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Du musst dir keine Saat aus dem Gartencenter kaufen, um Äpfelbäume zu pflanzen: Du kannst auch aus dem Kerngehäuse deiner Lieblingsapfelsorte ein Apfelbäumchen ziehen. Obwohl es Jahre dauern kann, bis aus den Kernen ein früchtetragender Apfelbaum gewachsen ist, und obgleich die Äpfel etwas anders sein könnten als der Apfel, dessen Kerne du benutzt hast, ist es doch aufregend, zu beobachten, wie aus deinen Sämlingen über die Jahre hinweg richtige Apfelbäume werden. Egal, ob du das Pflanzen der Apfelkerne für ein Schulprojekt lernst oder deine Neugierde über das Potenzial von Kernen befriedigen möchtest, ist es doch wichtig, dass du den empfindlichen Vorgang des Keimens und Pflanzens verstehst, damit du die Früchte deiner Arbeit zu guter Letzt auch genießen kannst.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Die Apfelkerne entnehmen und vorbereiten

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  1. Kaufe mehrere reife Äpfel und iss sie oder schneide sie auf, sodass du an das Kerngehäuse gelangst. Entferne die Kerne dann vorsichtig aus den Kerngehäusen der Äpfel. Achte darauf, dass du alle Kerne entfernt hast, bevor du ein Kerngehäuse entsorgst. [1]
    • Sei dir bewusst, dass die meisten Äpfel von Obstbauern und Gärtnern von veredelten Bäumen stammen und nicht direkt aus den Kernen gezogen wurden. Wenn Bäume aus Apfelkernen gezogen werden, entstehen oft äußerst unterschiedliche Sorten, da die Bäume oft von Bienen untereinander bestäubt werden.
    • Je mehr Kerne du einpflanzt, desto wahrscheinlicher ist es, dass einer der Bäume später essbare Früchte anstatt der weniger genießbaren Sorten wie Holzäpfel trägt. Die Erfolgsrate, dass die Kerne zu Apfelbäumen heranwachsen, liegt bei etwa 1:10.
    • Versuche, die Vorbereitung der Kerne im Winter zu beginnen, damit die Sämlinge Anfang Frühling bereit zum Einpflanzen sind.
  2. Nachdem du die Kerne aus den Äpfeln entfernt hast, sprühe sie mithilfe einer Sprühflasche mit kaltem Wasser ab, um sie zu säubern, und lege sie dann zum Trocknen auf einem Papiertuch aus. Lasse sie dort für drei bis vier Wochen liegen. [2]
    • Drehe die Kerne alle zwei Tage um, damit sie auf beiden Seiten gleichmäßig trocknen.
  3. Kaufe Torf oder torfhaltige Blumenerde, sobald die Kerne einige Tage (oder Wochen) getrocknet sind. Gib dann einige Teelöffel der Blumenerde auf das Papiertuch und befeuchte sie mit ein paar Tropfen Wasser. Benutze deine Hände, um die Kerne mit der Blumenerde zu vermischen. [3]
  4. Nachdem du die Kerne und die Blumenerde vermischt hast, gib diese Mischung in einen Gefrierbeutel mit Druckverschluss. Schreibe das Datum mit einem Marker auf den Beutel und lege ihn dann für drei Monate in den Kühlschrank. [4]
    • Dieser Vorgang, bei dem die Kerne unter feuchten, kalten Bedingungen gelagert werden, heißt Vernalisation oder Jarowisation. Durch die Vernalisation weicht die harte Außenschicht des Kernes auf und der Fruchtkeim im Inneren des Samens wird dazu angeregt, mit der Keimung zu beginnen.
    • Nach drei Monaten solltest du sehen, dass die Kerne angefangen haben, zu schossen.
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Die Sämlinge im Freien einpflanzen

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  1. Wähle eine Stelle in deinem Garten aus, an der du die gekeimten Apfelkerne einpflanzen möchtest. Bereite den Boden dort vor, indem du jedwedes Unkraut samt Wurzel entfernst. Entferne auch alle größeren Steine und zerkleinere alle größeren Erdklumpen. [5]
    • Suche dir eine Stelle in deinem Garten aus, die direktes Sonnenlicht bekommt und einen reichhaltigen Boden mit guter Drainage hat.
    • Gut abfließender Boden bedeutet, dass das Wasser durch den Boden schnell abfließt und sich somit an der Oberfläche kein Wasser ansammelt. Bei gut drainiertem Boden handelt es sich meistens um dunklen, fruchtbar aussehenden anstatt sandigem und trockenem Boden.
    • Versuche, die Kerne Anfang Frühling einzupflanzen.
  2. Bevor du deine gekeimten Apfelkerne einpflanzt, solltest du sicherstellen, dass der Boden Pflanzenwachstum begünstigt und möglichst nährstoffreich ist. Verteile nach dem Unkrautjäten daher eine zwei bis drei Zentimeter dicke Schicht Kompost auf dem Boden. Du kannst Kompost aus deinem Garten verwenden oder welchen im nächsten Gartencenter kaufen.
    • Kompost reichert den Boden mit wichtigen Nährstoffen an und lockert ihn auf, sodass Wasser besser abfließen kann.
  3. Benutze deine Hände oder eine Gartenschaufel, um zwei bis drei Zentimeter tiefe Furchen oder kleine Gräben in den Boden zu ziehen. Wenn du viele Sämlinge anpflanzen möchtest, ziehe im Abstand von 30 cm mehrere dieser Rillen. [6]
  4. Nachdem du die Furchen gegraben hast, pflanze die gekeimten Apfelkerne in einem Abstand von 30 cm hinein. Der Zwischenraum zwischen den einzelnen Sämlingen sorgt dafür, dass sie ausreichend Platz zum Wachsen haben, und verhindert, dass sie sich gegenseitig die Nährstoffe rauben. [7]
  5. Bedecke die Furchen zum Schutz der Sämlinge vorsichtig mit einer dünnen Schicht Erde, nachdem du sie eingesetzt hast. Streue anschließend zwei bis drei Zentimeter Sand über die Erde. Der Sand trägt dazu bei, dass die Bodenoberfläche bei kaltem Wetter nicht zu hart wird, da dies verhindert kann, dass die Sämlinge durch die Erde brechen können. [8]
  6. Selbst wenn du deine Kerne perfekt angepflanzt und alles für ihr Wachstum vorbereitet hast, können Tiere wie Eichhörnchen und andere Nagetiere deine Pläne noch immer durchkreuzen. Um deine Sämlinge zu schützen, solltest du dein Beet daher mit Maschendraht abdecken und sicherstellen, dass du die Ränder mehrere Zentimeter tief in den Boden drückst. Der Maschendraht lässt Regenwasser durch und schützt die Sämlinge gleichzeitig vor „Plünderern“. [9]
    • Wenn die Apfelbäumchen nach etwa einem Jahr größer sind, solltest du den Maschendraht mithilfe von Stöcken dem Baumwuchs anpassen, damit die Äste nicht nach unten gedrückt werden.
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Die Sämlinge drinnen in Töpfe pflanzen

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  1. Du kannst das Wachstum deiner Apfelbäumchen auch drinnen in Töpfen anstatt draußen im Freien beginnen. Um mit dem Eintopfen deiner Pflänzchen zu beginnen, musst du zuerst den Beutel mit den Samen und der Blumenerde aus dem Kühlschrank nehmen. Trenne die gekeimten Samen vorsichtig von der Erde und lege sie beiseite. [10]
    • Bedenke hierbei, dass Apfelbäume gesünder wachsen, wenn sie von Anfang an im Freien angepflanzt werden.
  2. Kaufe mehrere, etwa 15 cm große, biologisch abbaubare Pflanztöpfe. Die genaue Menge hängt davon ab, wie viele Samen du einpflanzen möchtest. Fülle die Pflanztöpfe mit Lehmerde, sodass zum Rand zwei bis drei Zentimeter Platz bleiben. Achte darauf, dass die Pflanztöpfe im Boden Löcher haben, durch die überschüssiges Wasser abfließen kann. [11]
    • Kompostierbare Pflanztöpfe machen das Umsetzen leichter und bedeuten für die Sämlinge weniger Stress.
  3. Drücke in einem Abstand von etwa acht Zentimetern zwei ca. drei Zentimeter tiefe Löcher in die Lehmerde, nachdem du sie in die Töpfe gefüllt hast, und lege in jedes Loch einen gekeimten Samen. Da nicht aus jedem gekeimten Samen eine Pflanze wird, solltest du fünf- bis zehnmal so viele Samen anpflanzen, wie du Apfelbäume haben möchtest. [12]
  4. Gib in jeden Topf etwas Wasser, nachdem du alle Sämlinge in die Löcher gesetzt hast. Dies sollte die Erde leicht bewegen, sodass sie die Sämlinge bedeckt. Wenn sie danach noch nicht bedeckt sind, gib vorsichtig ein klein wenig Erde über sie, sodass sie gerade eben bedeckt sind. [13]
  5. Stelle die Töpfe mit den Sämlingen am besten an einen Ort mit direkter Sonneneinstrahlung (vorzugsweise in ein Gewächshaus) oder wenigstens an einen Platz in deinem Heim, der warm ist und viele Fenster hat. [14]
    • Du wirst die Äpfelbäumchen letztendlich nach draußen setzen müssen, da die Bedingungen im Freien für ihr Wachstum besser sind. [15]
  6. Da deine Apfelbaumsetzlinge drinnen wachsen, müssen sie zweimal wöchentlich gegossen werden. Gib ihnen so viel Wasser, dass die Erde feucht und dunkel aussieht, achte aber darauf, dass du sie nicht zu häufig gießt oder vollkommen unter Wasser setzt. [16]
  7. Du solltest deine Apfelbaumsetzlinge nicht unbegrenzt drinnen halten. Apfelbäume können nur im Freien richtig gedeihen, da sie dort ausreichend Platz zum Wachsen haben sowie mehr Sonnenlicht und Nährstoffe aus dem Boden bekommen können. Nach einigen Monaten oder wenn du bereit bist, sie umzusetzen, solltest du daher einen Bereich in deinem Garten von jedwedem Unkraut und größeren Steinen befreien. [17]
    • Wähle einen Platz in deinem Garten mit guter Drainage aus – d.h., dass das Wasser schnell abfließt, wenn du eine große Menge Wasser auf die Erde gießt.
    • Entscheide dich zudem für einen Bereich in deinem Garten mit direktem Sonnenlicht.
    • Gib eine zwei bis drei Zentimeter dicke Schicht Kompost auf den Boden, um ihn mit zusätzlichen Nährstoffen anzureichern.
  8. Nimm eine Schaufel, um Löcher in den Boden zu graben, die etwa so tief wie deine Töpfe hoch sind. Stelle dann je einen deiner kompostierbaren Pflanztöpfe samt den Setzlingen in jedes Loch.
    • Die biologisch abbaubaren Töpfe werden sich mit der Zeit zersetzen, sodass deine Apfelbaumsetzlinge dann nur noch von Erde umgeben sein werden.
    • Nachdem du die Töpfe eingepflanzt hast, sollte nur noch ihr Rand aus der Erde herausragen.
    • Manche kompostierbaren Pflanztöpfe haben Böden, die sich einfach herausdrücken lassen. Du kannst die Topfböden aber auch aufschneiden, damit sich die Pflanze schneller mit der umliegenden Erde verbinden kann.
  9. Klopfe die Erde um den Topf so zurecht, dass zwischen dem Topf und der umliegenden Erde kein Hohlraum mehr ist. Gieße die Pflänzchen und die Erde dann großzügig mit Wasser. [18]
    • Erwäge, eine zwei bis drei Zentimeter dicke Sicht Sand über die Erde zu geben, wenn du in einer kalten Region lebst. Der Sand trägt dazu bei, dass die Bodenoberfläche bei kalten Temperaturen nicht so hart wird.
  10. Nachdem du deine Apfelbaumsetzlinge erfolgreich ins Freie gesetzt hast, solltest du dein Beet mit Maschendraht abdecken, um zu verhindern, dass deine Setzlinge von Wildtieren gefressen werden. Drücke den Maschendraht am Rand mehrere Zentimeter tief in den Boden. Nach etwa einem Jahr oder wenn aus deinen Setzlingen kleine Bäumchen geworden sind, solltest du den Maschendraht mithilfe von Stöcken oder Pfählen anheben, damit die Bäumchen in ihrem Wachstum nicht behindert werden. [19]
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Tipps

  • Gieße die Apfelbäumchen einmal wöchentlich, wenn es bei dir sehr trocken ist und nur selten regnet.
  • Jäte regelmäßig Unkraut, damit deine Bäume gesund bleiben.
  • Bedenke, dass die Ausfallquote bei aus Samen gezogenen Apfelbäumen recht hoch ist. Auf 100 Kerne, die du aus den Kerngehäusen nimmst, keimen lässt und dann einpflanzt, kann es sein, dass nur fünf bis zehn überleben und zu Bäumen heranwachsen.
  • Apfelbäume aus Kernen zu ziehen ist nichts für ungeduldige Zeitgenossen. Es dauert etwa vier Jahre, bis die Bäumchen einen Meter hoch sind und mindestens zehn Jahre, ehe sie beginnen, Früchte zu tragen.
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Warnung

  • Beschneide deine Bäumchen die ersten fünf Jahre nicht, da das Beschneiden junge Bäume in ihrem Wachstum hindern kann.

Was du brauchst

  • Äpfel
  • Feinen Maschendraht
  • Kompostierbare Pflanztöpfe und Lehmerde (optional)
  • Kompost
  • Torf oder torfhaltige Blumenerde

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