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Klavierspielen ist eine tolle kreative Betätigungsmöglichkeit. Es ist extrem zufriedenstellend, zu hören, wie sich die Musik zusammenfindet, während deine Finger über die Tasten gleiten. Irgendwann möchtest du vielleicht sogar ein eigenes Stück schreiben. Ein Stück für das Klavier zu schreiben kann schwierig und zeitaufwändig sein, aber vor allem lohnenswert.

Methode 1
Methode 1 von 4:

Dich inspirieren lassen

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  1. Möchtest du einen Pop-Song, einen Country-Song oder sogar ein klassisches Stück schreiben? Nimm dir ein wenig Zeit, um dir ein paar Beispiele der gewählten Art anzuhören, um ein Gefühl dafür zu bekommen.
    • Mache dir Notizen über die Rhythmen und Struktur anderer Lieder der gewählten Art. Deine Notizen helfen dir, auf der richtigen Spur zu bleiben.
    • Wähle die Art Lied, die du dir gerne anhören würdest. Dies hält dich motiviert.
  2. Nimm dir ein paar Augenblicke, um über die Dinge zu meditieren, die wichtig für dich sind. Vielleicht möchtest du ein Liebeslied für deinen Schatz oder ein Lied über ein historisches Ereignis schreiben. Achte darauf, dass dein Thema etwas ist, zu dem du eine persönliche Verbindung hast. Verleihe deinem Stück einen emotionalen Kern.
  3. Wie sollen sich deine Zuhörer fühlen, wenn sie sich dein Lied anhören? Deine Klangfarbe hat einen Einfluss darauf, wie du das Lied schreibst. Ein Lied über eine neue Liebe wäre wahrscheinlich fröhlich und glücklich, während ein Lied über den Tod eines geliebten Menschen eher langsam und traurig wäre.
    • Elton Johns emotionale Hommage an Marilyn Monroe, “Candle in the Wind”, ist ein perfektes Beispiel eines Lieds mit einer kraftvollen, traurigen Klangfarbe. Über 20 Jahre, nachdem er den Song geschrieben hat, würde er ihn wunderschön beim Begräbnis von Princess Diana spielen. [1]
    • "Amazing" von Bruno Mars über die Freude des Verliebtseins ist ein perfektes Beispiel eines Lieds mit fröhlicher, glücklicher Klangfarbe.
    • Denke über deine Gefühle in Bezug auf das Thema deines Lieds nach und wähle eine Stimmung, die deinen Zuhörern diese vermittelt.
  4. Halte deine Augen und Ohren immer für mögliche Titel offen. Du weißt nie, wo du einen tollen findest. Überfliege Zeitungen, lies Bücher, unterhalte dich. Der perfekte Titel könnte sich dir an den unwahrscheinlichsten Stellen zeigen. [2]
    • Eine weitere tolle Möglichkeit, um einen Titel zu finden, ist eine Metapher für dein Thema zu bilden.
    • Wenn dein Titel aus einer Unterhaltung mit jemandem kommt, bitte die Person vor der Verwendung um die Erlaubnis.
  5. Spiele eine Weile auf dem Klavier herum und versuche eine Melodie zu finden, die zu deiner Stimmung passt. Versuche, während des Spielens das Gefühl zu empfinden, das du hervorrufen möchtest. Wenn es ein glückliches Lied ist, lasse deine Finger leicht und hüpfend über die Tasten gleiten. Wenn es ein trauriger Song ist, verlangsame alles und nimm dir Zeit, um die Klänge nachhallen zu lassen.
    • Du kannst sogar zuerst deine Melodie summen und dann versuchen, die entsprechenden Tasten auf dem Klavier zu finden.
    • Halte es für den Moment einfach und eingängig. Du wirst später darauf aufbauen.
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Methode 2
Methode 2 von 4:

Dein Stück planen

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  1. Du kannst es im Internet herunterladen oder in fast jedem Musikladen kaufen. Wenn es dir lieber ist, kannst du sogar dein eigenes erstellen. Mache zwei Reihen mit fünf geraden Linien übereinander mit etwas Platz dazwischen. Unterteile dann jede Reihe in vier Spalten für die Takte.
    • Verwende hierfür ein Lineal, so dass du gerade Linien bekommst.
  2. Eine Taktart zeigt an, wie ein Song gezählt wird. Du siehst sie am Anfang jedes Musikstücks geschrieben wie einen Bruch. Üblich ist 4/4. Die erste Zahl bedeutet, dass du vier Schläge in einem Takt hast. Die zweite Zahl bedeutet, dass du jeden Schlag als Viertel zählst. Beim 4/4-Takt gibt es verschiedene Notenarten, die abweichende Werte haben. [3]
    • Eine halbe Note hat den Wert von zwei Vierteln oder zwei Schlägen.
    • Eine ganze Note hat den Wert von vier Vierteln oder vier Schlägen.
    • Eine achtel Note hat den Wert einer halben viertel Note.
    • Ein Punkt direkt nach einer Note verlängert diese Note um die Hälfte. Eine halbe Note würde dann drei Schläge halten.
  3. Die Tonart ist im Wesentlichen die Anordnung der Kreuze und Bs in deinem Lied. [4] Wenn deine Tonart keine Kreuze und Bs hat, bist du in der Tonart C-Dur. Für jede Quint, die du von C ausgehend nach oben gehst, fügst du deiner Tonart ein Kreuz (schwarze Note über einer Note) hinzu. Wenn du von der Tonart C ausgehend auf die Tonart G gehst, würdest du ein Fis hinzufügen. Für jede Quint, die du von C nach unten gehst, fügst du deiner Tonart ein B hinzu. Wenn du also von C auf die Tonart F absteigen würdest, würdest du ein B hinzufügen. Dies wird Quintenzirkel genannt.
    • Die Reihenfolge, in welcher die Kreuze hinzugefügt werden, ist F, C, G, D, A, E, H.
    • Die Reihenfolge für die Bs ist umgekehrt H, E, A, D, G, C, F.
    • Moll-Tonarten haben eine dunklere Klangfarbe und folgen den gleichen Regeln. Die Tonart A Moll hat keine Kreuze oder Bs und du kannst von hier ausgehend nach oben oder unten gehen.
    • Jede Note hat ihre eigene Klangfarbe. Experimentier etwas herum, bis du die für dich Passende gefunden hast.
  4. Eine gute Akkordfolge für dein Lied verleiht ihm Rhythmus. Es gibt verschiedene Akkordfolgen, die du befolgen kannst. Eine der beliebtesten ist die Nashville-Progression. Um diese anzuwenden, musst du deinen Grundton herausfinden (der gleiche wie deine Tonart), deinen Dominant-Akkord (der Quint-Akkord über dem Grundton), deinen Subdominant-Akkord (der Quart-Akkord über dem Grundton) und den Sext-Akkord (dies ist ein Moll-Akkord). [5]
    • Dies mag sich verwirrend anhören, ist tatsächlich aber ziemlich einfach. Wenn du in der Tonart C-Dur bist, würdest du eine Quint von C ausgehend nach oben zählen, um deinen Dominant-Akkord zu finden. Du würdest "C, D, E, F, G" sagen. G wäre dein Dominant-Akkord.
    • In der Tonart C-Dur ist C dein Grundton, G ist dein Dominant-Akkord, F dein Subdominant-Akkord und A-Moll ist dein Sext-Akkord.
  5. Der Refrain ist der erkennbarste Teil deines Songs. Es ist der Teil deines Songs, der sich deine Zuhörer angelt. Du wirst ihn auf die genau gleiche Weise immer wieder während deines Lieds wiederholen. Du möchtest, dass er so eingängig ist wie möglich.
    • Du kannst den Refrain vom Rest deines Lieds absetzen, indem du ihn lauter machst.
    • Mache ihn emotional bewegend. Deine Zuhörer werden wahrscheinlich zum Refrain eine stärkere Verbindung haben als zu irgendeinem anderen Teil deines Lieds. [6]
  6. Strophen erzählen die Geschichte des Lieds. [7] Wenn dein Lied einen Text hat, dann sollten deine Strophen eine Verbindung zum Refrain haben. Dein Lied sollte mehrere Strophen haben und jede sollte vor einem Refrain kommen. Alle deine Strophen sollten eine ähnliche Melodie haben.
    • Du kannst jeder Strophe ihre eigene Geschichte geben oder eine Geschichte sich durch alle Strophen ziehen lassen.
    • Deine letzte Strophe sollte die Belohnung sein. Sie sollte das Publikum für's Zuhören belohnen und die Geschichte zu Ende bringen. Wenn es in deinem Lied z.B. um's Verlieben geht, könnte es in der letzten Strophe darum gehen, wie sich die Liebenden schließlich küssen.
  7. Deine Bridge kommt nur einmal in deinem Lied vor. Sie dient dazu, den Song aufzulockern, und die Melodie sollte musikalisch gesehen ganz anders sein als der Rest des Lieds. Eine gute Stelle für die Bridge ist nach zwei Zyklen aus Strophen und Refrains. [8]
    • Führe in deiner Bridge eine neue Melodie oder einen neuen Rhythmus ein.
    • Versuche, deine Zuhörer mit einer einzigartigen Überleitung, die sie nie erwartet hätten, zu überraschen.
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Methode 3
Methode 3 von 4:

Zusammenstellen

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  1. Schreibe die Melodie auf dein Notenpapier. Denke daran, dass der Großteil der Melodie des Lieds im Violinschlüssel geschrieben sein (der obere Schlüssel rechts neben dem mittleren C auf dem Klavier) und mit der rechten Hand gespielt werden sollte. Die Noten in deinem Bassschlüssel (der untere Schlüssel links vom mittleren C auf dem Klavier) sollten mit der linken Hand gespielt und überwiegend dazu eingesetzt werden, um den Rhythmus zu halten. [9] Akkorde in deinem Bassschlüssel können eine tolle Möglichkeit sein, um den Rhythmus zu halten.
    • Die Noten auf den Linien im Violinschlüssel sind von unten nach oben E, G, H, D, F. Du kannst dir das mit dem Satz "Es Geht Hurtig Durch Fleiß" merken.
    • Die Noten in den Zwischenräumen des Violinschlüssels sind F, A, C, E. Du kannst dir das mit dem Satz "Fritz Aß Citronen Eis" merken.
    • Die Noten auf den Linien im Bassschlüssel sind G, H, D, F, A. Du kannst dir das mit "Gustav Hat Den Frack An" merken.
    • Die Noten in den Zwischenräumen des Bassschlüssels sind A, C, E, G. Du kannst dir das mit "Alle Clowns Essen Gemüse" merken.
  2. Wenn du alle Teile des Lieds geschrieben hast, dann arrangiere sie in der bestmöglichen Reihenfolge. Entscheide, wie oft du deine Melodie und den Refrain wiederholen willst. Wähle die beste Stelle für die Überleitung. Finde den besten Fluss für dein Lied.
    • Du kannst dies später immer noch ändern. Was sich heute nach dem besten Arrangement anhört, hört sich morgen vielleicht schon nicht mehr so gut an.
    • Nachdem dein Lied fertig ist, lass es für einige Tage oder Wochen ruhen. Spiele es dann deiner Familie oder Freunden vor und mach noch letzte Anpassungen, bevor du es defintiv beendest.
  3. Schreibe ein aufmerksamkeitserregendes Intro für dein Lied. Achte darauf, dass es zu deiner Ton- und Taktart passt. Halte das Intro kurz und bündig, du möchtest so schnell wie möglich zum eigentlichen Teil deines Lieds kommen.
    • Manchmal können Intros länger sein. Das Tasten-Solo am Anfang von “Baba O’Riley” von The Who ist ein Beispiel eines langen Intros, das sehr effektiv eingesetzt wird, um Spannung zu erzeugen.
  4. Spiele dein Lied auf so viele verschiedene Arten, wie du kannst. Experimentiere damit, Teile lauter und leiser zu machen. Du kannst sogar Teile des Lieds komplett verändern, je mehr du es spielst. Sei kreativ und lasse dich neue Möglichkeiten erforschen.
    • Dokumentiere, was du überarbeitest, falls du es dir später anders überlegst.
  5. Nachdem du deinen Song ein paar Mal gespielt hast, entscheide, ob du Text hinzufügen möchtest oder nicht. Wenn du ein komplexes klassisches Stück schreibst, braucht es vielleicht keinen Text. Die meisten Pop-Songs haben jedoch Text. Wenn du dich dafür entscheidest, dass dein Lied Text braucht, versuche, einen Text zu schreiben, der griffig ist und zur Stimmung deines Lieds passt.
    • Eine Möglichkeit, um eingängige Texte zu schreiben, ist zu reimen. In “Imagine” singt John Lennon “Imagine there’s no heaven. It’s easy if you try. No hell below us. Above us only sky.”.
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Methode 4
Methode 4 von 4:

Spielen

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  1. Spiele dein Lied immer wieder, bis du es locker spielen kannst, ohne allzuviel darüber nachzudenken. Übe deinen Song langsam, bis du ihn perfekt spielen kannst, so dass dein Kopf Zeit hat, alles aufzunehmen, und deine Finger das richtige Muskelgedächtnis bilden. [10]
    • Unterteile den Song. Versuche, immer nur ein paar Takte zu lernen. Wenn du diese perfekt drauf hast, mache mit den nächsten paar Takten weiter.
    • Wenn du dich nicht mehr konzentrieren kannst, mache eine Pause. Du verschwendest deine Zeit, wenn du versuchst Klavier zu spielen, wenn dein Gehirn zu müde zum Konzentrieren ist.
  2. Du brauchst jemanden, für den du spielen kannst. Die ersten paar Male, die du vorspielst, brauchst du ein unterstützendes Publikum, da vielleicht nicht alles so läuft wie geplant. Es ist unwahrscheinlich, dass deine Freunde und deine Familie zu kritisch sind, wenn du bei den ersten Malen, wenn du ihnen deinen Song vorspielst, ein paar Fehler machst.
    • Wenn du an Erfahrung gewinnst, möchtest du vielleicht zu Jam-Sessions oder an andere Orte gehen, wo Musiker auftreten können.
    • Spiele zuerst vor kleinerem Publikum, bevor du dich auf grosse Bühnen wagst.
  3. Teile deine harte Arbeit mit der Welt. Wenn du ein wenig Lampenfieber hast, atme tief durch, bis du spürst, wie du dich entspannst. Noch besser ist, wenn du all deine nervöse Energie in deinen Auftritt kanalisierst. [11] Versuche, all die Emotionen zu fühlen, die du beim Schreiben des Songs gefühlt hast, wenn du vor einem Publikum spielst.
  4. Du musst nicht jedermanns Meinung zufriedenstellen, aber du solltest sie dir zumindest anhören. Vielleicht bekommst du wertvolle Tipps, wie du deinen Song interessanter machen oder einen spannenderen Auftritt gestalten kannst.
    • Genieße Kritik mit Vorsicht. Manchmal sind die Leute einfach nur neidisch auf deine Fähigkeiten und sagen Dinge, einfach nur um gemein zu sein.
    • Lasse alle Ratschläge durch deinen eigenen Filter laufen. Manchmal geben selbst wohlwollende Menschen einen schlechten Rat.
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Tipps

  • Sei bei der Erschaffung deines Stücks entspannt. Inspiration kann man nicht erzwingen.
  • Höre dir jede Menge Musik an. Du kannst aus beliebten Songs Inspiration erlangen.
  • Wenn ein Musikstück, das du geschrieben hast, nicht zu deinem jeweiligen Lied passt, hebe es für später auf. Es könnte perfekt zu einem anderen Lied passen.
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Warnungen

  • Halte den Fokus. Bleibe gedanklich bei der aktuellen Sache.
  • Beschränke dich nicht. Folge deinen wildesten Instinkten, wenn es um Musik geht. Du weißt nie, wohin es dich führt.
  • Hab Geduld. Klavierstücke zu schreiben braucht Zeit.
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Über dieses wikiHow

Zusammenfassung X

Wenn du ein Stück für ein Klavier schreiben willst, dann lege zunächst die Stimmung und Taktart fest. Erarbeite anschließend instrumentale Elemente, wie die Melodie, die Tonart und die Akkordfolge. Strukturiere dein Lied dann, indem du ein ansprechendes Intro, Strophen, eine Bridge und einen Refrain schreibst, der zur gewählten Ton- und Taktart passt. Wenn du Noten lesen kannst, dann kannst du dein Lied zu Papier bringen und später spielen!

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