, die diese Behandlungsform ausüben, erhöht und ist für jedermann zugänglich geworden: Physiotherapeuten, Masseure, Heilpraktiker, Chiropraktiker, Ärzte. Suche dir aber auf jeden Fall jemanden, der zertifiziert ist.
  2. Eine Knie-OP bedeutet auch, dass die Muskelstränge um das Knie herum beschädigt werden. Die Muskeln werden also stark angegriffen sein nach der OP und müssen sich rehabilitieren. Eine Gewebemassage wirkt gegen Entzündungen, wirkt vorbeugend gegen Krämpfe und ist gut für die Entspannung der Muskeln. Sie sollte erst ein paar Wochen nach der OP durchgeführt werden.
    • Trinke immer viel Wasser nach der Massage, damit die Entzündungsstoffe und herausmassierten und gelösten Schadstoffe aus dem Körper gespült werden.
  3. Eine weitere, aber weniger bekannte Art der Therapie ist die Vibrationstherapie, die die Physiotherapie unterstützt. Die Vibration lockert und entspannt deine Muskulatur und stimuliert die Nerven, die beim Schmerzabbau angesprochen werden sollen. Obwohl man diese Art von Therapie nicht zu Hause durchführen kann, gibt es in Krankenhäusern spezielle Bereiche, in denen man die Vibrationstherapie machen kann.
    • Es gibt auch Vibrationsmaschinen für den ganzen Körper, aber die sind zu teuer für den Hausgebrauch, also suche dir eine kleinere Maschine, die für deine Zwecke ebenso gut ist.
    • Es gibt auch Vibrationsmassage, die von Hand durchgeführt wird. Sie ist ebenfalls gut, um den Schmerz im Knie zu lindern.
    Werbeanzeige

Tipps

  • Hocke nicht, springe nicht und drehe deine Knie nicht bei Bewegungen. Das muss ein paar Wochen nach der OP so bleiben.
  • Meistens benutzen Patienten die Krücken für drei bis vier Wochen, dann für zwei bis drei Wochen einen Stock, bevor sie wieder normal gehen können.
  • Die meisten Patienten erreichen die 90-Grad-Beuge-Beweglichkeit im Knie nach ca. zwei Wochen.
  • Empfohlene Sportarten nach der OP (aber erst ein paar Wochen danach): Schwimmen, Wassergymnastik, Fahrradfahren, Tanzen.
Werbeanzeige

Warnungen

  • Informiere sofort deinen Arzt, wenn du folgende Entzündungssymptome bei dir feststellst: Fieber, das höher ist als 38° C, Schüttelfrost, Eiter, zunehmende Rötung der operierten Stelle, Anschwellen und/oder Schmerz im Knie. [1]
Werbeanzeige

Über dieses wikiHow

Diese Seite wurde bisher 144.220 mal abgerufen.

War dieser Artikel hilfreich?

Werbeanzeige