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Es gibt so viele Wege, einen Kuss zu beschreiben, wie es Küsse gibt. Aber wenn du einen effektiven und gut geschriebenen Kuss erschaffen willst, dann achte auf dein Setting und deinen Aufbau und beschreibe den Kuss so, dass er deinen Leser emotional erreicht und in sich aufsaugt.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Die Szenerie kreieren

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  1. Vielleicht hast du zwei Figuren, die schon seit Ewigkeiten umeinander herumtänzeln, oder zwei Charaktere, die ganz plötzlich ihr Gefühle füreinander entdecken. Wie auch immer, du musst die beiden Küsser zunächst identifizieren, damit du sie anschließend gezielt isolieren und dich auf sie konzentrieren und ihren Blickwinkel annehmen kannst.
    • Es müssen nicht zwangsläufig zwei Figuren in der Szene eine Rolle spielen. Auch eine Massenknutscherei ist möglich, oder eine unerfahrene Figur übt das Küssen mit einem Spiegel. So oder so solltest du den/die Küsser eindeutig identifizieren.
  2. Das Setting für den Kuss ist sehr wichtig, denn es beeinflusst auch die Stimmung des Kusses. Die Stimmung ist beim Schreiben ein ganz wichtiges literarisches Element, das bei deinen Lesern durch Worte und Beschreibungen bestimmte Gefühle wachrufen kann. Stelle dir die Atmosphäre vor, in der deine Figuren sich begegnen und sich schließlich küssen.
    • Indem du das Setting des Kusses bestimmst, kannst du der Szene eine Menge Bedeutung geben, ohne etwas direkt aussprechen zu müssen. Die Stimmung oder Atmosphäre, die du so andeutest, musst du deinem Publikum nicht mehr mit Worten erklären.
    • Ein Kuss auf einem dunklen und leeren Parkplatz ist zum Beispiel ein ganz anderer Kuss mit einer ganz anderen Atmosphäre als ein Kuss auf einer Party. Das eine Setting impliziert eine sehr intime Atmosphäre, während das andere eher ungeschützt und offen ist.
  3. Sind deine Figuren allein oder in Gesellschaft anderer? Ist ein Charakter der treibende, der den Kuss mehr will? Ahnen beide, dass es zu dem Kuss kommen wird, oder ist einer von ihnen überrascht?
    • Dies ist ein guter Moment, um auch über die Positionierung deiner Figuren nachzudenken. Vielleicht steht einer der Charaktere in einem Raum neben jemand anderem. Oder sitzen die beiden nebeneinander?
    • Wie sieht es mit der Körperlichen Präsenz der Charaktere aus? Wie werden sie sich in der Kussszene bewegen?
  4. Hier ist deine Chance, dir Gedanken über die Motive deiner Figuren zu machen: Warum küssen sie sich letztlich? Wenn sie sich bisher über den gesamten Verlauf der Geschichte gehasst haben, sich dann aber plötzlich innig und leidenschaftlich küssen, besteht definitiv Erklärungsbedarf für den Leser.
    • Blicke zurück: Wie und warum bist du an den Punkt in deiner Geschichte gelangt, an dem deine Figuren sich in einer Kussszene wiederfinden? Hast du ihre Beziehung im früheren Verlauf der Story gut aufgebaut, sodass ihr Kuss nun Sinn ergibt? Und wenn es dir um ein Überraschungsmoment geht, frage dich, ob du deine Charaktere detailliert genug gezeichnet hast, um den Leser mit dem Kuss zwar zu überraschen aber nicht zu überfordern.
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Den Aufbau kreieren

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  1. Es mag verlockend sein, die beiden einfach in einen verschlossenen Raum oder eine dunkle Höhle zu werfen, wo ihnen beinahe nichts anderes übrigbleibt, als sich zu küssen. Aber effektiver ist es, frühere oder aktuelle Konflikte zwischen ihnen zu benutzen, um die richtigen Voraussetzungen für einen Kuss zu schaffen.
    • Es könnte eine verflossene Liebe sein, die plötzlich wieder im Leben der einen Figur auftaucht, oder eine frühere Szene, in der ein Charakter den anderen bei etwas beobachtet hat, was er sehr attraktiv oder fesselnd fand. Denk daran, dass ein Kuss fast immer etwas mit begehren zu tun hat, also sorge dafür, dass deine Figuren einander begehren – wenn auch nur für einen kurzen Moment -, damit der Kuss logisch erscheint.
    • Du hast bisher viel Arbeit investiert, um die Charaktere aufzubauen. Wirf jetzt bloß nicht alles über Bord, sondern nutze die Charaktereigenschaften zu deinem Vorteil und erschaffe dir aus den bisherigen Ereignissen und Szenen einen Grund für die beiden, um sich zu küssen.
  2. Du hast jetzt dafür gesorgt, dass die beiden durch einen früheren Vorfall zumindest daran denken, einander zu küssen. Nun musst du sie nur noch nah genug aneinander heranbringen, damit sie sich küssen können.
    • Du kannst zwei Charaktere zufällig zusammenstoßen lassen, oder einer der beiden rempelt den anderen absichtlich an. Es gibt unzählige Arten, wie du deine Figuren körperlich einander näherbringen kannst, damit sie in eine Situation kommen, aus der ein Kuss entstehen kann. Hauptsache, sie kommen sich näher.
    • Konzentriere dich auf die Körperbewegungen deiner Figur. Eine schnelle Bewegung aufeinander zu zeigt eher intensives Verlangen und Sehnsucht, eine langsamere Bewegung drückt eher Schüchternheit oder zurückhaltende Verliebtheit aus.
  3. Jetzt, da du die Figuren in Kussreichweite positioniert hast, können sie sich genauer betrachten und so kleine Details am anderen wahrnehmen, die ihnen bisher verborgen waren. Das kann etwa ein Leberfleck am Hals sein oder eine kleine Narbe im Gesicht. Deine Figuren sehen sich nun auf eine neue, intimere Art, und das lässt sich durch solche Wahrnehmungen gut verdeutlichen.
    • Wie wäre es zum Beispiel, wenn einer der Figuren auffällt, dass die andere grüne Sprenkel in ihren sonst blauen Augen hat, niedliche Sommersprossen auf der Nase oder ein Muttermal am Hals?
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Den Kuss beschreiben

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  1. Anstatt einfach eine Liste von Adjektiven herunterzurasseln, konzentriere dich darauf, wie der Kuss sich auf die fünf Sinne deiner Charaktere auswirkt. Indem du etwa Gerüche und Geschmäcker mit aufgreifst, machst du den Kuss einzigartig und passt ihn deinen Figuren an. Alle sinnlichen Aspekte des Kusses gehören zu einer guten Beschreibung.
    • Der Sehsinn ist wahrscheinlich der am leichtesten zu beschreibende: Was sieht deine Figur während des Kusses?
    • Das Gehör: Hintergrundgeräusche wie Musik bei einer Party gehören dazu, aber auch der pochende, aufgeregte Herzschlag deiner Figuren. Je nach Dauer und Intensität des Kusses kann es natürlich auch zu leisem Stöhnen und anderen lustvollen (oder angewiderten?) Geräuschen kommen. Das kommt auf den Charakter an.
    • Gerüche können entweder in der Luft liegen, oder aber du fokussierst dich auf die Gerüche der anderen Person, wie Parfum, Rasierwasser oder ein natürlicher Körpergeruch.
    • Berührungen sind sehr wichtig bei der Beschreibung eines Kusses. Kleine Details können hier bei der Beschreibung Großes bewirken. Wie fühlt sich die Haut des Charakters an, wie seine Lippen?
    • Der Geschmack eines Kusses kann entweder im weitesten Sinne beschrieben werden oder sehr detailliert. Ein süßer Kuss impliziert eher Genuss als ein bitterer. Er kann aber auch nach Erdbeeren, Tabak oder sauren Weingummis schmecken.
  2. Überlege dir, wie sich die Körper deiner Figuren beim Kuss bewegen. Die Körpersprache verdeutlicht deinem Leser auch, wie die Figuren emotional auf den Kuss reagieren. Wenn dein Charakter sich windet und vom anderen zu entfernen versucht, spricht das eine ganz andere Sprache, als wenn er sich in die Arme des anderen sinken lässt und sich an ihn anschmiegt. Am leichtesten lässt sich diese Körpersprache beschreiben, wenn du quasi nach und nach die einzelnen Körperteile abarbeitest:
    • Lippen: Vielleicht das wichtigste körperliche Detail bei einer Kussszene. Konzentriere dich auf die Beschaffenheit der Lippen deiner Figuren und wie sie sich für den jeweils anderen Charakter anfühlen.
    • Zunge: Ein weiteres sehr wichtiges körperliches Detail in einer Kussszene, das Begehren (viel Zunge) oder Schüchternheit oder sanfte Verliebtheit (keine Zunge) ausdrücken kann. Überlege dir, was für einen Kuss du dir für die Szene vorstellst, und beschreibe dementsprechend den Einsatz der Zunge – oder eben nicht.
    • Köpfe: Die meisten Menschen neigen ihren Kopf etwas zur Seite, wenn sie sich küssen. Wenn du den Kuss irgendwie eigenartig oder witzig gestalten möchtest, kannst du deine Küsser aber auch mit den Köpfen aneinanderstoßen lassen.
    • Augen: Küssen deine Figuren mit offenen oder geschlossenen Augen? Offene Augen implizieren für gewöhnlich Überraschung oder Leidenschaftslosigkeit. Überlege dir, was deine Figuren in diesem Moment fühlen, und dann entscheide.
    • Nasen: Bedenke, dass auch, wenn deine Figuren ihre Köpfe beim Kuss zur Seite neigen, ihre Nasen sich (oder zumindest die Seite des Gesichtes) wahrscheinlich trotzdem berühren werden.
    • Hände und Arme: Während des Kusses könnte eine Figur die Arme in die Luft heben (gewöhnlich ein Zeichen für einen überraschenden oder ungewollten Kuss) oder um den Körper des anderen geschlungen (gewöhnlich ein Zeichen für einen sehr willkommenen und leidenschaftlichen Kuss). Die Hände könnten sich aber auch am Hinterkopf oder am Rücken des anderen befinden, oder die Finger streichen durchs Haar des anderen...
  3. Deine Figuren können jetzt nicht bis ans Ende aller Tage knutschen. Aus irgendeinem Grund muss sich mindestens eine der Figuren aus dem Kuss zurückziehen, der Kuss muss unterbrochen werden, oder die beiden müssen gezwungen sein, den Kuss zu beenden.
    • Wenn der Kuss ziemlich früh in deiner Geschichte stattfindet, wirst du wahrscheinlich zu einem späteren Zeitpunkt einen Konflikt heraufbeschwören müssen, um den Kuss zu verkomplizieren und genug Spannungen zu erzeugen, um den Leser bei der Stange zu halten.
    • Wenn der Kuss eher gegen Ende der Geschichte passiert, denk darüber nach, wie deine Charaktere sich nach dem Kuss fühlen, und wie er ihre Gefühle füreinander beeinflusst.
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Tipps

  • Einer der besten Wege, um deine Beschreibungen von Küssen zu verbessern, ist, dir ähnliche Szenen von anderen Autoren anzuschauen, die auf dich als Leser Eindruck gemacht haben. Lass dich vom Setting, dem Aufbau, Beschreibungen und Formulierungen inspirieren, um so zu üben, wie du selbst eine gute Kussszene gestaltest.
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