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Selbst einen Cartoon zu machen kann ein langer, komplizierter Prozess sein, aber wenn dein Wunsch groß genug ist, deine eigenen Geschichten in animierter Form zu sehen, kann das Endergebnis durchaus die Arbeit wert sein. Hier kannst du lesen was du machen musst, um deinen eigenen Cartoon zu kreieren.

Teil 1
Teil 1 von 5:

Brainstorming

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  1. Deine Vorstellungskraft mag vielleicht ins Unermessliche reichen, aber das trifft wahrscheinlich nicht auch auf dein Budget und Talent zu. Wenn du für eine neue Idee für einen Cartoon brainstormst, ziehe in Betracht, wie viel du in den Prozess investieren kannst und was du mit deinen künstlerischen Fähigkeiten erreichen kannst.
    • Falls du ein Anfänger bist, wirst du dich vielleicht von Geschichten und Themen fernhalten wollen, die die Animation von komplexen Szenen benötigen, wie etwa gewaltige Schlachten oder komplizierte Maschinerie.
    • Beachte auch, dass du mehr Ausrüstung benötigst, je nachdem wie kompliziert dein Cartoon werden soll. Eine Knetanimation mit zwei Dutzend Charakteren und vier Bühnenbildern benötigt mehr Materialien als eine Cel-Animation mit nur einer Szene. Wenn dein Budget limitiert ist, halte deinen Cartoon eher kurz und einfach.
  2. Die richtige Länge für deinen Cartoon hängt davon ab, in welchem Markt du ihn verbreiten willst. Wenn du die Länge bereits von Anfang an weißt, wird dir das beim Brainstorming helfen, um eine Geschichte zu finden die in deinen zeitlichen Rahmen passt.
    • Falls du einen Cartoon kreieren willst der sich in eine Serie entwickeln könnte, muss er entweder 11 Minuten, oder zwischen 20 und 25 Minuten lang sein.
    • Cartoonfilme können zwischen 60 Minuten und 120 Minuten lang sein.
    • Wenn du einen einmaligen Cartoon für das Internet entwerfen willst, kannst du auch einen Kurzfilm zwischen 1 und 5 Minuten erstellen. Alle längeren könnten dem Publikum zu lang sein und sie davon abhalten, deinen Film anzusehen.
  3. Auch wenn Cartoons normalerweise auf Kinder abzielen, gibt es viele Cartoons die für ältere Jugendliche und Erwachsene gedacht sind. Die Altersgruppe und andere demographische Daten deines Publikums sollten in deine Ideen mit einfließen.
    • Ein Cartoon, bei dem es zum Beispiel um etwas Tragisches geht, wie der Tod einer geliebten Person, ist besser für ein etwas älteres Publikum geeignet. Wenn deine Zielgruppe jung ist, wärst du damit gut beraten ein Thema zu wählen das einfacher zu verstehen und konkreter ist.
  4. Anders formuliert „schreib wovon du weißt“. Viele Geschichtenerzähler verfassen Werke, die auf Ereignisse, Gefühle oder Beziehungen aus ihrem eigenen Leben basieren. Mache eine Liste möglicher Lebensereignisse die du für deinen Cartoon verwenden könntest.
    • Wenn du einen Cartoon mit einem ernsten Ton kreieren möchtest, denke an Lebenserfahrungen die dich geprägt und bleibenden Eindruck hinterlassen haben: Eine unerwiderte Liebe, der Verlust eines Freundes, das Arbeiten an einem unmöglich erscheinenden Ziel, usw.
    • Wenn du etwas humorvolleres entwerfen möchtest, denke an eine alltägliche Situation, wie einen Stau oder das Warten auf eine Email, und bausche die Schwierigkeiten der Situation auf eine lustige Weise auf.
    • Alternativ kannst du auch etwas, das ohnehin schon lustig in einen humorvollen Cartoon einbauen.
  5. Natürlich gibt es viele Handlungen, die nichts mit Lebenserfahrungen zu tun haben. Du kannst mit deinen Interessen und deiner Fantasie eine ganz neue Welt erschaffen, solange du genug Details inkludierst, mit denen sich Menschen identifizieren können und so dazu beitragen, dass sie sich mit den Charakteren der Geschichte verbunden fühlen.
    • Zu solchen Details gehören zugrundeliegende Themen die allseits ansprechend sind. Als Beispiel, können sich die meisten Menschen mit dem Erwachsenwerden identifizieren, egal ob es in der normalen, echten Welt, in einer futuristischen Weltraumkulisse, oder in einer Fantasiewelt im Mittelalter stattfindet.
  6. Mache eine Liste von Eigenschaften die dein Protagonist haben soll. Schreibe sowohl positive Merkmale als auch Makel auf, sodass dein Charakter nicht zu perfekt wird.
    • Das ist ein wichtiger Schritt, egal wie simpel oder komplex dein Cartoon wird. Während ein Charakter in einem längeren, ernsteren Cartoon sich mehr über die Zeit entwickeln muss, benötigt ein kurzer, lustiger Cartoon einen Protagonisten mit einem klaren Ziel und eindeutigen Eigenschaften, die ihn oder sie auf eine eigene Weise auf Konflikte reagieren lassen.
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Teil 2
Teil 2 von 5:

Das Schreiben vom Drehbuch und Storyboard

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  1. Falls die Charaktere deines Cartoons gesprochene Texte haben werden, wirst du einen Synchronsprecher brauchen der diesen Text aufsagt, und dein Synchronsprecher benötigt ein Skript sodass er oder sie weiß, was zu sagen ist.
    • Du benötigst das Skript bereits bevor du deinen Cartoon animierst. Der Mund bewegt sich für verschiedene Phoneme auf eine andere Weise, und du wirst diese Mundbewegungen so animieren müssen, dass sie glaubhaft wirken und mit dem späteren Voice-over zusammenpassen.
  2. Wenn es keinen Dialog in deinem Cartoon gibt, kann es sein, dass du das Schreiben eines Skripts überspringen kannst. Du solltest allerdings trotzdem eine grundsätzliche Erzählung der Ereignisse aufschreiben, sodass du über die Geschichte und deren Bestandteile die Übersicht behältst.
    • Schreibe unterschiedliche Entwürfe des Skripts bevor du mit der Produktion beginnst. Erstelle deinen ersten Entwurf, lege ihn beiseite, komm in ein oder zwei Tagen wieder darauf zurück und überlege dir, wie du ihn verbessern und am Ablauf feilen kannst.
  3. Ein kurzer Cartoon kann aus nur einer einzigen Szene bestehen, aber wenn dein Cartoon etwas länger ist, wirst du ihn vielleicht in mehrere Szenen oder Akte aufteilen müssen, zwecks der einfacheren Handhabung.
  4. Wenn du ein formales Storyboard entwirfst, soll jede Veränderung der Handlung in einer eigenen Storyboard-Fläche dargestellt sein. Kleine Veränderungen sollten beschrieben werden, müssen aber nicht gezeichnet werden.
    • Verwende einfache Formen, Strichmännchen und einfache Hintergründe. Ein Storyboard sollte ziemlich schlicht gehalten werden.
    • Ziehe in Erwägung, deine Storyboard-Frames auf Karteikarten zu zeichnen, sodass du sie neu anordnen und wenn nötig, Teile der Geschichte reorganisieren kannst.
    • Du kannst auch Notizen über was auf jedem einzelnen Frame passiert hinzufügen, damit es einfacher ist die Handlung später nachzuvollziehen. [1]
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Teil 3
Teil 3 von 5:

Animieren

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  1. Generell werden die meisten Methoden zur Animation unter die Kategorien Cel Animation, Stop Motion Animation, 2D Computeranimation, und 3D Computeranimation fallen. [2]
  2. Cel Animation ist die traditionelle Methode einen Cartoon herzustellen. Dafür musst du mit der Hand jedes Einzelbild der Animation zeichnen und jeweils davon ein Foto mit einer speziellen Kamera machen.
    • Cel Animation verwendet ein ähnliches Prinzip wie ein Daumenkino. Eine Serie von Zeichnungen wird produziert, wobei sich jede etwas von der nächsten unterscheidet. Wenn die Zeichnungen dann in schneller Abfolge gezeigt werden, erzeugen die Unterschiede eine Illusion der Bewegung.
    • Jedes Bild wird auf eine transparente Folie die als „Cell“ bezeichnet wird, gezeichnet und eingefärbt.
    • Verwende deine Kamera, um ein Bild von diesen Zeichnungen zu machen und füge sie mit einer Animationssoftware zusammen.
  3. Stop Motion ist eine weitere traditionelle Methode zur Animation, wird aber seltener als Cel Animation verwendet. Die Knetanimation ist die üblichste Form von Stop Motion Animation, aber es gibt auch andere Puppen die du genauso für diese Art Cartoon verwenden kannst.
    • Du kannst Schattenspielfiguren, Sand, Papierpuppen oder alles was in verschiedene Positionen bewegt werden kann, verwenden.
    • Jede Bewegung muss gering sein. Mache ein Foto nach jeder Bewegung.
    • Füge die Fotos zusammen, sodass sie in rascher Abfolge dargestellt werden. Wenn sie auf diese Weise gesehen werden, nimmt das Auge Bewegung wahr.
  4. Für diese Art von Animation benötigst du ein spezielles Computerprogramm, und das fertige Produkt wird wahrscheinlich wie eine flüssigere Version eines Cartoons, das mit Cel Animation hergestellt wurde, aussehen.
    • Jedes 2D Computeranimationsprogramm funktioniert anders, also wirst du Anleitungen für das spezifische Programm das du verwenden willst finden müssen, um zu lernen wie es funktioniert.
    • Ein gewöhnliches Beispiel für 2D Computeranimation ist jeder Cartoon, der mit Adobe Flash hergestellt wurde.
  5. Wie mit 2D Animation, wirst du spezielle Software benötigen um 3D-animierte Cartoons zu produzieren.
    • In gewissem Sinne ist die 3D Computeranimation dem Stil der Stop Motion Animation ähnlich, aber die Grafik kann zwischen klotzig und verpixelt, und sehr lebensecht schwanken.
    • Wie mit der 2D Computeranimation funktioniert jede Animationssoftware etwas anders als die anderen. Beispiele dafür sind Maya und 3D Studio Max.
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Teil 4
Teil 4 von 5:

Soundeffekte

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  1. Du wirst ein gutes Mikrophon benötigen, um Echos und Hintergrundgeräusche, die sich in die Sounds einschleichen, zu verhindern.
    • Ein qualitativ hochwertiges Computermikrophon wird für den Anfang gut genug funktionieren, wenn du aber deinen Cartoon ernsthaft vermarkten und verbreiten möchtest, wirst du früher oder später in professionelleres Equipment investieren müssen.
    • Wenn du mit einem kleinen Mikrophon arbeitest, hülle es in eine rohrförmige Lautsprecherbox ein die mit Schaumstoff ausgekleidet ist, um ein Echo und Hintergrundgeräusche zu verhindern. [3]
  2. Sei kreativ und suche nach einfachen, alltäglichen Methoden um Geräusche zu machen, die sich einigermaßen wie die Geräusche anhören die du für deinen Cartoon brauchst.
    • Mache eine Liste von Soundeffekten die du brauchst. Sei kreativ und gründlich, und denke an alle offensichtlichen (Explosionen, Weckertöne) und nicht so naheliegenden (Schritte, Hintergrundgeräusche) Sounds.
    • Nimm verschiedene Versionen der Geräusche auf, damit du mehrere Optionen hast, die du verwenden kannst.
    • Hier sind ein paar Beispiele von Geräuschen die du selbst erzeugen kannst:
      • Feuer – Bewege ein Stück steifes Zellophan
      • Schlag – Klatsche ein Mal mit den Händen zusammen
      • Donner – Schüttle ein Stück Plexiglas oder dicken Karton
      • Kochendes Wasser – Blase mit einem Strohhalm Luft in ein Glas Wasser.
      • Baseballschläger der auf einen Ball trifft – Breche ein Streichholz ab.
  3. Falls du keinen Zugang zur Ausrüstung hast oder es dir nicht möglich ist, deine eigenen zu machen, gibt es CD-ROMS und Webseiten, die gebührenfreie Soundaufnahmen anbieten, die du nach Wunsch verwenden kannst. In diesem Fall könnte das für dich eine gute Option sein.
    • Überprüfe immer die Nutzungsbewilligungen für die aufgenommenen Soundeffekte die du verwendest. Auch wenn etwas gratis zum Download zur Verfügung steht, heißt das nicht dass es kostenlos für die Benutzung bereitsteht, vor allem für kommerzielle Zwecke. Es ist sehr wichtig dass du weißt, was du damit machen darfst, bevor du ein Geräusch für deinen Cartoon verwendest.
  4. Wenn dein Cartoon Dialoge hat, wirst du oder deine Bekannten die Stimme sein müssen, die deine Charaktere zum Leben erwecken.Lies während du die Textzeilen aufnimmst das Skript, und achte dabei auf die richtige Betonung und den Ausdruck. Beachte auch, dass deine Lippen mit denen aus der Animation übereinstimmen.
    • Ziehe in Erwägung, die Stimmen mit Computersoftware zu manipulieren. Wenn du weniger Synchronsprecher als Charaktere hast, kannst du die Stimme eines Charakters ganz einfach ändern, indem du die Attribute der Stimmaufnahme anpasst. Um das zu machen wirst du in eine spezielle Audioeditierungssoftware investieren müssen, aber jenachdem welche du verwendest, kannst du damit wahrscheinlich die Tonhöhe anpassen und Obertöne zur Aufnahme hinzufügen, wie metallische Effekte. [4]
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Teil 5
Teil 5 von 5:

Vertrieb

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  1. Wenn du einen kurzen, einmaligen Cartoon produziert hast, oder wenn du dir alleine einen Namen machen willst, kannst du deinen neuen Cartoon zu deinem digitalem Portfolio hinzufügen und ihn auf einen eigenen Blog, dein Social Media Profil, oder eine Videowebseite uploaden.
  2. Wenn du eine Pilotfolge eines Cartoons kreiert hast, kannst du jede dieser Methoden verwenden um dafür Werbung zu machen. Wenn sie akzeptiert wird, wirst du dir einen neuen Produktionsplan für zukünftige Cartoons überlegen müssen, sodass du wieder mit dem Arbeiten anfangen kannst.
    • Ein Vertriebsunternehmen wird deine Pilotfolge begutachten und bestimmen, wie gut sie vermarktbar ist. Wenn sich das Unternehmen dafür entscheidet, deinen Cartoon zu repräsentieren, wirst du einen Vertriebsplan und eine Ertragsprognose erhalten. Frage an diesem Punkt nach einem Interessensbekundungsschreiben und zeige es potenziellen Investoren, damit sie wissen dass ein Vertriebsunternehmen dazu bereit ist, deinen Cartoon zu repräsentieren.
    • Wenn du direkt bei einer Animationsfirma oder einem Fernsehkanal mit deiner Pilotfolge anfragst, sind sie vielleicht dazu bereit sie zu akzeptieren und direkt zu vertreiben, vor allem wenn sie Sendeplätze haben die noch besetzt werden müssen.
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Was du brauchst

  • Bleistift
  • Papier
  • Karteikarten
  • Computer
  • Leere Animation Cells
  • Hochwertige Farbe und Werkzeuge zum Einfärben
  • Hochwertige Kamera
  • Lichter
  • Software für die Animation und Editierung
  • Materialien zur Erzeugung von Soundeffekten
  • Mikrophon
  • Schaumstoff
  • Lautsprecherbox

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