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Ein Tattoo ist ein Körperschmuck, bei dem mit einer Nadel eine Spezialtinte in eine untere Hautschicht eingebracht wird, um diese gezielt dauerhaft zu färben, sodass ein künstlerisches Motiv entsteht. Die meisten Tattoos werden heutzutage in professionellen Studios gestochen, wo ein seriöser und gut ausgebildeter Tätowierer mit modernem, sterilem Equipment und Spezialwerkzeug sichere Bedingungen garantiert. Da Tattoos permanent sind und Fehler daher fatal, wird von Tätowierern erwartet, dass sie eine umfassende Ausbildung absolvieren, auch wenn diese nicht staatlich geregelt ist. Es gehört also mehr dazu, als einfach eine Tätowiermaschine zu kaufen und damit auf Leute loszugehen! [1]

Teil 1
Teil 1 von 4:

Bereite dich auf deine Karriere als Tätowierer vor

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  1. Üb dich im Zeichnen und Kolorieren. Es gibt viele Techniken, mit denen man tolle Effekte erzielen kann, und wenn du dich mit diesen gut auskennst, kannst du deine künstlerischen Fähigkeiten leichter auf eine lebende Leinwand übertragen. Beleg Kurse in den unterschiedlichsten Stilen und Techniken, um ein möglichst breit gefächertes Verständnis für die Kunst des Zeichnens zu entwickeln.
  2. Du wirst beweisen müssen, dass du als Zeichner was drauf hast, bevor dich ein Tätowierer als Auszubildenden annimmt und seine Zeit investiert. Deine Designs sollten als Tattoos realisierbar sein und Talent für künstlerische Arrangements und Farbzusammenstellungen zeigen.
  3. Du kannst dein Talent auch beweisen, indem du zunächst Henna-Tattoos im Stil von permanenten Tattoo-Designs machst. So kannst du zeigen, dass du bereits ein grundlegendes Verständnis dafür hast, wie man ein Design für ein flexibles Medium wie die Haut gestaltet und darauf zeichnet.
    • Biete Gesichtsbemalungen auf Schul- und Stadtfesten an, um am lebenden Objekt üben zu können.
  4. Erstens kannst du nur so beurteilen, wie sich die Prozedur und die Atmosphäre von Kundenseite anfühlen, zweitens können deine zukünftigen Kunden so sehen, dass du weißt, wie es sich anfühlt, was ihr Vertrauen in dich stärken wird.
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Teil 2
Teil 2 von 4:

Finde eine Ausbildungsstelle

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  1. Jeder hat mal irgendwo angefangen und vielleicht erklärt sich ein Tätowierer in deiner Stadt bereit, dich als Auszubildenden anzunehmen oder kann dich weitervermitteln. Bereite dich auf jedes Treffen gut vor. Bring dein Portfolio mit und leg alle relevanten Zertifikate und Abschlüsse vor.
    • Auch wenn ein Tätowierer dich nicht ausbilden kann, so kann er dir doch zumindest seine professionelle Meinung zu deiner Arbeit sagen. Vielleicht erkennt er ein Talent für einen speziellen Stil, auf den ein Kollege von ihm spezialisiert ist. In einem solchen Fall kann eine persönliche Empfehlung innerhalb der Szene dir viele Türen öffnen.
  2. Da die Ausbildung zum Tätowierer nicht offiziell anerkannt und geregelt ist, musst du die Einzelheiten mit dem jeweiligen Tätowierer aushandeln, bei dem du lernen willst. Erkundige dich einfach mal bei ein paar Tätowierern, wie ihre Ausbildung abgelaufen ist.
    • Gibt es einen speziellen Tätowierer, bei dem du gern lernen möchtest, sei respektvoll aber zeig Durchhaltevermögen. Besuch den Shop regelmäßig mit deinem Portfolio und bring dem Tätowierer einen Kaffee mit. Biete vielleicht an, zunächst als Praktikant kleine Jobs und Besorgungen für das Studio zu erledigen.
  3. Je nach Vereinbarung mit deinem Mentor kann deine Ausbildung bis zu drei Jahre lang dauern und eine Menge Geld kosten. Irgendwie musst du dich während dieser Zeit über Wasser halten und neben der Ausbildung auch deine laufenden Kosten bezahlen können.
    • Die amerikanische Alliance of Professional Tattooists (APT) empfiehlt eine Ausbildungsdauer von wenigstens drei Jahren. [2]
    • Meist bezahlst du entweder für deine Ausbildung, oder aber du verpflichtest dich vertraglich, nach Abschluss der Ausbildung für eine bestimmte Zeit für den jeweiligen Tätowierer zu arbeiten.
  4. Normalerweise setzt du mit dem Tätowierer einen Vertrag auf, der alle Formalitäten zu deiner Ausbildung regelt. So wisst ihr beide, was ihr vom anderen erwarten könnt. Lies dir den Vertrag sorgfältig durch und lass ihn am besten von einem Anwalt checken.
  5. Irgendwann wirst du mit genug Übung und Durchhaltevermögen selbst ein toller Tätowierer sein, aber bis es soweit ist, wirst du vor allem am Anfang eine Menge Drecksarbeit erledigen und deinem Mentor bei der Arbeit zusehen.
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Teil 3
Teil 3 von 4:

Absolviere deine Ausbildung erfolgreich

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  1. Moderne Tätowierer setzen eine Menge unterschiedlicher Werkzeuge ein. Die eigentliche Tätowiermaschine bringt mit bis zu 150 Stichen pro Sekunde und unterschiedlichen Anordnungen von Nadeln die Farbe unter die Haut. [3] Die Nadeln werden für jeden Kunden und jede Sitzung neu eingesetzt und einer sterilen Packung entnommen.
  2. Im Rahmen deiner Ausbildung wirst du lernen, wie man die Werkzeuge reinigt und wartet. Dies sollte systematisch geschehen, um Kontamination und eine Übertragung von möglichen Krankheiten zu vermeiden. Jegliches Equipment wird nach jedem Gebrauch in einem Autoklav sterilisiert. [4]
  3. Wasch dir immer gründlich die Hände, um Infektionen zu vermeiden – zusätzlich dazu, dass du bei der eigentlichen Arbeit Einweghandschuhe trägst. Auch alle Hautstellen, die du tätowierst, müssen vor und während des Tätowierens penibel gereinigt werden.
  4. Sie alle können Einfluss auf die Arbeit und das Ergebnis haben und selbst ein ansonsten perfekt gestochenes Tattoo ruinieren. Möglicherweise reagiert ein Kunde allergisch auf eine Farbe oder sogar auf deine Handschuhe! Indem du dich möglichst breit und intensiv informierst, kannst du dich selbst und deine Kunden optimal schützen. [5]
  5. Du musst deinen Kunden das notwendige Wissen vermitteln können, damit sie in den Wochen und Monaten nach dem Stechen ihr neues Tattoo gut versorgen und pflegen können. Dabei gelten die folgenden Regeln:
    • Das Tattoo sollte nach Fertigstellung sofort mit einer schützenden Folie abgedeckt werden und zwei bis drei Stunden lang abgedeckt bleiben. Danach sollte der Kunde es mit einer antibakteriellen Seife reinigen.
    • Der Kunde sollte lockere Kleidung tragen, die nicht am Tattoo scheuert.
    • Während des Heilungsprozesses darf der Kunde nicht schwimmen gehen.
    • Die frisch tätowierte Haut muss zu jeder Zeit sauber gehalten und regelmäßig mit Wasser und unparfümierter Seife gewaschen werden. Beim Abtrocknen ist mit größter Vorsicht vorzugehen und es darf auf keinen Fall am Tattoo gerubbelt werden.
    • Der Kunde sollte das Tattoo mehrmals am Tag mit einer speziellen Pflegecreme eincremen.
    • Das Tattoo sollte in den ersten drei Wochen keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. Danach sollte der Kunde immer einen Sonnenschutz mit hohem LSF verwenden.
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Teil 4
Teil 4 von 4:

Stich ein Tattoo

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  1. Dies ist die letzte Stufe in deiner Ausbildung. Dein Mentor wird dir erst erlauben, ein Tattoo zu stechen, wenn er sicher ist, dass du bereit und in der Lage dazu bist.
  2. Dazu gehört, dass du dir die Hände gründlich wäschst und Einweghandschuhe anziehst. Achte darauf, dass dein Arbeitsplatz penibel sauber und aufgeräumt bleibt, damit sich deine Kunden gut aufgehoben fühlen.
  3. Ein Autoklav ist ein Gerät, mit dem Werkzeuge und Equipment sterilisiert werden. Am besten geschieht dies so, dass deine Kunden es sehen können. Eventuell kannst du deinem Kunden erklären, wie der Prozess funktioniert, damit er überzeugt ist, dass die die Hygiene im Studio und seine Gesundheit am Herzen liegt.
  4. Die Stelle des Tattoos muss rasiert und desinfiziert werden. Rasier nach Möglichkeit in Wuchsrichtung des Haares, um Irritationen und Verletzungen zu vermeiden.
  5. Bevor du tatsächlich zu tätowieren beginnst, überträgst du die Zeichnung auf die Haut des Kunden, damit du sehen kannst, wo du stechen musst, und keine Fehler machst. Zieh die Haut straff, während du die Vorlage auflegst, damit nachher die Proportionen des Motivs stimmen.
  6. Zunächst verwendest du die Nadel und die Tinte speziell für die Konturen und ziehst damit die Linien der Vorlage nach.
    • Anschließend solltest du die Stelle erneut reinigen.
  7. Nun stichst du in breiteren Linien den Bereich innerhalb der Konturen. Dafür verwendest du den entsprechend breiteren Nadelaufsatz und die jeweils mit dem Kunden verabredete Farbe.
    • Reinige die Stelle nach diesem zweiten Durchgang erneut.
  8. Nun, da die Konturen und die Flächen gestochen sind, kannst du letzte Hand anlegen und sichergehen, dass es keine „weißen Flecken“ mehr in deinem Kunstwerk gibt.
  9. Das Tattoo ist jetzt fertig. Reinige es noch ein letztes Mal und deck es mit Folie ab. Der Kunde kann nun glücklich nachhause gehen.
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