PDF download PDF herunterladen PDF download PDF herunterladen

Du möchtest also dein eigenes Modelabel starten? Es braucht mehr als Enthusiasmus, um in diesem hochkompetitiven Markt bestehen zu können, aber wenn du gut recherchierst, intelligent planst und hart arbeitest, kannst du es schaffen, dass dein Label abhebt. Es werden dafür viel Stunden harter und manchmal nervenaufreibender oder todlangweiliger Arbeit und viele Opfer nötig sein, aber es gibt nichts Erfüllenderes, als deiner Leidenschaft zu folgen.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Den Grundstein legen

PDF download PDF herunterladen
  1. Der traditionelle Weg, um Modedesigner zu werden, ist, in eine Modeschule zu gehen. Die weltweit bekanntesten sind das Fashion Institute of Technology und Parsons The New School for Design (beide in New York City), doch diese beiden Marktführer sind nicht billig. Sie kosten oft Tausende Dollar im Jahr.
    • Viele Hochschulen bieten auch Studiengänge für Modehandel an, welche Kurse in den Bereichen Design, Marketing und unternehmerischer Praxis bieten. Wenn du dein eigenes Label starten möchtest, könnte das eine gute Möglichkeit für dich sein. [1]
    • Wenn du sehr viel Vertrauen in deinen Geschäftssinn und deine Fähigkeiten als Designer hast, könntest du auch eine Lehre bei einem anderen Modelabel machen oder es sogar auf eigene Faust versuchen.
  2. Viele Menschen träumen davon, Modedesigner zu werden, und stellen sich darunter ein Leben voller Glamour, wunderschönen Models und herrlicher Seide und Leder, vor. Obwohl diese Dinge dazugehören, behaupten manche Experten, dass du als Modedesigner weniger als 10% deiner Zeit mit dem Designen von Mode verbringen wirst: Die übrige Zeit wirst du mit den Verantwortlichkeiten kleiner Unternehmer verbringen, wie Produktionsmanagement, Verpackung und Versand von Kleidung und Öffentlichkeitsarbeit.
  3. Für manche Leute ist es der Inbegriff von Freiheit, ihr eigener Chef zu sein und alleinig für den Erfolg ihres Unternehmens verantwortlich zu sein; für andere ist das der Stoff schweißgebadeter Albträume. Bist du die Art von Mensch, die angesichts neuer Herausforderungen, knapper Fristen und harter Konkurrenz zu Höchstleistungen aufläuft? Kannst du harte Zeiten durchstehen, weil dir der Traum eines eigenen Labels alles bedeutet?
    • Du kannst auch dann mit Mode arbeiten, wenn du nicht deine eigene Modelinie gründest. Manche Modedesigner arbeiten bei großen Modehäusern und gründen nie ein eigenes Label, da sie sich die ganze zusätzliche Verantwortung, die dieser Schritt mit sich bringt, ersparen wollen.
  4. In der Modebranche wird vieles nicht nur davon entschieden, was du kannst, sondern davon, wen du kennst.
    • Einen Geschäftspartner mit Erfahrung in der Führung kleiner Unternehmen zu finden, könnte eine sehr gute Idee sein. Zusätzlich zur Expertise und anderen Fähigkeiten kann dieser sich auch um die geschäftliche Seite des Unternehmens kümmern, wenn du dich damit weniger gut auskennst, während du dich aufs Designen konzentrieren kannst.
    • Wenn du die Begriffe „Großhandelsmarge“, „Gemeinkosten“ oder „Produktionsmanagement“ nicht kennst, solltest du ein paar betriebswirtschaftliche Kurse in Betracht ziehen oder dir zumindest das allernötigste Wissen über Unternehmensführung durch Lesen aneignen. Du kannst noch so viel Leidenschaft und Entschlossenheit haben, aber du musst auch Gewinne machen, um deinen Traum am Leben zu halten.
  5. Um eine neue Marke an „tragbarer“ Kleidung (wie sie in Bekleidungshäusern verkauft wird) zu gründen, brauchst du ca. 2 bis 3 Millionen Euro. [2] Sogar um klein anzufangen, benötigst du zwischen 500 und 10.000. [3] Sei informiert darüber, was deine Ausgaben sein werden, und wie du sie finanzieren wirst.
    • Kredite für Kleinunternehmen können schwer zu bekommen sein, besonders dann, wenn du noch nie einen Businessplan geschrieben hast. Ziehe gemeinschaftliche Finanzierung (auch Crowdfunding genannt) in Betracht. Kickstarter oder Gofundme sind gute Möglichkeiten, um deine Finanzierungsziele zu erreichen. Auch Kreditkarten können eine Möglichkeit darstellen, allerdings ist das nicht ideal, da die Zinsen üblicherweise sehr hoch sind.
  6. Eine der großen Fragen für beginnende Modedesigner ist, ob sie die Besitzer ihres Unternehmens bleiben, oder eine GmbH, eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung, gründen sollten. Die Beratungsgebühren mögen anfangs hinausgeworfenes Geld erscheinen, aber es ist am besten, dich von Experten beraten zu lassen, wie du dafür sorgen kannst, dass dein Label profitabel bleibt – oder dich nicht mit in den Ruin reißt, falls es scheitert. [4]
    Werbeanzeige
Teil 2
Teil 2 von 3:

Dein Modelabel planen

PDF download PDF herunterladen
  1. Es kann sinnvoll sein, ein paar Labels zu haben, die dich inspirieren können. Wenn du Kleidung im Boho-Glam-Stil für Frauen verkaufen möchtest, finde heraus, was Designer wie Rachel Zoe machen. Wo verkaufen sie ihre Mode? Wie machen sie online Werbung? Wie verkaufen sie die Vorstellung ihrer Marke an die Öffentlichkeit? [5]
    • Recherchiere auch die harten Zahlen. Wie viel Geld kann man mit Männerjeans oder Brautmode machen? Wie viel wirst du verkaufen müssen, um einen Gewinn zu machen? Wie viele andere Designer und Labels gibt es bereits in deiner Nische und wer sind deine größten Konkurrenten? [6]
    • Die Website „How to Start a Clothing Company“ wird von verschiedensten Designern und Experten als gute Informationsquelle für alles Mögliche, von Anfangsinvestitionen, bis hin zu Urheberrecht und Marketing, empfohlen. [7]
  2. Genau zu wissen, wer deine Zielgruppe ist, wird dir helfen, deine Marke zum Erfolg zu führen. [8] Unternehmen die „etwas für jeden Geschmack“ anbieten wollen, werden am Ende keine starke, zielgerichtete Identität haben und Kunden verlieren, weil diese nicht wissen, wofür die Marke steht. Auf ähnliche Weise werden Labels, die auf „glamouröse Frauen“ oder „junge Geschäftsleute“ abzielen, ohne zu wissen, was das genau bedeutet, am Ende möglicherweise scheitern.
    • Denke über Modelabels nach, die unglaublich erfolgreich sind, und wie sie ihre Kundenbasis definieren: zum Beispiel, Kate Spade New York richtet ihre Mode auf junge, berufstätige Frauen aus, die auf den coolen, rockigen Retro-Vibe des Labels stehen, während Versace über die Maßen schicke Trendsetter anspricht. Beide Labels waren 2013 unter den beliebtesten, sie komplett gegensätzliche zueinander sind. [9]
    • Ziehe es in Betracht, den Namen und das Logo deines Labels beim Patent- und Markenamt zu registrieren. Sobald du das gemacht hast, kann niemand deine Ideen klauen (und falls doch, kannst du dagegen rechtliche Schritte setzen). [10]
  3. Fast jedes wichtige Modehaus hat eine „Markengeschichte“ oder erklärt genau ihre Designphilosophie, die Zielgruppe und warum das Label in diesem Bereich außergewöhnlich ist.
    • Markengeschichten sollten mehr zeigen als erzählen. Sie sollten darauf abzielen, eine emotionale Verbindung zwischen dem Label und den Kunden aufzubauen, indem sie Persönlichkeiten oder Szenen verwenden, die Menschen wichtig sind, und einen lebhaften, beschreibenden Erzählstil verwenden. Das wichtigste ist, dass sie etwas über dein Label aussagen: Wofür steht dein Label? [11]
    • Du solltest auch ein Markenstatement definieren, das genau beschreibt, was Kunden von deinem Label erwarten können, wie in diesem Beispiel von der Website Business of Fashion dargelegt wird: „Die Marke X ist eine Kollektion moderner amerikanischer Geschäftsbekleidung, die mit traditionellen Schnitten und luxuriösen Materialien professionelle Frauen zwischen 40 und 50 anspricht. Die Marke X ist einzigartig, weil sie außergewöhnliche Qualität zu erschwinglichen Preisen bietet.“
  4. [12] Wenn du ein „Must-Have“-Kleidungsstück kreieren kannst, das als Basis deiner Marke dient, ist es wahrscheinlicher, dass du Erfolg haben wirst.
    • Denke darüber nach, welche erfolgreichen Labels solche Kleidungsstücke geschaffen haben: Das Wickelkleid ist quasi ein Synonym für Diane von Furstenberg, und das charakteristische Muster von Burberry verkauft alles, von Mänteln bis zu Taschen, da es sofort erkennbar ist.
  5. Du solltest sogar schon vor dem Skizzieren der Designs der nächsten Saison mit der Planung beginnen. Hast du ein Motto im Kopf, das sich wie ein roter Faden durch die nächste Kollektion ziehen wird? Eine Quelle künstlerischer Inspiration? Versuche, dir die Kollektion als eine Gruppe zusammengehöriger Designs vorzustellen, anstatt als unterschiedliche Designs, die zufällig zur gleichen Zeit verkauft werden.
    • Alle Kollektionen sollten mit dem charakteristischen Kleidungsstück beginnen, das du im vorigen Schritt geschaffen hast. Das wird die Grundlage deiner Kollektion sein, die sich wahrscheinlich über die Jahre nicht allzu sehr verändern wird.
    • Der „mittlere“ Teil deiner Kollektion sollte einige altbewährte Stücke enthalten, mit denen du dich wohlfühlst. Du kannst diese von Saison zu Saison mit neuen Farben oder Stilen versehen, aber sie sollten ziemlich ähnlich bleiben, da du weißt, dass sie sich verkaufen.
    • Der „höchste“ Teil deiner Kollektion ist der, wo du am meisten experimentieren kannst. Diese Sektion sollte ein paar Kleidungsstücke enthalten, die sich von Saison zu Saison verändern, und die „schrägen“ oder trendigen Aspekte deines Labels darstellen. Es kann sehr schwierig sein, vorherzusagen, wie sie sich verkaufen werden: Sie könnten wie eine Bombe einschlagen oder totale Blindgänger werden. Halte diesen Anteil klein, aber stylish.
  6. Wenn du Inspiration brauchst, versuche in der Kunstabteilung deiner Bibliothek oder in Museen, welche Kleidung und Kostüme ausstellen, zu recherchieren. Skizziere so, dass du dir vorstellen kannst, diese Stücke auch makellos herstellen zu können.
    • Beim Skizzieren solltest du bereits an die Kosten der Stoffe und der Produktion denken. Ein Kleid mit Elementen wie komplexen Stickereien oder vielen einzelnen Stücken und Nähten wird sehr arbeitsintensiv herzustellen sein, was das Endprodukt teurer werden lässt.
    • Eine gute Daumenregel ist, den Handelspreis sechsmal so hoch wie die Produktionskosten anzusetzen. Das bedeutet, dass jeder Euro, den du in die Herstellung investierst, im Handel zu sechs Euro wird. Designe nicht so, dass deine Kundenzielgruppe es am Ende nicht mehr bezahlen kann.
  7. Du kannst vielleicht in Läden, die sich speziell an Modedesigner richten, Rabatte bekommen. Online-Handelshäuser können auch eine gute Wahl sein, aber bestell immer ein Stoffmuster bevor du große Mengen an Stoff kaufst!
  8. Es ist wichtig, dass dieser Schritt perfekt (oder so nahe an der Perfektion wie möglich) ausgeführt wird. Oft wird die Passform und die Verarbeitung eines Kleidungsstückes über dessen Erfolg entscheiden. [13]
    • Wenn du nicht nähen kannst, kannst du die Produktion an andere delegieren, aber lass die vorher immer ein Muster ihrer Arbeit zeigen. Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn du jemanden einstellst, um für deine Marke zu produzieren, und du am Ende bemerken musst, dass die Person deinen Stoff für 40 € pro Meter mit ausgefransten Enden und ungeraden Nähten ruiniert hat.
    Werbeanzeige
Teil 3
Teil 3 von 3:

Deine Marke verkaufen

PDF download PDF herunterladen
  1. Der größte anfängliche Kostenfaktor für Läden ist das Anfüllen der Regale, und diese Mengen zu produzieren kostet sehr viel Geld. Online kannst du kleiner anfangen. Plattformen wie Etsy und ASOS-Marketplace sind etablierte Seiten, über die du oft sehr schnell Kunden finden kannst. [14]
  2. Hole das Beste aus dem Internetzeitalter heraus und verwende jede Plattform die dir einfällt, um eine solide und stimmige Markenidentität aufzubauen. Erstelle ein Konto auf Instagram, welches viele PR-Vertreter im Modegeschäft als die wichtigste Plattform für Designer sehen. Verwende Twitter, Facebook, Pinterest, Vimeo, YouTube, Flickr, Tumblr und deine eigene Website (ein Muss!) um eine stets aktuelle, spannende Webpräsenz zu schaffen.
    • Aktualisiere deine Auftritte in Social-Media-Plattformen häufig! Emma Hart, eine PR-Repräsentantin, die ihre eigene Modefirma vertritt, vergleicht die Social-Media-Plattformen mit „Schaufenstern“: Sie müssen ständig aktualisiert, erneuert und gestärkt werden, da die Leute sonst denken, dass dir dein eigenes Modelabel nicht wichtig ist. [15]
  3. Du kannst das online machen, sogar an Orten wie Instagram. Zusätzlich zur Förderung deines eigenen Labels kannst du Designs von anderen, die du magst und inspirierend findest, teilen. Hinterlasse ermutigende Kommentare und Komplimente auf den Seiten anderer Designer. Du wirst merken, dass diese Großzügigkeit andere dazu bringt, den Gefallen zu erwidern.
  4. Bitte deine Kunden um Feedback! Höre ihnen zu um zu erfahren, was ihnen gefällt und was nicht. Wenn du merkst, dass sich etwas nicht verkauft, frage deine Kunden nach ihrer Meinung. Es gibt keinen Ersatz für die Zeit, die du damit verbringst, deinen Kunden zuzuhören und über ihre Meinungen nachzudenken.
    • Es kann hart sein, sich Kritik anhören zu müssen, besonders wenn es dabei um ein Herzensprojekt geht. Aber denk daran, dass du da bist, um deinen Kunden zu dienen, und dass Kritik an einem deiner Produkte nicht unbedingt Kritik an dir heißen muss. Mach was möglich ist, um dein Label und deine Waren ständig zu verbessern.
    • Verändere dein Label jedoch nicht wegen einiger Kundenmeinungen zu drastisch. Zu viele plötzliche, dramatische Veränderungen könnten deine Kunden dazu bringen, dein Markenimage zu hinterfragen. [16]
  5. Kunden werden dein Label nicht kaufen wollen, wenn sie keine emotionale Verbindung dazu verspüren. Das gilt auch für den Designer: Kunden wollen sehen, dass du mit Leidenschaft hinter deinem Geschäft stehst und dass diese Leidenschaft in die Produkte, die du schaffst, einfließt. [17]
    Werbeanzeige

Tipps

  • Wettbewerbe, wie das „Project Runway“ können hilfreich sein, um dich bekannt zu machen, auch wenn du nicht gewinnst. Verlass dich aber nicht auf Wettbewerbe als einzige Unternehmensstrategie.
  • Wettbewerbe um brancheninterne Auszeichnungen können ein weiterer guter Weg sein um deine Marke bekannt zu machen, auch wenn du nicht gewinnst. Dich um diese Wettbewerbe zu bewerben erfordert oft eine sehr knappe Beurteilung deines Labels, was dir zusätzlich helfen kann, deine Marke zu definieren.
  • Finde heraus, ob es in deiner Gegend erlaubt ist, kurzfristige, provisorische Läden (Pop-Up-Läden) zu eröffnen. Auch wenn du das nur einen oder zwei Tage lang machst, kann es ein wunderbarer Weg sein, um deine Marke bei Kunden bekannt zu machen. Du könntest deine Ware sogar über einen Stand auf Wochenmärkten verkaufen, welche oft Sektionen für Handarbeit haben.
  • Stelle dich auf viel harte Arbeit ein. Erwarte nicht, sofort Erfolg zu haben, aber bleib dran!
Werbeanzeige

Warnungen

  • Mode ist in erster Linie ein Geschäft und in zweiter Linie eine Leidenschaft. Wenn du dir deine Miete oder dein Essen nicht mehr leisten kannst, wird all die Leidenschaft und Energie der Welt nicht reichen, um dein Label weiterzuführen. Verliere dich nicht so sehr in deiner idealistischen Modeleidenschaft, dass du auf die banale, detaillierte Planung vergisst, von der dein Erfolg abhängen wird.
Werbeanzeige

Über dieses wikiHow

Diese Seite wurde bisher 24.462 mal abgerufen.

War dieser Artikel hilfreich?

Werbeanzeige