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Ein geschlossenes aquatisches Ökosystem ist wie ein Aquarium mit der einen Ausnahme, dass es von der Außenwelt vollkommen abgeschlossen ist, sodass alle Grundbedürfnisse von den Pflanzen und Tieren im System erfüllt werden müssen. Die meisten Arten, die in so einem Ökosystem überleben können, sind weder groß noch farbenfroh, wenn du dir daher ein Ökosystem mit verschiedenen Fisch- und Pflanzenarten wünschst, dann solltest du dich am besten für ein gewöhnliches Aquarium entscheiden. Wenn du jedoch an einer Wasserwelt Interesse hast, die über Monate oder gar Jahre hinweg keiner Pflege bedarf, dann lies weiter!

Teil 1
Teil 1 von 3:

Die richtigen Materialien, Pflanzen und Tiere für dein Ökosystem besorgen

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  1. Je abgeschlossener dein aquatisches Ökosystem von der Außenwelt ist, desto schwieriger wird es sein, dass es sich ganz von allein erhält. [1]
    • Hermetisch abgeriegelte Systeme sind von der Außenwelt vollkommen abgeschlossen. Pflanzen und Tiere haben nicht den geringsten Kontakt zur Außenwelt. Um unter diesen Bedingungen überleben zu können, müssen sie daher sehr klein und nur wenige sein.
    • Geschlossene Systeme lassen einen Gas- und Luftaustausch zu (z.B. durch einen Schwamm an der Öffnung). Der Gasaustausch hilft, den pH-Wert des Wassers zu regulieren, und lässt Stickstoff heraus und Kohlendioxid hinein, sodass diese Systeme einfach zu erhalten sind.
    • Halbgeschlossene Systeme bedürfen einer gewissen Pflege. Alle geschlossenen Systeme werden früher oder später sterben. Du kannst dafür sorgen, dass sich dein System länger erhalten kann, indem du einmal im Monat das Wasser zur Hälfte ersetzt. Dies entfernt Abfallstoffe und fügt neue Nährstoffe hinzu. Wenn sich dein System im Abbau befindet, solltest du das Wasser jedoch häufiger auswechseln.
  2. Süßwassersysteme sind im Aufbau und in der Erhaltung einfacher. Salzwassersysteme sind instabiler, dafür kannst du aber interessantere Lebewesen einführen wie z.B. Seesterne und Anemonen. [2]
  3. Einweckgläser, Zwei-Liter-Kunststoffflaschen, große Gurkengläser oder Zehn- bis Zwanzig-Liter-Glasballons eignen sich hierfür. Als Anfänger solltest du jedoch mit einem kleineren System beginnen, das einfacher in der Erhaltung ist.
    • Für luftdicht versiegelte Systeme solltest du dir einen Behälter suchen, der sich mit einem Deckel fest verschließen lässt. Für geschlossene Systeme kannst du die Öffnung mit einem Seihtuch abdecken oder einem Schwamm zustöpseln. [3]
  4. Du kannst ein Substrat im Laden kaufen oder etwas Schlamm aus einem Teich nehmen. Letzteres hat den Vorteil, dass bereits viele der benötigten Kleinstlebewesen vorhanden sind. [4] Erwäge, den Schlamm oder das Substrat mit einer Schicht Sand zu bedecken, damit das Wasser klarer ist.
  5. Die Kiesschicht bietet deiner mikrobiellen Gemeinschaft einen Lebensraum und wirkt wie ein Filter, der Feststoffteilchen dort hält, wenn das Wasser durch die Erdanziehungskraft durch den Kies fließt.
  6. Aquarium- oder Teichwasser sind zu bevorzugen, da sie bereits die Bakterien enthalten, die dein System benötigt. [5] Gefiltertes Wasser musst du mitunter zuerst 24 bis 72 Stunden stehen lassen, damit sich mögliche Chlorrückstände verflüchtigen.
  7. Die Pflanzen versorgen dein Ökosystem mit Nahrung und Sauerstoff. Du solltest Pflanzen oder Algen nehmen, die widerstandsfähig und schnellwachsend sind. Du kannst sie aus einem Teich herausnehmen oder kaufen. Zu einigen der Pflanzen, die du benutzen könntest, gehören: [6]
    • Hornblatt (Süßwasser) – Sehr widerstandsfähig. Braucht nur wenig Licht.
    • Wasserpest oder Elodea (Süßwasser) – Widerstandsfähig. Braucht nur sehr wenig Licht.
    • Quellmoos (Süßwasser) – Nicht allzu widerstandsfähig. Bevorzugt kühlere Temperaturen.
    • Wasserschlauch (Süßwasser) – Empfindlich.
    • Caulerpa (Salzwasser) – Widerstandsfähige Algenart, die zu einer Pest werden kann.
    • Halimeda (Salzwasser) – Algenart, die einen hohen Kalziumgehalt benötigt.
    • Valonia (Algenart; Salzwasser) – Widerstandsfähige Algenart, die zu einer Pest werden kann.
  8. Tiere halten das Ökosystem sauber, indem sie Algen und andere Abfallstoffe fressen. Sie geben zudem Kohlenstoffdioxid ab, das die Pflanzen zum Überleben benötigen. Beginne mit einem oder zwei größeren Tieren oder zehn bis zwanzig Flohkrebsen (Hyalella). WARNUNG: Fische eignen sich für geschlossene Ökosysteme nicht allzu gut. Wenn du welche hineingibst, werden sie eingehen. [7] Die folgenden Tiere eignen sich besser:
    • Rückenstrichgarnele (Süßwasser) [8]
    • Malaysische Turmdeckelschnecke (Süßwasser) [9]
    • Flohkrebse (Süßwasser; je nach Art auch Salzwasser) [10]
    • Ruderfußkrebse (Süßwasser; je nach Art auch Salzwasser) [11]
    • Asterina-Seesterne (Salzwasser) [12]
    • Aiptasia-Seeanemonen (Salzwasser) [13]
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Dein aquatisches Ökosystem aufbauen

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  1. Erwäge, bei dem Gebrauch eines Behälters mit schmaler Öffnung hierzu einen Trichter zu benutzen, um möglichst sauber arbeiten zu können.
  2. Wenn sie nach der Zugabe des Wassers nach oben schwimmen, solltest du versuchen, mehr Sand und Kies auf sie zu geben, um sie zu fixieren. [14]
  3. Bedecke das gesamte, freiliegende Substrat, pass' aber auf, dass du die Pflanzen nicht zerdrückst. Zusammengenommen sollten das Substrat, der Sand und der Kies zehn bis fünfundzwanzig Prozent des Behälters einnehmen. [15]
  4. Denke daran, dass du gefiltertes Wasser vorsichtshalber 24 bis 72 Stunden stehen lassen solltest, damit sich jedwede Chlorrückstände verflüchtigen. Das Wasser sollte 50 bis 75 Prozent des Behälters einnehmen. Lasse noch zehn bis fünfundzwanzig Prozent für Luft übrig. [16]
  5. Bevor du die Tiere in deinen Behälter gibst, sollten sie sich eine Weile an die Wassertemperatur gewöhnen, indem du sie für einige Stunden in einem mit Wasser gefüllten Plastikbeutel auf der Wasseroberfläche schwimmen lässt. Denke daran, dass du nur mit einer oder zwei Garnelen oder zehn bis zwanzig Flohkrebsen beginnen solltest. Zu viele Tiere würden das Ende des Ökosystems bedeuten.
  6. Für ein hermetisch abgeschlossenes System solltest du am besten einen Schraubdeckel oder Korken benutzen. Mit Klarsichtfolie und einem Gummiband würde es im Notfall aber auch funktionieren. Für ein geschlossenes System mit Gasaustausch probiere ein Seihtuch oder einen Schwamm als Stöpsel aus.
  7. Es sollte in der Nähe eines Fensters stehen, aber nicht an einem, in das viele Stunden Sonnenlicht scheint. Dies würde zu Temperaturschwankungen führen, die zum Tod deiner Schnecken oder Garnelen führen könnten. [17] Garnelen, Ruderfußkrebse und Schnecken gedeihen bei Temperaturen zwischen 20°C bis 28°C am besten. Dein Behälter sollte sich kühl, aber nicht kalt anfühlen. [18]
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Dein aquatisches Ökosystem erhalten

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  1. Zu viel oder zu wenig Sonnenlicht kann zum Tode deines Ökosystems führen. [19]
    • Wenn deine Pflanzen krank aussehen, probiere es mit mehr Sonnenlicht.
    • Wenn das Wasser trüb aussieht oder sich verfärbt, probiere es mit mehr Sonnenlicht.
    • Wenn deine Algen oder Garnelen an heißen Tagen sterben, probiere es mit weniger Sonnenlicht.
    • Du solltest wissen, dass du dein Ökosystem aufgrund von jahreszeitlichen Veränderungen mitunter an einen anderen Platz stellen musst.
  2. Dies ist für die Gesundheit deines Ökosystems wichtig, da du beim ersten Versuch wahrscheinlich nicht sofort das richtige Gleichgewicht findest.
    • Gib mehr Schnecken oder Garnelen hinein, wenn sich die Algen zu stark vermehren. Es ist wichtig, dass du die Algenanzahl kontrollierst, da sie sonst die Innenwand des Behälters bedecken, sodass kein Sonnenlicht mehr hineinkommen kann und dein Ökosystem stirbt.
    • Wenn das Wasser trübe wird, kann dies bedeuten, dass sich zu viele Garnelen oder Schnecken in deinem Ökosystem befinden. Versuche dann, mehr Pflanzen hinzuzugeben.
    • Wenn deine Tiere sterben, gib mehr Pflanzen hinzu.
  3. Es macht keinen Sinn, ein Ökosystem zu behalten, das abgestorben ist, vor allem, weil es zu stinken anfangen kann. Nachstehend findest du ein paar Anzeichen dafür, dass du dein Ökosystem entsorgen und noch einmal von vorne beginnen solltest: [20]
    • Ein schlechter oder schwefelartiger Geruch
    • Weiße Bakterienfäden
    • Sehr wenige oder gar keine lebendigen Tiere
    • Die meisten Pflanzen sind tot
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