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Thymome sind eine relativ seltene Art von Tumor, die von den Epithelzellen der Thymusdrüse ausgehen. Sie können gutartig oder bösartig sein und treten meistens bei Menschen auf, die an einer zugrunde liegenden Autoimmunkrankheit oder chronischen Erkrankung leiden. Sobald sie diagnostiziert wurden, werden Thymome mithilfe von Chemotherapien und Operationen behandelt.

Teil 1
Teil 1 von 2:

Sich diagnostischen Verfahren unterziehen

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    Erlaube deinem Arzt, eine körperliche Untersuchung durchzuführen. Der Vorgang zur Diagnose eine Thymoms beginnt meist mit einer routinemäßigen körperlichen Untersuchung. Der Arzt wird nach etwaigen Anzeichen einer Krankheit, wie ungeklärte Knoten oder andere ungewöhnliche Symptome, suchen.
    • Als Teil der körperlichen Untersuchung wird der Arzt auch eine Patientengeschichte aufnehmen und dich über vergangene Krankheiten oder Behandlungen und deinen allgemeinen Gesundheitszustand befragen.
    • Falls der Arzt während der körperlichen Untersuchung oder in deiner Patientengeschichte etwas Auffälliges bemerkt, wird er weitere diagnostische Verfahren verordnen.
  2. Der nächste Schritt des Diagnoseprozesses ist es, eine Röntgenuntersuchung vorzunehmen. Bei einer Röntgenaufnahme werden Lichtstrahlen verwendet, um Bilder von den Strukturen innerhalb des Körpers aufzunehmen, was dem Arzt dabei hilft, etwaige Abnormalitäten zu identifizieren. Mithilfe von frontalen sowie seitlichen Röntgenaufnahmen des Brustkorbs, kann eine Vielzahl an Thymomen erkannt werden.
  3. Nach der Röntgenuntersuchung könnte dein Arzt eine Computertomographie anordnen. Die Computertomographie kann viel detailliertere Bilder des Thymoms liefern, oder sogar Thymome erkennbar machen, die für die Röntgenaufnahme zu klein waren, um aufgespürt zu werden.
    • Die Brust-CT ist die am häufigsten verwendete Methode, um Thymome zu diagnostizieren. Die Bilder, die die Tomographie produziert, können auf einem Computerbildschirm, der auf dem CT-Gerät angebracht ist, angesehen werden.
    • Manchmal wird dem Patienten vor einem CT ein Kontrastmittel intravenös injiziert. Das hilft dem Arzt dabei, zu erkennen, wo das Thymom im Verhältnis zum Blutgefäßsystem liegt.
    • Diese Information kann später sehr wichtig sein, wenn der Chirurg versucht, das Thymom zu entfernen.
  4. Ärzte können auch eine MRT (Magentresonanztomographie) anordnen, um das Vorhandensein und die Größe eines Thymoms zu bestätigen. Diese Methode wird auch angewandt, um den Ursprung von Symptomen zu bestimmen. Das MRT-Gerät nutzt Radiowellen, einen Magneten und einen Computer, um detaillierte Bilder der Strukturen innerhalb des Körpers aufzunehmen.
  5. Ein weiteres diagnostisches Hilfsmittel ist die PET-Untersuchung (Positronen-Emissions-Tomographie). Bei diesem Verfahren wird dem Patienten Glukose injiziert, worauf sich der Scanner um den Körper dreht und Bilder aufnimmt. Diese Aufnahmen bilden die Glukose im Körper ab.
    • Das ist deshalb nützlich, weil abnormale Geschwülste heller erscheinen als andere Körperstrukturen. Auf diese Weise kann eine PET-Untersuchung das Vorhandensein eines invasiven, bösartigen Thymoms bestätigt werden.
    • Die PET-Untersuchung kann Ärzten auch dabei helfen, den Schweregrad der Krankheit zu bestimmen, indem das Thymom anhand von Stadien kategorisiert wird, ohne dabei andere vaskuläre Strukturen außer Acht zu lassen.
  6. Eine Mediastinoskopie ist ein weiteres diagnostisches Verfahren, welches von einem Onkologen durchgeführt wird, um kanzeröse Thymome zu diagnostizieren. Bei diesem Verfahren wird ein kleiner Schnitt von etwa 2 cm auf der Vorderseite der Brustwand gemacht und anschließend vom Arzt eine Lichtquelle und eine Kamera eingeführt. Das ermöglicht dem Arzt eine gute Sicht auf die Thymusdrüse und etwaige Abnormalitäten, die sich im Inneren befinden.
  7. Um das Thymom weiter zu differenzieren, kann eine Feinnadelbiopsie (FNB) vorgenommen werden. Mit diesem diagnostischen Verfahren kann bestimmt werden, ob der Tumor wirklich ein Thymom ist, und wird als eines der wichtigsten diagnostischen Hilfsmittel des gesamten Prozesses gesehen.
  8. Dein Blut wird während des Diagnose- und Behandlungsprozesses für ein Thymom regelmäßig abgenommen und untersucht werden.
    • Mithilfe der Bluttests wird auf spezifische Antikörper untersucht, die Anzahl an Blutzellen wird kontrolliert und die Wirkungen von Medikamenten auf den Körper werden überwacht, vor allem während der chemotherapeutischen Behandlung von bösartigen Thymomen.
    • Das ist vor allem wichtig, falls der Patient eine zugrunde liegende Autoimmunkrankheit hat oder neuromuskuläre Störungen, wie etwa Myasthenia gravis (was häufig bei Personen mit Thymomen vorkommt) vorliegen.
  9. Das Stadium des Thymoms bezeichnet das Ausmaß der Ausbreitung auf andere Organe, anderes Gewebe, und entfernte Bereiche des Körpers. Deshalb ist das Thymom klassifizieren zu lassen ein wesentlicher Schritt zur Bestimmung des geeignetsten Behandlungsverlaufs. Die am häufigsten verwendete Klassifikationsmethode für ein Thymom ist das Masaoka-System.
    • Stadium I ist ein abgekapselter Tumor ohne mikroskopische oder schwerwiegende Invasion. Die bevorzugte Behandlungsmethode ist eine chirurgische Entfernung.
    • Stadium II ist ein Thymom mit einer mit freiem Auge erkennbaren Invasion des mediastinalen Fettgewebes oder des Brustfells, oder einer mikroskopischen Invasion der Kapsel. Zur Behandlung wird meist eine komplette chirurgische Entfernung und eine postoperative Strahlentherapie vorgenommen, um die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Auftretens zu reduzieren.
    • Stadium III liegt vor, wenn sich der Tumor auf die Lungen, die großen Gefäße, und den Herzbeutel ausgebreitet hat. In diesem Fall ist eine komplette chirurgische Entfernung in Kombination mit einer postoperativen Strahlentherapie nötig, damit kein Rückfall auftritt.
    • Als Stadium IVA und IVB werden die letzten Stadien bezeichnet, in denen eine pleurale oder metastatische Ausbreitung stattfindet. Die Behandlung ist eine Kombination aus einer Debulking-Operation, einer Strahlentherapie, und einer Chemotherapie.
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Teil 2
Teil 2 von 2:

Thymome verstehen

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  1. Thymome sind die häufigste Art von Tumoren, die von der Thymusdrüse ausgehen. Sie können gutartig oder bösartig sein, und treten am häufigsten bei Personen im Alter zwischen 40 und 50 Jahren auf. Männer und Frauen sind gleichermaßen von Thymomen betroffen.
  2. Die Ursache eines Thymoms ist relativ unbekannt, allerdings wurde festgestellt, dass sie oft mit verschiedenen systemischen Erkrankungen zusammenhängen.
    • Die meisten Personen, bei denen ein Thymom vorliegt, zeigen auch Symptome von Myasthenia gravis (ein abnormaler Zustand, der von einer erhöhten Ermüdungsanfälligkeit und einer allgemeinen Muskelschwäche gekennzeichnet ist).
    • Andere Personen (etwa 5 Prozent) erleben systemische Erkrankungen, wie etwa systemischer Lupus erythematodes (SLE), eine Aplasie der roten Blutkörperchen, das Cushing-Syndrom sowie das Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion (SIADH).
  3. Die meisten Personen mit einem Thymom zeigen Symptome, die denen der Myasthenia gravis stark ähneln, wie erschlaffte Augenlider (Ptosis), Doppelbilder und eine allgemeine Muskelschwäche. Sobald das Thymom voranschreitet, können allerdings auch andere Symptome auftreten:
    • Husten, Dysphagie (Schwierigkeiten beim Schlucken), und Heiserkeit können auftreten, vor allem, wenn der Tumor in die Brusthöhle eingedrungen ist oder Druck auf diese ausübt.
    • Das Vena-cava-superior-Syndrom tritt auf, wenn ein Venenverschluss vorliegt oder das Thymom in die obere Hohlvene eingedrungen ist, was zu starken Brustschmerzen führt.
    • Allerdings ist es wichtig, zu wissen, dass bei zwischen einem Drittel und der Hälfte der Personen, die an einem Thymom leiden, überhaupt keine Symptome auftreten. [1]
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Warnungen

  • Kinder neigen eher dazu, Symptome zu zeigen, da das Thymom leichter in ihre unausgereifte Brusthöhle eindringen kann.
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