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In einer Zeitungskolumne kann ein Autor seine Meinung darlegen oder ein bestimmtes Thema mit seinem eigenen Ton analysieren. Obwohl es in einer Zeitungskolumne viel inhaltliche Freiheit gibt, gibt es auch bestimmte Konventionen, die ein Autor befolgen sollte, wenn er Erfolg haben will. Wenn du lernst, dein Thema interessant darzustellen und in einem direkten Stil zu schreiben, dann kannst du ein erfolgreicher Zeitungskolumnist werden, dem seine Leser interessiert folgen.

Methode 1
Methode 1 von 4:

Deine Ansichten entwickeln und darlegen

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  1. Ein Zeitungskolumnist muss eine klare Meinung und einen eigenen Ton haben. Der Ton könnte z.B. humorvoll oder dunkel sein. [1]
    • Um deinen eigenen Ton zu finden, könntest du Zeitungsartikel lesen, die nur die Fakten darlegen und dann frei eine Antwort darauf schreiben. Mach das bei fünf oder sechs Artikeln und protokolliere dann, wie du reagiert hast. Vielleicht hast du immer einen sarkastischen Ton verwendet oder du warst immer optimistisch.
    • Dein Chefredakteur wird dir auch helfen, deinen Ton zu finden. Scheue dich deshalb nicht, um Hilfe zu bitten. [2]
  2. Der Unterschied zwischen einer Kolumne und einem Artikel ist, dass in einer Kolumne eine Meinung dargelegt wird, wohingegen im Artikel Fakten objektiv dargestellt werden. Wenn du eine Meinung bildest, dann findest du auch leichter deinen eigenen Ton. [3]
    • Eine gute Methode, um deine Meinung zu testen ist, dich zu fragen: „Wird irgendjemand eine starke Reaktion auf meinen Artikel zeigen?“ Falls ja, dann hast du erfolgreich eine Meinung gebildet. Wenn deine Haltung keinerlei Reaktion hervorruft, dann ist deine Kolumne wahrscheinlich zu neutral.
    • Achte darauf, deine Meinung durch recherchierte Beweise zu belegen. So kannst du den Leser überzeugen, deiner Meinung zu folgen.
  3. Um einen eigenen Ton und eine eigene Haltung zu entwickeln, ist es nützlich, aus deinen persönlichen Erfahrungen zu schöpfen. Schreibe über Anekdoten deines Lebens. So bekommt dein Leser nicht nur einen Bezug zu dir, du wirst auch glaubwürdiger. [4]
    • Wenn du in einer Situation warst, in der rezeptpflichtige Medikamente dich finanziell in Bedrängnis gebracht haben, beschreibe eine Anekdote aus deinem Leben dazu, bevor du deine klare Meinung zu den hohen Medikamentenkosten für Senioren beschreibst.
  4. Da eine Kolumne auf deiner Meinung beruht, musst du deine Stimme mit einem „Ich“ deutlich machen. So registriert der Leser deine stete Anwesenheit und du machst klar, welche Meinung du vertrittst. [5]
    • Anstatt zu schreiben: „Die Unterbringungen von Rennpferden entspricht oft nicht den Standards.“, mache die Aussage durch die erste Person ansprechender: „Die Unterbringungen von Rennpferden, die ich als Trainer gesehen habe, entsprechen regelmäßig nicht den Bedürfnissen der Tiere. Und das beeinträchtigt ihre Leistung und ihr Wohlbefinden.“
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Methode 2
Methode 2 von 4:

Das Thema wählen

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  1. Deine Leser sind wahrscheinlich eher an Themen interessiert, die die Nachrichten dominieren, z.B. Politik oder Popkultur und weniger an einem merkwürdigen Ereignis, das nicht länger relevant ist. Halte dich an die Spitzennachrichten und sei bereit, deine eigene Meinung dazu zu präsentieren. [6]
    • Lies die Überschriften von ein paar Zeitungen und Magazinen und stelle fest, was am häufigsten vorkommt. Die Themen, die in verschiedenen Medien auftauchen, sind meist solche, an denen ein breites Publikum interessiert ist.
    • In vielen Zeitungskolumnen geht es um Politik. Aber auch soziale Themen, z.B. die Bedingungen in Gefängnissen, können abgehandelt werden.
  2. Deine Kolumne wird interessanter, wenn du einen frischen Ansatz für die Story findest. Ein neuer Blickwinkel auf ein aktuelles Ereignis sorgt mit Sicherheit für Interesse bei den Lesern. [7]
    • Scheue nicht davor zurück, selbst Teil des Themas zu werden. Betrachte deine eigene Geschichte, um etwas Einzigartiges in die Kolumne einzubringen. [8]
    • Stürze dich in die Details und sieh, wo sie dich hinführen. Auf diese Weise bekommst du vielleicht ganz neue Ideen. [9]
    • Indem du einen lokalen Blickwinkel einnimmst, kannst du deine Kolumne für deine Leser interessant machen. [10]
  3. Biete zu deiner Überzeugung eine oder zwei Lösungen an. Leser wollen Antworten, wenn sie eine Zeitungskolumne lesen und es ist dein Job als Kolumnist, diese Antworten zu liefern. [11]
    • Wenn du z.B. sagen willst: „Wenn Schüler in der Schule soziale Medien nutzen, dann wird ihre Produktivität beeinträchtigt.“, dann solltest du eine Lösung anbieten, damit die Schüler von den sozialen Medien ablassen und sich ihren Aufgaben widmen.
    • Wenn du zu einem bestimmten Thema eine starke Haltung, aber keine Lösung hast, dann solltest du mit der Kolumne ggf. warten, bis du konkretere Lösungen hast.
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Methode 3
Methode 3 von 4:

Deine Leser fesseln

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  1. Der richtige Titel weckt Erwartungen und das Interesse beim Leser. [12]
    • Eingängige Titel enthalten oft Zahlen, lustige Adjektive und ein Versprechen an den Leser. [13]
    • Der Titel: „Flecken aus dem Teppich entfernen“ ist z.B. kein Titel, der das Interesse der Leser hervorruft. Aber der Titel: „Drei ungewöhnliche Hausmittel, um Rotweinflecke zu entfernen“ tut es. Er enthält Zahlen, verspricht dem Leser etwas und verführt ihn zum Lesen, um herauszufinden, um welche ungewöhnlichen Hausmittel es sich handelt.
  2. Der erste Satz sollte den Leser mit deinen Worten und Gedanken in den Artikel ziehen. Vergiss nicht, dass deine Eröffnung auch die Grundlage für deine Argumentation bildet, weshalb sie unbedingt relevant sein sollte. [14]
    • Die ersten Zeilen sollten die Aufmerksamkeit des Lesers hervorrufen, wozu dramatische Anekdoten, eine kontroverse Aussage, Ironie und Witz, eine wichtige neue Studie oder ein Statement, das herkömmliches Wissen widerlegt, gehören können. [15]
    • In seiner Gesundheits- und Wellness-Kolumne beginnt Kolumnist Oliver Burkeman seine Story: „Vor einem Monat musste ich zu meinem Entsetzen feststellen, dass ich meine Schnürsenkel mein gesamtes Leben falsch gebunden habe.“ Diese Eröffnung sorgt mit einer fesselnden Anekdote für Aufmerksamkeit und wir Leser wollen wissen, was er falsch gemacht hat und wie man seine Schnürsenkel richtig bindet. [16]
  3. Beim Schreiben solltest du dir immer bei jedem Absatz die Frage stellen: „Wen interessiert es?“ Erkläre, warum dein Thema für den Leser relevant ist und wie er sich positiv oder negativ auf ihn auswirkt. [17]
    • Wenn du dich z.B. gegen ein neues Steuergesetz stellst, erkläre deinen Lesern, dass diese neue Politik dazu führen wird, dass sie mehr Steuern zahlen müssen.
  4. Du solltest nicht alle Schreibregeln vernachlässigen, schreibe nicht in Umgangssprache, zu technisch oder in zu komplizierten Satzstrukturen. Wenn du konventioneller schreibst, dann kannst du deinen Lesern deinen Standpunkt deutlicher machen. [18]
    • Schreibe in kürzeren Sätzen oder nutze Zusammenziehungen, um konventioneller zu schreiben.
    • Tue so, als würdest du für einen Freund schreiben und wende dich direkt an deine Leser.
    • Sprich beim Schreiben gedanklich mit dir und lies am Ende den Text laut vor, um zu hören, wie er klingt. [19]
  5. Aktive Verben klingen verbindlicher und du vermeidest Weitschweifigkeit. Da du den Leser von deiner Meinung überzeugen willst, solltest du starke, aktive Werben verwenden. [20]
    • Eine Aussage wie: „Es wird vom Stadtrat angenommen, dass der Bürgermeister die Einwohner getäuscht hat.“ ist wortreich und man fragt sich, ob der Stadtrat eine autorisierte Quelle ist. Schreibe besser: „Der Stadtrat glaubt, dass der Bürgermeister die Einwohner getäuscht hat.“ Du merkst, dass das Aktiv bestimmter und klarer ist.
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Methode 4
Methode 4 von 4:

Deine Kolumne formatieren

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  1. Zeitungskolumnen enthalten meist nur zwischen 400 und 800 Wörtern. Das heißt, du musst direkt auf den Punkt kommen. [21]
    • Gewöhne dich daran, deinen ersten Entwurf einzudampfen. Nach jedem Satz solltest du dich fragen: „Wie stützt dieser Satz meiner Argumentation? Ist jedes Wort im Satz nötig?“ Wenn du unsicher bist, ob das der Fall ist, lass den Satz oder Wörter weg und lies den Artikel erneut, um festzustellen, ob deine Argumentation verändert wird.
  2. Weil Zeitungskolumnen kurz sind, müssen Thema und Ansicht klar definiert und fokussiert sein. [22]
    • Beginne im Eröffnungsabsatz dein Thema und deine Meinung darzulegen. Die folgenden Absätze sollten sich dann auf diese Ideen beziehen. Wenn du darüber schreibst, dass Fernbeziehungen nicht funktionieren, dann sollte dieser Gedanke im ersten Absatz auftauchen. In den folgenden Absätzen solle diese Argumentation dann belegt werden, indem die problematischen Aspekte dargelegt werden, z.B. was Vertrauen oder Romantik angeht. [23]
  3. Zwar bieten Kolumnen viel Freiraum für deine persönliche Meinung, trotzdem sollte sie mit Fakten belegt werden. Auf diese Weise sorgst du dafür, dass du deine Leser für dich einnimmst. [24]
    • Du kannst in einer Bibliothek oder mit deinem Computer recherchieren. Du kannst aber auch Feldrecherche betreiben, indem du Menschen interviewst, die mit deiner Story zu tun haben. [25]
    • Stelle immer sicher, dass du alle Quellen richtig zitierst.
    • Wenn du ein Zitat verwendest, füge den Namen der Quelle und ihre Expertise hinzu. So kann der Leser die Glaubwürdigkeit des Statements einschätzen.
  4. Im Journalismus gibt es einen spezifischen Schreibstil, um sicherzustellen, dass alle Autoren bestimmten Regeln folgen. [26]
    • Die Zeichensetzung unterscheidet sich im Journalismus oft vom normalen Deutsch, weshalb du das Format gründlich redigieren solltest.
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Tipps

  • Lass dich von den Artikeln deiner Lieblingskolumnisten inspirieren. Was macht ihre Kolumnen so interessant, so nützlich für den Leser und so beliebt, dass die Leser nicht genug davon bekommen?
  • Überprüfe immer die Richtlinien für die Einreichung der speziellen Zeitung, der du eine Kolumne schicken willst. Füge ebenfalls einen kurzen Lebenslauf und ein Anschreiben hinzu. [27]
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Warnungen

  • Du solltest die Gesetze zum Thema Verleumdung kennen. Falls nicht, lerne sie, um rechtliche Probleme zu vermeiden. [28]
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